Was für ein aufregende und lustige Sachen Freddy passiert ist. Freddy ist ein ziemlicher Tollpatsch und liebevoller Chaot. Irgendwie geht immer etwas drauf und drüber bei ihm, doch das macht ihn ja so ...
Was für ein aufregende und lustige Sachen Freddy passiert ist. Freddy ist ein ziemlicher Tollpatsch und liebevoller Chaot. Irgendwie geht immer etwas drauf und drüber bei ihm, doch das macht ihn ja so sympathisch. Vor allem durch die Ich-Perspektive können jungen Leser da sicherlich nachempfinden, wie Freddy sich durch seine Schlamassel fühlt.
Der Schreibstil ist der empfohlenen Altersgruppe gerecht. Es liest sich einfach und verständlich. Ich würde es gegebenenfalls auch jüngeren Lesern zum Vorlesen lassen empfehlen, da die Geschichte selber, mit all ihren Missgeschicken die Freddy passiert, doch sehr nahbar ist. Mit witzigen Sprüchen und Auflockerungen durch die Perspektive von Freddy, ist das turbulente Leben umso amüsanter.
Die kleinen Illustrationen zwischendurch sind passend zu der Geschichte und für Kinder sind Zeichnungen bei Geschichten ja sowieso gerne gesehen.
Im Ganzen ein erheiterndes Buch, mit einem sehr lebendigem Protagonisten, der es trotz Missgeschicke schafft, sich aus peinlichen Situationen zu winden und damit lernt umzugehen.
John Green schafft auch in seinem ersten Essay Band seinen außergewöhnlichen Blick auf die Welt zu umschreiben und unterstreichen, wie ich es von seinen Jugendromanen kenne, indem er die Themen die er ...
John Green schafft auch in seinem ersten Essay Band seinen außergewöhnlichen Blick auf die Welt zu umschreiben und unterstreichen, wie ich es von seinen Jugendromanen kenne, indem er die Themen die er anspricht aufbricht und diese dann bewertet.
In den Romane wirkten manche seiner Gedanken die er den Charakteren zugeschrieben hat doch sehr prätentiös, obwohl wirklich poetisch. Hier in dem Sachbuch hat es mir wiederum sehr gefallen, seine Gedanken als wirklich seine zu lesen. Seine Beobachtungen von kleinen und großen Dingen in der Welt sind tieffühlend und so hoffnungsvoll. Er lässt uns auch von den unschönen Wahrheiten wissen, appelliert in einem ruhigen Ton an unser Verhalten auf diesem Planeten den wir bewohnen und zeigt Verständnis sowie Tatendrang, dass Veränderungen langsam aber gemeinsam kommen müssen.
Die besprochenen Themen in Form von Essays sind nicht immer aktuell, aber sie haben oft einen Zusammenhang zum Anthropozän, was sie wieder relevant machen. Ich habe viel davon mitnehmen können. Aufschlussreich und informativ bringt er Themen nahe, die mich sonst nicht interessieren, aber die Erkenntnisse die er daraus zieht sind umso spannender.
Es ist aufregend zu sehen, wie observierend er die Welt wahrnimmt und wie vielen Absurditäten des Lebens wir schon begegnet sind. Es wurden viele Schriftsteller zitiert, dessen Werke ich ebenfalls bewundere. Die persönlichen Einblicke in sein Leben durch Momente und Erinnerungen sind sowohl witzig als auch traurig und gleichzeitig voller Hoffnung. Ehrlich, aufgeschlossen und kluge Reflexionen von Anekdoten und ein wenig mehr Verständnis über das Menschsein und Teil eines großen Ganzen zu sein. Gerne mehr von sachlichen Werken, Herr Green. Ich gebe diesem Buch viereinhalb Sterne.
"Time heals nothing by itself. [...] Der Gedanke tröstet mich. Wenn Zeit allein wirklich keine Wunden heilt, dann haben wir ja glücklicherweise genügend dann, um es zumindest auszuprobieren. Zerbrochenes ...
"Time heals nothing by itself. [...] Der Gedanke tröstet mich. Wenn Zeit allein wirklich keine Wunden heilt, dann haben wir ja glücklicherweise genügend dann, um es zumindest auszuprobieren. Zerbrochenes mit allen, was uns guttut, aufzufüllen. All die verdammt guten Momente sammeln und von dieser allgemeinen Fabelhaftigkeit ein Bild schießen."
