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Veröffentlicht am 23.04.2021

Auf der Suche nach der wahren Wahrheit

Die Farbe des Vergessens
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Das Kind von der Protagonistin dieses Buches namens Juli verschwindet spurlos bei einer traumatischen Geburt. 18 Jahre danach liegt vor Juli auf ihrem Seziertisch eine Frau, die fast genau wie Juli aussieht. ...

Das Kind von der Protagonistin dieses Buches namens Juli verschwindet spurlos bei einer traumatischen Geburt. 18 Jahre danach liegt vor Juli auf ihrem Seziertisch eine Frau, die fast genau wie Juli aussieht. Wieso musste diese Frau sterben? Und handelt es sich hierbei wirklich um die Tochter von Juli? Juli kann die ganze Situation nicht fassen. Sie entscheidet sich dazu ihr Leben komplett umzustrukturieren, indem sie eine Reise nach der Wahrheit einschlägt. Je tiefer sie in ihrer Vergangenheit gräbt, desto mysteriöser wird es. Und dann gelingt sie an einen Punkt, an dem ihre Welt wahrscheinlich zerbrechen wird.

Aufgrund eines interessanten Klappentextes habe ich mich dazu entschieden, diesen Spannungsroman zu lesen. In das Buch mich problemlos eingestiegen, da man direkt in eine spannende Handlung einsteigt. Mit Juli und weiteren Figuren wie Ömer konnte ich mich direkt anfreunden. Der Autorin gelingt es somit einen gelungenen Anfang zu entwerfen, da sie den Leser*in mit den wichtigsten Informationen zu Beginn versorgt, damit man einen groben Überblick über alles erhält. Zu den Figuren kann man sagen, dass Juli als Protagonistin gut gewählt worden ist, und für dieses Buch ausreichend hinsichtlich der Tiefe entworfen worden ist. Besonders gelungen empfinde ich Ömer, da er das gewisse Etwas dem Buch verleiht.

Das Buch ist in Tage aufgeteilt. Als Leser begibt man sich durch die chronologische Abfolge der Tage. Das Konzept gefiel mir sehr gut, da man somit das Gefühl hat, dass man wenig von der Handlung verpasst. Dennoch tat ich mich mit einzelnen Zeitrückblicken schwierig. Man sprang in der Zeit zwischen der Zeit der Haupthandlung (18 Jahre nach der Geburt) und der Zeit zwei Jahre sowie drei Jahre „danach“. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass es vorkam, dass ich besonders bei den Rückblicken in die Vergangenheit wichtige Szenen durcheinandergeworfen habe. Hier fehlte mir teilweise die Struktur.

Nichtsdestotrotz hat es sich gelohnt am Ball dran zu bleiben. Das letzte Drittel des Buches ist somit auch das stärkste Drittel dieses Romans. Da zieht die Autorin das Tempo nochmal an und es liegt ein spannendes Finale vor, auf welches ich positiv zurückblicke.

Fazit: Mit dem Roman „Die Farbe des Vergessens“ entwirft die Autorin ein recht spannendes Buch mit einem größtenteils interessanten Thema. Auch wenn ich mich mit dem Erzählstil schwertat, weist dieses Buch Stärken in der Charakterdarstellung sowie im Finale des Plots auf.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Im kalten und düsteren Manchester

Der Abstinent
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Dieses Wochenende war bisher sehr leseintensiv. Mit dem Roman „Der Abstinent“ konnte ich mein drittes Buch an diesem Wochenende beenden. Im Roman geht es nach Manchester in das Jahr 1867, in die Zeit nach ...

