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Veröffentlicht am 04.05.2021

Ein vielfältiger Thriller mit einem fulminanten Finale!

Die Stieftochter
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Dem Mörder so nah!
Nur zwei rostige Ösen an einem Holzbalken verraten, dass vor der alten Gretzky-Villa eine Schaukel hing: Hier saß vor elf Jahren Tess’ Stiefmutter Rebecca, während drinnen Alexander ...

Dem Mörder so nah!
Nur zwei rostige Ösen an einem Holzbalken verraten, dass vor der alten Gretzky-Villa eine Schaukel hing: Hier saß vor elf Jahren Tess’ Stiefmutter Rebecca, während drinnen Alexander Gretzky – Rebbeccas' Mann und Tess' Vater – in seinem Blut lag. Rebecca wurde verhaftet, doch sie hat nie aufgehört, ihre Unschuld zu beteuern. Immer, wenn der Mord sich jährte, schrieb sie einen Brief an ihre Stieftochter. Tess hat keinen einzigen gelesen. Erst als Rebecca nach Ablauf ihrer Gefängnisstrafe überfallen wird, beginnt Tess widerwillig nachzuforschen − und entdeckt ein Netz aus Lügen, in das Menschen, die ihr nahestehen, unheilvoll verstrickt sind. Wenn ihre Stiefmutter keine Mörderin ist: Wer war es dann?

"Die Stieftochter" von Ildy Bach und dem dtv-Verlag ist ein Thriller, der am 23. April 2021 erschienen ist. Hier hat mich eine Geschichte erwartet, dessen Spannung sich erst langsam aufgebaut hat. Aber ab der Mitte hat sie sich dann kontinuierlich gesteigert, gegen Ende haben sich die Ereignisse überrollt und mich hat ein fulminantes Finale erwartet. Durch den runden, flüssigen und stimmigen Schreibstil hat die Autorin mich an das Buch gefesselt. Detaillierte Beschreibungen haben für klare Bilder und die passende Atmosphäre gesorgt, auch die Protagonisten und dessen Charaktere finde ich gut ausgearbeitet. Besonders von Hauptprotagonistin Tess Gretzky und ihrer Mutter Ruth, somit hatte ich schnell eine gute Vorstellung von der familiären Situation, die sehr angespannt herüberkam. Denn die Familie Gretzky scheint nicht so Bilderbuchhaft, wie es auf den ersten Blick scheint. Böse Intrigen aus der Vergangenheit werden nach und nach von Tess aufgedeckt, denn als ihre Schwiegermutter und verurteilte Mörderin Rebecca aus dem Gefängnis entlassen und anschließend schwer verletzt wird, liegt sie im Koma. Dieser Zufall macht Tess stutzig, sie zweifelt an der Vergangenheit und sie deckt Geheimnisse auf, die jahrelang nicht entdeckt worden sind.

Rebecca hat den Mord an ihren Mann die ganzen Jahre abgestritten. Tess bereut es nun, ihre Briefe nicht gelesen zu haben und als sie schließlich Rebeccas' Rechte vertreten muss, kommt sie einer Menge schrecklicher Familiengeheimnisse auf die Spur, die sie selbst in Lebensgefahr bringen. Obwohl Rebecca nur am Anfang einen kurzen Part übernimmt und anschließend im Koma liegt, lerne ich sie im Laufe der Handlung etwas besser kennen. Denn es werden zwischendurch immer wieder Ausschnitte aus den Gesprächen mit der Psychologin aus dem Gefängnis eingebaut. Auch Ausschnitte aus Gerichtsprotokollen und dokumentierte Verbindungsdaten machen die Handlung vielfältig, langweilig wurde es mir zu keiner Zeit.

Um Tess' Job wurde geschickt eine Zeit lang ein Geheimnis gemacht, nach und nach erfuhr ich dann ihre Tätigkeit. Außerdem wechselt der Thriller zwischen zwei Handlungssträngen, neben Tess' Suche nach der Wahrheit wurde ich in eine weitere Welt menschlicher Abgründe entführt. Wie beide Handlungen zusammenhängen wurde am Ende sehr deutlich, womit ich nicht gerechnet habe. Damit hat die Autorin einen wendungsreichen, gut durchdachten und spannenden Plot entwickelt, der mir sehr gut gefallen hat.

