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Veröffentlicht am 11.06.2023

Lokalkrimi aus Hamburg

Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity
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Es ist mein erstes Buch von Isabel Bernsmann. Es ist zwar schon der dritte Band um die Hamburger Kommissarin Frederica Moll und ihrem Kollegen Lauterbach, doch man muss nicht unbedingt die anderen Bände ...

Es ist mein erstes Buch von Isabel Bernsmann. Es ist zwar schon der dritte Band um die Hamburger Kommissarin Frederica Moll und ihrem Kollegen Lauterbach, doch man muss nicht unbedingt die anderen Bände gelesen haben, da jedes Buch abgeschlossen ist.

Kommissarin Moll und Kollege Lauterbach arbeiten sich ohne Erfolg durch alte Fälle. Es geht dabei auch um eine nicht identifizierte Frauenleiche, die vor einigen Jahren in einer Baugrube im Hafen gefunden wurde. Die Frage, warum sie niemand vermisst hat, stellt die Ermittler vor ein Problem. Wie sollen sie nach 7 Jahren Spuren zur Aufklärung finden? Warum schleppt man eine gefrorene Leiche zur Hafencity?

Die Cold Case Unit kann man doch nur aktivieren, wenn es verwertbare Spuren gibt. Viel Arbeit steht dem Ermittlerduo bevor.

Ich mag Krimis aus dem Norden sehr, ich war im Juni 5 Tage in Hamburg und habe einige Plätze wiedererkannt. Beim Franzbrötchen und Tee musste ich gleich an das Buch denken. Das alte Zollhaus wollte ich mir unbedingt ansehen. Die geschilderten Schauplätze in der Hafenstadt sind wie die Protagonisten lesenswert beschrieben.

Die eigenwilligen Ermittlungen von Kommissarin Moll brachte eine Wende ins Spiel, die mich als Leser etwas irritierte. Ich lautierte vor mir hin, dass sie konkrete Beweise haben müssen, um den richtigen Täter zu stellen. Kann eine Freundin, die selbst als vermisst galt, Hilfestellung leisten?

Die Spannung hält bis zum Schluss an, wobei im letzten Abschnitt tragische Ereignisse ans Licht kommen. Irgendwie hatte ich dann den wahren Täter auf dem Schirm. Die psychiatrischen Beurteilungen der Kommissarin haben mir nicht so gefallen. Auch die vielen Naschereien hätten etwas weniger sein können.

Ein brauchbarer lesenswerter Lokalkrimi, ich wurde mit ein paar Abstrichen doch gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Leben im Gleichgewicht

Die Insel der Erkenntnis
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Matt, ein ein stark gestresster Manager im besten Mannesalter hat beruflich fast alles erreicht. Er klettert immer weiter auf der Leiter nach oben. Die Autos werden immer luxuriöser genau wie sein Lebensstil. ...

Matt, ein ein stark gestresster Manager im besten Mannesalter hat beruflich fast alles erreicht. Er klettert immer weiter auf der Leiter nach oben. Die Autos werden immer luxuriöser genau wie sein Lebensstil. Teure Penthouse Wohnung und teure Kleidung. So richtig glücklich ist er trotzdem nicht. Um endlich mal abzuschalten fährt er am Wochenende mit seinem Boot (auch das hat er) aufs Meer. Da passiert etwas was sein Leben völlig verändert. Er lernt Menschen auf einer Insel kennen, die ihm ein Leben im Gleichgewicht beibringen möchten. Jeder kann für sich einen Ort finden, wo er sich wie im Paradies fühlt. Man muss es nur wollen und umsetzen. Es gibt so viel mehr im Leben als dicke Bankkonten und Luxusautos und sonstigem Trallala.


Wir reisen mit Matt auf einer spannenden Reise zu sich selbst. Die Insel der Erkenntnis hat mich persönlich über vieles nachdenken lassen. Vor allen Dingen auch die Wertschätzung anderen Menschen gegenüber. Ich kann von mir sagen, dass ich so vieles im Leben nicht falsch gemacht habe. Aber ich befand mich viele Jahre auch immer auf der Überholspur. Der Autor ermuntert mich in diesem Buch trotz allem vieles zu hinterfragen, besonders die Vergangenheit und die Jetzt Zeit. Jonas Poeltl beschreibt die Denkanstöße gut nachvollziehbar. Er verzichtet auf eine komplizierte Wortart. Er erzählt alles sehr behutsam. Das gefällt mir. Wie schnell man Lebensgewohnheiten ändern kann wurde mir in diesem Buch bewusst.

Ich fand den mitreißenden Trip von Matt und den Maoli People interessant, bei einigen Erzählungen musste ich auch schon mal schmunzeln. Wie bewertet man ein Leben, wenn einem so vieles doch egal ist? Gegen Ende die Auflistung der Notizbücher war sehr hilfreich für mich. Hab einiges daraus mir abgeschrieben.

Gebe eine Lese Empfehlung ab. Das Volk der Maolis erinnert mich an Hawaii, das wäre ein bisschen sehr weit weg von Miami. Das passt irgendwie nicht. Werde das Büchlein meiner Tochter weitergeben, weil sie den Klappentext lesenswert fand.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Alte Bräuche und die Zeit der Rauhnächte

Rauhnächte. Märchen für Erwachsene
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Zuerst möchte ich anmerken, ich hätte das Buch gerne während der magischen 12 Rauhnächte gelesen. Leider ging das nicht, weil es mit großer Verspätung bei mir eintraf.

Es wird in dem Buch viel Konzentration ...