Dieses Wochenende war bisher sehr leseintensiv. Mit dem Roman „Der Abstinent“ konnte ich mein drittes Buch an diesem Wochenende beenden. Im Roman geht es nach Manchester in das Jahr 1867, in die Zeit nach der industriellen Revolution. Zu der Zeit werden die Rebellen gehangen, nachdem ihnen vorgeworfen wird, den irischen Unabhängigkeitskämpfern geholfen zu haben. Mitten im Geschehen befindet sich Constable James O’Connor. Früher hieß es, dass er der klügste Mann der Stadt war. Als er jedoch seine Frau verloren hat und dem Alkohol verfallen ist, soll er wieder auf den richtigen Weg finden. Jetzt soll er die Iren bei der Polizei und in der Stadt bespitzeln. Doch seine Vorhaben bleiben nicht lange geheim. Der Kriegsveteran Stephen Doyle hängt sich an seine Fersen. Ein Kampf voller Intrigen, Verrat und Gewalt beginnt.

Mit seinem Roman „Der Abstinent“ schafft der Autor Ian McGuire einen recht düsteren Roman zu verfassen, der durchaus spannend konzipiert ist. Aber erstmal mehr zum Setting. Dem Autor gelingt es auf den guten 300 Seiten eine grandiose düstere Atmosphäre zu entwerfen. Die Stadt Manchester wird von seiner dunklen Seite offenbart. Einfach grandios! Man konnte sich total reinfühlen und war doch dann an manchen Stellen erstaunt, wie grausam es damals nach der industriellen Revolution war.
Mit James O’Connor entwirft der Autor eine recht interessante Figur, mit einer traurigen Vergangenheit. Er wird optimal in Szene gesetzt. Sein Antagonist Stephen Doyle kommt auch zu Wort. Bei ihm fiel mir auf, dass er im Vergleich zu James recht oberflächlich gezeichnet worden ist. Der gewisse Tiefgang hat mir somit gefehlt.
Zu der Story kann man sagen, dass diese auf Intrigen und Gewalt basiert. Als Leser weißt man nicht so richtig, wen man vertrauen kann, da jede Figur in irgendeiner Weise Dreck am Stecken hat. Dabei muss man hinzufügen, dass recht viele Figuren in diesem Roman auftauchen, wodurch man erst nach einigen Kapiteln einen groben Überblick bekommt. So wird die Spannung in diesem Roman hochgehalten, aber das Ende war ein totaler Reinfall. Das Finale des Buches war sehr realitätsfern, unlogisch sowie abgehackt. Und ich muss ehrlich sagen, dass mich das Ende sehr geärgert hat…

Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Roman „Der Abstinent“ ein sehr dunkler Roman ist, in welchem Verrat, Gewalt und Schuld im Vordergrund stehen. Es liegt durchaus ein gelungener Handlungsstrang vor, bei welchem aber das Ende sehr schlecht ist.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Komplexer Thriller aus Skandinavien

Geiger
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Wie aus dem Nichts klingelt das Telefon. Agneta hebt ab, „Geiger“ sagt jemand und dieser jemand legt kurz darauf den Hörer wieder auf. Agneta weiß leider was es mit dem Wort „Geiger“ auf sich hat. Sie ...

Wie aus dem Nichts klingelt das Telefon. Agneta hebt ab, „Geiger“ sagt jemand und dieser jemand legt kurz darauf den Hörer wieder auf. Agneta weiß leider was es mit dem Wort „Geiger“ auf sich hat. Sie geht in ihr Zimmer, holt die Makarov, montiert den Schalldämpfer drauf, geht zu ihrem Mann im Wohnzimmer, drückt den Lauf der Waffe an seine Schläfe und es macht „Bang“. Daraufhin verschwindet Agneta. Einige Zeit später wird das Opfer tot aufgefunden und die Kommissarin Sara Nowak wird zum Fall hingezogen. Sie ist alarmiert, da sie die Vergangenheit sowie jedes kleine Detail der Familie kennt.

