Cover-Bild Und dann war es Liebe
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 30.04.2021
  • ISBN: 9783785727409
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Lorraine Brown

Und dann war es Liebe

Roman
Antonia Zauner (Übersetzer), Sonja Rebernik-Heidegger (Übersetzer)

Muss man sich manchmal verlaufen, um die Liebe zu finden?

Nach einem wunderschönen Urlaub mit ihrem Verlobten setzt sich Hannah im Nachtzug aus Versehen in den falschen Waggon und wacht am Morgen nicht wie geplant in Amsterdam, sondern in Paris auf. Der nächste Zug nach Amsterdam geht erst am Nachmittag. Wohl oder übel muss Hannah den Tag in Paris bleiben, aber was soll sie mit der Zeit anfangen, ganz allein?

Léo ist das gleiche Missgeschick passiert. Auch er ist aus Versehen im falschen Waggon gelandet, auch er muss am gleichen Abend geschäftlich in Amsterdam sein. Aber anders als Hannah kennt Léo Paris wie seine Westentasche.

Die beiden treffen sich am Ticketschalter und beschließen, den Tag zusammen zu verbringen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2021

Liebe, Züge und andere Schwirigkeiten

2

Das Dilemma mit den Zügen kennt jeder. Entweder man steigt in den falschen ein oder der Zug wird plötzlich geteilt und man sitzt am falschen Ende. Auch Hannah und Leò ereilt dieses Schicksal. Das Warten ...

Das Dilemma mit den Zügen kennt jeder. Entweder man steigt in den falschen ein oder der Zug wird plötzlich geteilt und man sitzt am falschen Ende. Auch Hannah und Leò ereilt dieses Schicksal. Das Warten auf den Anschlusszug gestalten sie zuerst unterschiedlich, aber schlussendlich dann doch gemeinsam. Und am Ende des Tages hinterfragt Hannah ihr bisheriges Leben.

Hannah und Leó. Sie lernen sich ganz zufällig kennen und unter Umständen, die jeder tunlichst zu vermeiden versucht. Sie verbringen nur wenige Stunden miteinander, aber in denen lernen beide neue Seiten an sich selbst kennen. Ein erfrischender Roman, der gespickt mit tiefgründigen Unterhaltungen ist und uns die schönsten Plätze von Paris ins Wohnzimmer bringt. Lorraine Brown schreibt flüssig und ich hätte den Roman am liebsten in einem Rutsch gelesen, über den zu dick aufgetragenen Kitsch in manchen Szenen kann man hinweglesen. Die Protagonistin wurde gut ausgearbeitet, durch in den Kapiteln integrierte Rückblicke bekommt der Leser eine gute Vorstellung von ihr. Leò hingegen schwebt für mich immer ein wenig im Nebel. Ich glaubte ihn zu kennen und dann zerreißt ein Kommentar von einer seiner Freundinnen das Bild wieder. Das Cover ist fenomenal!!! Es nimmt eindeutig Platz 1 in meinem Bücherregal ein.

Warum ich bei der Bewertung einen Stern abgezogen habe? Ganz einfach. Die Tiefe der Story hätte noch besser ausgearbeitet werden und der „Kitsch-Anteil“ etwas zurück reguliert werden können.
Aber die Story ist im Ganzen betrachtet ein wirklich guter Lesestoff. Erfrischend, aufregend und lädt zum Mitfiebern ein. Ich kann „Und dann war es Liebe“ von Lorraine Brown nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Wunderschöne Geschichte

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Titel: Und dann war es Liebe
Autorin: Lorraine Brown
Verlag: Lübbe Verlag (30. April 2021)
Preis: 14,90 Euro (Taschenbuch)
Genre: New Adult
Altersempfehlung: ab 16 Jahre
Umfang: 336 Seiten
ISBN: 978-3-7857-2740-9


REZENSION


Klappentext: ...

Titel: Und dann war es Liebe
Autorin: Lorraine Brown
Verlag: Lübbe Verlag (30. April 2021)
Preis: 14,90 Euro (Taschenbuch)
Genre: New Adult
Altersempfehlung: ab 16 Jahre
Umfang: 336 Seiten
ISBN: 978-3-7857-2740-9


REZENSION


Klappentext: Muss man sich manchmal verlaufen, um die Liebe zu finden?

