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Veröffentlicht am 27.05.2021

eine zuckersüße Freundschaftsgeschichte

Ferdi & Flo - Der kleine Otter lernt schwimmen (Band 1)
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Ferdi, der kleine Otter, soll endlich schwimmen lernen. Doch er hat Angst vor dem Wasser und auf Mamas Bauch ist es sowieso viel gemütlicher, übers Wasser zu treiben.
Doch dann lernt er die kleine Ente ...

Ferdi, der kleine Otter, soll endlich schwimmen lernen. Doch er hat Angst vor dem Wasser und auf Mamas Bauch ist es sowieso viel gemütlicher, übers Wasser zu treiben.
Doch dann lernt er die kleine Ente Flo kennen, die seine Freundin wird und ihm hilft, die Angst vor dem Wasser zu nehmen.
Und dann wollen beide unbedingt zum großen Fest der Wassertiere, obwohl es die Eltern verbieten - kann das gut gehen?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist richtig schön, herzerfrischend, kindgerecht und leicht verständlich.
Man schließt Ferdi, der eigentlich Ferdinand heißt, sofort in sein Herz. Und ich denke, kleinere Kinder können sich mit ihm identifizieren, denn schwimmen lernen ist nicht so leicht - und sich auf Mamas Bauch treiben zu lassen ist ja auch vieeel gemütlicher ;)
Erst als er das Entenküken Flo kennenlernt, möchte er auch so mutig wie sie sein, denn Flo hat vor nichts Angst und springt von hoch oben ins Wasser. Deshalb lernt Ferdi schnell schwimmen.
Flo bringt ihn nicht nur dazu, über seinen Schatten zu springen, sondern hilft ihm auch beim Schwimmen und tauchen und zeigt ihm viele Tricks. Eine richtig schöne Freundschaft, zu der auch Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt gehören!
Und der Ausflug zum Fest der Wassertiere ist nicht nur gefährlich, sondern auch aufregend und wunderschön. So werden Kinder auch gelehrt, den Eltern zu glauben, wenn die ihnen sagen, dass etwas gefährlich ist, und dass man den Anweisungen der Eltern folge leisten soll.
Natürlich gibt es ein schönes Happy-End :D

Die Geschichte ist nicht nur zum Vorlesen geeignet, sondern auch zum Selberlesen für etwas geübtere Leser.
Viele -oft ganzseitige- färbige Illustrationen untermalen das Gelesene. Auf den Bildern gibt es immer viel zu entdecken!
Erwähnen möchte ich auch die tollen Sticker hinten im Buch, mit denen man im vorderen Buchdeckel den Weg von Ferdi und Flo kleben kann - nach jedem gelesenen Kapitel einen Sticker. Die Sticker leuchten im Dunkeln, und meine Tochter findet sie großartig und hat alle an die Wand hinter ihrem Bett geklebt :D


Fazit:
Eine Mutmach-Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft mit wundervollen niedlichen Illustrationen.

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Dieses Jugendbuch behandelt Sozialverhalten, Klimawandel/Umweltschutz und Social Media

Fair Play
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Der Bildungssenator ruft die Schulen zu einem Wettbewerb auf: wie kann man mehr tun, um die Umwelt zu schützen?
Keras Schule nimmt mit ihrer Idee einer App teil, bei der alle öffentlich sehen können, ob ...

Der Bildungssenator ruft die Schulen zu einem Wettbewerb auf: wie kann man mehr tun, um die Umwelt zu schützen?
Keras Schule nimmt mit ihrer Idee einer App teil, bei der alle öffentlich sehen können, ob man seinen Verbrauch so zurückschrauben kann, dass die App grün bleibt. Doch was tun, wenn die App rot wird und es auch bleibt? Spielen alle fair?


