Wie viel Sex darf in einem Thriller sein?
Das Herz des SerienmördersDie Geschichte handelt vom Auftragskiller "Boise", welcher auch privat ganz gerne mordet, und einer Spezialeinheit, die ebenfalls im Auftrag tötet. Dieses Team - bestehend aus Noir, William, Ellis, Cooper, ...
Die Geschichte handelt vom Auftragskiller "Boise", welcher auch privat ganz gerne mordet, und einer Spezialeinheit, die ebenfalls im Auftrag tötet. Dieses Team - bestehend aus Noir, William, Ellis, Cooper, Tajo und Matthew - agiert verdeckt und funktioniert wie ein Uhrwerk. Jeder dieser Agenten hat seine Funktion und ist unschlagbar in dem, was er oder sie tut. Doch plötzlich ist Boise tot. Offenbar wurde er ermordet, denn er befand sich im Besitz brisanter Informationen, die es jetzt zu finden gilt. Die Suche nach seinem Mörder und eben jener Daten scheucht das Team durch ganz Amerika und kommt einer Schnitzeljagd gleich.
Die Charaktere sind, bis auf wenige Ausnahmen, zu detailliert dargestellt. Man erfährt einiges Unwichtiges aus ihrem Leben außerhalb der Agency und der Story und verfolgt das eigentliche Geschehen von Nebensträngen aus.
Das Hauptthema des Buches ist im Kern gut erarbeitet, doch leider hatte ich ständig das Gefühl, es sei nicht ausgereift genug. Um dies zu überbrücken scheint die Autorin eine Affäre zwischen zwei Agenten konstruiert zu haben, auf die für meinen Geschmack zu sehr eingegangen wurde. So entstanden einige Kapitel, die sich bis ins kleinste Detail mit dem Liebesakt der beiden beschäftigen. Als sei dies nicht schon genug Sex, lesen wir dann auch noch über das heimliche Verlangen eines Kollegen und seinen erotischen Fantasien. Ich habe absolut nichts gegen ein wenig Romanik oder Erotik in einem Thriller wenn es der Story dienlich ist und sie auflockert, aber hier war es eindeutig zu viel. Weniger hätte genügt, um die Konsequenz, welche sich aus dieser Affäre ergibt, glaubhaft einarbeiten zu können.
Die Kapitelansagen werden durch Orts- und Zeitangaben ergänzt. Der Schreibstil ist lässig - und trotzdem hat mich das Ganze nicht abholen können. Was vielleicht auch daran gelegen haben könnte, dass echt häufig einfach Worte im Satz gefehlt haben oder sogar doppelt vorkamen. Das irritiert mich als Leser, und mir war kein flüssiges Lesen möglich.
Persönliches Fazit: Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen, eine Rezension zu schreiben, die nicht allzu vernichtend ist. Auch tat ich mich schwer damit, das Buch zu Ende zu lesen. Was ich echt schade finde, denn die Story hat Potenzial. Wer gerne viel Erotik in diesem Genre mag, der kommt hier definitiv auf seine Kosten.