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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2021

Etwas ratlos

Der Winter des Propheten
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"Der Winter des Propheten" von Hakan Östlundh ist ein skandinavischer Thriller, der mich doch etwas ratlos zurückgelassen hat.
In einem Hotel in Sarajevo verbringt die schwedische Diplomatin Ylva Grey ...

"Der Winter des Propheten" von Hakan Östlundh ist ein skandinavischer Thriller, der mich doch etwas ratlos zurückgelassen hat.
In einem Hotel in Sarajevo verbringt die schwedische Diplomatin Ylva Grey ein Schäferstündchen mit ihrem Kollegen Anders Krantz. Kurz darauf trennen sich die beiden, sodass Anders allein in der Lobby ist, als dort eine Bombe explodiert. Unterdessen versucht im winterlichen Uppsala der Student Elias Krantz verzweifelt, seinen Vater zu erreichen – und muss von dessen Tod erfahren. Ylva, die mit dem Leben davongekommen ist, nimmt Kontakt zu Elias auf. Gemeinsam wollen sie herausfinden, was hinter dem heimtückischen Anschlag steckt. Und müssen im Kreuzfeuer von Geheimdiensten, Regierungen und mächtigen Unternehmern sehr bald um ihr Leben laufen …
Es gibt mir ein paar Wendungen zu viel, ein paar Tote, die nicht hätten sein müssen (jedenfalls nach meiner Einschätzung) und es ist mir bis zum Schluss nicht klar, warum der arme Elias auch noch einen Hirntumor haben muss. Auch weiß zumindest ich bis zum Schluss nicht so genau, wer alles ein falsches Spiel spielt.
Überzeugend sind die handelnden Personen und der Stil ist flüssig und bildreich.
Das Ende lässt viele Fragen offen - und werde ich wohl auch den 2.Band der Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Hat mich leider enttäuscht

Neuleben
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In letzter Zeit habe ich viele Familiengeschichten gelesen, überwiegend Geschichten über starke Frauen. Und so hat mich auch der Klappentext von "Neuleben" von Katharina Fuchs sehr angesprochen.
Deutshland ...

In letzter Zeit habe ich viele Familiengeschichten gelesen, überwiegend Geschichten über starke Frauen. Und so hat mich auch der Klappentext von "Neuleben" von Katharina Fuchs sehr angesprochen.
Deutshland 1953: Therese will unbedingt eine der ersten Richterinnen der Nachkriegszeit werden, ihre Schwägerin Gisela selbst Mode entwerfen.
Authentisch und einfühlsam erzählt Katharina Fuchs hier die Geschichte ihrer Familie.
Mich haben allerdings anfangs die Familienzusammenhänge verwirrt. Außerdem verliert sich Katharina Fuchs in Kleinigkeiten, die die Geschichte nicht voranbringen.
Besonders schwierig fand ich es, dass Katharina Fuchs zusätzlich noch weitere Perspektiven einbrachte. Auch die Zeitebenen sind meiner Meinung nach häufiger verrutscht.
Therese und Gisela sind für mich auch nicht wirklich starke Frauen. Katharina fuchs beschränkt sich auf einen kleinen Ausschnitt ihres Lebens und für mich bleiben sie seltsam blass.
gut gefallen hat mir die Schilderung des Lebens in Berlin Anfang der 50er Jahre.
Fazit: Eine Geschichte mit sehr viel Potential, dass die Autorin aber leider nicht nutzen kann.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Nur was für Pia Korittkis Fans

Ostseefalle
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Pia Korittkis ermittelt in ihrem 16. Fall und ich war sehr gespannt auf den neuen Band "Ostseefalle" von Eva Almstädt.
Pia Korittkis ist eine Kommissarin, die sich im Laufe der Fälle weiterentwickelt ...

Pia Korittkis ermittelt in ihrem 16. Fall und ich war sehr gespannt auf den neuen Band "Ostseefalle" von Eva Almstädt.
Pia Korittkis ist eine Kommissarin, die sich im Laufe der Fälle weiterentwickelt hat und wie alle Folgen ist auch dieser wieder flüssig geschrieben.
Pia ermittelt in einem Cold Case und die Spuren führen zurück zu einem schmerzlichen Teil ihrer Vergangenheit - sowohl privat als auch beruflich. Und hier wird das Buch aus meiner Sicht dann doch etwas sehr langatmig. Die Ermittlungen spielen keine Rolle mehr, der alte Fall löst sich sozusagen nebenbei. Hier wurde sehr viel Potential verschenkt. Richtige Spannung kam die ganze Zeit nicht auf und die Lösung des Falles wirkte für mich sehr konstruiert.
Fazit: Ein solides Buch für Freundinnen der Pia-Korittkis-Reihe, aber etwas langatmig. Das Buch ist für Leserinnen, die die vorangegangenen Bände nicht kennen, nicht zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Informatives buch über das Leben in der DDR

Geteilte Träume
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Ulla Mothes hat mit ihrem Roman „Geteilte Träume“ einen Familienroman über die Nachkriegsjahre geschrieben und reiht sich damit in einen momentanen Trend ein. Allerdings spielt ihre Geschichte in der ehemaligen ...

