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Veröffentlicht am 23.04.2021

Herrlicher Spaß

Mit fünfzig erwartest du Meer
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Romy wird bald fünfzig - als ob das allein nicht schon reicht, wird ihr ihre Rubrik "Romy rät" von ihrer Redakteurin abgenommen und an eine junge Influencerin vergeben. Sie soll sich fortan um Venenprobleme ...

Romy wird bald fünfzig - als ob das allein nicht schon reicht, wird ihr ihre Rubrik "Romy rät" von ihrer Redakteurin abgenommen und an eine junge Influencerin vergeben. Sie soll sich fortan um Venenprobleme kümmern. Ihr Mann Werner schenkt ihr eine romantische Reise nach Italien, deren Höhepunkt ein Rocco-Minelli-Konzert sein soll. Doch diese Reise entpuppt sich als Verkaufsfahrt für Töpfe und Rollkoffer. Das Maß ist voll! Gemeinsam mit ihrer jungen Reisebekanntschaft Lilo schwänzt sie die Koffervorstellung. Lilo und Romy vergessen die Zeit und verpassen die Abfahrt ihres Busses. Werner scheint sich nicht am Fehlen von Romy zu stören. Nach längerer Wartezeit beschließen die zwei Frauen sich allein auf den Weg nach Italien zu machen. Es beginnt ein Roadtrip, der sowohl Romy und Lilo, aber auch Werner, die Augen darüber öffnet, was man wirklich will.

"Mit fünfzig erwartest du Meer" - damit hat Elli Voss mir schöne Stunden bereitet. Mit Romy, Lilo und Werner hat sie sehr sympathische Charaktere geschaffen, an deren Beispiel man sieht, daß das Leben nicht eingefahren sein muß. Manchmal lohnt es sich einfach andere Wege zu gehen. Die Handlung ist absolut humorvoll, es vergeht kaum eine Seite, auf der man nicht über eine lustige Szene stolpert. Manche Handlungen von Romy erscheinen völlig absurd und übertrieben - aber was soll es. Ich finde, es paßt zum Buch und sie sorgen für den richtigen Spritzer Humor. Elli Voss schreibt so fließend und locker-leicht, daß man dieses Buch in Rekordzeit beendet. Sie beschreibt nicht nur Romy und Lilo vorstellbar, auch ihre Mitreisenden und die Raststättenbekanntschaften bekommen hier ein Gesicht und bleiben nicht einfach blasse Randfiguren. Hier wird wirklich jede Charaktereigenschaft verewigt.

Mich hat dieses Buch auf jeden Fall bestens unterhalten!

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Gelungener Auftakt

Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens
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Im Jahr 1887 lebt Tine Tiedkens im Hamburger Gängeviertel. Sie versucht als Blumenmädchen ihren Anteil an der Versorgung der Eltern und ihrer zehn Geschwister zu leisten. Als sie einen Helgoländer Hotelier ...

Im Jahr 1887 lebt Tine Tiedkens im Hamburger Gängeviertel. Sie versucht als Blumenmädchen ihren Anteil an der Versorgung der Eltern und ihrer zehn Geschwister zu leisten. Als sie einen Helgoländer Hotelier trifft, wird ihr Wunsch groß ihrem Schicksal zu entfliehen und wird Zimmermädchen auf Helgoland.

Mit "Stürme des Lebens" startet Anna Jessen ihre Saga "Die Insel der Wünsche". Dieser Start ist absolut gelungen. Man taucht ein in das Leben auf Helgoland, erlebt hier mit Tine die Geschichte dieser wunderschönen Insel. Hier werden eigentlich zwei Geschichten erzählt. Zum Einen erlebt man die geschichtlich interessante Entwicklung Helgolands, zum Anderen verfolgt man die Geschichte von Tine, die ihr Schicksal in die Hand nimmt und sich auf sympathische Weise weiterentwickelt. Dies vermittelt Anna Jessen mit einem sehr bildhaften Schreibstil, der alles so gekonnt vermittelt, als wäre man selbst dabei. Man erlebt alles hautnah und intensiv - Beschreibungen und nicht zuletzt die wunderbare Handlung nehmen den Leser direkt für diese tolle Serie gefangen!

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Wirft tatsächlich Schatten

Lange Schatten über der Côte d'Azur
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Kommissar Duval ermittelt in einem Mordfall, bei dem auf einem Gedenkgrab auf dem jüdischen Teil des Friedhofes "Le Grand Jas" in Cannes ein erschlagener junger Mann gefunden wurde. Entgegen der Überzeugung ...

Kommissar Duval ermittelt in einem Mordfall, bei dem auf einem Gedenkgrab auf dem jüdischen Teil des Friedhofes "Le Grand Jas" in Cannes ein erschlagener junger Mann gefunden wurde. Entgegen der Überzeugung seiner Vorgesetzten beginnt er seine Ermittlungen in Bezug auf einen antisemitischen Hintergrund. Dabei taucht er tief in die französische Vergangenheit ein und entdeckt im Umfeld des Toten tiefreichende Geheimnisse....

