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Veröffentlicht am 30.04.2021

Märchenhaft, mystischer Auftakt

Das versunkene Reich Nysolis (Band 1)
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Rezension „Das versunkene Reich Nysolis (Band 1)“ Regina Meißner



Meinung

In einem idyllischen, malerischen Örtchen in Irland liegt an der Küste, in den Weiten der Meere, das Reich Nysolis. Zweifelsohne ...

Rezension „Das versunkene Reich Nysolis (Band 1)“ Regina Meißner



Meinung

In einem idyllischen, malerischen Örtchen in Irland liegt an der Küste, in den Weiten der Meere, das Reich Nysolis. Zweifelsohne teile ich Regina Meißners Faszination für die Ozeane und ganz besonders den Mythos Atlantis. Wenn je Magie in meinen Adern fließen würde und ich die Möglichkeit hätte, die Tiefen der Meere zu erkunden, ich würde keine Sekunde zögern. Denn auch dieser Sog war verantwortlich, dass ich diese Geschichte lesen musste.

Zudem blickte ich auf ein atemberaubendes Cover, dass mich schier umhaute und geradezu dazu einlud, in den Seiten zu schwelgen. Regina Meißner wählte ein Setting, in dem ich mich verlieren und träumen konnte. Irland schuf eine unbändige Faszination und ich wollte jeden Stein, jedes Blatt, jeden Zentimeter erkunden. Die malerische Idylle ließ mich nicht mehr los und die Seiten verwandelten sich in einen lebhaften Film vor meinen Augen. Wie hätte ich jemals das Buch zur Seite legen können?

Doch begann das Abenteuer und die Geheimnisse um Nysolis ruhig, mit einer friedlichen Sanftheit, die mir Zeit gab, alles in mich aufzunehmen und den Zauber wirken zu lassen. Diese Ruhe ist auch ein Teil meines Herzens, weshalb ich mich sofort damit identifizieren konnte, wenngleich mir zu Anfang ruhig noch ein paar mehr Ereignisse hätten entgegen gebracht werden können. Regina Meißner wehrte sich wohl vehement dagegen, dem Leser zu viel preiszugeben, was dazu führte, dass ich nur noch neugieriger wurde.

Meine Fragen nahmen kein Ende und ich war doch schon längst verzaubert. Nysolis ist eine traumhafte Welt mit bunten Facetten, die zwar an Atlantis angelehnt sein mag, jedoch erfrischend neu gestaltet wurde. So kannte ich ein Reich der Meere definitiv nicht. Und es warteten zudem allerhand Gefahren, Mystik und Rätsel auf mich, die ich jedoch noch nicht vollständig lösen konnte. Beim Schach würde ich sagen, dass Regina Meißner ohne jeden Zweifel die besten Schachzüge noch für sich behielt. Immer diese fiesen Autoren, die uns in den Wahnsinn treiben. Tz

Zu Anfang schlug mein Herz noch nicht vollends für die Figuren und emotional konnten sich mich erst so richtig packen, je mehr Seiten vergangen waren. Regina Meißner zeichnet Charaktere mit Ecken und Kanten die im Laufe des Buches eine starke Entwicklung hinlegen. Diese Echtheit und Authentizität hat mir wahnsinnig gut gefallen und schlussendlich kann ich sagen, dass Finlay und Aurora wirklich wundervolle Persönlichkeiten sind, die man gerne auf ihrem Weg begleitet. Zudem wurde ich von einer sanften, hauchzarten Liebesgeschichte ergriffen, die mein Herz zum überquellen brachte.

Nysolis verbindet Märchen mit Mythos und Legende und ich hätte noch stundenlang in dieser traumhaften Blase verweilen können. Der Spannungsbogen nahm immer mehr an Fahrt auf, je tiefer das Geschehen vonstatten ging. Auch überraschte mich Regina Meißner mit Wendungen, die ich nicht kommen sah. Einzig ein winziger Funke mehr hätte meine Faszination und Begeisterung in ein Highlight verwandelt, aber dies hält sich die Autorin wohl für den Abschluss vor. *zwinker


Fazit

Mythos, Legende und Märchen, in einem idyllischen Örtchen, umgeben von einem Reich voller Zauber, Gefahren und Geheimnisse. „Das versunkene Reich Nysolis“ strotzt vor malerischen Bildern, einer atemberaubenden Atmosphäre und Kulisse, die mich binnen Sekunden im Bann hatte. Zudem bekommt diese Geschichte einen Hauch Krimi mit auf den Weg, denn an der irischen Küste geschieht so allerhand seltsames. Eine abenteuerliche Reise, in der viele Rätsel stecken und die mich mit sich gerissen hat, obwohl Regina Meißner ein winziges Quäntchen mehr hätte preisgeben können.