Obwohl die beiden Schwestern Klara und Marie nicht unterschiedlicher sein könnten, sind sie sich doch so nah. Zumindest bis zu Maries tragischem Tod, der Klara mit unendlich vielen Fragen zurücklässt.
Getrennt durch den Ozean haben Klara und Marie es trotzdem geschafft, ihre Verbundenheit als Schwestern zu pflegen. Doch in den Monaten vor Maries Tod hat sie traumatische Erlebnisse alleine durchmachen müssen, welche aus den Erzählungen in ihren Kapiteln aufgearbeitet werden und ihre Beweggründe für ihre Abwesenheit gegenüber Freunden und Familie erklärten.
In der Heimat noch betäubt von der Trauer über Maries Tod, geht Klara nach New York, um die letzten Dinge die Marie hinterlassen hat einzusammeln und stößt dabei auf etwas Verstörendes, was sie sich nicht erklären kann. In wechselnden Perspektiven erfahren wir wie Klara den Tod ihrer Schwester bewältigt und wie Maries letzten Monate und Jahre weit weg von der Familie aussahen. Voller Hilflosigkeit und Verzweiflung zieht sich in beider Leben eine schwere und bedrückende Atmosphäre.
Dass Maries Beobachtungen die Karla in Form von Fotos auf Maries Laptop wiederfindet ein Trigger für Maries eigenen Erlebnisse sind, wird dem Leser nach und nach enthüllt. Gleichzeitig erfahren wir, wie Klara neben der Trauerbewältigung mit ihren eigenen Beobachtung der Situation umgeht. Der Wechsel der Perspektiven bringt eine aufregende Spannung um die Auflösung des Geheimnisses, welches Marie niemandem anvertrauen konnte.
Auch nachdem das Geheimnis um Marie bekannt war, fand ich das Buch zum Ende hin immer noch sehr zufriedenstellend, denn die Zeit die Klara wieder nach Hause führt, sind gefüllt mit feinfühligen Momenten in der Familie, aber auch erschreckend traurigen Enthüllungen.
Die Themen von Trauer, Familie, Freundschaft, Karriere und Erwartungen und Vorstellungen fürs Leben, aber auch häusliche Gewalt und die daraus resultierenden Gefühle wie Scham, Hilflosigkeit und Ohnmacht bringen Licht in eine Realität, die Opfer von Gewalt erleben.
Der Schreibstil ist angenehm ruhig, durchzogen von Trauer und einem Schleier von Hoffnung. Ich habe es wirklich gern gelesen. Die Figuren Klara und Marie waren zugänglich porträtiert, doch fehlte es in der Entwicklung manchmal ein wenig Tiefe, da hin und wieder Details hinzukamen, die ich für die Geschichte nicht für relevant empfunden habe. Im Ganzen ist es aber eine feine, authentische Geschichte mit vielen aufwühlenden Gefühlen, die die Spannung beim Lesen aufrechthalten.
Drei Perspektiven (und vereinzelt kleine Einblicke einiger Nebenfiguren) von drei verschiedenen Personen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie kommen aus verschiedenen Ecken Berlins, haben nicht ...
Drei Perspektiven (und vereinzelt kleine Einblicke einiger Nebenfiguren) von drei verschiedenen Personen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie kommen aus verschiedenen Ecken Berlins, haben nicht nur einen anderen Hintergrund was Status und Job angeht, sondern auch in Ambitionen und Attitüde sind sie weit auseinander. Und doch treffen sie früher oder später aufeinander.
Olli ist Bauarbeiter ohne akademischen Hintergrund und kurz davor aus der Sozialwohnung getrieben zu werden, die er sich mit seiner Mutter teilt. Amelie ist Mutter und Journalistin, die sich Vorwürfe macht, in ihrem Beruf nicht genug für die Gesellschaft zu getan zu haben. Frank Hagen, Ex-Finanzsenator, lebt auf großem Fuß, indem er mit Immobilien handelt und damit die Schere zwischen Arm und Reich weitet.