Nach einem wunderschönen Urlaub mit ihrem Verlobten setzt sich Hannah im Nachtzug aus Versehen in den falschen Waggon und wacht am Morgen nicht wie geplant in Amsterdam, sondern in Paris auf. Der nächste Zug nach Amsterdam geht erst am Nachmittag. Wohl oder übel muss Hannah den Tag in Paris bleiben, aber was soll sie mit der Zeit anfangen, ganz allein?

Léo ist das gleiche Missgeschick passiert. Auch er ist aus Versehen im falschen Waggon gelandet, auch er muss am gleichen Abend geschäftlich in Amsterdam sein. Aber anders als Hannah kennt Léo Paris wie seine Westentasche.

Die beiden treffen sich am Ticketschalter und beschließen, den Tag zusammen zu verbringen ...


Insgesamt: 4 / 5 ★

„Und dann war es Liebe“ ist das erste Buch, welches ich von der Autorin lesen durfte und ich bereue es nicht. Es hat mir überraschenderweise wirklich sehr gut gefallen, auch wenn mir das Ende ein klein wenig zu wenig war. Ich werde auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen, denn ich bin sehr gespannt, was die Autorin noch so schreiben wird. Es ist keine Buchreihe, sondern ein Einzelband.

Der Schreibstil von Lorraine Brown war wirklich sehr angenehm und flüssig und anschaulich zu lesen. Man kam sehr gut vorwärts und vor allem die Stadtbeschreibungen von Paris waren wundervoll. Man hatte das Gefühl selbst durch die Straßen von Paris zu laufen und sich das alles anzusehen als wäre man selbst vor Ort. Das Buch wurde in der Ich-Perspektive geschrieben, mal aus der Sicht von Léo, mal aus der Sicht von Hannah. Man bekommt so gute Einblicke von beiden Protagonisten,

Der Inhalt hat mich schon im Klappentext sehr gereizt und mir war von vorne rein klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Ich hatte dann das große Glück, dass der Lübbe Verlag mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Hannah reist mit ihrem Freund Simon per Nachtzug von Venedig nach Amsterdam und ihr passiert ein ‚Unglück‘. Sie setzt sich in einen falschen Wagon zum schlafen und wacht am nächsten Morgen nicht in Amsterdam, sondern in Paris auf. Ihr Freund Simon hingegen ist im richtigen Wagon sitzen geblieben und hat den Weg nach Amsterdam gefunden. Léo ist versehentlich auch im falschen Wagon gelandet und in Paris rausgekommen, obwohl er auch nach Amsterdam muss. Wie es der Zufall will, treffen Léo und Hannah aufeinander und sie verbringen einen Tag in Paris. Léo zeigt Hannah seine Stadt, denn dieser kennt die Stadt im Gegensatz zu Hannah sehr gut. Während Hannah sich mehr und mehr in Paris verliebt, muss sie sich fragen, ob die Beziehung zu Simon wirklich das ist, was sie will.

Ich fand die Idee und die Umsetzung der Geschichte wirklich gut. Sehr gut hat mir die Beschreibungen von Paris gefallen, denn man hatte das Gefühl beim Lesen selbst vor Ort zu sein und nach dem Buch hat man sich definitiv nach Paris gewünscht. Léo und Hannah lernen sich langsam kennen und ich mag die Dialoge zwischen ihnen sehr gerne, auch wie sie miteinander umgehen und sich langsam öffnen. Sie waren am Anfang Fremde und man hat ihre Entwicklung deutlich gespürt. Man bekommt auch immer wieder deutliche Einblicke in die Beziehung von Hannah und Simon, dass finde ich gut, dass dieser Fakt nicht vernachlässigt wird. Einen wirklichen Spannungsbogen hatte das Buch nicht, denn es war eher eine Romanze zum Wohlfühlen. Das NEnde ging mir ein klein wenig zu schnell und es war plötzlich so abrupt zu Ende. Ich hätte mir zwischen Hannah und Léo einfach ein bisschen mehr Liebe und Entwicklung in ihrer Beziehung gewünscht.


