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Veröffentlicht am 27.04.2021

Erinnerungen an die 80-iger Jahre

Hard Land
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Mit "Hard Land" hat Benedict Wells einen wundervollen Coming of Age Roman geschrieben, der mit Sam einen guten Protagonisten hat.

Sam ist 15, lebt in einem langweiligen Dorf namens Grady in ...

Mit "Hard Land" hat Benedict Wells einen wundervollen Coming of Age Roman geschrieben, der mit Sam einen guten Protagonisten hat.

Sam ist 15, lebt in einem langweiligen Dorf namens Grady in Missouri. Es ist Sommer und er nimmt einen Job in einem Kino an um seinem Zuhause zu entfliehen, den Problemen die dort herrschen. Sein Vater kommt mit der Krankheit der Mutter nicht zurecht und Sam findet keinen Zugang mehr zu ihm. Anstatt Unterstützung bleibt Sam mit der Angst um seine kranke Mutter alleine. Im Kino lernt er Cameron, Hightower und Kirstie kennen, die ihren letzten Sommer vorm Besuch des Colleges ausnutzen und genießen wollen. In Kristie verliebt sich Sam auf Anhieb. Dieser Sommer verändert das Leben von Sam grundlegend und das seiner Familie gleich mit.

In den 80-igern war ich auch ein Teenie, vielleicht hat mir das Buch mit seinen tollen Beschreibungen der Gefühle und Gedanken deshalb so gut gefallen? Nein, mich begeistert der tiefgreifende Schreibstils Wells immer wieder auf Neue. Mit dem Quentchen Kitsch, der dann auch kam, kann ich da sehr gut leben. Es ist ein wundervolles Buch, welches sehr viel Hoffnung vermittelt und die Protagonisten altersgerecht charakterisiert hat.
Von mir eine klare Leseempfehlung im Coming of Age Bereich.

Veröffentlicht am 22.04.2021

dunkle Geschichte

Der Abstinent
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Manchester 1867, drei Fenians werden gehängt. Sie hatten einen Polizosten getötet und waren irische Widerstandskämpfer.James O’Connor, ein Polizist aus Irland der ins englische Manchester versetzt ...

Manchester 1867, drei Fenians werden gehängt. Sie hatten einen Polizosten getötet und waren irische Widerstandskämpfer.James O’Connor, ein Polizist aus Irland der ins englische Manchester versetzt wurde beobachtet einen Mann mit markanten Narben bei einem Gespräch. Schnell finden sie heraus, Stephen Doyle kam aus Amerika um die Fenians zu unterstützen. Doyle ist ein Soldat der härtesten Sorte und schreckt vor nichts zurück.

O`Connor, der wegen Trunksucht nach dem Tod seiner Frau seine Mitte verloren hat, wird von den englischen Kollegen nicht akzeptiert, ist er doch ein Ire. Es beginnt ein Katz und Maus Spiel zwischen Doyle und O`Connor, bei dem O`Connor sich nicht immer an die polizeilichen Regeln hält und auch sein Neffe der aus Amerika kommt wird in die böse Geschichte hineingezogen.

Ian McGuire hat mit der Abstinent einen Krimi geschrieben, der wahre Begebenheiten enthält, wie die Hinrichtung der Fenians.
Die Sprache ist fesselnd und beschreibt gut die düstere Stimmung die zu dieser Zeit in Manchester bzw. England herrschte. So richtig als Krimi habe ich das Buch nicht wahrgenommen, eher als eine Sozialstudie zu dem Irland-England Konflikt und einem Psychogramm über zwei verlorene und gescheiterte stolze Männer ihrer Zeit.


Veröffentlicht am 20.04.2021

es war eine harte Zeit

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
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Mit "Die Toten vom Gare d’Austerlitz" hat der Autor Chris Lloyd einen für mich spannenden und aufschlussreichen historischen Krimi geschrieben.

Das Buch beginnt mit dem Tag des Einmarsches der ...

Mit "Die Toten vom Gare d’Austerlitz" hat der Autor Chris Lloyd einen für mich spannenden und aufschlussreichen historischen Krimi geschrieben.

