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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2021

Berührend, packend, verstörend

Fashion Victim – Licht und Schatten des Modelbusiness: Ein Topmodel berichtet
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In ihrer Biografie "Fashion Victim" rechnet Anne-Sophie Monrad, eines der am meisten gebuchten Models Deutschlands, mit dem deutschen und internationalen Laufsteg ab. Wie viele andere Models behandelt ...

In ihrer Biografie "Fashion Victim" rechnet Anne-Sophie Monrad, eines der am meisten gebuchten Models Deutschlands, mit dem deutschen und internationalen Laufsteg ab. Wie viele andere Models behandelt sie Themen wie Hungerwahn, Heimweh und Einsamkeit, lässt aber im Gegensatz zu anderen Biografien das Thema Geld nicht außen vor.

Anne-Sophie Monrad glaubt, am Ziel ihrer Träume angelangt zu sein, als ihr eine Zusammenarbeit mit einer renommierten Modelagentur angeboten wird. Sie – ein ohnehin schlankes Mädchen – muss nur ein bisschen abnehmen, nur ein paar Zentimeter auf der Hüfte verlieren, dann steht ihr eine glänzende Karriere bevor, heißt es. Und ja keinen Job auslassen, wird ihr weisgemacht, andernfalls könnte ihr eine große Chance entgehen. Also opfert sie ihre Zeit und vor allem ihre Gesundheit auf der Jagd nach den Aufträgen. Stundenlanges Tragen von viel zu kleinen Schuhen, von einem Casting zum nächsten in einer fremden Stadt hetzen und ständig gegen den Hunger kämpfen zählen zu den Herausforderungen, die der Job mit sich bringt. Einsamkeit ist ihr ständiger Begleiter, wenn sie auf Reisen geht. Hin und wieder entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihr und einem rivalisierenden Model. Doch meist ist das Verhältnis zwischen ihr und ihren Mitbewohnerinnen eher unterkühlt oder aufgrund von Sprachbarrieren distanziert.

Die Autorin erzählt von schönen Momenten, aber auch von den Schattenseiten des Modeljobs und von persönlichen Schicksalsschlägen. Sie rückt falsche Vorstellungen vom Leben als Model zurecht, indem sie klar macht, dass die schicke Limousine, in der ein Model abgeholt wird, sowie das Taschengeld und andere Leistungen einem Model später in Rechnung gestellt werden. Kostenfragen werden weder im Vorfeld noch im Nachhinein geklärt, sondern als Tatsache hingestellt, die niemand recht nachzuverfolgen weiß. Ferner klärt sie über Gatekeeper, Booker und andere Akteure in der Modewelt auf und warnt vor falschen Versprechen, unverschämten Erwartungen und sexuellem Missbrauch. Sie ist enttäuscht von der Körper-fixierten, oft ausbeuterischen Welt der Models und von Agenturen, die die Lider zusammenkneifen, wenn vor allem minderjährige Models (sexuell) ausgenutzt werden. – Hauptsache, die Agentur behält ihre Kunden auch weiterhin.

Trotz all der berechtigten Kritik hebt die Autorin auch die positiven Aspekte der Tätigkeit als Model hervor. Außerdem verweist sie insbesondere am Ende des Buchs darauf, dass sich in der Modellandschaft durchaus etwas tut, dass es Menschen gibt, die für eine Besserung der Zustände einsetzen.

"Fashion Victim" entpuppt sich als ein sehr spannender, kritischer Bericht mit nur einem kleinen Wermutstropfen: Die Interviews hätte man ruhig hier und da kürzen können.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Nicht ganz so gut, wie Band 1, aber lesenswert

Auf der Suche nach dir - Stadtrivalen 2
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Eine Auseinandersetzung von Lia und ihren Freunden mit anderen Rivalen hat fatale Folgen. Die Welt gefriert sozusagen und lässt lediglich Roumen und Rivalen zurück. Lia, die mit Depressionen zu kämpfen ...

Eine Auseinandersetzung von Lia und ihren Freunden mit anderen Rivalen hat fatale Folgen. Die Welt gefriert sozusagen und lässt lediglich Roumen und Rivalen zurück. Lia, die mit Depressionen zu kämpfen hatte, muss ihre Kräfte mobilisieren, um mit Sascha, Annie usw. den Normalzustand wiederherzustellen. Mit von der Partie ist Nicky, eine außergewöhnliche Jugendliche, die Lia lange ein Dorn im Auge ist. Aber Lia wird lernen, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten, um die Mission nicht zu gefährden.

