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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2021

unterhaltsam

Imperator
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Ich bin ein wenig zwiegespalten bei diesem Buch. Ja, der Plot ist ein Kai Meyer und durchaus unterhaltsam und mal etwas anderes. Es handelt sich auch nicht um einen reinen okkulten Thriller sondern es ...

Ich bin ein wenig zwiegespalten bei diesem Buch. Ja, der Plot ist ein Kai Meyer und durchaus unterhaltsam und mal etwas anderes. Es handelt sich auch nicht um einen reinen okkulten Thriller sondern es hat wie erhofft auch Fantasy-Elemente.

Aber irgendwie ist es kein richtiger Kai Meyer finde ich. Es wurde ja von Lisanne Surborg geschrieben und man merkt, dass sie einen anderen Schreibstil hat. Nicht dass er schlecht wäre, aber es ist kein Kai Meyer. Vielleicht wurde ich deshalb mit den Protas nicht richtig warm und es fehlte mir das letzte Quentchen, um 5 Sterne zu vergeben. Unterhaltsam aber mehr auch nicht.

Veröffentlicht am 18.05.2021

spannend und düster

Die Farbe des Vergessens
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Nein, was Juli da passiert, als sie eines Tages ihren Job im Hörsaal bei einer Autopsie macht, das wünscht man keiner Mutter. Die tote junge Frau auf dem Seziertisch sieht aus, als könnte sie ihre Tochter ...

Nein, was Juli da passiert, als sie eines Tages ihren Job im Hörsaal bei einer Autopsie macht, das wünscht man keiner Mutter. Die tote junge Frau auf dem Seziertisch sieht aus, als könnte sie ihre Tochter sein. Sicher ist sie sich aber nicht, denn seit der Geburt hat sie ihr Kind nicht mehr gesehen. Was ist damals passiert? Und hat sich ihre Tochter wirklich mit gerade mal 18 Jahren umgebracht und wenn ja warum? Wo war sie? Wer sind ihre Eltern?

Juli macht sich auf die Suche. Nach der Wahrheit und nach der Vergangenheit. Und die Leser sind hautnah in ihrer Gefühlswelt mit dabei. Der Schreibstil ist sehr eindringlich, düster und voller rätselhafter Rückblenden, Träume, Visisonen. Man muss aufmerksam lesen, man muss dabei bleiben. Dann wird Stück für Stück das ganze Puzzle zusammengesetzt.

Ein spannender Roman, der teilweise so traurig-dramatisch ist, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte, wie die Hauptdarstellerin nach all dem noch eine glückliche und optimistische Zukunft haben könnte. Aber das hat Ina Resch sehr schlau gemacht. Am Ende werden alle Fragen gelöst und ohne zu viel zu verraten, so ist der Schluss wirklich sehr perfekt gemacht. Das hat mir sehr gefallen. Ach ja, und was für ein tolles Cover. In das bin ich ein wenig vernarrt, weil es so toll ist.

Diese Autorin werde ich im Auge behalten.

Veröffentlicht am 17.05.2021

interessante Fakten

Grimme Stunden
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Mir war schon vor Beginn des Buches klar, dass ich keine zu genauen Erwartungen an das Buch haben sollte und dass der Name HARPER LEE durchaus auch als Werbestrategie für dieses Buch verwendet wird. Dennoch ...

Mir war schon vor Beginn des Buches klar, dass ich keine zu genauen Erwartungen an das Buch haben sollte und dass der Name HARPER LEE durchaus auch als Werbestrategie für dieses Buch verwendet wird. Dennoch war ich gespannt, was mich erwartete.

Die Autorin Casey Cep wurde auf den Fall des schwarzen Predigers, Reverend Willie Maxwell, aufmerksam, da Harper Lee jahrelang über dessen mögliche Straftaten recherchiert hatte, allerdings verstarb, bevor sie aus dem Material vielleicht einen Roman hätte machen können. Also nahm Cep die Fährte erneut auf und erzählt hier einen verrückten, erschreckenden True-Crime über einen Mann, der mehrere Menschen umbrachte und das Geld der diversen Lebensversicherungen einstrich, bevor er im Rahmen einer Gerichtsverhandlung erschossen wurde. Verrückt auch deshalb, weil Maxwells Rechtsanwalt nach dessen Ermordung den Täter verteidigte.

