Gut für Zwischendurch
Der erste letzte Tag"…die schönste Freude, die wir Menschen kennen, ist die Vorfreude. Als Kinder warten wir auf den Weihnachtsmann, als Jugendlicher auf den ersten Sex, als Erwachsene träumen wir von einem guten Job, fernen ...
"…die schönste Freude, die wir Menschen kennen, ist die Vorfreude. Als Kinder warten wir auf den Weihnachtsmann, als Jugendlicher auf den ersten Sex, als Erwachsene träumen wir von einem guten Job, fernen Reisen, der großen Liebe." "Und diese Träume sind mehr wert als ihre Verwirklichung?"
Es steht auf dem Cover mit drauf, es ist kein Thriller und diesmal etwas ganz anderes als das was man von Sebastian Fitzek kennt. Statt Nervenkitzel, Angst und Schrecken erwartet einem in diesem Buch Spaß, schräger Humor und ein kurioser Roadtrip.
Ich bin mit Vorsicht an diesem Buch herangetreten, ohne Erwartungen und dies war eine gute Idee. Denn einzig die Schreibweise ist typisch Fitzek.
Der Beginn gestaltete sich für mich etwas holprig da ich besonders mit Lea nicht warm wurde. Ihre Art durchs Leben zu kommen ist sehr gewöhnungsbedürftig und sie galt für mich zu Beginn als verwöhnte Göre. Auch Livius habe ich als naiven, dummen Erwachsenen abgestempelt der keine Ahnung hat was er im Leben überhaupt erreichen will.
Im Ganzen ist dieser Roadtrip amüsant und lustig allerdings sind die Handlungen teils ziemlich wild und der Autor driftet manchmal ins alberne, völlig am realen Leben vorbei. Die kurzen Kapitel sind für den Lesefluss sehr angenehm und vor allem die Tiefgänge im Buch, die sich durch wichtige und tiefgründige Gespräche zwischen den beiden widerspiegeln, fand ich spannend und haben mich im Herzen berührt.
Am Ende gab es dann wie gewohnt vom Autor einen "Was?! Ernsthaft?!" - Moment. Keineswegs habe ich mit diesem Ausgang der Geschichte gerechnet. Es hinterließ bei mir einen schockierten und unglaubwürdigen Eindruck anderseits war ich aber auch erleichtert. Es erklärt wiederum Leas Verhalten, so das sich dann meine Meinung zu ihr änderte. Auch Livius hat eine Kehrtwende hingelegt und war zum Schluss eine ganz andere Person als zu Beginn. Gefallen hat mir gerade dies, die Entwicklung beider Protagonisten die ich als Leser mit erleben konnte. Ein Roadtrip der einem Verändert.
"Der erste letzte Tag>" ist perfekt für zwischendurch in dem alles vertreten ist.
Witz, Sarkasmus, Charme aber auch eine gewisse Tiefe und trotz Albernheiten schafft der Autor durch die tiefgründigen Szenen eine zum Nachdenken anregende Geschichte.