Cover-Bild Daheim
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.04.2021
  • ISBN: 9783104912707
Judith Hermann

Daheim

Roman
SPIEGEL-Bestseller und nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021
Judith Hermann erzählt in ihrem Roman »Daheim« von einem Aufbruch: Eine alte Welt geht verloren und eine neue entsteht.
Sie hat ihr früheres Leben hinter sich gelassen, ist ans Meer gezogen, in ein Haus für sich. Ihrem Exmann schreibt sie kleine Briefe, in denen sie erzählt, wie es ihr geht, in diesem neuen Leben im Norden. Sie schließt vorsichtige Freundschaften, versucht eine Affaire, fragt sich, ob sie heimisch werden könnte oder ob sie weiterziehen soll. Judith Hermann erzählt von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. Sie erzählt von der Erinnerung. Und von der Geschichte des Augenblicks, in dem das Leben sich teilt, eine alte Welt verlorengeht und eine neue entsteht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2021

Manche Leute haben Wurzeln und andere eher nicht

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„Ich habe eine verrückte Sehnsucht nach allem, was ich einmal hatte, ich kann mich nicht bewegen vor Sehnsucht.“ (68%)

Ende Vierzig, in freundschaftlichem Einvernehmen von ihrem Mann geschieden, beginnt ...

„Ich habe eine verrückte Sehnsucht nach allem, was ich einmal hatte, ich kann mich nicht bewegen vor Sehnsucht.“ (68%)

Ende Vierzig, in freundschaftlichem Einvernehmen von ihrem Mann geschieden, beginnt die Erzählerin aus Judith Hermanns neuestem Werk einen Neuanfang an der norddeutschen Küste. Hier lebt ihr Bruder und betreibt eine Kneipe, die mal mehr mal weniger gut läuft und in der sie nun arbeitet.

Sie zieht nicht zu ihrem Bruder, sondern in ein eigenes kleines Haus im Nichts, und beginnt eine Freundschaft mit ihrer Nachbarin Mimi und deren Bruder Arild.

So ein richtiger Neuanfang ist es dennoch nicht. Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens ist ihre Tochter Ann, die sich gerade selbst auf den Weg gemacht hat in ihr Leben als ziellos Reisende. Und auch ihr Exmann Otis ändert kaum seine Rolle in ihrem Leben, obwohl sie nun einige Kilometer von ihm entfernt wohnt. Er ist derjenige, dem sie alles erzählt und er ist derjenige, der ihre Erinnerungen teilt oder fast eher verwaltet. Er bleibt für sie „mein Mann“.

So geht es dann auch - bildgewaltig wie man es von Judith Hermann kennt - um Erinnerungen, Wurzeln und Heimat und um Neuanfänge, die eigentlich immer nur eine Weiterführung sind.

Wo ist man daheim, wo verwurzelt? Welche Spuren hinterlässt man und wie werden sie erinnert? Welche Rolle spielen die (wahrheitsgemäßen) Erinnerungen überhaupt? Oder sind eher die Orte wichtig, an denen wir uns vielleicht verwurzelt fühlen?

Die nach ihrem Auszug aus dem Elternhaus reisende Tochter Ann schickt regelmäßig ihren aktuellen Aufenthaltsort als Koordinantenlink. So können ihre Eltern - und wir Leser - auf einer Landkarte nachschauen, wo sie gerade ist. Ein Ort, punktgenau und aktuell nachvollziehbar, und doch sehr flüchtig.

„Sie sagte, wo sind deine Wurzeln. Ich sagte, oh, ich fürchte, ich hab keine. Ich sagte, Gott. Sieh mich nicht so an. Das ist ganz normal. Manche Leute haben Wurzeln und andere eher nicht.“ (14%)

Und so kommt gegen Ende auch schon wieder eine leichte Aufbruchstimmung bei der Erzählerin auf.

Ich konnte diesen Roman kaum aus der Hand legen, selbst wenn auf der bloßen Handlungsebene wenig passiert. So viele kluge Worte reihen sich aneinander. Sie sprechen direkt auf der Gefühlsebene an, hallen unheimlich stark nach.

Der Leser kann sich von der Erzählung einfach tragen lassen und sollte sich an den Bildern nicht aufhalten. Sie lassen sich oftmals nicht direkt interpretieren, aber sie entfalten eine ungeheure Wirkung.

