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Veröffentlicht am 30.03.2017

Interessante Lebenswege...

Zeile für Zeile mein Paradies
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Judith Rosenkranz hat es sich zur Aufgabe gemacht, in ihrem Buch 18 bedeutende Schriftstellerin (darunter Virginia Woolf, Ingeborg Bachmann, Edith Södergran, Bettine von Arnim, Marie Luise Kaschnitz, Inge ...

Judith Rosenkranz hat es sich zur Aufgabe gemacht, in ihrem Buch 18 bedeutende Schriftstellerin (darunter Virginia Woolf, Ingeborg Bachmann, Edith Södergran, Bettine von Arnim, Marie Luise Kaschnitz, Inge Müller u.a.) in den Zwängen ihrer Zeit zu zeigen und dabei auch aufzuzeigen, wie schwer es Frauen als Schriftstellerinnen hatten und welche Kämpfe sie ausfechten mussten.
Dabei geht sie in ihrem Buch chronolgisch vor, beginnend bei Virginia Woolf mit dem Jahr 1521 bis fast in die Gegenwart zu Sarah Kane, die 1971 geboren (und leider schon 1999 verstorben) ist. Dabei geht sie auf jeden Lebensweg der Frauen individuell ein, beschreibt in ihren Texten lebensnah und emotional, wie es den Frauen teilweise erging und was ihnen das Leben in den verschiedenen Epochen schwer machte.
Judith Rosenkranz zieht dabei auch soziale Aspekte mit ein und daran merkt man auch, dass die Autoren sich in Laufe der Zeit immer wieder anderen Herausforderungen stellen mussten, das auch der politische Rahmen immer wieder eine besondere Bedeutung in den Leben der Frauen hat. Dadurch wird das Buch wahnsinnig interessant, weil man auch den Texten anmerkt, dass sich Jutta Rosenkranz damit wirklich ausgiebig mit dem Leben und Wirken jeder einzelnen Frau beschäftigt hat.

Veröffentlicht am 25.03.2017

Das Lächeln von mir...

Das Lächeln der Frauen
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Ein kleiner Roman, der in den Strassen von Paris spielt und genauso ist wie Paris - charmant, geheimnisvoll und unglaublich romantisch.

Ebenso wie die Aurélie habe ich das Buch auch durch Zufall entdeckt ...

Ein kleiner Roman, der in den Strassen von Paris spielt und genauso ist wie Paris - charmant, geheimnisvoll und unglaublich romantisch.

Ebenso wie die Aurélie habe ich das Buch auch durch Zufall entdeckt und habe mich von ihm fesseln lassen. Der Roman liest sich leicht und sehr amüsant. Neben der eigentlichen Handlung bekommt man auch ein kleinen Einblick in das Pariser Leben und die französische Küche.
Aurélie, die Restaurantbesitzerin, der das Buch von Robert Miller, das sie durch Zufall in einer Buchhandlung entdeckt, das Leben rettet, ist eine Frau, die man - gerade wegen ihrer etwas naiven Art - sofort ins Herz schließt. Sie glaubt sich selber in den Roman von Robert Miller zu erkennen und will ihn deswegen unbedingt kennenlernen. Leider ist Robert Miller nur ein Psyeudonum von André Chabanais, dem Lektor des Verlags, in dem der kleine Roman veröffentlicht wurden ist und dem macht Aurélies Wunsch, den Autor persönlich zu treffen, ziemliche Probleme...

Nicolas Barreaus Roman ist eine Liebesgeschichte, die aber ohne Kitsch auskommt. Der Roman spielt in einer ruhigen, ja schon fast stillen Umgebung und könnte so überall auf der Welt spielen.
Besonders ist dabei zu erwähnen, dass man die Handlung des Romans aus zwei Sichten vermitteln bekommt, da der Autor immer wieder zwischen der weiblichen und der männlichen Hauptfigur André wechselt, wobei Aurélie (die weibliche Hauptperson) im Vordergrund steht. Dieser Wechsel macht aber das Verstehen des Romans aber einfach und lässt die Handlung auch in einem anderen Licht erscheinen. Der Leser hat praktisch die Möglichkeit die Zusammenhänge, die erst am Ende des Romans auch Aurélie erst bewusst werden, genau in ihre Entwicklung oder besser gesagt in ihren Verstrickungen zu verfolgen.
Allerdings ist der Roman etwas vorhersehbar, aber das macht die Pariser Umgebung mit ihrer Schönheit mehr als weg.
Der Schreibstil von Nicolas Barreau hat mir sehr gut gefallen, weil er sich durch seine Einfachheit (das ist jetzt keinesfalls negativ gemeint) auszeichnet. Die Mischung von französischen und englischen Redewendungen, die er immer wieder einstreut, gelingt ihm spielend und sie passen auch immer zur der Situation.
Allerdings wäre es gut, wenn man einige französische Grundvokabeln kenne würde, da einige Stellen im Buch im französischen Orginal belassen würde.

