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Veröffentlicht am 05.05.2021

Leinen los! Phantasievolles Meeresabenteuer mit ganz besonderen Superhelden

Rick Nautilus - SOS aus der Tiefe
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Rick Nautilus lebt mit seinen Freunden der Ozeanerin Ava und Emilo, der aus einer Piratenfamilie stammt, auf dem U-Boot Nautilus. Eines Tages fischen die drei aus dem Meer eine Flaschenpost mit einer eindeutigen ...

Rick Nautilus lebt mit seinen Freunden der Ozeanerin Ava und Emilo, der aus einer Piratenfamilie stammt, auf dem U-Boot Nautilus. Eines Tages fischen die drei aus dem Meer eine Flaschenpost mit einer eindeutigen Botschaft: „SOS“ steht auf dem kleinen Zettel im Inneren der Flasche. An der Flaschenpost ist ein Faden befestigt, der in die Tiefe des Meeres führt. Unten stoßen die Freunde auf eine erstaunliche Kolonie. Und die Bewohner dieser Meeresunterwelt brauchen ganz dringend Hilfe....

Ulf Blanck erzählt in kindgerechter, klarer und recht einfacher Sprache. Es fiel meinen Mitlesern und mir überhaupt nicht schwer, uns auf die Geschichte einzulassen.
Zum Vorlesen eignet sich das Abenteuer für Kinder ab fünf Jahren. Zweitklässler, Mädchen und Jungen ab acht Jahren, werden die Geschichte sicher schon selbstständig bewältigen können. Die Schrift im Buch ist zur besseren Lesbarkeit etwas größer gedruckt, der Zeilenabstand ein weniger breiter. Timo Grubings ansprechende, lebendige, comicartige Illustrationen motivieren die jungen Leser zusätzlich.

Die drei Hauptfiguren sind richtige Superhelden, für Kinder sicher Vorbilder, denen sie gerne nacheifern würden. Der namensgebende Rick Nautilus ist ein Technik-Freak und dazu ganz schön clever und abenteuerlustig. Ozeanerin Ava spricht die Sprache der Meeresbewohner, ihre Beine verwandeln sich in einen Fischschwanz, sobald sie Wasser berührt. Piratensohn Emilio ist sehr mutig, fürchtet nichts und niemanden. An kreativen Einfällen, wenn es darum geht, sich aus Bredouillen zu befreien, mangelt es ihm nicht. Vermutlich wird jeder Leser unter den Figuren eine Lieblingsfigur haben, mit der er sich besonders gut identifizieren kann. Das macht den Reiz der Geschichte aus.

Was ist denn in der Tiefe des Meeres nur los? Werden Rick und seine Freunde dabei helfen können, die Unterwasserbewohner in Sicherheit zu bringen und die drohende Gefahr für die Zukunft abzuwenden?
Extrem aufregend, was sich da unten alles ereignet! Bei ihrer Rettungsaktion stoßen die Kinder auf eine unbewohnte Insel und auf alte Bekannte von Ava, mit denen überhaupt nicht gut Kirschen essen ist. Es geht Schlag auf Schlag, langweilig wird es mit Rick Nautilus nicht. Im Gegenteil die Leser brauchen verdammt starke Nerven.
Für uns ein gelungener Reihenauftakt mit außergewöhnlichen Superhelden, viel Phantasie und jeder Menge Nervenkitzel. Wer von den unendlichen Weiten der Ozeane fasziniert ist, wird Rick Nautilus mögen. Für uns war es definitiv nicht der letzte Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Aus dem aufregenden Leben eines Rettungshörnchen - rasantes Abenteuer mit viel Witz

Pepino Rettungshörnchen
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Pepino wohnt mit seiner Mama, seinem kleinen Bruder Amini und seinem Onkel Oko auf dem Dachboden der Feuerwehrwache. Als Rettungshörnchen nimmt Pepino an Feuerwehreinsätzen teil, um sich um Tiere in Not ...

