Authentischer Roman mit einer Prise Liebe, Abenteuer und einem Touch von Justizthriller
Das verborgene ParadiesDer Schreibstil von Luca di Fulvios neuestem Werk war wieder wie gewohnt einnehmend und berührend. Man hat das Gefühl, in der Zeit gereist zu sein und mit den Charakteren live mitzufiebern, mitzuleiden ...
Der Schreibstil von Luca di Fulvios neuestem Werk war wieder wie gewohnt einnehmend und berührend. Man hat das Gefühl, in der Zeit gereist zu sein und mit den Charakteren live mitzufiebern, mitzuleiden und mitzulieben.
Mit Susanna und Daniele hat der Autor auch zwei wunderbare Protagonisten geschaffen. Susanna ist unglaublich gebildet und fortschrittlich für ihre Zeit, ich habe sie unheimlich ins Herz geschlossen. Daniele ist auch ein unglaublich liebenswerter Charakter, allerdings hat er sich in der Jugend von Neidern schlecht beeinflussen lassen. Die charakterliche Entwicklung - weg von den Neidern, hin zu seinem wahren Wesen - hat mir bei ihm sehr gut gefallen.
Leider sind mir die Antagonisten bis zum Schluss unsympathisch geblieben, ihre Beweggründe fand ich bis zuletzt total gestört und ihre Foltermethoden - obwohl angemessen für die damalige Zeit - einfach nur barbarisch und grausam. Ich habe selten Buchcharaktere so gehasst wie die beiden Antagonisten in diesem Buch.
Die Grundidee zum Buch war nicht schlecht, in meinen Augen ist jedoch der Klappentext eine totale Verfehlung. Die Punkte des Klappentextes beziehen sich auf Randthemen, die im Buch angeschnitten werden. Auf den Hauptkonflikt, der sich schon nach den ersten 50 Seiten konkretisiert, wird im Klappentext nicht einmal angeschnitten. Sehr schade!
Dennoch hat es sich um einen spannenden historischen Roman gehandelt, der den Zeitgeist gut eingefangen hat. Die Elemente von Liebe, Abenteuer und (Kirchen-)Justizthriller haben mich an die Seiten gefesselt. Einzig mit dem Ende war ich absolut nicht einverstanden, aber Geschmäcker sind (zum Glück) verschieden. Ich vergebe 4 wohlverdiente Sterne.