Fazit:
Nach der Lektüre meines ersten Romans von Nicolas Barreau kann ich sagen, dass ich die Begeisterung für dieses Buch absolut nachvollziehen kann.
Der Roman ist eine wundervolle leichte Lektüre mit viel Charme und Witz, die ich nur weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 25.03.2017

Ein moderes Märchen...

Der kleine König Dezember
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Der kleine König Dezember findet seine Kindheit erst am Ende seines Lebens - und schrumpft dabei immer weiter. Durch die Begegnung mit dem lyrischen Ich des Märchens werden die Dinge, die wir in unserem ...

Der kleine König Dezember findet seine Kindheit erst am Ende seines Lebens - und schrumpft dabei immer weiter. Durch die Begegnung mit dem lyrischen Ich des Märchens werden die Dinge, die wir in unserem Leben als normal oder selbstverständlich ansehen, in Frage gestellt. Durch das Lesen diese kleinen Buches kommt man automatisch zu Fragen, zu denen man im Alltag nie kommen würde und das macht den Reiz des Buches aus.
Trotzdem gibt es einige phantastische Elemente, die die kleine Geschichte zu einem kleinen Lesevergnügen machen. Der kleine König ist extrem liebeswert und man muss ihn einfach mögen.
Trotz seiner kleinen Gedächtnislücken, die sich auch im Buch immer wieder bemerkbar machen, und seiner manchmal etwas patzigen Art, ist er extrem wissbegierig.

Ein besonders liebevolles Detail sind seine Träume, die er in Schachteln in seinem kleinen Zimmerchens aufbewahrt. Er hat jede Nacht die Möglichkeit einen anderen Traum aus einer Schachtel zu lassen...
Seine Welt versucht er immer wieder auf die Welt der Menschen zu übertragen, aber durch seinen umgekehrten Lebensverlauf (der kleine König erwacht als Erwachsener König, der erst im Alter seine Kindheit durchlebt, während die Menschen als Kleinkind geboren werden und er mit dem Alter dazulernen).
Die Lehre aus der kleinen Geschichte könnte man so beschreiben: Man soll das Träumen nicht verlernen und auch Tagträume sind extrem wichtig.

Fazit:
Ein modernes Märchen - nicht nur für kleine sondern auch für große Kinder. Schenkt diese Buch einem Tagträumer oder einem Menschen, für den Träume eine große Bedeutung haben.

Veröffentlicht am 25.03.2017

So fühlt sich Leben an von Hagen Stoll

So fühlt sich Leben an
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Hagen Stoll - ein Name, viele Gesichter und Lebensstationen bis hin zur Geburtsstunde der Band "Haudegen", mit der er im Moment große Erfolge feiert.
Ob als Türsteher, Rapper, Joe Rilla, Texter, Komponist, ...

Hagen Stoll - ein Name, viele Gesichter und Lebensstationen bis hin zur Geburtsstunde der Band "Haudegen", mit der er im Moment große Erfolge feiert.
Ob als Türsteher, Rapper, Joe Rilla, Texter, Komponist, Vater, Sprüher, Ganove oder Putzfrau - Hagen Stoll beschreibt in seinem Buch viele Höhen und Tiefen in seinem Leben - ungeschön, authentisch und offen. Gedanken und Träume finden darin genau Platz wie auch die raue Wirklichkeit, in der sich der Mensch Hagen Stoll entwickelt.
Beim Lesen hatte ich auch die ganze Zeit über das Gefühl, dass beim Schreiben auch eine intensive Auseinandersetzung mit seiner eigenen Person bei Hagen Stoll vorgegangen ist, was das Buch widerum noch interessanter macht.