Pepino wohnt mit seiner Mama, seinem kleinen Bruder Amini und seinem Onkel Oko auf dem Dachboden der Feuerwehrwache. Als Rettungshörnchen nimmt Pepino an Feuerwehreinsätzen teil, um sich um Tiere in Not zu kümmern - ganz heimlich natürlich. Doch auch, wenn er gerade nicht als Rettungshörnchen unterwegs ist, gerät er immer wieder in aufregende, oft gefährliche Situationen. Und manchmal braucht dann auch ein Rettungshörnchen selbst Hilfe. Wie gut, dass auch andere Tiere sich genauso engagiert für andere einsetzen wie er selbst.

Irmgard Kramer schreibt abwechslungsreich, lebendig und humorvoll mit viel wörtlicher Rede in Ich-Form. Nora Paehls drollige, fröhlich-bunte Illustrationen sind sehr aussagekräftig und erzählen wesentliche Momente der Geschichte noch mal anschaulich in Bildform.
Zum Vorlesen eignet sich das Buch für Kinder ab fünf Jahren, achtjährige Kinder können das Buch mit der etwas größer gedruckten Schrift sicher selbstständig lesen. Vermutlich werden sie aber vom Inhalt nicht ganz so stark angesprochen wie jüngere Kinder.

„Jupsidupsidu!“ Hauptfigur Pepino ist ganz schön umtriebig, verfügt über Unmengen von Energie und ein ziemlich beachtliches Selbstbewusstsein. Aber dass er nicht nur eine große Klappe, sondern auch tatsächlich Heldenpotential hat, beweist das pfiffige Eichhörnchen wiederholt und oft auf überaus amüsante Weise. Wenn es z.B. anderen Tipps gibt, wie sie herausfinden, ob sie noch leben, das ist einfach herrlich komisch. Pepinos etwas verplanter Onkel Oko mit seiner Neigung, sich ständig in Gefahr zu bringen, Pepinos neugieriger, aufgeweckter Bruder Amini und das sehr selbstständige Eichhörnchenmädchen Jala, das sich ganz prima alleine zurechtfindet, aber schnell dabei ist, wenn es darum geht, anderen zu helfen, sind ebenfalls sehr liebenswerte Figuren. Und mit Don Kling greift ein ausgewachsener fieser Bösewicht wie aus dem Bilderbuch ins Geschehen ein. Eine bunte und unterhaltsame Figurentruppe mischt die Geschichte um Pepino kräftig auf.

Eigentlich logisch, dass es auch tierische Helfer bei der Feuerwehr geben muss. Manchmal geraten ja auch kleine Tiere wie Mäuse in Gefahr und die werden garantiert oft von der Feuerwehr übersehen. Prima, dass Tiere wie Pepino da aktiv werden.
Pepino erlebt ob mit oder ohne Rettungseinsatz einen aufregenden Tag nach dem anderen und findet dabei eine ganz besondere Freundin. Er kann von Glück reden, dass seine Mutter nicht immer genau mitkriegt, was Pepino so alles treibt. Meine fünfjährige Tochter hat aber alle seine Abenteuer ganz aufmerksam und motiviert verfolgt. Sie war von der lustigen, turbulenten Geschichte rund um das vorwitzige Eichhörnchen sehr angetan. Langweilig wird es mit dieser Hauptfigur definitiv nicht.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Ein tierisch spannendes Piratenabenteuer aus einer anderen Welt

Paradise Pirates
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Eichhörnchen Salty und seine Freundin Ozeane leben auf Paradise Island. Sie träumen davon, eines Tages den weiten Ozean zu überqueren und auf Schatzsuche zu gehen, denn Saltys verstorbene Eltern haben ...

Eichhörnchen Salty und seine Freundin Ozeane leben auf Paradise Island. Sie träumen davon, eines Tages den weiten Ozean zu überqueren und auf Schatzsuche zu gehen, denn Saltys verstorbene Eltern haben ihrem Sohn eine Schatzkarte hinterlassen. Der Alltag der beiden sieht aber wesentlich anders aus. Statt auf einem großen Schiff die Weltmeere zu erobern, segeln sie auf einer klapprigen Jolle, der „Ertrunkenen Ratte“, um die Waren der Eichhörnchen zum Markt zu bringen. Doch dann passiert etwas Schreckliches. Die Besatzung der Pack, fiese Füchse, entführen Ozeane, um an Saltys Schatzkarte zu gelangen. Dabei wird Saltys Jolle zerstört. Salty möchte seine Freundin zurückholen. Er wendet sich an den Dachs Captain Scratch, einem berühmt-berüchtigten Piratenkapitän, der einst sein Schiff „Menagerie“ unerschrocken durch die Meere lenkte. Ob Scratch und seine Crew nach langem Ruhestand Salty helfen wollen und können?