Meine Meinung:
Die Geschichte ist abwechselnd aus Sicht der "Fair Play Four" geschrieben, jeweils in ich-Form. Somit kann man noch tiefer in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt von Kera, Leonard, Max und Elodie abtauchen.
So unterschiedlich die Charaktere der Jugendlichen sind, so unterschiedlich ist auch ihr Umgang mit der App und wofür diese steht.
Max zum Beispiel stellt den Gegenpol dar, den App-Verweigerer. Und das macht er aus Prinzip, denn er denkt gar nicht daran, sich sein Leben von dieser App diktieren zu lassen. Und ich kann das nachvollziehen, man muss hier sogar überlegen, ob man öffentlich mit dem Bus fährt, was ja eigentlich bisher als umweltschonend galt?!
Kera ist die politisch interessierte, der die Idee solch eines Programms gekommen ist, das den Verbrauch öffentlich anzeigt und man somit einerseits im Wettbewerb steht, andererseits ein Zusammenhalten voraussetzt, denn nur gemeinsam schafft man es, dass die App nach Ablauf der Zeit für alle auf grün steht. Und das ist ja das Ziel.
Leonard ist der gemobbte Technik-Freak, der die Keras Idee als App umsetzt und programmiert und eigene Ziele verfolgt.
Und Elodie ist das Social Media affine Püppchen, das nur neue Followerzahlen generieren will, wohinter aber tiefgründigere Beweggründe stecken.
Somit sind etwa alle Charaktereigenschaften von Jugendlichen abgedeckt und hier beispielhaft vertreten. Jede/r Leser/in kann sich also in einem der Protagonisten widerspiegeln.

Total interessant fand ich das Verhalten der Jugendlichen, und wie diese durch die App in zwei Lager gespalten wurden.
Soziale Konstrukte haben sich geändert, Freunde werden zu Feinden und umgekehrt; es ist ein stetiges Fließen und auch Ändern der Meinungen und des Verhaltens...
Das regt sehr zum Nachdenken über sein eigenes Verhalten an: wie gehe ich mit meinem Mitmenschen um; wie mit der Umwelt? Trage ich dazu bei, dass mein Kind in einer möglichst nicht noch schlechteren Zukunft/Umwelt leben muss, als sie bereits ist?

Etwas unrealistisch bzw. nicht nachvollziehbar fand ich, wie der Verbrauch berechnet wird. Wann wird ein Konto rot? Wie viel Verbrauch wird für einzelne Dinge berechnet? Und das vorher auszurechnen bzw. festzustellen doch bestimmt irrsinnig viel Zeit in Anspruch nimmt, Leonard die App aber in kürzester Zeit programmiert hatte.
Auch hätte ich gern mehr über das Konsumverhalten der Jugendlichen erfahren bzw. wie sie sich einschränken müssen und damit zu kämpfen haben.
Alles in allem ein interessantes und packendes sozialkritisches Buch, das den Blick auf den Klimawandel und die Möglichkeiten, diesen aufzuhalten, lenkt und auch den Umgang mit den Sozialen Medien kritisch hinterfragt.


Fazit:
Eine fesselnde Idee einer Umweltschutz-App und wie sich die zwischenmenschlichen Beziehungen der Schüler entwickeln, die in zwei Lager aufgeteilt sind.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Eine Liebesgeschichte, ein Krimi, und viele süße Pfoten

Traummann gesucht. Katzen vorhanden.
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Beatrix Vogelsang, die nur Trixie genannt wird und alleine mit drei Katern lebt, sucht für die Tierarztpraxis ihres verstorbenen Mannes, in der sie als Sprechstundenhilfe arbeitet, einen neuen Tierarzt.
Doktor ...

Beatrix Vogelsang, die nur Trixie genannt wird und alleine mit drei Katern lebt, sucht für die Tierarztpraxis ihres verstorbenen Mannes, in der sie als Sprechstundenhilfe arbeitet, einen neuen Tierarzt.
Doktor Finn muss noch den richtigen Umgang mit den Haltern der Vierbeiner lernen, und Trixie glaubt, dass ihm das besser gelingt, wenn sie ihn verkuppelt. Doch was ist mit ihrem Leben und ihrer Liebe?
Und dann sind da die vielen Tiere, die aus dem Grätzel verschwinden, und ein dubioses Kaufangebot für das Haus der Tierarztpraxis...


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Sophie Faber liest sich flüssig, schnell und unterhaltsam; und Trixie schließt man sofort in sein Herz! Auch wie sie immer mit ihrem verstorbenen Mann spricht, macht sie sympathisch, ist aber auch sehr traurig.
Auch die Nebencharaktere sind einzigartig, haben Ecken und Kanten und polarisieren und es ist sehr humorvoll und flott geschrieben. Einzig Finns Onkel Spatzbach war mir bis zum Schluss nicht ganz geheuer, doch dann hat er sich toll für die Tiere eingesetzt!
Die Geschichten um die einzelnen Patienten der Tierarztpraxis waren humorvoll und berührend.