🌟🌟🌟🌟 4/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2021

Phantastisch, düster, packend

Mein Schicksal
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Rezension „Mein Schicksal - Unvermeidlich“ von Juliane Kopperschmidt



Meinung

Eigentlich halte ich mich von Büchern fern, in denen es um Glaube oder Schicksal geht, da ich an beides nicht glaube. ...

Rezension „Mein Schicksal - Unvermeidlich“ von Juliane Kopperschmidt



Meinung

Eigentlich halte ich mich von Büchern fern, in denen es um Glaube oder Schicksal geht, da ich an beides nicht glaube. Im Falle von Juliane Kopperschmidts Buch war es jedoch das Cover, welches mich nicht mehr losließ und der KT, der doch recht neugierig machend klang. Das Design hat eine magisch anziehende Wirkung, sodass ich unbedingt wissen wollte, welche Geschichte hinter diesem Buch steckt. Ich wurde nicht enttäuscht.

Für mich war es das erste Buch, welches ich von der Autorin las, doch nach dieser Geschichte besteht kein Zweifel, dass ich ihre anderen Werke ebenfalls entdecken will. Juliane hat einen bildhaften, herrlich erfrischenden Stil, der mich von Beginn an in den Bann zog und das Buch nicht zur Seite legen lassen konnte. Von Anfang an baute die Autorin eine gute Spannung auf, die sich mit jedem Kapitel mehr und mehr steigerte, sodass nie Langeweile aufkam. Immerzu wollte ich wissen, was als Nächstes passierte, meine Neugierde war unstillbar.

Seit ihre Eltern bei einem Brand umgekommen sind hadert Sadie mit dem Schicksal. Ich konnte sie so gut verstehen, denn auch mich prägten einst Ereignisse, die mein Weltbild erschütterten. An so etwas wie Schicksal glaubte ich schon lange nicht mehr, doch war da etwas anziehendes, dass mich zur Geschichte trieb. Faszination und Neugierde denke ich. Trotz meiner eigenen Einstellung konnte ich mich hervorragend in die Figuren hineinversetzen. Die Autorin machte es mir leicht, ihre Gefühle zu greifen und mit ihnen mitzufiebern.

Juliane schuf bemerkenswerte Persönlichkeiten in denen man die Hingabe und Liebe zum Detail erkennt. Sadie war für mich, nach all dem was passierte, eine der faszinierendsten Figuren, so natürlich, Echt und ehrlich, dass es mir beinahe vorkam, ich sähe in einen Spiegel. Des konnte ebenfalls meine Neugierde entfachen und ich war wahnsinnig gespannt auf das Spiel und die Dynamik unter den beiden. Auch die Nebenfiguren machten einfach Spaß und riefen schmunzeln oder amüsierte Lacher hervor. Chaotisch, zuckersüß, es ist alles dabei was das Herz begehrt.

Die Handlung war teils düster und verlor nie an Spannung, zudem paart sich eine wundervolle Romantik dazu, die die Schmetterlinge im Bauch hat fliegen lassen. Einzig manche Situationen waren für mich nicht ganz ausgereift. Hier fehlten mir die richtigen Emotionen, was aber selten vorkam und ansonsten stimmig war. Wer ein phantastisch, düsteres, gefühlvolles und spritziges Erlebnis sucht, ist bei dieser Geschichte bestens bedient. Mich konnte die Autorin überzeugen und bis zum Ende bescherte sie mir begeisterte Lesestunden.