Jay Spencer schreibt bildhaft und lebendig, seine Formulierungen erinnern mitunter an klassische Abenteuergeschichten. Da ist von „tödlichen Riffen“ oder „kristallklarem Wasser“ die Rede, so bekommen die kleinen Leser eine genaue, lebhafte und klare Vorstellung, was sich gerade ereignet. Das Kopfkino ist angeschaltet.
Die Bilder von Max Meinzold stechen hervor. Sie sind farbenfroh, intensiv, individuell, sehr ansprechend, mal mehr mal weniger konturiert gestaltet und erstrecken sich teilweise über zwei ganze Seiten. Auf der Landkarte auf der Umschlaginnenseite kann man beispielsweise prima nachvollziehen, wohin Saltys Reise geht.
Leser ab sieben, acht Jahren können Paradise Pirates sicher schon selbst lesen, zum Vorlesen eignet es sich für jüngere Zuhörer ab fünf Jahren.

Erstaunlich viele unterschiedliche Charaktere tretend im Verlauf der Handlung auf. Da ist Eichhörnchen Salty, ein Waisenjunge, der wie viele Kinder davon träumt, als Held Abenteuer zu erleben. In ihn und seine Freundin Ozeane können sich die Leser sicher prima hineinversetzen. Wer möchte nicht auch einmal ein Held sein?
Die Mannschaft der „Menagerie“, die später in „Paradise“ umgetauft wird, ist so vielfältig wie die anderen Bewohner der Inseln. Da gibt es Captain Scratch einen knurrigen Dachs, der sich gerne auf die faule Haut legt, aber süchtig nach aufregender Action ist, ein neugieriges, winziges Nilpferdkind, einen begnadeten Krokodilkoch oder eine ziemlich resolutes Kängurudame. Klar, dass es bei den ganzen Unterschieden immer wieder Streit gibt. Aber wenn es um gemeinsame Missionen und gegen gemeinsame Feinde wie Schildkröten-Admiralin Yucca geht, ist man sich ganz schnell wieder einig. Und gerade ihre Vielfalt macht die originellen Figuren so unterhaltsam.

Beim gemeinsamen Lesen spürten wir förmlich den Wind um die Nase wehen und das Auf und Ab der Wellen, wir hörten beinahe das Meer rauschen. Spannender und lebendiger kann ein Abenteuer wohl nur dann sein, wenn man es selber erlebt.
Die „Paradise Pirates“ haben uns eine besondere, packende, humorvolle Geschichte voller Gefahren, Überraschungen, interessanten Wendungen und mit ganz viel Meer beschert. Wer glaubt, echte Piraten können nur Menschen sein, der kann sich von Salty und Co gerne eines Besseren belehren lassen. Wir sind mit Vergnügten erneut dabei, wenn es wieder heißt: „Auf zu Gold, Abenteuern und Ruhm!“

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Die Entwicklung einer Sonneberger Spielwarenfabrik und die faszinierende Familiengeschichte dahinter

Wo wir Kinder waren
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2019 treffen sich Eva, Iris und Jan, Erben der früheren Traditionspielwarenfabrik Langbein, in Sonneberg um das zur Fabrik gehörende Stammhaus zu entrümpeln. Die drei haben sich über die Jahre hin auseinandergelebt ...

2019 treffen sich Eva, Iris und Jan, Erben der früheren Traditionspielwarenfabrik Langbein, in Sonneberg um das zur Fabrik gehörende Stammhaus zu entrümpeln. Die drei haben sich über die Jahre hin auseinandergelebt und geraten ständig in Konflikt miteinander. Doch beim gemeinsamen Ausräumen kommen vermehrt Erinnerungen hoch: an die Anfänge der Spielwarenfabrik, an ihre Entwicklung, an persönliche Schicksalsschläge, an politische Ereignisse und an wichtige gemeinsame Erlebnisse, die die drei Verwandten verbinden.

