Toller Amsterdam - Krimi
„Der Tote im fremden Mantel“ ist der dritte Band der Reihe um den Ermittler aus Amsterdam, Pieter Posthumus. „Das Büro der einsamen Toten“ heißt Band eins und „Das Haus der verlorenen Seelen“ ist der Titel von Band zwei.
Ich habe alle Bände gelesen, aber ich finde, dass man den „Tote(n) im fremden Mantel“ auch gut als stand alone lesen kann, da die Autoren sehr routiniert und logisch erzählen. „Britta Bolt“ ist das Pseudonym eines wunderbaren Autorenduos.
Worum geht’s in Band drei?
- „Pieter Posthumus liebt Amsterdam und will an keinem anderen Ort der Welt leben - und das, obwohl die große Wirtschaftskonferenz mit ihren Horden an Delegierten und zahlreichen Gelegenheitsdemonstrationen gerade nichts als Unruhe verbreitet. Immerhin geht im Büro der einsamen Toten alles seinen gewohnten Gang. Bis zu dem Tag, an dem Posthumus den Tod eines Junkies untersucht, der einen viel zu vornehmen Kamelhaarmantel trägt ... Bald gibt es noch einen Toten: einen Teilnehmer der Konferenz - und anscheinend hängen die beiden Todesfälle miteinander zusammen. Haben die Taten einen ideologischen Hintergrund? Oder gibt es doch ein persönliches Motiv? Die Ermittlungen führen Posthumus zurück in seine eigene Vergangenheit als Student mit radikalen politischen Überzeugungen. Tiefer und tiefer gerät er hinein in ein Netz aus politischen Intrigen und dunklen Familiengeheimnissen…“
Die Geschichte startet mit einem interessanten Aufhänger, die Energiekonferenz „Earth 2050“ verleiht der story Aktualität und gesellschaftliche Relevanz.
Das setting ist natürlich wieder unschlagbar toll – Amsterdam! Das kosmopolitische und sehr besondere Flair der Metropole wird wunderbar eingefangen. Ich habe mich beim Lesen auch sehr über das Wiedersehen mit lieb gewonnenen Figuren gefreut. Pieter Posthumus, der Protagonist, wird von seiner Vergangenheit eingeholt.
Die Figurenzeichnung und die Evolution des Helden finde ich sehr stimmig. Toll ist auch die Stammkneipe, der „Dolle Hond“.
Es wird nicht nur ein bestimmtes Milieu seziert – Menschen vom Rand der Gesellschaft spielen ebenso eine Rolle wie eine gebildete, internationale und nationale upper class.
Das Autorenduo hat mit „Der Tote im fremden Mantel“ einen lesenswerten Amsterdam – Krimi verfaßt, der nicht vorhersehbar ist. Die Geschichte wird langsam und stimmig entwickelt, woraus folgt, dass der Spannungsgehalt der story variiert, was jedoch gut zum plot passt. Reißerische Passagen oder Spannung um der Spannung willen findet man nicht, wohl aber ein temporeiches Finale, das keine Wünsche offen lässt.
Als Vielleserin habe ich leider oft das Gefühl, immer wieder das Gleiche in abgewandelter Form zu lesen. Nicht so hier!
Die Reihe um Pieter Posthumus ist meines Erachtens aber wirklich originell. Band drei hat mich wieder klasse unterhalten. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!