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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2021

Ein Hoch auf die Bienen

Bienen retten
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Wenn man mehr Natur in den Garten gebracht hat, kann man sich gleich auch noch um die Rettung der Bienen kümmern. Man muss kein Imker werden, nur etwas achtsamer seinen Garten bepflanzen und vielleicht ...

Wenn man mehr Natur in den Garten gebracht hat, kann man sich gleich auch noch um die Rettung der Bienen kümmern. Man muss kein Imker werden, nur etwas achtsamer seinen Garten bepflanzen und vielleicht nicht alles sofort niedermähen.

In diesem Buch bekommt man eine kurze Erklärung, wer die Wildbienen sind und wie sie leben. Natürlich wird die fleißige Honigbiene erwähnt und die vielen Arten der Gartenbiene. Kennt ihr die Gewöhnliche Goldfurchenbiene? Nein? Ich bis dahin auch nicht. Nach der Vorstellung der summenden Gartenmitbewohner:innen geht es los. Was kann, darf und sollte man machen, damit es brummt und summt im Garten? In erster Linie: VIELFALT. Es wird gut beschrieben, wie man eine Blumenwiese anlegt, einen Steingarten pflegt und mit welchen kleinen Hilfen die Bienen beim Nestbau unterstützt werden können. Interessant fand ich die Aufzählung der Stauden, Sträucher und Bäume, die für reichlich Futter sorgen z.B. der Blasenstrauch, Strauchiger Hufeisenklee, Zaun-Wicke, Rotfrüchtige Zaunrübe oder die Sal-Weide lassen die Herzen höher schlagen. Manche habe ich im Garten, andere kannte ich gar nicht.

Am Ende des Buches werden die Familien der Bienen vorgestellt. Ich war wirklich überrascht, wie viele Familien es gibt. Sägehornbienen, Furchbienen, Seidenbienen, Blattschneiderbienen und natürlich die Honigbienen sind Beispiele für die verschiedenen Familien. Diese unterteilen sich dann noch einmal in verschiedene Arten. Die nächste Biene, die in meinem Garten landet, wird genauer betrachtet. Schließlich möchte man wissen, wer der Besucher ist.

Tolles Buch mit sehr vielen interessanten Fakten und schönen Bildern, die alles noch anschaulicher machen.

Veröffentlicht am 23.04.2021

Los gehts...

Mehr Natur im Garten
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Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass im Garten Natur ist. Jedoch sind einige Gärten sehr weit weg von Natur und Vielfalt. Dort herrscht der millimeterkurze Rasen, die Steinplatten und die ...

Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass im Garten Natur ist. Jedoch sind einige Gärten sehr weit weg von Natur und Vielfalt. Dort herrscht der millimeterkurze Rasen, die Steinplatten und die kleinen runden Rondelle mit Blumen, die kein Insekt ernähren.

Markus Gastl veranschaulicht in seinem Buch wie leicht es ist, wieder Leben in den Garten zu bringen. Statt Rasen, der aufwendig gepflegt und umsorgt werden muss, lieber eine schöne Wiese, die nur zweimal im Jahr gemäht wird. In der restlichen Zeit blüht sie einfach. Bunt, wild und mit Schmetterlingen und Insekten verziert.

Einfach mal das Holz in einer Ecke liegen lassen und den kleinen Tieren ganz einfach ein Zuhause bieten. Das geht auch ohne Baumarkthütte zu 49,99€. Oder einheimische Leckereien, also Pflanzen, anbauen, statt Exoten, die die einheimische Biene nicht kennt und von der sie keinen Nutzen hat. Was spricht gegen eine wilde Ecke im Garten, wo die Natur mal zeigen kann, was sie drauf hat? Muss alles steril, klar geordnet und schön sauber sein? Draußen in der Natur? Wirklich?

Das Buch gibt viele Informationen und Ideen für ein gutes Miteinander im Garten und auf dem Balkon. Auch Pflanztöpfe auf Kopfsteinpflaster und öden Straßenzügen können für die Insekten ein Rettungsanker darstellen. Es kostet wenig, bringt aber jede Menge Farbe, Freude und Futter.

Traut euch!

Veröffentlicht am 11.04.2021

Geht raus und entdeckt!

Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht
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Die Einladung zum Hinschauen sollte man bei diesem Buch wörtlich nehmen und vorher das Buch lesen. Es ist ein unglaublich schönes Buch mit fantastischen Illustrationen von Florian Frick. Die Bilder haben ...

Die Einladung zum Hinschauen sollte man bei diesem Buch wörtlich nehmen und vorher das Buch lesen. Es ist ein unglaublich schönes Buch mit fantastischen Illustrationen von Florian Frick. Die Bilder haben mich magisch angezogen. Wer Naturbilder mag, wird hier auf seine Kosten kommen.

Die Autorin weiß, worüber sie schreibt und es liest sich so flüssig und gut, dass man das Buch leider schneller ausgelesen hatte als man wollte. Es gibt verschiedene Themen z.B. Uhus, Muscheln und Schmetterlinge, die sie beleuchtet und mit vielen interessanten und gut verständlichen Fakten erklärt. Sie gibt bei jedem Kapitel noch ein paar Tipps, wo man weitere Informationen erhalten kann. Sie lässt auch andere Naturliebhaber:innen und Expert:innen zu Wort kommen. Dabei wird auch gezeigt, dass viele kleine Aktionen schon einen erheblichen Beitrag zur Artenvielfalt leisten können. Die Ausdauer, die Überzeugung und der Einsatz der einzelnen Personen für die Natur haben mich beeindruckt und auch darin bestärkt mehr zu tun und besser hinzuschauen.