Lorraine Brown hat wunderbare Protagonisten mit diesem Buch erschaffen. Léo mochte ich von Anfang an sehr gerne. Ich habe mich direkt in ihn verliebt und auf jeder Seite wurde es ein kleines bisschen mehr. Ich mochte seine Art ziemlich gerne, wie er versucht hat, Hannah den Tag so schön wie möglich zu machen und ihr seine Stadt zu zeigen. Man hat Léo’s Liebe zu Paris gespürt und trotzdem hat man gemerkt, dass ihn schon einmal etwas verletzt hat, was ihn vorsichtiger gegenüber Menschen gemacht hat. Hannah konnte ich am Anfang nicht einschätzen und für mich war ihre Beziehung zu Simon sehr fragwürdig, da er sie behandelt hat wie ein kleines Kind. Sie ist jedoch mit dem Buch gewachsen und ihre Art, wenn sie Zeit mit Léo verbringt hat mir gut gefallen, so dass ich sie am Ende doch in mein Herz geschlossen habe. Mit Simon bin ich das gesamte Buch über nicht wirklich warm geworden. Schon am Anfang hatte ich bei ihm das Gefühl, dass da irgendwas nicht stimmt und er Sachen verheimlicht, die die Beziehung belasten. Er war einfach Protagonist, mit dessen Art ich nicht wirklich klarkam.

Das Cover ist wunderschön und hat ein schon so positives Gefühl entgegengebracht. Ich liebe das Cover und finde es passt einfach richtig gut zu diesem Buch.

Fazit: Ich habe das Buch sehr gerne gemocht und gern gelesen. Es ist ein richtiges Wohlfühlbuch und man kann es gut Zwischendurch mal lesen, wenn man etwas Lockeres und Leichtes braucht. Auch wenn der Fakt ‚Liebe‘ mir am Ende etwas zu kurz und wenig kam, war es trotz allem ein gelungenes Buch, welches ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen kann.


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Veröffentlicht am 30.04.2021

Locker, leicht, atmosphärisch und romantisch!

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In einer der letzten Montagsfragen ging es um unsere liebsten Eskapismus-Bücher, die uns auch in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Reiseverboten an Traumorte entführen können. Letzte Woche durfte dank ...

In einer der letzten Montagsfragen ging es um unsere liebsten Eskapismus-Bücher, die uns auch in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Reiseverboten an Traumorte entführen können. Letzte Woche durfte dank des Vorabexemplars der Bastei Lübbe auch "Und dann war es Liebe" von Lorraine Brown, welches genau heute Buchgeburtstag feiert, dem Corona-Fernweg-Club beitreten. Dieser zuckersüße Liebesroman über den Selbstfindungsprozess einer Frau, die in einer der schönsten Großstädte der Welt strandet und zwischen Montmartre und dem Gare du Nord einen neuen Lebensweg einschlägt, entführt nicht nur in ein traumhaftes Setting, sondern ist auch so spritzig geschrieben, dass man ihn in einem Rutsch weglesen kann.

Allein die äußerliche Gestaltung finde ich schon wunderschön. Der Lübbe Verlag hat sich hier für einen kartonierten Umschlag mit Klappbroschur entschieden, der von oben bis unten mit dem winzigen Blueprint der Buchseiten bedruckt ist. Vor dem Hintergrund der klitzekleinen Schrift ist ein buntes Aquarell-Motiv zu sehen, das die Skyline einer Stadt und ein sich küssendes Paar zeigt. Der geschwungene Titel und die bunt angedeuteten Feuerwerke runden das Bild ab. Sehr schön ist außerdem, dass sich die hintere Klappbroschur als Buchschnitt über den Buchblock umschlagen lässt. Auch wenn ich die Gestaltung des deutschen Covers wirklich hinreißend finde, gefällt mir das Originalcover fast noch besser, da es mit dem angedeuteten Zugabteil, dem Eifelturm und dem Titel konkreter ist und besser zur Handlung passt.


Erster Satz: "Ich sprintete die Treppe zum Bahnhof Venezia Santa Lucia hinauf."


