Cover-Bild Grimme Stunden
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 29.03.2021
  • ISBN: 9783550081620
Casey Cep

Grimme Stunden

Sechs Morde, ein Prediger und Harper Lees letzter Roman
Claudia Wenner (Übersetzer)

„Eine großartige True-Crime-Story, die zu schreiben sogar Harper Lee stolz gemacht hätte.“ The New York Times Book Review

Ende der Siebzigerjahre war es still geworden um Harper Lee. Ihr Welterfolg Wer die Nachtigall stört lag bereits 18 Jahre zurück, und der von Verlag und Publikum herbeigesehnte zweite Roman ließ noch immer auf sich warten. Aber jetzt war sie einem Stoff auf der Spur, etwas Großem. Der Prediger William Maxwell hatte innerhalb weniger Jahre zunächst seine Ehefrau, dann seinen Nachbar, dann seinen Bruder, dann seine zweite Ehefrau, dann seinen Neffen und schließlich die Adoptivtochter seiner dritten Ehefrau umgebracht, auf deren Beerdigung er selbst ermordet wurde. Lee recherchierte fieberhaft und war sogar bei dem Prozess gegen Maxwells Mörder im Gerichtssaal anwesend, doch ihr Roman sollte Fragment bleiben. Grimme Stunden erzählt die Geschichte, die Harper Lee in The Reverend hätte erzählen wollen, und zeichnet dabei zugleich das Porträt einer der berühmtesten Schriftstellerinnen Amerikas, von ihrem Kampf mit dem Ruhm, dem Erfolg und dem Mysterium künstlerischer Kreativität.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2021

interessante Fakten

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Mir war schon vor Beginn des Buches klar, dass ich keine zu genauen Erwartungen an das Buch haben sollte und dass der Name HARPER LEE durchaus auch als Werbestrategie für dieses Buch verwendet wird. Dennoch ...

Mir war schon vor Beginn des Buches klar, dass ich keine zu genauen Erwartungen an das Buch haben sollte und dass der Name HARPER LEE durchaus auch als Werbestrategie für dieses Buch verwendet wird. Dennoch war ich gespannt, was mich erwartete.

Die Autorin Casey Cep wurde auf den Fall des schwarzen Predigers, Reverend Willie Maxwell, aufmerksam, da Harper Lee jahrelang über dessen mögliche Straftaten recherchiert hatte, allerdings verstarb, bevor sie aus dem Material vielleicht einen Roman hätte machen können. Also nahm Cep die Fährte erneut auf und erzählt hier einen verrückten, erschreckenden True-Crime über einen Mann, der mehrere Menschen umbrachte und das Geld der diversen Lebensversicherungen einstrich, bevor er im Rahmen einer Gerichtsverhandlung erschossen wurde. Verrückt auch deshalb, weil Maxwells Rechtsanwalt nach dessen Ermordung den Täter verteidigte.

Beim Lesen ist man als Europäer sicher immer wieder fassungslos über die katastrophalen Zustände des Rechtssystems in den Vereinigten Staaten, die es unglaublich einfach möglich machten, Polizei, Gerichte, Versicherungen, einfach jeden zu belügen und zu betrügen und reihenweise Menschen zu töten. Die Fehler und Unzulänglichkeiten der verschiedenen Rechtsorgane, Vorurteile, Rassenhass, Angst vor Voodoo, Tricksereien und Küngel spielten Maxwell und auch seinem Anwalt in die Hände. Ein erschreckendes Bild einer Gesellschaft und eines Rechtsstaates.

Im letzten Abschnitt erzählt die Autorin dann von ihrer geschätzten Kollegin Harper Lee, ihrem Werdegang, ihrem Leben und Schaffen. Dieser Teil ist irgendwie etwas aus dem True-Crime-Context herausgerissen und obwohl interessant, so doch für den Fall unerheblich.

