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Veröffentlicht am 04.04.2017

Nette Geschichte, allerdings ohne das gewisse Etwas

Die Liebe in diesen Zeiten
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Nachdem ich bereits vor einigen Jahren "Gold" von Chris Cleave gelesen habe und mir das Buch gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wie ich sein neuestes Werk "Die Liebe in diesen Zeiten" finden werde. ...

Nachdem ich bereits vor einigen Jahren "Gold" von Chris Cleave gelesen habe und mir das Buch gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wie ich sein neuestes Werk "Die Liebe in diesen Zeiten" finden werde. Hier habe ich mir eine tragische Liebesgeschichte erhofft, die ich auch zum Großteil erhalten habe. Dennoch hat mir bei diesem Werk insgesamt etwas gefehlt, um vollends begeistert zu sein.

Chris Cleave besitzt auch hier einen angenehmen, leicht zu lesenden Schreibstil, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Die Mischung aus Drama und Melancholie hat mir hier sehr gut gefallen und auch die Figuren wurden soweit beschrieben, dass ich man sie gut kennen lernt. Auch das Thema "zweiter Weltkrieg" wurde gut in die Geschichte eingebaut, sodass man hier persönliche Schicksale in der schlimmen Zeit kennen lernt.

Hierbei geht es um Mary, die es in ihrem Leben eigentlich gut getroffen hat und aus gutem Hause stammt. Da sie zu Beginn des zweiten Weltkriegs allerdings auch helfen möchte, wird sie als Hilfslehrerin eingeteilt. Was sie dabei jedoch nicht ahnt, ist, dass sie dabei auf Tom trifft, der ihr Leben verändern wird. Noch mehr verändert sich ihr Leben allerdings durch Alistair, einem Freund von Tom, der Gefühle in ihr weckt, die sie vorher selbst nicht gekannt hat. Da dieser allerdings nur auf Heimaturlaub ist und bald wieder in den Krieg ziehen muss, werden die beiden schnell wieder getrennt, sodass ihnen nur Briefe bleiben, was jedoch schwieriger als gedacht ist, denn der Krieg zeigt sich als immer gnadenloser und nimmt auch auf persönliche Schicksale keine Rücksicht.

An sich ist die Geschichte wirklich interessant und ich finde es gut, dass man hier auch mal England beim zweiten Weltkrieg hervorgehoben hat, sodass man hier auch mehr über die schlimme Zeit des Krieges in Großbritannien erfährt. Dabei hat sich der Autor sehr an die geschichtlichen Fakten gehalten, mir diese allerdings etwas zu ausführlich beschrieben, sodass dies häufiger von der eigentlichen Geschichte zwischen Mary und Alistair abgelenkt hat. Dennoch fand ich die Schilderungen insgesamt sehr gut, wenn auch manchmal sehr verstörend und zu intensiv.

Das Cover gefällt mir sehr gut, denn es passt hervorragend zur Thematik und zeigt auf, wie sehr Zerstörung und Schönheit beieinander liegen können. Die Kurzbeschreibung hat mich ebenfalls direkt angesprochen, sodass ich dem Buch gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Die Liebe in diesen Zeiten" ist insgesamt eine interessante Geschichte mit vielseitigen Figuren, sodass ich die Geschichte erschreckend und nett zugleich fand. Leider hat mir allerdings insgesamt auch das gewisse Etwas gefehlt, um vollends begeistert zu sein, sodass das Buch für mich leider nur als "nett" in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Nette Geschichte für zwischendurch

Der Ghostwriter
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Obwohl Cecelia Ahern mit zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, habe ich in letzter Zeit doch relativ wenig von ihr gelesen. Da sich das schnellstens ändern sollte, habe ich ein paar ungelesene Bücher von ...

Obwohl Cecelia Ahern mit zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, habe ich in letzter Zeit doch relativ wenig von ihr gelesen. Da sich das schnellstens ändern sollte, habe ich ein paar ungelesene Bücher von ihr aus dem Regal geholt und somit auch endlich "Der Ghostwriter" eine Chance gegeben.