Autorin Kathi Naumann schreibt angenehm, flüssig und unkompliziert. Sie erzählt aktuell von Evas Situation, während sie sich mit ihrer Cousine Iris und dem Cousin Jan auseinandersetzt. In Rückblenden werden außerdem wichtige Ereignissen aus der Vergangenheit der Familie Langbein und entscheidende Kapitel aus der Geschichte der Spielzeugfabrik geschildert. Durch den gekonnten Einsatz von Rückblenden wird immer klarer, wieso die Beziehung von Eva, Jan und Iris belastet ist. Dank Kathi Naumanns abwechslungsreicher Erzählweise war ich rasch von der Geschichte um die Langbeins und ihr Unternehmen gefangen.

Bei all den verschiedenen Figuren, die im Roman vorkommen, fällt es anfangs noch etwas schwer, die Orientierung zu behalten. Wie Eva, Jan und Iris genau miteinander zusammenhängen, wird aber relativ schnell klar. Die Firma Langbein wird von deren Urgroßvater Albert Langbein gegründet, dessen Sohn Otto später die Leitung übernimmt. Otto setzt sich engagiert für die Firma ein, möchte sich seinem Vater gegenüber unbedingt würdig erweisen. Er kommt nur sehr schwer über den Tod seines Bruders Fritz hinweg, der wie ein Geist über ihm zu schweben scheint. Ottos Frau Flora leisten ebenso Wichtiges für die Fabrik, sie hilft mit Leidenschaft mit. Ihr Motto: „Alles, was man tut, soll man mit Liebe tun. Oder es sein lassen.“ Flora und Otto sind das Herz der Firma, auch als die Puppenfabrik Albert Langbein ins VEB Kombinat und Plüschwaren Sonni umgewandelt wird. Die Familie Langbein ist eine ganz besondere, sehr interessante Familie. Die verschiedenen Mitglieder spielen im Lauf der Handlung differenzierte Rollen, tun ganz Unterschiedliches, teils auch Fragwürdiges um die Firma in der DDR am Laufen zu halten. Zu vielen Figuren entwickelte ich als Leser schnell einen Bezug, manche empfand ich als weniger einnehmende, aber dennoch plausible Charaktere, die Beweggründe für ihr Handeln blieben für mich stets nachvollziehbar.

„Wie weit darf man gehen, um eine Tradition aufrechtzuerhalten?“ Diese Frage stellen sich Eva, Iris und Jan und natürlich auch die Leser. Und in dem Zusammenhang geht es vor allem darum: Wie weit ist die Familie Langbein konkret gegangen? Überaus spannend, das beim Lesen zu erfahren.
Die Geschichte der DDR wird hier in eine mitreißende Familiengeschichte gepackt, nebenher gibt es sehr viel Informatives über die Spielzeugherstellung in Sonneberg zu lernen.
Gefallen hat mir vor allem die Bedeutung, die „Familie“ in diesem Roman einnimmt. So viel Affinitäten, so viel Konfliktpotential es auch geben mag, letztendlich vermag Familie doch vieles auszuhalten und aufzufangen. Familie verbindet. Das erkennen die Protagonisten immer wieder aufs Neue. Bestimmte Gegenstände beispielsweise Alberts Füllfederhalter haben eine ganz besondere Bedeutung für die Figuren, sie tauchen immer wieder zu verschiedenen Zeitpunkten auf, auch sie erzählen Geschichten, haben Symbolkraft, das wurde eindrücklich herausgearbeitet.
Die Familie der Autorin Kathi Naumann besaß selbst in Sonneberg eine Puppenfabrik, die Autorin stöberte im Familienschatz, untersuchte intensiv die eigenen Familiengeschichte. Sie nahm ihre eigene Familie zum Vorbild für die fiktive Familie Langbein. Ihre gründlichen Recherchen werden im Roman sehr offensichtlich, sie machen den Plot sehr authentisch und realistisch.
Für mich ist „Wo wir Kinder waren“ ein hochinteressanter Ausflug in die Spielwarenproduktion, eine Zeitreise ins thüringische Sonneberg und ein tiefer, persönlicher Einblick in die Strukturen einer Unternehmerfamilie. In diesem lesenswerten, kurzweiligen historischen Roman werden Erinnerungen lebendig.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Einfühlsame Geschichten über die aufregenden, aber wundervollen ersten Schultage

Endlich Schulstart
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Katta freut sich schon ganz lange auf ihre Einschulung. Nun ist es endlich soweit. Und der erste Schultag wird tatsächlich noch wunderbarer als erhofft. Mit Simon wird Katta der netteste Pate, den man ...