Besonders toll fand ich, dass auch ein Kriminalfall in die Geschichte integriert ist. Man rätselt mit Trixie mit, wer und warum die vielen Tiere entführt und natürlich auch, wer so unbedingt das Haus kaufen will - das Warum dafür hat man schnell erkannt.

Mir gefiel das Happy End (in jeder Hinsicht) ausgesprochen gut, auch wenn die Szene mit der Tierrettung aus meiner Sicht leider sehr überzogen und auch nicht ganz realitätsnah war.

Betonen möchte ich noch die kleinen Katzenpfötchen, die innerhalb der Kapitel abgedruckt sind, wenn eine Szene wechselt. Diese sind nicht nur niedlich anzusehen, so kann man auch mal während eines Kapitels kurz reinlesen, wenn man nicht so viel Zeit hat, und muss nicht gleich das ganze Kapitel lesen.


Fazit:
"Katzenhaare sind die Pailletten von netten Menschen." Eine humorvolle Liebesgeschichte mit Kriminalfall, einer sympathischen Protagonistin und vielen zuckersüßen Vierbeinern!

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Veröffentlicht am 04.05.2021

außergewöhnliche Thriller-Komposition mit kleinen Mängeln

Sommernacht
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Eine Hochzeit zweier bekannter Persönlichkeiten auf einer einsamen irischen Insel. Ruinen, ein alter Friedhof und ein gefährliches Moor. Ein starker Sturm und eine Leiche.


Meine Meinung:
Diese Geschichte ...

Eine Hochzeit zweier bekannter Persönlichkeiten auf einer einsamen irischen Insel. Ruinen, ein alter Friedhof und ein gefährliches Moor. Ein starker Sturm und eine Leiche.


Meine Meinung:
Diese Geschichte hat mich vom Aufbau überrascht, denn einen Thriller in dieser Art las ich noch nie: geschrieben aus Sicht von 5 wichtigen handelnden Personen (die Braut Jules, deren Brautjungfer und Halbschwester Olivia, die Frau ihres Trauzeugen Hannah, der Trauzeuge des Bräutigams Johnno und die Hochzeitsplanerin Aoife) jeweils in ich-Form in der Vergangenheit; dazwischen kurze Einschübe der Handlung in der Gegenwart (der Abend der Hochzeit); und wer die Leiche ist (und somit der Mörder) löst sich erst kurz vor Schluss auf.
Der Schreibstil aus der wechselnden Perspektive von 5 Personen in ich-Form machte mir das Lesen anfangs schwierig, obwohl ich Erzählungen aus verschiedenen Sichtweisen mag. Doch hier musste ich immer nachdenken, aus welcher Sicht man nun die Dinge erfährt und hatte die Personen oft verwechselt.
Im ersten Drittel werden diese Charaktere ausführlich vorgestellt und viele Geheimnisse nur angedeutet. Nach und nach erfährt man alles aus deren Vergangenheit, die Geheimnisse und spürt die Spannungen zwischen den einzelnen Personen. Somit beginnt die Geschichte erst langsam und etwas zäh, und nimmt dann gegen Schluss aber rasant an Fahrt auf.

Die Autorin schafft es wunderbar, die Insel und deren Landschaft, sowie die stürmischen Gezeiten anschaulich darzustellen, sodass man die Insel samt Folly, Klippen, Ruinen, Friedhof und Moor in seinem Kopf bildlich auferstehen lassen kann. Auch die Beschreibung des herannahenden Sturms war so anschaulich, dass ich mich beim Lesen wirklich unwohl gefühlt habe.

Es gab viele Plottwists und Entwicklungen, die angedeutet wurden, deren Auflösung am Schluss mich dann jedoch überrascht haben. Das hat die Autorin wirklich gut gelöst, und die verschiedenen Perspektiven von genau diesen Personen machen auch Sinn, trotzdem war mir das gerade in der ersten Hälfte zu anstrengend zu lesen. Und die ganze Hochzeitsgesellschaft ging mir auf die Nerven - das sind verwöhnte Internatsschüler, mittlerweile erwachsene Menschen Mitte 30 und alle - wirklich alle - besaufen sich ohne Grund und Boden?! Sie verhalten sich kindisch, veranstalten Trinkspiele, erwähnen immer wieder, wie die Schule sie geprägt hat und kommen immer wieder auf "das" Spiel, das alle Neulinge über sicher ergehen lassen musste, zu sprechen: Survival. Aus dem der Bräutigam Will Profit geschlagen hat, weil er das nun in einer Fernsehshow vermarktet hat.
Die Haltung von Olivia konnte ich oft nicht nachvollziehen und auch der oft nur angedeutete Junggesellenabschied war so eine Sache, die mir gegen den Strich ging.