Die dreißigjährige Hannah ist eigentlich an einem Punkt in ihrem Leben angelangt, an dem all ihre Träume in greifbarer Nähe scheinen. Bei einer romantischen Reise nach Venedig mit ihrem reichen, gutaussehenden Freund hat sie einen Verlobungsring gefunden und sieht dem Rest ihres gemeinsamen Lebens mit Freunde entgegen. Simon kümmert sich pflichtbewusst um alles Organisatorische, würde sie entgegengesetzt zu ihrem Vater niemals im Stich lassen und gibt ihr die Sicherheit und Stabilität, die sie sich schon immer gewünscht hat. Doch als sie im Nachtzug nach Amsterdam, wo sie die Hochzeit von Simons Schwester besuchen wollen, in einen falschen Waggon einsteigt und morgens in Paris landet, ist plötzlich alles anders. Ohne Portemonnaie, Handy und Gepäck in einer fremden Stadt ist sie zum ersten Mal seit langem wieder komplett auf sich allein gestellt und entdeckt ihre spontane und abenteuerliche Seite, als der ebenfalls gestrandete Franzose Leo sie kurzerhand auf eine Stadttour einlädt, um die Zeit zum nächsten Zug nach Amsterdam zu überbrücken. Nicht nur der charmante Fremde und die plötzliche Vertrautheit zwischen den beiden stürzt sie in Verwirrung, auch auftauchende Ungereimtheiten in Simons Äußerungen bezüglich einer der Brautjungfern, lässt sie ihr Lebensentwurf überdenken. Zwischen Montmartre, dem Eifelturm und der Seine stellt sie sich die Frage, ob Sicherheit wirklich das ist, was sie sich wünscht...

Anders als der Titel es impliziert, ist "Und dann war es Liebe" keine epische, leidenschaftliche Liebesgeschichte. Im Vordergrund steht hier viel mehr unsere Protagonistin Hannah und deren Erkenntnisprozess. Wer ist sie, was wünscht sie sich und wer will sie sein? Diese Fragen stellen wir uns zusammen mit unserer Hauptfigur, während sie einen spontanen, wunderschönen Tag in der Stadt der Liebe erlebt. Zwar hat Hannah zwischen den vielen kleinen Stationen der Stadttour nicht besonders viel Zeit zum Grübeln, die Entwicklung vollzieht sich also eher unterschwellig. Durch Erinnerungen und Rückblenden reflektiert sie jedoch immer wieder ihr bisheriges Leben, was uns Lesern das Kennenlernen zusätzlich vereinfacht. Die Beziehung zu ihrer Mutter, ihrem Vater, die Anfänge ihrer Partnerschaft mit Simon, ihre Jugend und ihre Freundschaft zu Elli... Lorraine Brown erweitert durch diese Rückblenden geschickt den Erzählausschnitt und vervollständigt nach und nach das Puzzle um Hannahs Leben, ohne ihren Haupterzählstrang damit zu stören. Die etwas chaotische, schlecht organisierte Powerfrau ist mir dabei schnell sehr ans Herz gewachsen. Unser zweiter Protagonist, Léo bleibt hingegen leider relativ blass. Wir erfahren während der 332 Seiten nur recht wenig über ihn, da er sich Hannah gegenüber nicht so sehr öffnet und durch die Erzählperspektive viele Fragen ihn betreffend offenbleiben. Er funktioniert hier also eher als Anstoß, Stadtführer und interessante Bekanntschaft, sein eigenes Innenleben bleibt eher grob umrissen.


"Was auch immer ich brauchte, Simon fand einen Weg, es mir zu ermöglichen - ich musste ihn nur darum bitten. Aber mittlerweile wohnten wir zusammen und dachten darüber nach, den Rest unseres Lebens gemeinsam zu verbringen, und ich kam nicht umhin, mich zu fragen, ob Simon gekommen war und mich gerettet hatte, bevor ich überhaupt herausfinden konnte, ob ich es auch selbst geschafft hätte."