Katta freut sich schon ganz lange auf ihre Einschulung. Nun ist es endlich soweit. Und der erste Schultag wird tatsächlich noch wunderbarer als erhofft. Mit Simon wird Katta der netteste Pate, den man sich vorstellen kann, zugeteilt, sie kommt in die Gespensterklasse, die beste Klasse mit der besten Lehrerin überhaupt und in der Pause erlebt sie die aufregendsten Abenteuer. An der Schule gibt es sogar einen echten Schulhund.

Barbara Zoschke erzählt kindgemäß, lebendig und in authentischer Sprache aus Kattas Sicht. Beim Vorlesen hatten meine Mitleser und ich wirklich das Gefühl, dass hier ein Kind zu Wort kommt.
Geübte Leser ab sieben Jahren werden das Buch sicher selbstständig lesen können. Die Schrift ist etwas größer gedruckt, die Zeilenabstände sind etwas breiter als normal. Auf mindestens jeder zweiten Seite findet sich eine bunte, fröhliche Gute-Laune-Illustration von Sabine Sauter. So haben alle Seiten etwas Motivierendes, sie sind abwechslungsreich gestaltet. Thematisch richtet sich Kattas Geschichte eher an Kindergartenkinder ab fünf Jahren, die bald in die Schule kommen. Sie werden beim Vorlesen bestimmt aufmerksam zuhören.

Katta ist ein aufgewecktes, nettes, ehrliches und fröhliches Mädchen. Sie verfügt über eine große Phantasie, denkt sich außergewöhnliche Geschichten und interessante Spiele aus. Katta weiß genau, was für sie richtig und was falsch ist. Sie beobachtet exakt und hat ein Gespür dafür, was in anderen vorgeht und wie sie sich fühlen. Katta ist ein toller Charakter, der bei den Lesern sicher gut ankommen wird und der sich sehr gut als Identifikationsfigur eignet.
Neben Katta gehen natürlich noch andere Kinder in die Gespensterklasse: Aaron, der nicht so schön zeichnen, dabei aber umso besser zählen kann, Nick, der manchmal ein ziemlicher Stinkstiefel ist, aber ein Herz für Tiere hat und Mo, der noch nicht so gut Deutsch kann, aber dennoch weiß, wie man mit anderen Freundschaft schließt. Die Klasse besteht aus vielen ganz verschiedenen, vielfältigen Kinder mit Stärken und Schwächen. Und mittendrin steht die Klassenlehrerin Frau Süß, die auf die einzelnen Kinder ganz individuell und emphatisch eingeht und sie ermuntert und bestärkt. Eine patente Lehrerin wie Frau Süß würden sich wohl alle Kinder und Eltern wünschen.

Die erste Zeit in der Schule ist eine unfassbar spannende, aufregende, aber auch wunderschöne. Alles ist neu und die Kinder erleben so viel, lernen ihre Mitschüler, das Schulleben und neue Strukturen kennen. Autorin Barbara Zoschke befasst sich in „Endlich Schulstart - was für ein Tag“ sehr einfühlsam mit dem Schulbeginn aus der Perspektive der ABC-Schützen. Sie erzählt, was in Kindern vorgeht und stellt sehr eindrücklich dar, was diese Zeit ausmacht. Alltägliches wird für Schulanfänger zum Abenteuer. Gleichzeitig weist die Geschichte darauf hin, wie verschieden Kinder sein können und dass gerade darin eine große Chance liegt. Ein sehr gelungenes Vorlesebuch für Vorschulkinder und Schulanfänger, das die Besonderheit der ersten Tage in der Schule eindrücklich zeigt und das Kindern Lust auf Schule macht.

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