Räuber ist ein wirklich gelungener Roman über die Gentrifizierung und die Verzweiflung und Hilflosigkeit des Prekariat. Verachtend angesehen und ohne große Chancen, erschlagen von unverständlicher Bürokratie und die fehlende Ernsthaftigkeit, mit denen die Probleme der Menschen entgegengenommen werden, wird sich hier gesellschaftskritisch auseinandergesetzt. Wie es dazu kommen konnte und wie es weiter aussehen mag, wenn die Immobilienwelt die Mietpreise weiter ansteigen lässt, und welche Auswirkungen die Verdrängung von finanziell ärmeren Menschen aus der Stadt für die Gesellschaft bedeutet, greift die Autorin hervorragend durch klug gewählte Sprache der verschiedenen Charaktere auf. Wir erfahren von Realitäten von denen weggesehen wird, von kapitalistischen Entscheidungen der Politik und damit resultierende weitere Nachteile für das Prekariat. Hierarchien und Ansehen werden weiterhin unterstützt, während die sozial Benachteiligten weiter leiden und sich nicht mehr zu helfen wissen. Systematisch werden Menschen verdrängt, die gerade am nötigsten eine Stütze brauchen.
Die Autorin begeistert mit angemessenem Humor und Biss, einer spitzen Zunge und literarisch eine Empfehlung meinerseits ist. Es werden politische Themen durch ausgearbeitete Charakterentwicklungen näher gebracht und kritisch beleuchtet, ohne dass es langweilig wurde. Authentische Stimmen wird hier eine Bühne gegeben, wo Unsicherheiten und Ängste wahrgenommen werden. Gerne mehr davon für die zeitgenössische Deutsche Literaturwelt!
Dieser Roman aus der Sicht Arendts lässt tief in die Geschichte und das Leben der Philosophin und Publizistin blicken. Von ihrer Emigration aus Deutschland din die Vereinigten Staaten und ihren Anfängen ...
Dieser Roman aus der Sicht Arendts lässt tief in die Geschichte und das Leben der Philosophin und Publizistin blicken. Von ihrer Emigration aus Deutschland din die Vereinigten Staaten und ihren Anfängen im Journalismus sowie bis zum Eichmann-Prozess werden in diesem Buch wichtige Lebensabschnitte Arendts aufgezeigt. Arendt wirkte durch die persönlichen Einblicke die ihr zugeschrieben wurden und den Gedankengängen sehr nahbar. In dieser Hinsicht hat die Autorin großartige Arbeit geleistet, denn man hatte das Gefühl, ein Gespür für diese bekannte Person zu bekommen.
Sprachlich ist es wirklich großartig, gleichzeitig aber auch sehr anspruchsvoll. Hin und wieder beeindrucken die poetischen und lyrischen Zeilen und ich finde, die Autorin hat Hanna Arendt eine wirklich lebendige Stimme verliehen. Die eingefügten Zitate und Zeilen aus Briefwechseln finde ich hervorragend in den fiktiven Kontext eingearbeitet.
Die vielen Zeitsprünge waren jedoch sehr verwirrend, weshalb ich nie wirklich mehrere Kapitel am Stück lesen konnte, da ich immer Abstand gebraucht habe, um mir über das Geschehen etwas klarer zu werden. Die vielen Persönlichkeiten, die mir zum Teil nicht bekannt waren, musste ich zunächst mit viel Nachschlagen einordnen.
Diese Art von Porträt ist der Autorin dennoch sehr gut gelungen, weshalb die Form des Romans hier doch funktioniert. Für alle, die mehr über Arendt als Person kennenlernen wollen, ist dies eine treffende Lektüre. Man muss sich dafür auf jeden Fall viel Zeit nehmen, aber die Art auf die man über Arendt erfährt ist wirklich beeindruckend. Ihre Weise zu denken und was ihr in Ihrer Arbeit wichtig ist, wird hier durch verschiedene Momente und Ereignisse dargestellt.
z.B. haben mir die Diskussionen mit Studenten während ihrer Vorträge wirklich gut gefallen. Generell gab es wirklich viele, aufschlussreiche Dialoge, die sich beim Lesen wie eine gute Filmszene anfühlten.
Der Eichmann-Prozess war immer präsent und hat eine spannende Sicht auf Eichmann gezeigt, die Arendt hatte. Leider waren die Beschreibungen um die Gerichtsprozesse sehr langatmig und gerne hätte ich lieber intensivere Einblicke erfahren.
Im Ganzen ist es ein unglaublich gut geschriebenes Buch und ein aufregendes Porträt Arendts. Persönlich, nahbar, reichhaltig an Informationen.