Der 2. Band der Trilogie spielt mit dem Gedanken "Was wäre, wenn" und beschwört eine Art Endzeitszenario auf. Doppelte Gefahr droht den Menschen, einerseits dank Gesetzlosigkeit durch Artgenossen, andererseits durch Roumen, die aus Mangel an Alternative nur auf die Energie von Rivalen angewiesen sind.

Mir persönlich war die Fortsetzung einen Tick zu düster. Ich hätte mir eine andere Geschichte gewünscht. Das ändert aber nichts an meiner Meinung, dass sich die Autorin auch hier jede Menge spannende Ereignisse hat einfallen lassen. Wir erleben die Jugendlichen in Aktion und beim Feiern, ebenso allerdings auch beim Helfen und Plündern. Wegen Überforderung und Angst kommt es nicht nur mit anderen Rivalen, sondern auch innerhalb des Teams zu Reibereien.

Das Wiedersehen mit einem schmerzlich vermissten Team-Mitglied bringt letztlich den Stein ins Rollen und verleiht der Geschichte Aufschwung. Am Ende wartet ein neues Abenteuer, das vielversprechend klingt und große Erwartungen weckt.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Gemischte Gefühle

Das wirkliche Erfolgsgeheimnis von Jung-Millionären
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In der ersten Hälfte des Buches entsteht kein positives Bild vom Jung-Millionär Torben Käselow. Auch später erweckt er den Eindruck, jemand zu sein, den man jetzt nicht unbedingt auf seiner Party haben ...

In der ersten Hälfte des Buches entsteht kein positives Bild vom Jung-Millionär Torben Käselow. Auch später erweckt er den Eindruck, jemand zu sein, den man jetzt nicht unbedingt auf seiner Party haben möchte. Dazu trägt nicht etwa bei, dass er seine Erfolge preist, sondern mehr gewisse Beispiele der Akademiker, über die er sich erhebt, nur weil er Geld hat, auch der Eindruck, dass er ein Tick mehr als nur sparsam ist, sowie einige andere, geschilderte Situationen, die insgesamt keinen sympathischen Eindruck von ihm hinterlassen. Manche höher Qualifizierten wertet er ab, wodurch sich zurecht das Gefühl einstellt, dass er mit seiner Umwelt konkurrieren muss und nicht mit sich im Reinen ist, aber auch, dass er der Armut seiner Kindheit und Jugend zu entfliehen versucht. Positiv hingegen ist Käselows Offenheit bezüglich seiner Fehler und Erfolgsgeschichten.

Ihm geht es im Buch darum, Menschen zu helfen, aus der Tretmühle auszubrechen. Deshalb setzt er sich mit positiven und negativen Schulden auseinander, klärt über passives Einkommen auf und erklärt, wie man seine Fehler behebt. Er geht auf aus seiner Sicht unnötige Investitionen ein, die Flexibilität des Mindsets und arbeitet weitere, interessante Themen ab. Hin und wieder finden sich richtig interessante Blickwinkel im Buch, so seine Einstellung zu qualitativ schlechten Immobilien. Spannend sind auch die sogenannten Glaskugelprognosen zu den Entscheidungen anderer Investoren.

Er meint, es gäbe Menschen, denen eingetrichtert worden sei, Geld sei schlecht und Wohlhabende Abzocker. Diese fragwürdige Behauptung taucht mindestens einmal im Buch auf. Manchmal stößt es sauer auf, wenn er sämtliche "Freunde" kritisiert und seinen sparsamen Lebensstil zum einzig wahren erklärt, als müssten alle nach großem Reichtum streben. "Sie" und "sie" wird immer wieder falsch geschrieben. Manchmal fehlen konkrete Beispiele zu einem bestimmten Thema. Wie hilft z.B. Gerald Hörhan Unternehmen aus der Patsche?

Insgesamt weckt das Buch doch gemischte Gefühle, bietet aber einige richtig gute Tipps.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Nett ... aber auch nicht viel mehr

Der Duft der weiten Welt
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Wilhelmina, kurz Mina, möchte eigentlich Medizin studieren, obwohl die Bedingungen für Ärztinnen 1912 hart sind. Ihr Vater hat aber zunächst andere Pläne für sie. Sie soll ins Pensionat und "heiratsfähig" ...