Fazit

Mein Schicksal von Juliane Kopperschmidt bescherte mir eine phantastisch, düstere, gefühlvolle Handlung, wenngleich ich der Thematik mit Skepsis gegenüber stehe. Sympathische und anziehende Figuren ließen die Handlung dahinfliegen. Der bildhafte und herrlich erfrischende Stil der Autorin ließ mich an den Seiten kleben. Einzig manche Situationen waren nicht komplett nachvollziehbar oder stimmig im Bereich der handelnden Emotionen. Dennoch konnte die Geschichte mich faszinieren und begeistern.


🌟🌟🌟🌟 4/5 Sterne

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2021

Ein großes Abenteuer

Die Kristallelemente (Band 3): Der purpurne Klang des Eises
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Rezension „Die Kristallelemente (Band 3): Der purpurne Klang des Eises“ von B.E. Pfeiffer



Meinung

Nach einem fulminanten Highlight Auftakt der „Kristallelemente“ Reihe und einem etwas zu schokoladigen ...

Rezension „Die Kristallelemente (Band 3): Der purpurne Klang des Eises“ von B.E. Pfeiffer



Meinung

Nach einem fulminanten Highlight Auftakt der „Kristallelemente“ Reihe und einem etwas zu schokoladigen zweiten Band, der mir mit seiner süßen Sünde etwas schwer im Magen lag, war ich gespannt, was mich nun in der dritten Fortsetzung erwarten würde. An Land konnte meine Begeisterung und Faszination nicht gänzlich befriedigt werden, aber im Meer, an Deck der Crimson Conch kehrte das Feeling von Band 1 zurück, wenngleich auch nicht in voller Stärke.

Zweifelsohne mag das an Nyneve gelegen haben, mit der ich zu Anfang meine Anlaufschwierigkeiten hatte. Ihre Gefühle und ihre Persönlichkeit waren für mich nicht so tief greifbar, wie andere Charaktere es mit Leichtigkeit vermochten. Dennoch erkannte ich, dass hinter ihrer zu Damenhaften Erscheinung ein starkes Herz, das Gute und viel Tapferkeit lag. Man muss nur hinter die Fassade blicken und mit manchen etwas Geduld bewahren.

B.E. Pfeiffer hat wieder einmal ein traumhaftes Märchen in eine Form gebracht, die ich nie zu glauben gewagt hätte und auch erst spät erkannte. Die Geschichte versetzte mich zurück an Board der Crimson Conch, zu der ich eine tiefe Verbundenheit seit dem Auftakt aufgebaut habe. Die unendlichen Weiten des Meeres ließen mich wieder Träumen und verzauberten mich mit jedem kühlen Nass, dem Wind der durch meine Haare wehte, oder der Magie, die durch mich floss.

Ein Gefühl von Freiheit ergriff mich und ich wünschte, dieses Schiff nie verlassen zu müssen. Es hat seine eigenen Regeln, seinen unvergleichlichen Charme und zieht mich immer wieder in den Bann. Seiner Besatzung bin ich längst verfallen, weshalb ich auch freudestrahlend jauchzte, als alte Bekannte wieder auftauchten. Ihre Geschichten erzählen sich weiter und ich sog alles von ihnen auf. Hach ja, trinkt aus Piraten yoho. Ups, falscher Film, LOL.

Auch wenn ich mit Nyneve nicht von Anfang an Blutsbrüderschaft schloss, so fand ich besonders ihre Entwicklung, wenn sie auch langsam vonstatten ging, faszinierend, vor allem auch echt und authentisch. Zudem hafteten ihr und anderen neuen Figuren gewisse Geheimnisse und Rätsel an, die ich unbedingt lüften wollte. Wie zum Beispiel dem Seelentier Nox, an dem ich einen Narren gefressen hatte, oder Heron, der mir immer noch ein Rätsel ist.

B.E. Pfeiffer führte mich durch eine stürmische Handlung, deren Beginn noch recht sanft war, aber immer mehr Fahrt aufnahm, je weiter ich las. Action und Dramatik verpassten dem Gesamtbild eine gelungene Rundung, die meiner Meinung nach nur noch einen Ticken spannender hätte sein können. Dafür bekam ich am Ende eine überraschende Wendung ins Gesicht geschlagen, die mir wörtlich den Boden wegriss.