"Lange Schatten über der Cote D'Azur" ist bereits der achte Band um Kommissar Duval. Doch Christine Cazon gelingt es, daß man hier auch perfekt ohne Vorkenntnisse lesen kann. Geschickt vermittelt sie die Eigenarten der Charaktere und läßt wissenswertes aus vorherigen Bänden mit einfließen. Ich selbst kannte erst ein früheres Buch dieser Serie und hatte keinerlei Probleme. Allerdings bereue ich es nun, Duval nicht von Band 1 an begleitet zu haben, denn Duval macht süchtig! Er ist einfach sympathisch und wird sehr authentisch beschrieben. Man fühlt richtig mit ihm, wenn ihm beim Windeln wechseln übel wird oder er schlichtweg völlig übermüdet ist. Mit seiner Freundin Annie wurde ich jedoch nicht warm. Sie erschien mir leider zu fanatisch beim Thema Antisemitismus, steigert sich zu sehr in die Dinge hinein. Dazu ihr anfängliches Gezicke in Bezug auf Baby und Karriere. Sie will arbeiten, da stört das Baby, aber ein Kindermädchen kommt aus ideologischen Gründen ebenso wie andere Lösungen nicht in Frage. Gelungen ist der Autorin die Vermittlung von geschichtlichem Wissen rund um den Nationalsozialismus in Frankreich. Hier wird klar gesagt, daß auch Franzosen nicht unschuldig an den Deportationen waren. Ebenso werden die Meinungen, "man müsse sich noch immer schämen" und "es ist lange her, ich habe mit den Taten vor 80 Jahren nichts zu tun" thematisiert. Beide Standpunkte werden hier von den Charakteren vertreten. Diese Aspekte finde ich von der Autorin sehr mutig und wohltuend. Sie pauschalisiert hier nicht und läßt jede Meinung kritiklos gelten. Hier merkt man aber deutlich, daß sie intensiv recherchiert hat, denn der geschichtliche Teil ist fundiert! Was auch wieder sehr gelungen ist, sind die wundervollen Beschreibungen der Cote D'Azur. Man fühlt sich direkt wie auf einer Besichtigungstour!

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Kochbuch für jedermann

Hensslers schnelle Nummer
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Das Kochbuch "Hensslers schnelle Nummer" von Steffen Henssler macht tatsächlich Lust zum Nachkochen. Die Fotos sind sehr appetitanregend und die Gerichte sehen sehr lecker aus. Bei manchen anderen Rezepten ...

Das Kochbuch "Hensslers schnelle Nummer" von Steffen Henssler macht tatsächlich Lust zum Nachkochen. Die Fotos sind sehr appetitanregend und die Gerichte sehen sehr lecker aus. Bei manchen anderen Rezepten schrecken mich oft die ellenlangen Zutatenlisten eher ab, aber hier ist es anders. Die angenehm übersichtlichen Listen stellen keine Herausforderung dar. Alles kann man besorgen ohne hektisch durch die Geschäfte zu laufen. Vieles hat man ohnehin schon zu Hause. Es ist schon erstaunlich, was man alles mit oft ganz simplen Zutaten zaubern kann. Mir gefallen hier besonders die Pasta-Gerichte. Aber auch all die anderen tollen Rezepte sind für eine nicht so geübte Köchin gut zu bewältigen und leicht erklärt.
Die lockere Art von Steffen Henssler spiegelt sich in seinen Rezepten wieder. Es muß nicht immer eine stundenlange Arbeit in der Küche sein, um leckere Gerichte zu kochen. Steffen Henssler beweist mit seinen schnellen Nummern, daß es auch anders geht!

Veröffentlicht am 14.04.2021

Ein Charterskipper und sein hartes Leben mit den Touristen

Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?
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Johannes und Cati Erdmann haben sich einen Traum erfüllt. Ihr Beruf: Charterskipper. Ihr Revier: die Bahamas. Doch wer jetzt denkt, daß dies ein reiner Spaßberuf ist, der irrt. Als Charterskipper ist man ...

Johannes und Cati Erdmann haben sich einen Traum erfüllt. Ihr Beruf: Charterskipper. Ihr Revier: die Bahamas. Doch wer jetzt denkt, daß dies ein reiner Spaßberuf ist, der irrt. Als Charterskipper ist man verantwortlich für den Erfolg des Urlaubes fremder Leute, man fungiert als Animateur, Kummerkasten und Beschwerdestelle. Mit ihrem Buch "Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen" lassen sie den Leser an ihren Charterfahrten teilhaben. Man merkt schnell, daß Johannes und Cati ihren Beruf mit Herzblut ausüben. Sonst würden sie so manche Begebenheit nicht so humorvoll nehmen können. Denn unkompliziert sind ihre Chartergäste nicht immer. Die skurrilsten Begebenheiten sind jeweils in einem eigenen Kapitel verewigt, dessen Überschrift stets mit den Worten "Wir hatten mal einen Gast...." beginnt. Schon die Überschriften machen neugierig und sorgen für Lachtränen, die dann im Kapitel selbst in einem Lachtränenfluß enden. Manche Gäste sind einfach nur witzig, andere so verschroben in ihren Vorstellungen, daß man erahnen kann, wieviel Diplomatie die Skipper hier aufbringen mußten. Der Geduldsfaden mußte hier sehr dehnbar gewesen sein... Johannes Erdmann schreibt so wunderbar bildhaft, da geht das Kopfkino direkt los. Ich hatte das Gefühl mit an Bord zu sein, die Wellen schaukelten... Es war herrlich. Man sieht hier die Bahamas und hat Urlaubsstimmung. Ein richtig tolles Buch für alle Wasserbegeisterten!

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