Obwohl sich nach einiger Zeit durch die Beschreibung der Charaktere schon herauskristallisiert hat, wer die Leiche ist, gab es dennoch weitere mögliche Kandidaten.
Und auch für den Mörder stellt die Autorin mehrere Personen zur Auswahl - jede davon hätte einen guten Grund gehabt, zu morden. Die Auflösung, die Offenbarungen, die sich dann noch ergeben haben und der Plottwist war genial gelöst! Es gab immer wieder Hinweise, dich ich jedoch leider nicht richtig zuordnen konnte. Auch wenn es vielleicht ZU viele Zufälle gab, wie die Verbindung zwischen den Charakteren hergestellt wird, wurde ich sehr gut unterhalten und war von der Auflösung positiv überrascht!


Fazit:
Geniale außergewöhnliche Thriller-Komposition, die langsam und leider etwas zäh beginnt, aber zum Ende rasant an Fahrt aufnimmt mit einem überraschenden Plottwist!

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Tagebücher im Comic-Stil über das Leben von zwei Patchwork-Geschwistern

Das ungeheimste Tagebuch der Welt!, Band 1: Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde … (Comic-Roman aus zwei Perspektiven für Kinder ab 10 Jahren)
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Karlines Stiefbruder Paul, der später mal ein berühmter DJ werden will, ist sitzengeblieben und geht nun mit ihr in eine Klasse.
Und das schlimmste ist: er wurde zum Klassensprecher gewählt?!? Obwohl doch ...

Karlines Stiefbruder Paul, der später mal ein berühmter DJ werden will, ist sitzengeblieben und geht nun mit ihr in eine Klasse.
Und das schlimmste ist: er wurde zum Klassensprecher gewählt?!? Obwohl doch SIE Klassensprecherin werden wollte und die (Um-)Welt verbessern!
Als Karline eines Tages Pauls geheimes Tagebuch (das er Logbuch nennt) entdeckt, fotografiert sie seine Einträge, klebt sie in ihr eigenes Tagebuch dazu und plant heimlich einen Rachefeldzug...


Meine Meinung:
"Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde" ist der erste Teil der Ungeheimsten-Tagebuch-Reihe.
Die Idee ist außergewöhnlich: ein Tagebuch-im-Tagebuch im Comic-Stil von zwei Patchwork-Geschwistern, in das ich aber erstmal reinkommen musste. Somit bekommt man als Leser von beiden Kindern die Gedanken und Gefühle nähergebracht und kann mit beiden mitfühlen.
Da sich Karline und Paul nicht soo besonders gut leiden können und Paul Karline jetzt auch noch den Klassensprecher-Job weggeschnappt hat, worauf sie sich endlich reale Chancen ausgerechnet hatte und den er eigentlich gar nicht wollte und nur durch Zufall bekommen hat, plant Karline ihre Rache an ihm. Da sie jeden seiner Gedanken und Schritte kennt, kann sie natürlich dementsprechend planen.
Es ist lustig und chaotisch, auch wenn ich einiges übertrieben fand.
Die Probleme von Patchwork-Kindern werden hier humorvoll aufgearbeitet und auch Familie, Scheidung, Freunde, Schule und vor allem Klima-/Umweltschutz sind zentrale Themen.
Leider ist die Geschichte für mich nicht so ganz abgeschlossen (werden Karline und Paul sich jemals gut verstehen?), was natürlich neugierig auf die Fortsetzung macht.

Wörter in verschiedenen Schriftarten und die vielen schwarz-weiß-Illustrationen peppen den Tagebuch-Comic-Roman nochmal auf, denn sie sind sehr witzig und passen zu den jeweiligen Situationen.
Dadurch denke ich, werden auch Lesemuffel zum Lesen angeregt.


Fazit:
Ein humorvoller Comic-Roman im Tagebuch-Stil mit vielen witzigen Illustrationen.

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