Wilhelmina, kurz Mina, möchte eigentlich Medizin studieren, obwohl die Bedingungen für Ärztinnen 1912 hart sind. Ihr Vater hat aber zunächst andere Pläne für sie. Sie soll ins Pensionat und "heiratsfähig" werden. Da Mina das Geschäft ihres Vaters in der Hamburger Speicherstadt nicht übernehmen kann, muss nämlich ein Erbe her. Aber die Ereignisse überschlagen sich. So kommt alles anders, als geplant.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Obwohl Mina und ein, zwei weitere Charaktere gut ausgearbeitet wurden, fehlt es der Geschichte an Spannung, Konflikten und Twists. Alles läuft irgendwie fast schon glatt. Mina lebt sich gut im Pensionat ein und findet eine tolle Freundin, aber auch zu Hause hat sie gute Freunde. Nur die Großmutter sorgt regelmäßig für Konflikte, was anfangs stereotyp wirkt, sich aber im Laufe der Geschichte ändert. Spannend wird es, als Mina Ungereimtheiten bezüglich ihrer Mutter auffallen und sich der Gesundheitszustand des Vaters verschlechtert.

Der Stil der Autorin ist sehr schön. Nur manchmal wirkt er etwas langatmig. Ab und zu wird "Sie" falsch geschrieben, hin und wieder stören die Wortwiederholungen im selben Satz oder Absatz. Schade fand ich auch, dass ich mit mehreren Begriffen einfach nichts anfangen konnte, weil sie, sowie die Objekte, denen sie gegeben wurden, teilweise nicht mehr existieren. Für geschichtlich weniger Fitte wären ein paar Erklärungen hilfreich, um sich ein besseres Bild zu machen. Mir fehlte im Buch außerdem, dass keine richtige Atmosphäre aufkommen wollte. Gerade Hamburg als eine sehr bedeutende Hafenstadt bietet genug Ecken und Winkel, genug Kanäle usw., um eine besondere Stimmung zu erzeugen und Hamburg plastisch darzustellen. Außerdem hätte ich erwartet, dass Minas Liebe zum Kaffee besser dargestellt wird. Wie duften verschiedene Kaffeesorten für Mina? Wie ist es, verschiedene Bohnen in der Hand zu halten? Auch schwächelt die Liebe zu einem der Männer in Minas Leben. Irgendwie liebt sie ihn, aber irgendwie doch nicht. Man bekommt den Eindruck, ihre Gefühle seien auf Sparflamme.

Insgesamt hat mich der Auftakt der Trilogie trotz guten Schreibstils, der Detailliebe und des reichen Hintergrundwissens der Autorin nicht überzeugt, weshalb der erste Band für mich leider der letzte ist.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Sehr, sehr zäh

Neujahr
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Henning fährt und fährt. Er fährt sehr lange Rad, während er Dinge Revue passieren lässt. ES sitzt ihm im Nacken, eine dunkle Bedrohung, die mal nicht aus dem Star-Wars-Universum kommt, sondern aus seiner ...

Henning fährt und fährt. Er fährt sehr lange Rad, während er Dinge Revue passieren lässt. ES sitzt ihm im Nacken, eine dunkle Bedrohung, die mal nicht aus dem Star-Wars-Universum kommt, sondern aus seiner Vergangenheit. Irgendwann kommt er im wahrsten Sinne des Wortes an: Durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse landet er im Haus, in dem er schon mal gewesen war, und in dem etwas Schlimmes passiert ist.


Positiv ist, dass der Roman wirklich von der ersten zur letzten Seite spannungsgeladen ist. Negativ wiederum, dass die Spannung sich auf den letzten Seiten im Nichts auflöst. Irgendwie habe ich erwartet, dass etwas Gravierendes geschieht. Dass jemand stirbt oder so. In den Augen eines Kindes ist das Ereignis sicher fatal gewesen, aber es wirkt nicht überzeugend, dass ein Mann seines Alters immer noch schwer darunter leidet, obwohl es ihm praktisch an nichts mangelt.

Fazit: Mich hat der Roman überhaupt nicht überzeugt. Viel eher ließ er mich enttäuscht zurück.

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