"Die Stieftochter" enthält neben Tess' gefährlichen Ermittlungen auch ein paar Elemente aus dem Bereich Spionage, die in einem Familiendrama geschickt eingebaut wurden. Somit ist der Thriller sehr abwechslungsreich, der mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten hat. Ebenfalls positiv ist der Aufbau des Thrillers, der aus acht Teilen besteht. Sie enthalten alle kurze Kapitel, die für einen schnellen Lesefluss sorgen. Viereinhalb Sterne vergebe ich für das Werk gerne.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Jedes Wildschwein ist einzigartig!

Mops und Fidel suchen ihren Papa
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"Mops und Fidel suchen ihren Papa" ist ein schönes, großes und lustiges Bilderbuch der Autorin Anja Fröhlich, mit wunderschönen Illustrationen von Betina Gotzen-Beek und dem Verlag Hummelburg. Das empfohlene ...

"Mops und Fidel suchen ihren Papa" ist ein schönes, großes und lustiges Bilderbuch der Autorin Anja Fröhlich, mit wunderschönen Illustrationen von Betina Gotzen-Beek und dem Verlag Hummelburg. Das empfohlene Lesealter ist für Kinder ab vier Jahren, dessen Thema "Vatersuche" besonders durch die ausdrucksstarken und lebendigen Illustrationen umgesetzt wird. Das Thema "Alleinerziehend", wie im Klappentext angekündigt, konnte ich hier nicht herauslesen.

Mops und Fidel, die kleinen Wildschweine, leben mit ihrer Mama im Wald. Aber so gerne möchten sie mal wissen, wer ihr Papa ist! Wie der wohl aussieht? Die beiden machen sich auf die Suche. Ob vielleicht das Streifenhörnchen der Papa ist oder das schicke Reh oder der wilde Bär? Doch dann taucht Papa wirklich auf – mit seinen großen Stoßzähnen! Und beim gemeinsamen Mitternachtspicknick mit Mama verspricht er etwas für die Zukunft …

Schöne Doppelseiten zeigen durch liebevoll detaillierte Illustrationen, wie Mops und Fidel heimlich auf Vatersuche gehen. Kurze und leicht verständliche Texte, die sich hervorragend zum Vorlesen eignen, sind witzig und interessant für die Kleinen geschrieben, die zu den Bildern super passen. Die beiden Wildschweine kommen sehr quirlig, wissensdurstig und süß rüber. Die tollen Illustrationen findet meine Tochter besonders gut, denn neben der Suche nach dem Wildschweinpapa gibt es im Wald unheimlich viel zu entdecken. Deshalb ist dieses Buch für mich eine spannende Entdeckungsreise durch den Wald, wo das Thema Vatersuche mit eingebunden wird. Es werden einige Waldbewohner und dessen Merkmale vorgestellt. Mops und Fidel befragen ihre Mitbewohner aus, die aus humorvollen Dialogen bestehen. Sie haben große Hoffnung, Ähnlichkeiten mit ihrem Vater zu erkennen, denn sie können ihn sich bildlich gar nicht vorstellen. Sie setzen ihre Hoffnung zum Beispiel auf einen Bären, indem sie Gemeinsamkeiten suchen.

Ansonsten können Kinder hier die verschiedensten Waldbewohner und dessen besonderen Merkmale kennenlernen. Die beiden wilden Wildschweingeschwister machen sich heimlich auf die Suche nach ihrem Vater durch den Wald, da sie von ihrer Mama am Anfang etwas genervt sind und auf coolere Abenteuer mit ihrem Papa hoffen. Dass der Papa aber oft in ihrer Nähe ist, bekommen beide gar nicht mit. Nach einigen Enttäuschungen finden sie schließlich ihren Papa, der bei einem Mitternachtspicknick verspricht, immer für seine beiden Kinder da zu sein, wenn sie ihn brauchen. So hat sich ihre Suche am Ende doch noch gelohnt.