Bevor ich mit dem Buch angefangen habe, erwartete ich vom Buch einen recht rasanten Thriller, in welchem es eher um Rachegelüste sowie familiäre Intrigen geht. Aber dem ist nicht so. Schnell merkt man, dass dieser Thriller viel komplexer sowie durchdachter erscheint. Man taucht in eine Welt voller politischer (geheimer) Verbindungen, Machtspielchen und Gewalt ein. Dabei wird die Stasi zum Thema. Deswegen war ich hinsichtlich dieses Aspektes recht positiv überrascht. Das Buch bietet sich somit nur für Leser an, die auch bereit sind, sich auf komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge einzulassen. Folglich leidet darunter auch die Spannung ein bisschen, da es Passagen gibt, die eher erklärend als fesselnd sind.
Beginnend zu der Konstellation kann ich sagen, dass mir die Nähe der Protagonistin zum Fall sowie der Familie gut gefallen hat. Obwohl die Protagonistin Sara als Kommissarin eher hinter Zuhältern und Tätern von Frauengewalt her ist, wird sie in diesen Fall miteinbezogen. Hier wird teilweise eine interessante Darstellungsweise präsentiert, da trotz der Nähe der Protagonistin zur Familie, eine recht große Distanz durch die Auflösung einzelner familiärer Geheimnisse offenbart wird.

Nichtsdestotrotz konnte ich mich mit als Sara als Protagonistin fast gar nicht anfreunden. Sie handelt recht eigenwillig, kennt keine Regeln und offenbart, dass sie keinen Respekt kennt. Zudem wirkte sie mir als Kommissarin einfach zu aggressiv. Wenn Sara auf diese Art und Weise dargestellt wird, würde ich mir wünschen, dass man mehr über die Ursachen erfährt. Weswegen wurde Sara zu der Person, die sie gerade ist? Somit erhoffe ich mir, dass im zweiten Band man mehr über sie erfahren darf.

Zum Fall kann man noch im Allgemeinen sagen, dass dieser grundsätzlich sehr interessant und vielschichtig konzipiert ist, aber es an einigen Stellen zu recht weit hergeholten Szenen kommt.

Somit kann ich im Fazit sagen, dass dieses Buch trotz einigen Kritikpunkten einen recht interessanten sowie vielschichtigen Fall aufweist. Wer also gerne tüftelt, wird mit diesem Buch zufrieden sein.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Wenn die Vergangenheit dich einholt

Hinterland
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Wenn die Vergangenheit einen Menschen wieder einholt, heißt es nichts Gutes.

Dies widerfährt ja leider Bette. Als sie eine Muschel mit einem Kreuz eingeritzt in einem Holzscheit in ihrem Garten findet, ...

Wenn die Vergangenheit einen Menschen wieder einholt, heißt es nichts Gutes.

Dies widerfährt ja leider Bette. Als sie eine Muschel mit einem Kreuz eingeritzt in einem Holzscheit in ihrem Garten findet, läuten die Alarmglocken. Denn dieses Symbol kennt sie aus ihrer Vergangenheit – auf einem Hochstand. Zwei Menschen kamen damals nämlich ums Leben. Bevor Bette ihren Job aufgrund einer daraus resultierenden Krankheit an den Nagel hing, war dies ihr letzter Fall, der bisher immer noch nicht gelöst worden ist. Der Fall wird neu aufgekurbelt und Bette wird dem Täter so nah kommen, wie nie zuvor. Ein Katz- und Mausspiel beginnt.

Mit dem Kriminalroman „Hinterland“ entwirft die Autorin den Auftakt um Ermittlerin Bette Hansen aus Hamburg. In das Buch bin ich problemlos eingestiegen. Dies wurde durch den einfachen und flüssigen Schreibstil sowie eine klare Strukturierung des ganzen Plots ermöglicht. Schnell merkt man als Leser, dass dieses Buch aus zwei Perspektiven erzählt wird. Einerseits erhalten wir als Leser Einblicke in die Arbeit von Bette. Obwohl sie ihren Job aufgegeben hat, versucht sie trotzdem die Ermittlungen in einer Hinsicht wiederaufzunehmen. Egal welche Hürde ihr im Weg steht – diese bewältigt sie problemlos. Da es auch der erste Band ist, hat man über sie als Person noch recht wenig erfahren. Dadurch fehlte mir bei ihrer Gestaltung die Tiefe. Nichtsdestotrotz bin ich positiver Dinge, dass im zweiten Band man als Leser noch mehr über sie erfahren wird.