Dementsprechend im Hintergrund bleibt auch die Liebesgeschichte, die zwar leise angedeutet wird, dem Setting und der Selbstfindungsgeschichte der Protagonistin aber den Vortritt lässt. Auch wenn ich zwischen den beiden keine große Chemie gespürt habe, hat mir sehr gut gefallen, dass die Autorin ein behutsames und wohlüberlegtes Tempo vorlegt: hier geht es nicht zu schnell, nicht zu langsam, nichts ist unrealistisch, weit hergeholt oder langweilig. Als die Beiden sich das erste Mal sehen, ist sofort eine gegenseitige Faszination zu spüren und auch wenn sie wissen, dass sich ihre Wege bald wieder trennen würden, wollen sie den anderen noch nicht gehen lassen. Dadurch dass die gesamte Handlung nur an einem Tag passiert und die Protagonisten kaum 24 Stunden miteinander verbringen, ist das, was sie teilen intensiver, spontaner und ungehemmter als in anderen Liebesgeschichten. Hier sprühen zwar keine Funken und auch das Schmieden großer Zukunftspläne ist hier nicht zu finden. Stattdessen beobachten wir hier die allerersten Schritte eines Annäherungsprozesses und das sich langsam aufbauende Vertrauen, das entsteht, während sich zwei Fremde, die nicht damit rechnen, sich nochmal zu begegnen, das Herz ausschütten...

Die wenigen Seiten der Geschichte täuschen: durch die kompakte Erzählweise und das kurze Erzählintervall passiert hier eine ganze Menge und es wird garantiert nicht langweilig. Ein fröhliches Prickeln, kaum Zeit zum Nachdenken, die ständige Gegenwart des anderen und eine sich schleichend einstellende Nähe - So entwickelt sich die Liebe zwischen ihnen langsam Schritt für Schritt, sodass trotz der vielen Ereignisse eine gemütliche Ruhe über die Geschichte liegt. Mir gefällt, dass hier alles im Fluss ist - die Geschichte, die Beziehung, die Charaktere, die Dialoge - hier gibt es keine schlagfertigen Wortgefechte, die sich lesen, als hätten sie die Autorin Tage gekostet, sie sich auszudenken oder schwülstige Liebeserklärungen. Stattdessen schreibt Lorraine Brown charmant, modern, einfühlsam und einfach ECHT, sodass man ihr jede Wendung abnimmt, bis man mit dem offenen und recht plötzlichen, aber süßen Ende die Geschichte abschließt.


"Okay, gehen wir", sagte ich stattdessen und drehte mich auf der Suche nach meiner Tasche im Kreis. "Bevor ich meine Meinung ändere." Léo musterte mich. "Du bist immer für Überraschungen gut, Hannah." "Oh ja, ich bin voll davon", erwiderte ich."


Wunderbar untermauert wird die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte natürlich durch das wundervolle Setting. Dass es kaum einen passenderen Ort für eine sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte gibt als das romantische Paris, muss ich wohl kaum begründen. Vom Gare du Nord geht es mit dem Motorrad über den chaotischsten Kreisverkehr der Welt, weiter auf die Champs-Élysées zum Eifelturm und natürlich zur Sacré-Coeur. Abseits der typischen Touristenattraktionen führt Léos und Hannahs Weg entlang des Canal Saint-Martin oder in den Parc des Buttes Chaumont. Auch eine kulinarische Verköstigung der Spezialitäten wie die beste heiße Schokolade im Café Angelina, süße Kunstwerke in einer Patisserie auf der Quai de Valmy direkt am Wasser, Crêpes und eine Flasche Wein dürfen nicht fehlen. Lorraine Brown nutzt ihren Spielort jedoch nicht nur als Kulisse, sondern beschreibt die einzelnen Stationen der kurzen Tour so prägnant, dass diese einen Wert an sich haben und zum Träumen anregen. Ich war noch niemals in Paris, habe mich aber sehr gefreut, mir diese wundervolle Stadt durch Hannahs Augen ansehen zu können.



Fazit:


Locker, leicht, atmosphärisch und romantisch! Lorraine Brown erzählt die Geschichte einer chaotischen, liebenswerten Protagonistin, die in Mitten der Stadt der Liebe ihr Leben überdenkt und dabei mit alten Problemen und neuen Chancen fertig wird.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Ein Wohlfühl-Roman über zweite Chancen und die Liebe

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Dieser Roman handelt von Hannah, die mit ihrem Freund Simon im Nachtzug unterwegs ist nach Amsterdam. Als der Zug in der Nacht geteilt wird, werden sie voneinander getrennt und Hannah findet sich in Paris ...