Zuerst möchte ich anmerken, ich hätte das Buch gerne während der magischen 12 Rauhnächte gelesen. Leider ging das nicht, weil es mit großer Verspätung bei mir eintraf.

Es wird in dem Buch viel Konzentration einem abverlangt, ich bin bei vielen Passagen hängen geblieben und musste noch einmal nachlesen, einfach so runter lesen hat bei mir nicht funktioniert. Das Buch bietet sehr viel an Information und vielfältiges Wissen über die Zeit in den Rauhnächten. Jeder der 12 Abschnitte beginnt mit einer anderen Märchen Geschichte, wobei die Mythen und alten Bräuche gut in einer Fantasiewelt dargestellt wurden. Das beweist die gute Recherche der Autorin. Manchmal war es mir auch ein bisschen zu viel an Information, das stockte ein wenig den Lesefluss.

Bei den Märchen, besonders bei Marie mit dem Stroh spinnen, fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt. Auch Balthasar mochte ich sehr und den Sonnenstrahl. Das Lauschen der Stimmen aus der Anderswelt. Gegenseitig Märchen erzählen kann zumindest auch heute noch Stress abbauen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, ich merkte an mir, dass ich häufig in die Stille ging und nachdachte. Ich habe einiges über die Rauhnächte gelernt. Ich wusste nicht dass die Tagesenergie des dritten Januars das Kleeblatt symbolisiert. Ich werde auf jeden Fall nach dem Lesen dieses Buches in 2023 die Rauhnächte bewusster erleben.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Neue Liebe , neues Leben

Und dann noch du!
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Natalie wird nach 15 Jahren Ehe von ihrem Mann verlassen, es trifft sie wie aus heiterem Himmel. Es geht alles schnell die Scheidung und das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn. Ihre Freundin motiviert ...

Natalie wird nach 15 Jahren Ehe von ihrem Mann verlassen, es trifft sie wie aus heiterem Himmel. Es geht alles schnell die Scheidung und das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn. Ihre Freundin motiviert sie wieder arbeiten zu gehen und sie heuert als ehemalige Arzthelferin ausgerechnet in einer urologischen Praxis an. Ihr Leben als hetero wird ordentlich durcheinandergewirbelt. Und Frau Doktor steht auch auf Frauen, da wird man doch Nathalie erobern können. Plötzlich ist Nathalie lesbisch, das soll es ja geben, das Frauen sich anders orientieren, nur warum alles was zuvor war mit einem Mal total weggeblasen ist. Es dauerte auch nicht lange und die beiden Damen landete dort wo Sex wohl am schönsten ist. Was mal war, das ist vorbei und so schnell vergessen. Aber liebe Frau Hipp, warum so schnell? Auch das Ende kam ganz schnell, mit immer schnelleren Schritten ging es auf das Ende zu, das kenne ich von Ihnen sonst nicht.


Die Romane der Autorin spielen alle im medizinischen Bereich, sie schafft es immer wieder eine interessante Love Story zu verfassen. Ein bisschen Drama ist immer dabei, sonst wäre es ja langweilig. Und langweilig war das Buch für mich auf keinen Fall. Schnell und flüssig zu lesen, für mich wäre allerdings eine andere Praxis besser gewesen. Warum es eine Urologie wo viele Männer sind erschließt sich mir nicht.


Alles in allem ein unterhaltsames Buch, dass man nebenher auf der Couch flüssig weg liest.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Sehr traurig

Der leuchtende Himmel
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Es geht um die Kaufmannsfamilie Hansen im Jahr 1896. Mit Luise, der Hauptperson geht es auf und ab und sie fragt sich: Kommt man jemals an dem Punkt an, wo die Geschäfte nicht mehr an erster Stelle im ...

Es geht um die Kaufmannsfamilie Hansen im Jahr 1896. Mit Luise, der Hauptperson geht es auf und ab und sie fragt sich: Kommt man jemals an dem Punkt an, wo die Geschäfte nicht mehr an erster Stelle im Leben stehen. Sie möchte endlich mehr Zeit für ihre Kinder aufbringen, dann überstürzen sich die Ereignisse. Im Hamburger Hafen protestieren die Arbeiter und wollen streiken, es gibt zwar genug Arbeiter, aber nur die reichen Kaufmannsleute werden immer reicher, das nehmen die Arbeiter nicht länger hin. Es wird dramatisch, es sterben unschuldige Menschen.

Luise ist für die damalige Zeit schon eine starke mutige Frau die Durchsetzungsvermögen hat. Nur was ihre Beziehung betrifft, wird sie schwach. Es folgen schlimme Schicksalsschläge. Sie kehrt dann nach Afrika zurück

Historische Geschichten lese ich immer wieder gerne. Habe die Hansen Saga zuvor noch nicht gelesen, die Geschichte hat mir aber gut gefallen. Die Kapitel wurden mit Ort und Datum vorgestellt. Die Autorin hat mir die Art der Hamburger Geschichte sehr viel näher gebracht. Wunderbarer Schreibstil der mich in keiner Weise langweilte.

Das Nachwort am Ende der Geschichte zeigt mir noch ein
Verzeichnis an, wo ich mich über die Ereignisse in diesem Buch weiter informieren kann. Für mich interessant, da ich die Vorbände nicht gelesen habe. Viele Fragen sind ja noch offen. Ob es eine Fortsetzung gibt wird sich zeigen.

Ich hatte schöne Lesestunden und werde mir die vorherigen Bände auch noch durchlesen. Ich spreche eine Empfehlung aus.

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