Der Schreibstil ist mal wieder typisch für die Autorin: Locker, leicht, sehr flüssig, äußerst angenehm und dennoch schafft es die Autorin immer wieder, mich mit ihren Büchern zum Nachdenken anzuregen. Die Figuren sind an sich gut ausgearbeitet, blieben für mich aber dennoch immer irgendwie unnahbar, sodass ich mit ihnen nicht wirklich warm wurde, was ich besonders bei Herman recht schade finde, denn dessen Leben ist an sich ganz interessant.

Herman ist ein sogenannter Selfmade Millionär, der auf einer kleinen Farm aufwuchs und sich von dort aus stets nach oben gearbeitet hat. Während er früher als Kind für seine Leseleidenschaft eher belächelt wurde und sein Vater es sogar gar nicht gerne sah, ist er jetzt umso mehr auf die Bücher fixiert und möchte unbedingt selbst einen Roman schreiben, doch auch er muss feststellen, dass dies gar nicht so einfach ist. Gemeinsam mit seiner deutlich jüngeren Ehefrau, die ihn bereits betrogen hat, zieht er nach England in das Schloss eines verstorbenen Autors und möchte dort Inspiration und Ruhe finden, allerdings findet er da auch noch etwas ganz anderes vor, denn obwohl er eine Schreibblockade hat, wird seine Geschichte auf unheimliche Weise aufs Papier gebracht...

Ich muss schon sagen, der Mystery-Anteil, den Cecelia Ahern hier eingebaut hat, hat mir sehr gut gefallen, allerdings bin ich der Meinung, dass dieser noch ein wenig mehr in den Vordergrund rücken müsste. Zwar geht es hier nicht nur um die Literatur, sondern auch um die doch recht zerrüttete Beziehung zwischen Herman und seiner Ehefrau, allerdings hatte ich insgesamt den Eindruck, als hätte die Novelle mehr Zeit und besonders mehr Seiten gebraucht.

Das Cover ist für mich jetzt nicht der größte Kracher, allerdings passt es hervorragend zur Geschichte, sodass es da nichts zu bemängeln gibt. Positiv ist hier auch, dass das Cover mal einen anderen Farbton hat, da die meisten anderen Cover von Cecelia Ahern hauptsächlich blau sind. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, sodass ich dem Buch gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: Obwohl "Der Ghostwriter" an sich eine nette Geschichte ist und auch die Figuren gut ausgearbeitet wurden, kommt die Geschichte leider nicht über den Status "nett" hinaus, da mir doch insgesamt das große Highlight gefehlt hat. Dennoch ist auch die Novelle für alle Fans von Cecelia Ahern ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 23.03.2017

Knappe drei Sterne

Vollkommen
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Obwohl mich "Vollkommen" von Patricia Rabs bereits lange gereizt hat, habe ich es tatsächlich erst zwei Jahre nach dem Erscheinungstag gelesen. Aufgrund einiger kritischer Bewertungen hatte ich nicht allzu ...

Obwohl mich "Vollkommen" von Patricia Rabs bereits lange gereizt hat, habe ich es tatsächlich erst zwei Jahre nach dem Erscheinungstag gelesen. Aufgrund einiger kritischer Bewertungen hatte ich nicht allzu hohe Erwartungen und das war auch gut so. Zwar wurde ich von dieser Geschichte nicht enttäuscht, allerdings wurde hier viel zu viel vorhandenes Potential nicht genutzt, was doch sehr schade ist.

Die Autorin besitzt einen angenehmen, aber dennoch eindringlichen Schreibstil, der mir sofort gefallen hat. Die Aufteilung der Menschen in Randbewohner und Mitte hat mir gut gefallen und man lernt auf eine fast schon erschreckende Art und Weise die Lebensumstände der Menschen kennen. Die Dialoge sind zwar hier und da ein wenig holprig und ich wurde auch nicht mit allen Figuren warm, allerdings hat sich die Autorin dennoch bemüht, hier eine erdrückende Atmosphäre zu schaffen, was ihr zum Großteil gelungen ist.