Der purpurne Klang des Eises mag die Krone des ersten Bandes zwar nicht an sich gerissen zu haben, doch erkannte ich hier wieder mehr Märchen und Abenteuer, sodass mein Herz am Ende wieder freudig hüpfte. Nun blicke ich mit Wehmut und Trauer auf das baldige Ende, aber vorerst kann ich es nicht erwarten, dieses zu lesen und meine Fragen zu stillen.


Fazit

Märchenhaft, abenteuerlich, gefahrvoll, geheimnisvoll - das ist „Der purpurne Klang des Eises“. Hinaus aufs Meer, an Board eines einzigartiges Schiffes, mit einer wundervollen Atmosphäre und purem Magie Feeling. Zwar musste eine gewisse Dame stärker um mein Herz kämpfen, doch gelang es den Figuren insgesamt mich zu erreichen und vor allem vor Rätsel zu stellen. B.E. Pfeiffer holt des Zauber des Meeres nach Hause und bereitet wie die Ruhe vor dem Sturm auf das letzte Finale vor.


🌟🌟🌟🌟 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Wichtige Thematik

Mit dir falle ich
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Rezension „Mit dir falle ich“ von Inka Lindberg



Meinung

Für mich waren Bücher schon immer wichtig und bedeutend, doch Werke mit realen Aspekten, Themen, die uns nicht kalt lassen sollten, haben und ...

Rezension „Mit dir falle ich“ von Inka Lindberg



Meinung

Für mich waren Bücher schon immer wichtig und bedeutend, doch Werke mit realen Aspekten, Themen, die uns nicht kalt lassen sollten, haben und werden bei mir immer noch den kleinen Zusatz Funken haben. Ich selbst kenne leider zu viele Schatten dieser Welt und war daher noch gespannter auf die Geschichte. Besonders da das Cover doch eher einen düsteren Touch hat, der mich unweigerlich zu sich lockte.

Inka Lindberg nahm mich von der ersten Seite in den Bann, der zwar nicht vollständig bis zum Ende hielt, aber mich direkt faszinierte. Ihr Stil ist einnehmend und gezeichnet von Emotionen, welche auch mich ergreifen konnten. Die Dialoge und Szenen zogen mich mitten ins Geschehen, so dass ich mich hautnah dabei fühlte und alles viel intensiver wahrnahm. Inka Lindberg hat in Punkto Emotionen und Gefühle zweifellos eine Meisterleistung vollbracht, Echt, authentisch und so tiefgreifend.

Robyn war eine Figur, mit der ich mich leider viel zu stark identifizieren konnte. Dicke, undurchdringliche Mauern, es warf mich in meine eigene Vergangenheit zurück und erfüllte mich nicht gerade mit einem tollen Bauchgefühl. Besonders deshalb war meine Verbindung zu ihr auch so stark. Als schaute man in einen Spiegel und bekam die volle Ladung dahinter ab. Robyn zeigte ein absolut menschliches Verhalten, wenngleich es für manche dennoch schwer nachzuvollziehen sein wird. Tja, das Leben ist halt von Schatten und Finsternis geprägt.

Zu Anfang hatte ich nicht erwartet, solch eine Story präsentiert zu bekommen. Mit ihrer Thematik schafft Inka Lindberg definitiv Unwohlsein und rege Gedanken bei den Menschen, die oft auch sehr schmerzhaft sein können, so hoffe ich zumindest. Hoffnung, dass ist der Kern, den wir uns stets bewahren sollten. Selbst mich haben manche Ereignisse so schockiert und ungläubig staunen lassen, dass mir die Sprache fehlte. Aber ihr lest hier eben auch keinen stereotypen Roman, den man schon hundertfach vor Augen hatte.

Leider kommt die Geschichte allerdings nicht ohne Klischees aus, was mich an sich nicht stört, da NA und YA schon seit Jahren meine Lieblinge sind, aber in der zweiten Hälfte wirkte es mir doch manchmal zu viel. Für mich verlor das Buch an Spannung und Echtheit, büßte seinen Flair ein, was zwar alles nicht vollständig geschadet hat, mir aber eben auch nicht so toll gefiel. Ich habe nichts gegen ein paar Klischees, ich empfand es nur einfach als zu viel ab der zweiten Hälfte. Zudem gab es einen Punkt, der für mich leider falsch behandelt wurde. Harry Potter sage ich nur.