Die Geschichte ist jetzt nicht unbedingt zu hundert Prozent pädagogisch wertvoll, denn die Wildschweinmama hätte ihren beiden kleinen Wildschweinen die Situation mit dem Vater behutsamer erklären können. Auch das erwähnte Thema "Alleinerziehend" kam für mich überhaupt nicht rüber. Aber meiner Tochter gefallen die wunderschönen Illustrationen unheimlich gut, von daher gibt es von mir vier Sterne.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Ein lockerer Küstenkrimi mit einem sympathischen Ermittlerduo!

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1)
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Am Ostseestrand der Halbinsel Holnis, Dänemark in Sichtweite, wird die schrecklich entstellte Leiche eines Mannes gefunden. Eine Hiobsbotschaft, die kurz vor Start der neuen Urlaubssaison zahlende Gäste ...

Am Ostseestrand der Halbinsel Holnis, Dänemark in Sichtweite, wird die schrecklich entstellte Leiche eines Mannes gefunden. Eine Hiobsbotschaft, die kurz vor Start der neuen Urlaubssaison zahlende Gäste abschrecken könnte. Somit ist bei den Ermittlungen Leisetreten angesagt.
Ina Drews und Jörn Appel – das neue Team der Flensburger Mordkommission – kommen da gerade recht. Aber schon ihr erstes Aufeinandertreffen endet im Eklat, wofür es gute Gründe gibt. Während sich die beiden widerwillig zusammenraufen, geht es mit den Ermittlungen anfangs erfreulich schnell voran. Doch mehr und mehr versinkt alles sicher Geglaubte in einem Strudel aus Lügen und Halbwahrheiten. Hinzu kommt Druck von oben, mit dem sich Ina und Jörn noch zusätzlich herumschlagen müssen. Dabei gerät selbst der Mordfall zeitweise in Vergessenheit…

Der Küstenkrimi "Zwischen Mord und Ostsee-Nasses Grab" von Thomas Herzberg und dem FeuerWerke-Verlag ist unterhaltsam und sorgt für bildhaften Lesegenuss. Detailliert beschriebene Schauplätze aus dem hohen Norden und Dänemark sorgen für leichtes Urlaubsfeeling, auch wenn der Frühling sich hier noch durchsetzen muss. 

Das sympathische Ermittlerduo Ina Drews und Jörn Appel, die das neue Team der Flensburger Mordkommission bilden, haben an ihrem ersten Tag schon mit einer Männerleiche zu tun, die am Ostseestrand der Halbinsel Holnis gefunden wird. Obwohl sie sich privat kennen und es einige Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden gibt, raufen sie sich zusammen und gehen gemeinsam auf Mörderjagd. Da die Ermittlungen aus dem Umfeld des Toten nicht viel ergeben gehen sie andere Wege. Dazu kommen noch reichlich private Probleme der beiden dazu, was bei den Ermittlungen nicht gerade hilfreich ist. Appels' Tochter macht ihm zusätzliche Sorgen, die auch Ina nicht kalt lassen. Doch beide geben so schnell nicht auf und decken Machenschaften auf, die erschreckend sind und auch leider im realen Leben vorkommen. 

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, denn er ist schön locker, flüssig und modern. So kommen besonders Jörn und Ina sehr authentisch rüber. Auch die See-Atmosphäre passt hervorragend zum Setting und Inhalt. Der hier eingebaute Humor wirkt nicht albern, sodass ich einige male schmunzeln musste. Das Ermittlerduo ist gut ausgearbeitet, ihre Zusammenarbeit ist alles andere als langweilig. Da die beiden aber im Mittelpunkt stehen ist der Spannungsbogen nicht konstant. Durch viel Privates wird der Mordfall ab und zu in den Hintergrund geschoben. Einige Perspektivenwechsel haben die restlichen Protagonisten ebenfalls lebendig wirken lassen, auch konnte ich so dessen Gedanken und Handeln besser verstehen. Mir hat der gut durchdachte Küstenkrimi mit mäßiger Spannung gut gefallen und ich freue mich auf die Fortsetzung, wenn Jörn Appel und Ina Drews wieder auf Mörderjagd gehen. 












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Veröffentlicht am 11.03.2021

Ein spannender Krimi mit einem interessanten psychologischem Aspekt!!