Problem ist jedoch, dass ich mit Teresa nicht allzu viel anfangen konnte. Diese lebt mit ihrer Familie in der Mitte, allerdings liegt ein großer Druck auf sie, da sie nicht für eine Blutspende geeignet ist und somit nicht so viel Geld einbringt, wie die Familie erhofft hat. Dadurch muss Teresa zusätzlich Geld mit Unterricht verdienen und unterrichtet dabei u.a. Lukas, der als Randbewohner stets der Armut ausgesetzt ist und ihr Herz erobert hat, mit dem sie jedoch als Mitte-Bewohnerin nicht zusammen sein darf. Als dieser jedoch beim Pharmagon-Konzern nach einer Erstpende gut angenommen wird und fortan nicht nur sein Blut spenden darf, sondern auch zu den Priviligierten gehört, steht ihre kleine Welt Kopf.

An sich klingt das wirklich interessant und vor allem spannend, Problem war für mich jedoch, dass Teresa für mich meistens unnahbar wirkte, sodass ich sie häufig nicht einschätzen oder mich in sie hineinversetzen konnte. Dies ist sehr schade, denn wäre ich mit ihr warm geworden, hätte mir die Geschichte vielleicht ein wenig besser gefallen. Auch der Pharmagon-Konzern ist meiner Meinung nach viel zu kurz gekommen. Hier wird zwar genau erklärt, was es damit auf sich hat, allerdings hat mir hierbei dennoch das gewisse Etwas gefehlt.

Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt nicht allzu sehr, da es auf mich von den Farben her viel zu kalt wirkt. Dennoch muss man sagen, dass es aufgrund der Stimmung im Buch bestens zur Geschichte passt. Die Kurzbeschreibung hat mir dagegen umso mehr zugesagt, sodass ich der Geschichte eine Chance geben wollte.

Kurz gesagt: "Vollkommen" ist zwar an sich eine interessante und spannende Dystopie, allerdings wurde das Potential nicht gänzlich genutzt, sodass hier deutlich Luft nach oben ist. Dennoch: Für zwischendurch ist das eBook eine nette Lektüre, der man ruhig eine Chance geben kann.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Bleibt hinter meinen Erwartungen zurück

Good as Gone
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"Good as Gone" gehört zu den Büchern, die derzeit auf Facebook und Co. enorm vom Verlag beworben werden. Dies ist auch der Grund, weshalb ich neugierig wurde und dem Buch unbedingt eine Chance geben wollte. ...

"Good as Gone" gehört zu den Büchern, die derzeit auf Facebook und Co. enorm vom Verlag beworben werden. Dies ist auch der Grund, weshalb ich neugierig wurde und dem Buch unbedingt eine Chance geben wollte. Zwar muss ich sagen, dass ich letztendlich nicht so begeistert bin, wie ich es erhofft habe, die Geschichte aber insgesamt vollkommen in Ordnung ist.

Bei dem Schreibstil bin ich ehrlich gesagt hin- und hergerissen. Einerseits fand ich ihn ganz angenehm, da er sich auch recht zügig lesen lässt, andererseits hat es mir für einen Thriller oftmals an Spannung gefehlt, sodass ich mir hier deutlich mehr erhofft habe. Man kann zwar sagen, dass das Setting ganz interessant ist und auch die Figuren gut ausgearbeitet sind, allerdings haben mir dann doch die WOW-Momente gefehlt.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Anna und Tom müssen mit dem Schicksal leben, dass ihre damals 13-jährige Tochter Julie entführt wurde und trotz sämtlicher Suchaktionen nicht gefunden werden konnte. Nachdem jedoch nach mehreren Jahren eine junge Frau auftaucht und sich bei Anna und Tom als Julie vorstellt, können diese ihr Glück kaum fassen und freuen sich über ihr Auftauchen. Als jedoch immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht kommen, wird auch Anna skeptisch und sie macht sich auf die Suche nach Antworten, die das komplette Familienleben auf dem Kopf stellen.