Beim Lesen ist man als Europäer sicher immer wieder fassungslos über die katastrophalen Zustände des Rechtssystems in den Vereinigten Staaten, die es unglaublich einfach möglich machten, Polizei, Gerichte, Versicherungen, einfach jeden zu belügen und zu betrügen und reihenweise Menschen zu töten. Die Fehler und Unzulänglichkeiten der verschiedenen Rechtsorgane, Vorurteile, Rassenhass, Angst vor Voodoo, Tricksereien und Küngel spielten Maxwell und auch seinem Anwalt in die Hände. Ein erschreckendes Bild einer Gesellschaft und eines Rechtsstaates.

Im letzten Abschnitt erzählt die Autorin dann von ihrer geschätzten Kollegin Harper Lee, ihrem Werdegang, ihrem Leben und Schaffen. Dieser Teil ist irgendwie etwas aus dem True-Crime-Context herausgerissen und obwohl interessant, so doch für den Fall unerheblich.

Ein wenig fehlte mir eine homogene Struktur bei diesem Roman. Dennoch habe ich einiges Neues aus diesem Buch gezogen und vergebe deshalb gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2021

empfehlenswert

Skeleton Tree
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Vorsicht, Skeleton Tree ist ein Kinderbuch welches aber durchaus die fürsorgliche Betreuung eines Erwachsenen gebrauchen kann, denn ein kindlicher Leser wird sich zwar am kindgerchten, spannenden und klugen ...

Vorsicht, Skeleton Tree ist ein Kinderbuch welches aber durchaus die fürsorgliche Betreuung eines Erwachsenen gebrauchen kann, denn ein kindlicher Leser wird sich zwar am kindgerchten, spannenden und klugen Schreibstil erfreuen, für die Figuren schnell Emotionen entwickeln und sich an den Abenteuern der beiden gestrandeten Jungs erfreuen, aber es gibt so einiges, was nur der erwachsene Leser bewust einordnen und reflektieren kann und das Ende lässt viele Fragen offen und so manchen Leser wohl etwas ratlos zurück.

Trotz all dieser Unwägbarkeiten und dem Hinweis, dass es für mich eher ein phantastisches Buch mit kleinen realen Bezügen ist, kann ich es empfehlen, da mich die Geschichte berührt und nachdenklich gemacht hat. Und wenn das ein Buch schafft, dann hat der Autor doch wohl sehr viel sehr richtig gemacht.

Veröffentlicht am 18.02.2021

gehaltvoll

Die Katzen von Shinjuku
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Wir befinden uns mitten in Tokio in einem eher etwas heruntergekommenen Viertel namens Shinjuku. Ein mehr oder weniger erfolgloser Fernsehautor möchte eigentlich nur mal einen Abend seinen Frust ertränken. ...

Wir befinden uns mitten in Tokio in einem eher etwas heruntergekommenen Viertel namens Shinjuku. Ein mehr oder weniger erfolgloser Fernsehautor möchte eigentlich nur mal einen Abend seinen Frust ertränken. Dabei landet er in der Bar Karinka wo eine handvoll einsamer Gestalten täglich hier abhängen und dabei ein seltsames Wettspiel begonnen haben, bei dem sie tippen, wann welche Straßenkatze an der kleinen Fensterluke über der Bar vorbei tigert.

Die Geschichte ist so fremd und ungewöhnlich, dass ich leichte Schwierigkeiten hatte, mich in das Leben von Yama dem Autor und Yume jungen Frau, die die Bar am Laufen hält, einfinden konnte. Ich schwankte zwischen Faszination und Unverständnis. Die eher pflegmatische Grundeinstellung des Hauptdarstellers fand ich anfangs anstrengend. Erst nach und nach taut der junge Mann auf, reflektiert sein Leben gründlicher und erkennt, dass er etwas ändern muss und möchte. Die zarte Annäherung zu Yume ist sehr schön beschrieben auch wenn man die beiden bald schütteln möchte, weil sie so zögerlich und scheu sind. Im letzten Viertel nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf und wird richtig spannend.

Ich fand das Buch nicht ganz so gut, wie das erste "Kirschblüten und rote Bohnen" aber immer noch ein gehaltvolles Leseerlebnis.