Knochenkalt
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"Knochenkalt" von Cecily von Hundt ist laut Cover ein Thriller, für mich war diese spannende und interessante Geschichte allerdings eher ein Krimi.

Hier geht es um einen psychopathischen Mörder, der scheinbar ...

"Knochenkalt" von Cecily von Hundt ist laut Cover ein Thriller, für mich war diese spannende und interessante Geschichte allerdings eher ein Krimi.

Hier geht es um einen psychopathischen Mörder, der scheinbar wahllos Frauen tötet und somit die Berliner Polizei und vor allem die Journalistin
Penny Kalunke in Atem hält. Die Opfer scheinen nichts gemeinsam zu haben und an den Leichen hinterlässt der Täter Botschaften an die Polizei. In seiner neusten fordert er, dass einzig Penny über den Fall berichten darf. Stammt der Täter aus ihrem Bekanntenkreis?
Obwohl Penny mit eigenen Problemen zu kämpfen hat, will sie helfen, den Fall aufzuklären. Doch der Mörder überwacht jeden ihrer Schritte …

In dieser Story kommen Penny und der Killer zu Wort. So konnte ich beide Charaktere sehr gut kennenlernen und ihre Gedanken und Handlungen perfekt nachvollziehen. Warum der Täter Frauen töten wird nach und nach klar, da er seine Beweggründe schildert und überzeugt ist, das richtige zu tun. Mit seinen für ihn "guten Taten" will er Aufmerksamkeit erregen und somit wird Penny das Ziel seiner kranken Psyche.
Da Penny aber mehr als genug mit ihrer Bipolaren Störung zu tun hat, erkennt sie den Mörder viel zu spät.

Wer der Mörder ist, konnte ich mir nach der Hälfte des Buches denken, womit ich auch recht hatte. So war der Überraschungseffekt nicht mehr vorhanden, auch kam der Täter nach seiner Überführung nicht mehr zu Wort, was ich schade fand. Insgesamt spielen die Frauenmorde hier eine eher untergeordnete Rolle, da Pennys' Störung das Hauptthema ist. Ihr Vater und ihr Chef spielen eine wichtige Rolle in ihrem Leben, das wieso wurde verständlich und gut erklärt.

Penny war mir von Anfang an ein sehr sympathischer Charakter, der die Story mit den typischen Hochs und Tiefs einer Bipolaren Störung aufgemischt hat. Mir hat dieser psychologische Aspekt sehr gut gefallen, der sehr ausführlich und wahr beschrieben wird. Die Autorin hat das Leben einer manisch-depressiven Frau auf den Punkt gebracht, ihr Leiden und ihr Verhalten während beider Phasen hat sie sehr gut rübergebracht. Pennys' Verhalten und dessen Folgen, wenn sie ihre angeordneten Medikamente nicht regelmäßig einnimmt, wurden klar geschildert. Dieser Aspekt hat gut in diesen Fall gepasst, denn während Penny mit ihren Problemen zu kämpfen hatte, war es dem Täter ein leichtes Spiel, seine Mitmenschen und vor allem sie zu täuschen.

Der flotte Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, denn er ist unheimlich gut zu lesen. Er ist detailliert, flüssig und klar, sodass der Krimi deswegen sehr authentisch rüberkam.
231 Seiten und sehr kurze Kapitel haben außerdem für ein schnelles Lesetempo gesorgt.
Insgesamt hat mir "Knochenkalt" mit seiner kurzweiligen Story spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert.
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Veröffentlicht am 07.02.2021

Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde!

Blutroter Schatten
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"Blutroter Schatten" ist ein Psychothriller von Patricia Walter, der mir mörderisch gute Unterhaltung geboten hat.

Innerhalb weniger Tage werden in München mehrere Leichen gefunden, bei denen jeweils ...

"Blutroter Schatten" ist ein Psychothriller von Patricia Walter, der mir mörderisch gute Unterhaltung geboten hat.