Jeder darf und soll natürlich seine Meinung kundtun, doch bei diesem Thema erschien es mir, als bekäme man die Meinung aufgebürdet. Wenngleich diese zwei Punkte meine zuvor so hohe Begeisterung etwas milderten, ist die Geschichte dennoch von wichtiger Bedeutung und die Umsetzung hat mich teils sprachlos gemacht. Inka Lindberg berührt nicht nur tief in der Seele, sie öffnet auch die Augen und ich hoffe, dass sehr viele solche Werk wertschätzen. Für mich ein Buch aus dem Leben, für Herz und Seele, mit einem Mini Riss.


Fazit

Mit dir falle ich erzählt auf höchstem Niveau von Emotionen, Gefühlen, Schatten und Schmerz, wie sie nur das wahre Leben zeigen kann. Inka Lindberg zeigt uns eine bedeutende Thematik, hinterlässt Spuren in den Gedanken und brilliert mit ihren echten Figuren. Ein klein wenig war mir ab der zweiten Hälfte die Dosis Klischees zu viel, wodurch bei mir einfach dieses ganz besondere Flair etwas abnahm. Dennoch spreche ich eine wichtige Empfehlung aus. Ihr solltet allerdings mit den Triggern konform gehen können.


🌟🌟🌟🌟 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Büßt leider in Punkto Figuren ein

Die Drachenhexe (Band 2): Krone und Ehre
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Rezension „Die Drachenhexe (Band 2): Krone und Ehre“ von J.K. Bloom



Meinung

J.K. Bloom zeigte mir zum ersten Mal, welch grausame, düstere, ja schon perfide Dunkelheit sie in ihre Werke legen kann. ...

Rezension „Die Drachenhexe (Band 2): Krone und Ehre“ von J.K. Bloom



Meinung

J.K. Bloom zeigte mir zum ersten Mal, welch grausame, düstere, ja schon perfide Dunkelheit sie in ihre Werke legen kann. Dagegen wirkten andere Titel von ihr beinahe wie ein bunter Streichelzoo. Gerade diese neue Seite faszinierte und begeisterte mich ungemein, so dass „Die Drachenhexe 1“ zu einem gewaltigen Spektakel wurde, welches ich noch heute feiere. Selten habe ich so starke Gegensätze zwischen Gut und Böse angetroffen, wie diese Geschichte es zeigt.

Das Ende des ersten Bandes endete mit einer Explosion und ich fragte mich, wie ich das bloß aushalten sollte, bis die Fortsetzung mich erlöste. Insgesamt konnte Band 2 nicht vollständig den großen Blockbuster Status erreichen, welchen sein Vorgänger erbittert hielt. Die Krone konnte nicht genommen werden und blieb eisern in den Händen der Hexe.

J.K. Bloom setzt nahtlos an die Geschehnisse des ersten Bandes an und es dauerte nicht lang, bis ich wieder vollkommen im Bann der Welt und seiner vielen Facetten steckte. Weiterhin dürfen wir die Story aus wechselnden Perspektiven zwischen Freyja und Lucien erleben. Noch intensiver als zuvor gruben sich ihre Gedanken und Gefühle in mein Inneres. Schon bald merkte ich, dass mir ein großer Wandel bevorstehen sollte, denn schon am Ende des ersten Bandes knallte es gewaltig bei den Protagonisten.

Für gewöhnlich trete ich diesen Entwicklungen mit Faszination und Neugierde entgegen, da man nie weiß, in welche Richtungen sie führen werden. Während Freyja dieses auch meisterlich schaffte und bei mir sogar für mich mehr Verbundenheit sorgte, stürzte mein Herz mit Lucien in eine bodenlose Tiefe. Aus Gut wart Böse, und aus Böse wart Gut. Die Rollen tauschten sich, doch leider nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit. Neue Mitstreiter traten auf den Plan und während diese das Feuer wieder entfachten, welches ich bei jemandem ganz stark vermisste, sorgten die altbekannten mitunter für Missgunst.