Ein wenig fehlte mir eine homogene Struktur bei diesem Roman. Dennoch habe ich einiges Neues aus diesem Buch gezogen und vergebe deshalb gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.05.2021

Ungewöhnlich

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Ungewöhnlich

Vermutlich bin ich mit einer falschen Vorstellung an das Buch gegangen.
Bei True Crime bin ich eigentlich immer dabei, doch konnte mich das Buch nicht überzeugen bzw. mitreißen.

Es werden ...

Ungewöhnlich

Vermutlich bin ich mit einer falschen Vorstellung an das Buch gegangen.
Bei True Crime bin ich eigentlich immer dabei, doch konnte mich das Buch nicht überzeugen bzw. mitreißen.

Es werden viele wichtige Themen angeschnitten, doch war es für mich am Ende eher ein "zu viel gewollt"

Leider kann ich daher nur 3 Sterne geben. Die Idee und die Themen allein finde ich toll, doch war es mir einfach zu viel.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Solides Debüt

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Zwar habe ich Harper Lees „Wer die Nachtigal stört“ verwerflicherweise noch immer nicht gelesen, aber es steht ganz weit oben auf meiner Liste der 100 Bücher, die ich definitiv lesen muss. Das und der ...

Zwar habe ich Harper Lees „Wer die Nachtigal stört“ verwerflicherweise noch immer nicht gelesen, aber es steht ganz weit oben auf meiner Liste der 100 Bücher, die ich definitiv lesen muss. Das und der vielversprechende Klappentext haben mich sehnsüchtig auf Casey Ceps „Grimme Stunden“ warten lassen. Nun ja, die Vorfreude war groß, letztendlich konnte mich das Buch aber leider nicht gänzlich überzeugen. Wahrscheinlich vor allem, weil ich mir eine ganz andere Vorstellung vom Buch gemacht hatte.

Casey Cep erzählt die True-Crime-Story um Reverend Willie Maxwell aus einer anspruchsvollen, berichtenden Perspektive, die rein sprachlich betrachtet wirklich toll angelegt ist. Inhaltlich hätte ich mir jedoch gewünscht, dass sich das Buch sehr viel mehr auf den Kriminalfall beziehungsweise Harper Lees Recherchearbeit konzentriert. Cep schweift sehr oft in historische sowie politische Zusammenhänge ab, die zwar einerseits sicherlich interessant sind und anderseits stellenweise zum Verständnis der gesellschaftlichen Hintergründe beitragen, für meinen Geschmack aber oftmals zu weitreichend sind. Zumal es sowohl der Story als auch dem Verständnis an sich keinen Abbruch getan hätte, diese Ausführung auf ein knackiges Minimum zu reduzieren.

Cep strukturiert ihr Buch in drei eigenständige Teile. Jeden dieser Blöcke widmet sie der Geschichte eines Charakters, beginnend mit William Maxwell, über dessen Anwalt Tom Radney, hin zu Harper Lee, die den Fall aufgreifen und für ihr zweites Buch aufbereiten will. Zwar schafft es Cep immer wieder Fäden zwischen den Abschnitten zu spannen, letztendlich könnte aber jeder dieser Teile gut und gerne einzig für sich allein stehen. Ich hätte mir eine (nicht drei) stringente Schilderung der Ereignisse gewünscht, in der dieser True-Crime-Fall beispielsweise einzig vor dem Hintergrund der Recherchearbeit Harper Lees oder aus der juristischen Perspektive erzählt wird. Schlussendlich will ich aber unbedingt festhalten, dass Casey Cep mit dem Fall William Maxwell eine wirklich gute Wahl getroffen hat, da es hier nicht einfach um die Geschichte eines Mörders geht. Es geht um so viel mehr: Rassendiskriminierung, Gewalt, Selbstjustiz, Macht, Erfolg und den Kampf um Freiheit.

Persönliches Fazit: Mit „Grimme Stunden“ liefert Casey Cep ein solides Debüt, das mich persönlich allerdings nicht vom Hocker gerissen hat. Trotzdem gibt der Fall William Maxwell einiges her und ist an sich wirklich interessant. True-Crime-Fans, die offen für eine ausschweifende Erzählung sind, kommen sicherlich voll und ganz auf ihre Kosten.

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