Innerhalb weniger Tage werden in München mehrere Leichen gefunden, bei denen jeweils ein Zettel liegt: "Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde."
Die Polizei steht vor einem Rätsel, denn der verurteilte Serienmörder Rohde sitzt seit Jahren im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie. Weiß er, wer der Täter ist?
Rohde ist bereit zu sprechen, aber nur mit einer einzigen Person: seiner Tochter Sam. Obwohl sie den Kontakt zu ihrem Vater vor langer Zeit abgebrochen hat, willigt Sam ein. Und gerät bald selbst ins Visier des Killers …

Dieser Thriller enthält eine packende und ziemlich brutale Geschichte, die mich ziemlich schnell gefesselt hat. Sam (Samantha) hat als Jugendliche ihren Vater bei einem brutalen Mord in den eigenen vier Wänden beobachtet. Seitdem sitzt der erfolgreiche Anwalt in der Psychiatrie.
Diese Tat hat viele weitere Abgründe ihres Vaters aufgedeckt, sodass Sams' Leben nicht einfach war. Lügen und Hetzjagden haben ihr das Leben schwer gemacht. Doch sie hat es geschafft, ihr Leben in die richtige Richtung zu lenken. Zusammen mit ihrer besten Freundin ging sie diese schwere Zeit durch dick und dünn.
Als eine aktuelle Mordserie etwas mit ihrem Vater zu tun haben soll, lässt sie ihre Vergangenheit wieder qualvoll aufblühen.
Um der Polizei zu helfen ist sie bereit, mit ihrem Vater zu reden. Doch was hinter seinen Forderungen steckt, damit haben sie und die Polizei nicht gerechnet.
Details, die nur Rohde wissen kann, müssen so schnell wie möglich ans Licht kommen, denn der Mörder wird immer brutaler und die Abstände seiner Taten werden immer kürzer. Was hat der brutale Serienmörder mit dem psychopathischen Killer aus der Psychiatrie zu tun und was verschweigt Rohde so geheimnisvoll, damit die Polizei an den Mörder und dessen Motive gelangen kann?
Ein Katz und Maus Spiel beginnt von Rohdes' Seite aus, dessen Geduld der Polizei und von Sam hart auf die Probe gestellt wird.
Rohde spielt mit beiden und stellt Forderungen, die der Polizei zum Verhängnis werden.

Sam wird klar, dass sie ihrem Schatten nicht entkommen kann.
Wechselnde Perspektiven und Rückblicke aus der Vergangenheit des Mörders halten den Spannungsbogen ziemlich hoch.
Nicht nur die brutalen und "abwechslungsreichen" Taten werden hier deutlich beschrieben, auch die Gründe der brutalen Morde des Täters werden Stück für Stück erläutert. Das "Warum" hat mich ziemlich geschockt. Die Botschaften, die er mit den Worten "Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde!" bei seinen Opfern hinterlässt, ergeben am Ende ebenfalls ein vollständiges und klares Bild.
Damit hat mich die Autorin in die Abgründe menschlicher Seelen geschickt.

Sams Charakter wird sehr deutlich erläutert, ich hatte ein vollständiges Bild als Person von ihr. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch, ihre Gedanken, Handlungen und Gefühle konnte ich die ganze Zeit nachvollziehen.
Rohdes aktuelle Gedanken kamen zwischendurch auch häppchenweise vor, genau wie vom Täter.
Am Ende ergab die komplette Handlung ein deutliches und gut durchdachtes Puzzle.

Der Schreibstil ist emotional, flüssig und spannend.
Alle Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet.
Kriminalkommissarin Nadines Perspektive hat für weitere Abwechslung gesorgt, zu keiner Zeit fand ich hier etwas verwirrend.
Sams anbahnende Liebe zu ihrem Nachbarn wurde mir allerdings etwas zu oft erwähnt. Dies hat meiner Meinung nach die Spannung an den besagten Stellen etwas geknickt, war aber noch im erträglichen Rahmen.
Die kurzen Kapitel haben für ein flottes Lesetempo gesorgt, insgesamt finde ich diesen Thriller mit einem gut durchdachten Plot von Anfang bis Ende ziemlich gelungen.

Ich empfehle unbedingt, die Danksagung am Ende zu lesen. Denn diese finde ich von der Autorin sehr unterhaltsam, welche mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.

Schach matt!

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