Dieser Roman handelt von Hannah, die mit ihrem Freund Simon im Nachtzug unterwegs ist nach Amsterdam. Als der Zug in der Nacht geteilt wird, werden sie voneinander getrennt und Hannah findet sich in Paris wieder. Auch einem zweiten Fahrgast, Léo, ist es so ergangen, und über Umwege ergibt es sich, dass die beiden die Wartezeit zum nächsten Zug nach Amsterdam gemeinsam verbringen (und dabei den ein oder anderen sehenswürdigen Ort von Paris erkunden).

Gleich vorneweg muss ich sagen, dass sich der Roman anders entwickelt hat, als ich es auf Basis des Klappentextes erwartet hätte. Im Roman stand nicht die Erkundung von Paris selbst im Vordergrund, sondern Hannah. Wir lernen die junge Frau in zahlreichen Rückblicken besser kennen, erfahren, wie sie aufgewachsen ist, welcher Mensch sie heute ist (mit all den Unzufriedenheiten, die ein "normaler" junger Erwachsener so mit sich schleppt), und wir erfahren auch, welche schlechten Erinnerungen sie mit Paris verbindet.

Umso faszinierender fand ich dafür Léo und seine ganz besondere Art, wie er Hannah mehr und mehr aus ihrem Schneckenhaus hervorholt und ihr beibringt, einmal eine andere Sichtweise auf viele Dinge des Lebens auszuprobieren.

Der Schreibstil war sehr angenehm, das Einzige, was mich am Aufbau des Buchs nur ein wenig gestört hat, war, dass doch das erste Drittel des Romans verstreichen musste, bevor die wirkliche Erkundung von Paris begann. Die Pariser Atmosphäre war wunderschön gezeichnet, dennoch hätte ich mir weniger Einleitung und noch mehr Paris gewünscht.

Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und ich bin froh, es gelesen zu haben. Nicht nur die Protagonistin selbst hat ausprobiert, die Dinge einmal anders zu sehen, auch für das eigene Leben kann man die eine oder andere Idee mitnehmen. Ein angenehmer Roman für ein paar entspannte Lesestunden.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

süße Liebesgeschichte mit Tiefgang

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Natürlich, ich werde auf dich warten. Um zwölf Uhr mittags, an Gleis 19, wo wir zum zweiten Mal miteinander gesprochen haben.

Rezensionsexemplar

Titel: und dann war es Liebe
Autor: Lorraine Brown
Verlag: ...

Natürlich, ich werde auf dich warten. Um zwölf Uhr mittags, an Gleis 19, wo wir zum zweiten Mal miteinander gesprochen haben.

Rezensionsexemplar

Titel: und dann war es Liebe
Autor: Lorraine Brown
Verlag: Lübbe
Lesezeitraum: 26.04.2021

Hannah und ihr Partner sind auf dem Weg von Venedig nach Amsterdam. Da es Hannah zu laut in ihrem Zugabteil ist, setzt sie sich in ein anderes, weiter vorne im Zug. Dort schläft sie mit Kopfhörern ein. Als sie wieder wach wird, ist sie in Paris. Der Zug hat sich mitten in der Nacht geteilt und sie hat es nicht mitbekommen. Ihr Schicksal teilt ein junger Pariser namens Leo, der ebenfalls von Venedig nach Amsterdam reisen möchte. Der Anschlusszug fährt erst nachmittags. Leo nutzt die Gelegenheit um Hannah seine Heimatstadt zu zeigen. Werden sie sich nach ihrer Verabschiedung in Amsterdam am Nachmittag wiedersehen?

Hannah steckt in ihrem Leben fest und lebt ihre Träume nicht. Stattdessen geht sie auf Nummer Sicher im Job und in ihrer Beziehung. Leo schafft es an einem Tag sie davon zu überzeugen, dass ihre bisherige Lebensart sie nicht für immer vollkommen ausfüllen wird.

Ich habe das Buch sehr gemocht. Die Autorin hat einen mitreißenden Schreibstil und das Paris was sie erschafft, lässt die Atmosphäre der Stadt spürbar aufkommen. Das Buch war sehr einfach zu lesen und die Charaktere waren authentisch ausgearbeitet.

Ich würde das Buch jedem empfehlen, der ein paar Stunden aus dem Alltag nach Paris flüchten möchte und kein großes Drama erwartet.

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