Eine aufregende Lektüre. Zu Recht ist Judith Hermann mit „Daheim“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Bedächtiger Stil

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Die Schriftstellerin Judith Hermann schreibt mit ruhiger bedächtiger Stimme den Roman „Daheim“.
Die Icherzählerin lässt uns an der Kargheit der Gegend im Norden am Meer teilnehmen. Sie erzählt mit kühler ...



Die Schriftstellerin Judith Hermann schreibt mit ruhiger bedächtiger Stimme den Roman „Daheim“.
Die Icherzählerin lässt uns an der Kargheit der Gegend im Norden am Meer teilnehmen. Sie erzählt mit kühler Präzision über menschliche Beziehungen in ihrer Umgebung.
Wenn man sich in diese Geschichte einlässt, erfährt man von den Gefühlen der Personen.
Die Erzählerin lebt seit einem Jahr in der Gegend, Nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat. Sie arbeitet bei ihrem Bruder.
Sie schafft es mit den Nachbarn Zeit zu verbringen.

Die Geschichte ist etwas schwer nachzuvollziehen. Allerdings ist das Leben nicht immer spannend.

Der Roman ist gut geschrieben und mir hat er gefallen.




Veröffentlicht am 12.05.2021

Ein neuer Weg im Leben

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Klappentext:

„Judith Hermann erzählt in ihrem neuen Roman »Daheim« von einem Aufbruch: Eine alte Welt geht verloren und eine neue entsteht.

Sie hat ihr früheres Leben hinter sich gelassen, ist ans Meer ...

Klappentext:

„Judith Hermann erzählt in ihrem neuen Roman »Daheim« von einem Aufbruch: Eine alte Welt geht verloren und eine neue entsteht.

Sie hat ihr früheres Leben hinter sich gelassen, ist ans Meer gezogen, in ein Haus für sich. Ihrem Exmann schreibt sie kleine Briefe, in denen sie erzählt, wie es ihr geht, in diesem neuen Leben im Norden. Sie schließt vorsichtige Freundschaften, versucht eine Affaire, fragt sich, ob sie heimisch werden könnte oder ob sie weiterziehen soll. Judith Hermann erzählt von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. Sie erzählt von der Erinnerung. Und von der Geschichte des Augenblicks, in dem das Leben sich teilt, eine alte Welt verlorengeht und eine neue entsteht.“



Der Ton in dieser „Geschichte“ ist recht kühl, trübe und nebelig und die namenlose Portagonistin bleibt einem bis zum Schluss fremd. Ich muss gestehen, ich hatte damit keinerlei Probleme, denn der Zugang zu ihren Emotionen und ihrer Gefühlswelt war dennoch da und hat mich sehr stark beeindruckt. Autorin Judith Hermann hat eine ganz besondere Art, dem Leser ihre Protagonistin näher zu bringen. Wir erleben eine gewisse Distanz, sehen sie ihr „Ding machen“, erleben sie in ihrer Entwicklung und sind dabei einfach nur stille Beobachter. Wie gesagt, ich fand es treffend, denn nach ihrer Entscheidung muss sie erstmal ihre Gedanken und ihre Welt in die ihren richtigen Bahnen bringen, wieder auf eigenen Füßen stehen, es zumindest versuchen. Deshalb ist Hermanns Ton hier auch wahrlich perfekt getroffen. Laute und schrille Töne oder zu viel Selbstbewusstsein wären hier völlig fehl am Platze. Als Leser ist man hier nur Beobachter und Aufnehmer der Situation, denken muss man hier nicht, außer vielleicht das eigene Gedankengut selbst mal neu zu sortieren. Die raue Küstenlandschaft mit ihren Beschreibungen tut natürlich ihr Übriges dazu und auch das war sehr treffend formuliert. Der Weg eines Neuanfangs, eines Neustarts ist immer ein besonderer Schritt im Leben. Man muss für ihn kämpfen aber auch für das eigene „Ich“. Judith Hermann hat hier einen ganz starken und nachhallenden, aber auch grauen und trübsinnigen Roman geschaffen, der meine Erwartungen getoppt hat und deshalb gibt es auch sehr gut 4 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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