Ulla Mothes hat mit ihrem Roman „Geteilte Träume“ einen Familienroman über die Nachkriegsjahre geschrieben und reiht sich damit in einen momentanen Trend ein. Allerdings spielt ihre Geschichte in der ehemaligen DDR und das war für mich etwas Neues.
Ich habe mich intensiv mit der DDR beschäftigt und unter anderem auch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen besucht. Die Autorin nennt im Anhang ihre Quellen und ich gehe davon aus, dass sie intensiv recherchiert hat.
Die Informationen über das Leben in der ehemaligen DDR, empathisch und ohne schwarz-Weiß-Malerei, machen für mich den Reiz dieses Buches aus.
Durch geschickte Rückblenden gelingt es Ulla Mothes die Entwicklung der DDR von 1945 bis 1992 (Östliche Bundesländer 😉) in Rahmen der Familiengeschichte zu schildern.
Und die Story? Es geht um Zwangsadoptionen, ein dunkles Kapitel der DDR-Vergangenheit und es geht um die Frage, was Familie bedeutet. Erst 1992 erfährt Ingke, dass sie adoptiert ist und macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter und nach den Hintergründen ihrer Adoption.
Eine spannende Geschichte, sorgsam recherchiert und flüssig geschrieben. Leider bleiben für mich die Personen trotz oder gerade wegen ihrer oft schrecklichen Erlebnisse seltsam blutarm. Ingke ist keine Protagonistin, mit der ich mich identifizieren kann. Und das liegt nicht an unserem Altersunterschied.
Manchmal habe ich das Gefühl, Ulla Mothes hat Angst sich mit einer Seite zu identifizieren, bleibt beim Versuch neutral zu bleiben zu distanziert.
Das Ende (ich will ja nicht spoilern) ist mir dann zu weichgespült. So sind Menschen nach meiner Erfahrung einfach nicht.
Fazit: Ein informatives Buch über das Leben in der DDR, dass ich gerade jüngeren Frauen empfehlen möchte. Leider hat Ulla Mothes das Potential dieser Geschichte etwas verschenkt.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Schlechtester Band der Reihe

Als die Nacht am tiefsten war
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Serien lesen, ist für mich ein bisschen wie in meinen Geburtsort zurückkehren. Ich treffe alte Bekannte wieder. Der älter gewordene Sohn des Nachbarn ist noch genau frech wie früher, die Nachbarin genauso ...

Serien lesen, ist für mich ein bisschen wie in meinen Geburtsort zurückkehren. Ich treffe alte Bekannte wieder. Der älter gewordene Sohn des Nachbarn ist noch genau frech wie früher, die Nachbarin genauso neugierig und der Schwarm meiner Jugend hat immer noch eine tolle Ausstrahlung. Im 19.Band der Gerlach-Reihe von Wolfgang Burger "Als die Nacht am tiefsten war" ist alles anders und der Schwarm meiner Jugend hat Bierbauch und Glatze.
Klappentext:
Nach einem Date erwacht Kripochef Gerlach verwirrt und mit Erinnerungslücken im Hotel. Seine Begleitung Nora Vestergaard ist offenbar abgereist und reagiert nicht auf seine Anrufe. Irritiert von Blutspuren im Bad, wäscht Gerlach diese fort. Zu spät fragt er sich, ob sie von Nora stammen. Ist ihr etwas zugestoßen? Kurz darauf hat Gerlach einen schweren Autounfall, der sich schon bald als Mordversuch entpuppt. Wegen seiner Verletzungen dienstunfähig, macht er sich im Alleingang auf die Suche nach der verschwundenen Nora. Was er herausfindet, verschlägt selbst dem erfahrenen Ermittler den Atem.
Die Story ist an der Haaren herbeigezogen und völlig unglaubwürdig. Das passiert in Krimis manchmal und wenn das Drumherum stimmt, dann stört es mich auch nicht wirklich. Aber hier passt nichts.
Theresa, die langjährige Freundin von Gerlach, war plötzlich ein Drachen und verstand sich nicht mit seinen Töchtern. Das war mir ganz neu.
Gerlach ist völlig vernarrt in Nora, vergisst darüber die einfachsten Grundsätze der Polizeiarbeit und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob er sich nicht Arm und Fuß sondern den Kopf ernstlich verletzt hat.
Richtig spannend ist es auch nicht. Es passieren ein paar Morde (irgendwann habe ich da den Überblick glatt verloren), aber die sind auch nicht wichtig. Gerlach sucht Nora. Balke und Laila sind ebenso Statisten wie alle Figuren, denn Gerlach sucht Nora.
Irgendwann hat er endlich eine Spur, handelt dann aber genauso unprofessionell wie im gesamten Buch. Dann ist Nora frei - und Gerlach in Gefahr. Er konnte den Bösen zwar nicht finden, aber der findet ihn. Es entwickelt sich am Ende des Buches ein Dialog, der spannend sein könnte. Aber Gerlach ist weiterhin völlig unprofessionell und die Motive und das Verhalten des Täters sind so etwas an den Haaren herbeigezogen und psychologisch unglaubwürdig, dass einfach keine Spannung aufkommen wollte.
Fazit: Ich habe alle Bücher der Reihe gelesen, doch dieses ist mit Abstand das schlechteste. Ich hatte beim Lesen immer die Hoffnung Gerlach - und mit ihm Wolfgang Burger - finden noch zur alten Form zurück. Vergeblich. Ich hoffe, der nächste Band wird wieder besser. Oder hat sich auch diese Reihe überlebt?

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