Zero als neue Figur weckte sofort meine Neugierde. Ein geheimnisvoller Krieger, dessen Fassade es zu entschlüsseln galt. Mit ihm schuf J.K. Bloom eine weitere Komponente, die meiner Meinung nach die Fortsetzung wieder auf höchstes Niveau trieb. Doch mehr über ihn müsst ihr selbst erfahren, denn Zero ist einer der wohl vielschichtigsten Charaktere, die diese Reihe zeigt. Wie ich schon sagte, auch Freyja wurde erneut zu meiner starken Heldin und ihre Entwicklung war unfassbar. Sie nahm mich erneut emotional gefangen, überraschte mich aber hier mit vielen neuen Gesichtszügen.

Mein Leidenskind blieb leider Lucien. Hatte ich ihn im ersten Band noch unfassbar vergöttert, wollte ich ihn hier umbringen. Seine Handlungen, sein ganzes Wesen, stieß bei mir teils sauer auf. Ich wollte meinen alten Engel zurück, wenngleich ich sehr wohl den Hintergrund verstehe, warum all das so kommen musste. Dennoch! Es schmerzte mein Herz, ließ mich trauern und ich konnte teils nicht mit ansehen, was aus ihm geworden war. Ich wehrte mich mit aller Kraft dagegen, doch verlor ich schließlich und musste mich geschlagen geben.

Meine Missgunst liegt noch nicht mal daran, dass J.K. Bloom diesen Charakter in eine andere Richtung trieb, denn damit beweiste sie auch hier Facettenreichtum und Vielfalt. Vielmehr lag es daran, dass mein Bild von ihm gestört wurde und mich sein Wesen nicht mehr packte. Als habe mein Herz sich entliebt und nun stand ein anderer vor meiner Tür. Doch war es nicht Lucien, sondern Zero. WTF dachte ich bloß. Wieso musste manchmal alles so schwer sein? Wieso konnte manche Grausamkeit nicht fortbleiben? Denn in diesem Punkt erleben wir eh schon wieder so viel, dass ich das Gefühl bekam, daran verbrennen und zerreißen zu müssen.

Spannung und perfide Pläne sowie allerhand Wendungen sorgten erneut für den großen Kick. Manchmal glaubte ich sogar, auf dieser Ebene in Teil 2 noch mehr präsentiert zu bekommen, aber das kann auch Irrglaube sein. Ich war hin und hergerissen zwischen euphorischer Begeisterung und bodenloser Trauer, ja beinahe Unverständnis. Somit wurde Teil 2 zu einem emotionalen auf und ab, dessen Hürden mir gewaltig erschienen, und doch konnte ich sie nicht vollends erklimmen. Ich bekam die volle Ladung dessen ins Gesicht, gepackt hatten mich so richtig aber nur Freyjas Kapitel, während Luciens für Kindliche „das will ich nicht sehen“ Gefühle sorgten.

Dennoch, und das muss ich hier wirklich betonen, liefert J.K. Bloom erneut ein Spektakel, welches mit Wendungen nicht gerade geizig ist. Meine Neugierde auf das Ende der Trilogie wurde nur bedingt gemindert, denn nun denke ich mir, „jetzt erst recht“! Immerhin gab es wieder einen Showdown a la Naturgewalt, und es gibt noch so einige offene Fragen.


Fazit

J.K. Bloom präsentiert in „Krone und Ehre“ eine erneut facettenreiche, vielschichtige, grausame, düstere, spannungsgeladene Geschichte, die besonders in Punkto Finsternis, Überraschungen und Emotionen nicht geizt. Die Figuren, insbesondere Freyja und der neue Mitspieler Zero sorgten wieder für Herz rasen, tiefe Verbundenheit, Faszination und Begeisterung. Ihre Entwicklungen hauten mich von den Socken und ich verliebte mich noch mehr.

Doch Lucien wurde zu meinem Sorgenkind und kaum welche seiner Gedanken, Gefühle und Wandlungen gingen mit meinem Bild von ihm konform. Es schmerzte mich sehr und ich verlor die Verbindung zu ihm. Er erreichte mich nicht mehr, so wie ich es erhofft, aber vor allem gewohnt war. Zweifellos aber sorgt J.K. Bloom mit anderen Aspekten für ein großartiges Blockbuster Erlebnis, dass auch die Fortsetzung sehnsüchtig erwarten lässt.


🌟🌟🌟🌟 4/5 Sterne

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