Spannend und lesenswert ist das Buch allemal, wenn man nicht auf vorgefertigte Happy Ends wie in Hollywood steht. Hagen Stolls Buch steht für ein Stück Zeitgeschichte, für einen Lebensweg in einer Zeit von Umbrüchen und Veränderungen. Diese Veränderungen nimmt Hagen Stoll auch auf und passt sich den Gegebenheiten soweit an, dass er sich über Wasser halten kann.

Hagen Stoll lässt den Leser sehr tief in sein Leben und den Puls der Zeit eintauchen - verliert ihn aber im gesamten Buch nie aus dem Augen, sondern nimmt ihn mit auf eine Reise in die Vergangenheit, die aber nicht nur seine Vergangenheit ist, sondern auch die Vergangenheit von Berlin und in einer gewissen Zeit auch ein Zeitbild von Deutschland.
Besonders zu bemerken ist, dass man beim Lesen nie das Gefühl hat, das - egal, wie tief der Fall von Hagen war - eine Hoffnungslosigkeit in das Buch kommt. Immer wieder geht es weiter und das spiegelt eine Hoffnung und eine Ode an das Leben wider, die jeder für sich - egal, ob Haudegen-Fan oder nicht - aus dem Buch mitnehmen kann.

Der Schreibstil von Hagen Stoll ist genauso wie er selbst - sehr authentisch und manchmal auch etwas derb, aber nie bartsch oder unfreundlich. Es liegt eine Ruhe in dem Schreiben, was das Lesen des Buches wirklich sehr angenehm macht. Zudem hat man das Gefühl, als würde Hagen das Buch nicht für jeder schreiben, sondern ganz bewusst für den einzelnen Leser - als würde er ihm sein Leben erzählen.

Fazit:
Eine tolle Lektüre - authentisch, echt und zugleich eine Hommage an das Leben und daran, das alles möglich ist, wenn man nur fest daran glaubt.
Absolut lesenswert!!!

Veröffentlicht am 25.03.2017

Einfach nur wunderschön...

Alle sieben Wellen
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Der Roman liest sich ganz so wie "Gut gegen Nordwind", allerdings wirkt er irgendwie ernster.
Ich habe die Leichtigkeit des Lesens bei "Alle sieben Wellen" etwas vermisst, die Daniel Glattauer noch bei ...

Der Roman liest sich ganz so wie "Gut gegen Nordwind", allerdings wirkt er irgendwie ernster.
Ich habe die Leichtigkeit des Lesens bei "Alle sieben Wellen" etwas vermisst, die Daniel Glattauer noch bei "Gut gegen Nordwind" in die Mails von Emmi und Leo gelegt hat.
Die Wortgefeuchte sind etwas schwerfällig und manchmal leider auch etwas vorhersehbar, aber nie zu kitschig oder klischeehaft, sind dabei aber trotzdem sehr unterhaltsam und an vielen Stellen im Roman kann man wirklich über Emmi und Leo schmunzeln.
Daniel Glattauer fängt dabei in "Alle sieben Wellen" dort an, wo "Gut gegen Nordwind" aufgehört hat und beginnt somit in der völligen Zerstörung der Beziehung von Emmi und Leo, wodurch sich die für die E-Mails typische Atmospähre von Emmi und Leo erst wieder einstellen muss. Er schafft es daber trotzdem auf den etwas mehr als 200 Seiten diese Beziehung auf eine höhere Ebene zu bringen als er es in "Gut gegen Nordwind" zugespitzt hat. Gerade das macht das Buch wahnsinnig interessant und auch spannend.
Deswegen liest sich der Roman sehr gut und ist leider viel zu schnell zu Ende.
Dennoch kann man sich mit dem Ende von Emmi und Leo´s Geschichte sehr gut anfreunden, weil man nach dem Zuschlagen des Buches das Gefühl hat, dass die Geschichte der beiden ein würdiges Ende gefunden hat.

Fazit:
Emmi und Leo finden in "Alle sieben Wellen" einen würdigen Abschluss und ist für alle zu empfehlen, die mit dem Ende von "Gut gegen Nordwind" nicht zufrieden waren und unbedingt das Ende lesen wollen.
Trotzdem kann man das Buch auch ohne Kenntnis von "Gut gegen Nordwind" sehr gut lesen, da eigentlich alles im Buch nochmal genannt wird und so eine Verbindung hergestllt werden kann.
Um es mit Emmis Worten zu sagen: Dieses Buch ist so, so, so wunderschön!