Zwischen den Kapiteln hat die Autorin kleine Geschichten aus ihrem Leben eingefügt. Sie erzählt von ihren Versuchen etwas für die Artenvielfalt zu tun und warum und woran auch sie manchmal gescheitert ist. Zum Beispiel erzählt sie in dem Kurzausflug "Oasen für Insekten schaffen (oder vermasseln)" von ihren Fehlern. Mir kamen sie sehr bekannt vor, da auch ich diese leider gemacht habe. Aber das Gute ist, man kann es ändern und besser machen.

Normalerweise bin ich kein großer App-Fan, aber die empfohlene Flora Incognita habe ich mir heruntergeladen. Wir sind dann bei unseren Spaziergängen immer wieder stehen geblieben, um neue Pflanzen zu entdecken bzw. endlich den Namen zu einer Pflanzen zu erfahren. Es öffnete uns noch mehr die Augen für die Vielfalt und Schönheit der heimischen Gewächse.

Am Ende des Buches gibt es noch eine Reihe von Literaturhinweisen, die zum Nachlesen anregen sollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2021

Lesenswert

Einer muss doch anfangen!
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„Einer muss doch anfangen!“ ist die Geschichte der Familie Scholl mit besonderen Augenmerk auf Sophie Scholl. Wer war Lina Sofie, die sich später selbst mit ph schrieb und auch als Sophie in die Geschichtsbücher ...

„Einer muss doch anfangen!“ ist die Geschichte der Familie Scholl mit besonderen Augenmerk auf Sophie Scholl. Wer war Lina Sofie, die sich später selbst mit ph schrieb und auch als Sophie in die Geschichtsbücher einging?

Der Autor hat die Geschichte von Sophie Scholl in kleine gut zu lesende Kapitel eingeteilt. In jedem Kapitel findet man die passenden Fotografien und Bilder von der Familie Scholl und deren Freunden sowie den Wohnorten der Familie. Einiges weiß man aus dem Geschichtsunterricht, aber vieles war mir nicht so bekannt. Das Sophie Scholl mal ein begeistertes Jungmädel war, sogar 1935 Jungmädelschaftführerin wurde und die Zeltlager liebte, wußte ich zum Beispiel nicht. Die Begeisterung von Sophie für den Nationalsozialismus hielt nicht so lange an, aber sie hat mich trotzdem überrascht. Auch wusste ich wenig über die Eltern von Sophie Scholl und welchen Hintergrund sie hatte. Wie entstand der Name „Weiße Rose“? Und wer waren ihre Verbündeten?

Wenn man das Buch liest, ist es ein bisschen wie Geschichtsunterricht in der 6. Stunde. Manchmal etwas trocken und langatmig und dann wieder spannend und durch die Fotografieren nahbar und berührend. Ich fand es interessant zu erfahren, wer die junge mutige Frau mit dem großem Mut und der starken Einstellung war. Das Bild, was ich von Sophie hatte, wurde ausgebaut und erweitert.

Für Jugendliche vielleicht etwas trocken, aber trotzdem lohnenswert zu lesen. Da es viele kleine Kapitel sind, kann man es sich gut einteilen und mit knapp 200 Seiten ist es auch nicht zu viel Geschichte auf einmal. Lesenswert.


Veröffentlicht am 20.01.2021

Kein Ratgeber, sondern eine Lebensgeschichte

Mein Leben in drei Kisten
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Gleich zuerst, um falsche Vorstellungen zu beseitigen. Es ist kein Ratgeber, sondern das Leben in und mit Worten von Anne Weiss. Sie hat sich entschieden ihren Krempel loszulassen und ihr Leben neu zu ...

Gleich zuerst, um falsche Vorstellungen zu beseitigen. Es ist kein Ratgeber, sondern das Leben in und mit Worten von Anne Weiss. Sie hat sich entschieden ihren Krempel loszulassen und ihr Leben neu zu strukturieren und aufzubauen. Dabei hat sie es in verschiedene Kapitel eingeteilt und ab und an, fügt sie für den Leser:in eine einfache und leicht nachvollziehbare Liste ein, um zum Nachdenken, Reflektieren und Loslegen anzuregen.

In erster Linie erzählt sie jedoch aus ihrem Leben und wie sie aus dem vielzitierten Hamsterrad ausbricht und nun nur noch Projekte verfolgt, die sie wirklich will. In einigen Passagen konnte ich mich wiederfinden und Parallelen entdecken. Andere Begebenheiten hätte ich nie zugelassen oder akzeptiert. Aber vieles, von dem, was sie beschrieben hat, konnte ich nachvollziehen und fand es doch mutig diesen Schritt zu wagen. Raus aus dem festen Job und der bekannten und liebgewonnenen Stadt und rein in eine neue Stadt und in die unsichere Selbständigkeit. Zwischendurch kommen ihr immer wieder Zweifel und ein paar frustierende Rückschläge, aber sie behält ihr Ziel im Auge.

Anne Weiss nimmt den Leser:in mit und durch ihren leichten und gut zu lesenden Schreibstil rutscht man gut durch das Buch. Für Menschen, die auch gern etwas Ändern wollen, aber nicht wissen wie, kann es hilfreich sein, zu lesen, wie es die Autorin angegangen ist. Für fortgeschrittene Minimalisten wird das Buch wahrscheinlich keine Neuigkeiten bereithalten.

Ich fand es unterhaltsam, interessant und ein paar kleine Anregungen, um weiterzumachen und dranzubleiben, habe ich auch gefunden.