Ein einzigartiges Setting, ein verruchter Pirat und knisternde Gefühle
Meine Meinung
»A History of Us – Vom ersten Moment an« von Jen DeLuca war bei mir eher erst Liebe auf den zweiten Blick. Titel und Cover haben mich nicht so wirklich angesprochen, aber dann habe ich die ...
Meine Meinung
»A History of Us – Vom ersten Moment an« von Jen DeLuca war bei mir eher erst Liebe auf den zweiten Blick. Titel und Cover haben mich nicht so wirklich angesprochen, aber dann habe ich die Charakterkarte gesehen und bin neugierig geworden. Der Klappentext hat mich dann so überzeugt, dass ich mir das Buch direkt bestellen musste. Das zeigt mal wieder sehr gut, dass man ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen sollte.
Der Schreibstil der Autorin hat mich auf jeden Fall von Seite 1 an mitgenommen und sobald es dann mit dem Mittelalterfestival so richtig los ging, konnte ich mich kaum noch von dem Buch losreißen. Ritterturniere mit Lanzen, ein menschliches Schachspiel, Männer im Kilt, Hofdamen und jede Menge Verkaufsbuden im Mittelalterstil. Das Setting ist so einzigartig und authentisch beschrieben, dass man gar nicht anders kann, als der Geschichte zu verfallen. Endlich mal kein College! Obwohl ich die auch gerne lese. Ich war richtig neidisch auf Emily, weil sie so viel Spaß hat und den ganzen Tag im Kostüm herumlaufen durfte. Habe mir vorgenommen, auch mal ein Mittelalterfestival zu besuchen.
Die Geschichte ist komplett aus Emilys Sicht erzählt und der Titel lügt auf jeden Fall nicht, wenn es heißt, dass sie und Simon sich vom ersten Moment an nicht leiden können. Und ich muss zugeben, dass ich es geliebt habe, wie die beiden immer wieder aneinandergeraten sind, weil Simon wirklich eine Spaßbremse ist und an allem etwas auszusetzen hat. Aber dann hat er sich in diesen verruchten Piraten verwandelt und seine Persönlichkeit war auf einmal wie ausgewechselt. Mein Herz hat mit dem von Emily um die Wette geklopft, wenn Simon dann plötzlich angefangen hat mit ihr zu flirten. Dem Piraten konnte ich einfach nicht widerstehen. Deswegen sind die ersten zwei Drittel des Buches nur so dahingeflogen.
Danach hat mir kurzweilig etwas dieses Knistern gefehlt. Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich irgendwie gegenseitig mehr geneckt und getriezt hätten, einfach weil das vorher durch ihre kleinen Streits für das kleine Feuerwerk gesorgt hat. Trotzdem hat mich das letzte Drittel nicht enttäuscht, weil es noch einige für die Geschichte sehr wichtige Punkte behandelt hat.
Alles in allem hat mich die Geschichte sehr beeindruckt. Die Charaktere waren sehr authentisch und jeder hatte so seine eigenen kleinen Macken, die ihn einzigartig gemacht haben. Obwohl Emily anfangs nicht so von Simon überzeugt war, habe ich den Kerl schnell in mein Herz geschlossen. Mit Emily ging es mir genauso, weil sie sich für alle um sie herum aufgeopfert und sich selbst dabei manchmal vergessen hat. Das Einzige, was mich an ihr ein winziges Fünkchen gestört hat, war ihr manchmal doch sehr in Schubladen kategorisiertes Denken. Vor allem Mitch hat sie immer wieder in die Schublade »gutaussehnder Frauenheld ohne Tiefgang« gesteckt und war dann jedes Mal überrascht, wenn sie von ihm einen guten Rat bekommen hat. Aber naja, wir alle haben unsere Fehler und dieses leichte Schubladendenken ist eben Emilys.
Fazit
Ein einzigartige Geschichte, mit einem tollen Setting, das Lust auf mehr macht. Eine neuzeitliche New-Adult-Geschichte mit historischem Schauplatz. Was will man mehr? Ich mochte den einfachen und lockeren Schreibstil der Autorin und habe die Charaktere quasi von Beginn an in mein Herz geschlossen. Ich kann es gar nicht erwarten, bis Band 2 und vor allem Band 3 erscheinen, um endlich nach Willow-Creek zurückzukehren und wieder in die Mittelalterfestival-Atmosphäre einzutauchen. Ich hoffe, man bekommt in den Folgebänden auch noch mal etwas von Emily und Simon mit. Das wäre so toll.