Auf der anderen Seite liegt die Perspektive von Hannah vor. Um nichts vorwegzunehmen, wird die wahre Identität von Hannah auch recht schnell preisgegeben, wodurch es zu einem abwechslungsreichen Plot kommt, welcher jeweils aus zwei interessanten Perspektiven geschildert wird. Die Offenbarung ihrer Identität hat keinerlei Einfluss auf die Spannung der Handlung.

Der Fall an sich ist ganz gut konstruiert. Dennoch wirkte mir die Handlung bzw. einzelne Situationen vielleicht doch zu weit hergezogen. Hier zweifelte ich an der Authentizität. Sonst lag eine gute Spannung vor, die sich zum Ende hin gut steigerte.

Folglich kann ich zum Schluss sagen, dass die Autorin mit ihrem neuen Kriminalroman „Hinterland“ einen soliden Auftakt produziert. Ich bin gespannt, wann der zweite Band erscheinen wird, um mehr über Bette Hansen herauszufinden.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Ermittlungen in die Vergangenheit

Auf kalter Spur
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Die Mordermittlerin Tracy Crosswhite entscheidet mit ihrem Mann Dan zusammen, dass das Paar mit ihrer kleinen Tochter zurück nach Cedar Grove ziehen wollen. Doch dunkle Erinnerungen lauern auf sie in Cedar ...

Die Mordermittlerin Tracy Crosswhite entscheidet mit ihrem Mann Dan zusammen, dass das Paar mit ihrer kleinen Tochter zurück nach Cedar Grove ziehen wollen. Doch dunkle Erinnerungen lauern auf sie in Cedar Grove. In der Vergangenheit wurde an diesem Ort ihre Schwester auf eine brutale und grausame Art ermordet. Kurze Zeit später wurde ein weiteres Mädchen tot aufgefunden. Vom Täter keine Spur.
In Cedar Grove angekommen, stirbt eine Reporterin aufgrund einer Brandstiftung. Tracy bittet die Polizei vor Ort um Hilfe. Parallel zu Tracys Ermittlungen untersucht Dan als Jurist einen mysteriösen Fall. Bei den Ermittlungen kommt Tracy einem Killer sehr nahe, der auf sie und ihre Familie schon abgesehen hat. Was geht wirklich in den Cedar Grove vor?
Bei diesem Buch handelt es sich um Tracy Crosswhites siebten Fall. Da ich die Vorbänder leider nicht kenne, empfand ich die Rückblicke, die fast im ganzen Buch zu verorten sind, als sehr hilfreich. Dadurch konnte man sich intensiver in die Geschichte hineinversetzen. Der Autorin gelingt es eine gute Atmosphäre durch das Zeichnen von detaillierten Landschaften zu kreieren. Man fühlt sich so, als ob man in Cedar Grove wäre. Gut konstruiert fand ich, dass Dan und Tracy zwei vorerst verschiedenen Fällen nachgehen. Dadurch haben beide Protagonisten sich intensiv mit ihrem Fall auseinandergesetzt, wodurch eine doppelte Spannung vorlag. Bei Dans Fall muss man sich jedoch an manchen Stellen gedulden und starke Nerven zeigen, da dieser eher komplex und langatmig ist. Aber ich verspreche euch, dass es sich lohnt dranzubleiben. Nichtdestotrotz fand ich Dan sehr sympathisch. Hingegen war Tracy eher egozentrisch, da sie keine Rücksicht auf Verluste zeigte. Wie erwähnt, war eine gute Spannung da. Ab der Hälfte hatte ich aber das Gefühl, dass das Buch sich sehr zieht, wodurch ich mich durchkämpfen musste.
Allgemein kann ich sagen, dass der Thriller im Großen und Ganzen gut ist. An manchen Stellen schwächelt er doch an der Ausarbeitung und Spannung. Deswegen vergebe ich nur 3,5 Sterne.

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