Das Buch beginnt mit dem Tag des Einmarsches der Nationalssozialisten am 14. Juni 1940 in Paris. An diesem Tag wird Inspector Eddie Grial zum Gare d’Austerlitz gerufen, da dort vier Polen in einem Güterwaggon durch Giftgas zu Tode gekommen sind. Es waren eindeutig Polen, die aus Paris vor den Deutschen flüchten wollten. An diesem Ort trifft Giral auch zum ersten Mal auf Leutnant Weber, der ihm suspekt vor kommt.
Kaum von diesem Tatort wieder in der sechsundreißig angekommen, wird er zu einem Selbstmord geschickt- wieder ein polnischer Tote, der sich mit seinem kleinen Sohn vom Balkon gestürzt hat. Schnell findet bzw. sucht Giral einen Zusammenhang-wieder ist der gleiche Ort in Polen der Ursprung.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, 1925 als Giral bei der Polizei angefangen hat und 1940 in der Besatzungszeit. Giral ist ein schwieriger, aber auch gebrochener Charakter. Selber im ersten Weltkrieg traumatisiert hat er nicht mehr wirklich ins Leben zurückgefunden. Seine Frau und seinen Sohn hat er verlassen, um sie vor sich selber, dem Dämonen in sich drinnen zu schützen. Giral kann niemanden vertrauen und wird von allen Seiten beobachtet oder benutzt.

Es braucht eine gewisse Konzentration um dieses Buch zu lesen, so viele Akteure: Geheimpolizei, Wehrmacht, Gestappo und Zellen, die Hitler stürzen wollen.

Mich hat der Schreibstil von der ersten Seite an gefesselt. Die Recherche zur Besatzung von Paris, die Einschnitte ins Leben und die Verzweigungen der einzelenen Organe war excellent und beeindruckend realistisch.

Veröffentlicht am 06.04.2021

Toller Band der Bentley Reihe

Das Netz des Verderbens
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"Im Netz des Verderbens" von Mark Omer führt er die beliebte Serie um die Zoe Bentley Reihe weiter.

In Glenmore Park , einer beschaulichen Kleinstadt, geschehen 2 Morde fast zeitgleich. Dies stellt die ...

"Im Netz des Verderbens" von Mark Omer führt er die beliebte Serie um die Zoe Bentley Reihe weiter.

In Glenmore Park , einer beschaulichen Kleinstadt, geschehen 2 Morde fast zeitgleich. Dies stellt die nur 4 Ermittler von Glenmore Park vor ein Problem: Sie ermitteln nebeneinander anstatt miteinander, kommen sich jedoch auch regelmäßig in die Quere. Der Autor hat sich für die Krminalfälle ein aktuelles Thema gewählt, die Internetkriminalität. Es gibt viele Verdächtige, die es verlangen konzentriert am Buch zu bleiben. Durch die zwei paralellen Ermittlungen kommt schnell Spannung auf und die wird auch gehalten.
Gefallen hat mir die "Normalität" der Ermittler, da ist keiner Alkoholabhängig, durchgeknallt oder sonst irgendwie auffällig. Dies hebt sich erholsam von den gängigen ab.

Der Autor hat es wieder geschafft die Protagonisten authentisch und lebendig zu beschreiben, Mordfälle die sich schlüssig auflösen und dies mit einem teilweisen feinen Humor den ich sehr mag.Ein toller neuer BAnd um Zoe Bentley.

Veröffentlicht am 06.04.2021

Realistisch und berührend

Immer noch wach
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In "Immer noch wach" bekommt der 30-jährige Alexander Fink eine tödliche Diagnose. Alex lebt mit seiner Freundin Lisa zusammen, steht mitten im Leben, hat sich mit Bene, seinen besten Freund gerade mit ...

In "Immer noch wach" bekommt der 30-jährige Alexander Fink eine tödliche Diagnose. Alex lebt mit seiner Freundin Lisa zusammen, steht mitten im Leben, hat sich mit Bene, seinen besten Freund gerade mit einem Cafe selbständig gemacht und nun wird ihm der Boden unter den Füssen weg gezogen. Anders als von ihm erwartet wird, entscheidet er sich gegen jegliche Behandlungsoption und will seine letzten Monate noch genießen. Die Lebenserwartung unter guter Lebensqualität beträgt laut Onkologen 6 Monate.
Seine Umgebung ist geschockt, möchten sie ihn doch beim Sterben begleiten. Doch Alex entscheidet sich nach 4 Monaten in ein Hospiz zu ziehen, alleine zu sterben ohne Kontakt zu seinen Lieben.
Im Hospiz trifft Alex auf die unterschiedlichsten Menschen am Ende ihres Lebens.Menschen mit eigenen Ängsten, Wünschen und Lebensgeschichten.

Diese Zeit schildert der Autor sehr empathisch und ohne schwülstigen Schnick-Schnack. Die Schilderungen sind sehr realitätsnah und realistisch( selber bin ich in der Hospizarbeit tätig). Kurze zaghafte Begegnungen werden epathisch geschildert.
Im Buch werden verschiedene Zeitebenen genutzt, die es manchmal etwas schwierig machten sich zurecht zufinden. Es gibt eine überraschende Wendung im Buch, die Alex noch einmal alles abverlangt und sein Leben überdenken lässt.

Der Debut Roman von Fabian Neidhardt ist ein sehr gelungener Roman über das Leben und dessen Ende.