An sich klingt die Geschichte ganz spannend, Problem ist jedoch, dass es die Thematik in Büchern und in Filmen bereits zu häufig gab, sodass ich leider nicht mehr überrascht werden konnte und auch so den Eindruck hatte, als hätte ich die Geschichte bereits schon einmal in ähnlicher Form gelesen. Dies ist sehr schade, denn man hätte noch so viel mehr aus der Geschichte machen können.

Das Cover hat mich dagegen direkt angesprochen, es ist zwar an sich schlicht, passt aber hervorragend in das Genre, sodass es da nichts zu bemängeln gibt. Auch die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen, sodass ich "Good as Gone" gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Good as Gone" ist an sich ein guter Thriller, der mich das ein oder andere mal packen konnte, allerdings insgesamt hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben ist, sodass ich letztendlich doch ein wenig enttäuscht bin. Dennoch: Wer Thriller mag, sollte auch auf dieses Werk einen Blick werfen.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Interessanter Thriller mit Schwächen

DEMUT
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Derzeit lese ich gerne wieder verstärkt Bücher aus dem Thriller-Genre, von daher bin ich auch auf "Demut" von Mats Olsson aufmerksam geworden. Da die Geschichte sehr spannend klang und ich das Cover ebenfalls ...

Derzeit lese ich gerne wieder verstärkt Bücher aus dem Thriller-Genre, von daher bin ich auch auf "Demut" von Mats Olsson aufmerksam geworden. Da die Geschichte sehr spannend klang und ich das Cover ebenfalls sehr ansprechend fand, habe ich dem Buch direkt eine Chance gegeben und muss sagen, dass das Buch zwar insgesamt einige Schwächen besitzt, ich jedoch nicht enttäuscht wurde.

Eine Schwäche ist hier der Schreibstil. Mats Olsson besitzt zwar eine ganz angenehme Sprache, die sich leicht lesen lässt, allerdings hatte mir die Geschichte für einen Thriller zu viele Längen und auch die Spannung war nie so ganz da, wie ich es mir gewünscht hätte. Dafür sind allerdings die Figuren, allen voran der frühere Reporter Harry Svensson, gut ausgearbeitet, sodass ich ihn gerne bei seinen Beobachtungen und Recherchen verfolgt habe.

Harry, der sich eigentlich nur mit einer Frau treffen wollte, bekam einen Korb und geht ins Hotel zurück, wo er eine angelehnte Zimmertür entdeckt. In diesem Zimmer liegt der Musiker Tommy Sandell, neben ihm die Leiche einer Frau. Problem ist jedoch, dass Tommy sich an nichts erinnern kann und somit nichts zum Fall beitragen kann. Harry dafür umso mehr, denn als ehemaliger Reporter hat er immer noch beste Beziehungen zu der Zeitung und versucht so mehr über den Fall zu erfahren und recherchiert dazu auch noch in Eigenregie, was doch manchmal sehr interessant ist, aber auch gleichzeitig gewisse Längen mit sich bringt.

Interessant ist auch, dass so ein Fall mal nicht aus der Sicht eines Polizisten, bzw. Kommissars erzählt wird, sondern von einem ehemaligen Reporter, der mindestens genauso gut informiert wie die Polizei ist. Harry ist dabei zwar oftmals sehr eigen und es kann sich vielleicht nicht jeder mit ihm identifizieren, allerdings war er mir auf seine ganz eigene Art und Weise sympathisch.

Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker und der Grund, weshalb ich das Buch überhaupt entdeckt habe. Hier mag ich nicht nur das Bild an sich, sondern auch die Farben, sodass das Cover für mich rundum gelungen ist. Auch die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen, sodass ich "Demut" sehr gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: Hätte "Demut" etwas mehr Spannung besessen und hätte mir der Schreibstil mehr zugesagt, hätte ich hier sicherlich viel mehr Spaß an der Geschichte gehabt. Da ich die Geschichte rund um Harry allerdings ansonsten vollkommen in Ordnung fand, sollten hier besonders Fans von schwedischen Autoren einen Blick auf "Demut" werfen.