Die Ersten
Darktown (Darktown 1)Auf Drängen der Politik werden im Atlanta des Jahres 1948 erstmals schwarze Polizisten eingesetzt. Sie patrouillieren nur in ihren eigenen Wohnbezirken und wenn wirklich mal Maßnahmen ergriffen werden ...
Auf Drängen der Politik werden im Atlanta des Jahres 1948 erstmals schwarze Polizisten eingesetzt. Sie patrouillieren nur in ihren eigenen Wohnbezirken und wenn wirklich mal Maßnahmen ergriffen werden müssen, sind sie gehalten, die weißen Polizisten hinzu zu rufen. Außerdem ist ihre Wache nicht im Polizeipräsidium, sondern im YMCA und die weißen behandeln sie nicht wie Kollegen, sondern eher wie Hilfsarbeiter, die kaum wahrgenommen werden. Nicht einmal die Bewohner der Viertel bringen ihnen am Anfang Respekt entgegen. Eines Tages wird eine junge Schwarze tot aufgefunden und die Mitglieder der schwarzen Einheit Boggs und Smith wollen trotz aller Hindernisse alles tun, um den Fall zu lösen.
In diesem ersten Band einer Trilogie bekommt man einen Einblick in eine spannende geschichtliche Zeit. Es gibt erste Zeichen, dass die Rassentrennung in den USA aufgebrochen wird. Dies allerdings geschieht gegen große Widerstände, denn Diejenigen, die die Positionen innehaben, wollen nicht davon lassen. Gerade auch in der Polizei tun die Alteingessenen alles, um die vermeintliche Konkurrenz zu schikanieren und zu drangsalieren. Manchmal gehen sie förmlich über Leichen. Nur wenige der weißen Polizisten haben überhaupt nur den Ansatz einer akzeptablen Einstellung. Hin und wieder müssen sie zähneknirschend eingestehen, dass ihre ungeliebten und nicht anerkannten Kollegen doch ordentliche Arbeit leisten.
Es ist sehr gut, wenn man mal batsch vor den Kopf geknallt bekommt, wie sich Weiße manchmal so benehmen. Gewalttätig, wenig lernfähig, dumm. Ist das nun ein Zeichen für die amerikanische Polizei oder sind wir alle so? Ist es heute besser? Wahrscheinlich muss sich jeder fragen, ob er sich immer ordentlich benimmt. Eine ehrliche Antwort müsste nein lauten. Im hier vorliegenden Roman wird diese wachrüttelnde Thematik noch in einen spannenden Kriminalfall verpackt, der ebenso davon lebt, dass Schwarze nicht genauso behandelt werden wie die Weißen. Die Trägheit der weißen Polizisten in dem Mordfall an einer farbigen Frau auch nur zu ermitteln, die Untersuchung auch noch zu verfälschen, dass ist schon starker Tobak. Und anstatt, dass sie froh sind, dass die neue Einheit ihnen die Arbeit abnimmt, werden deren Nachforschungen auch noch behindert. Beim Lesen vermag man sich ein wenig in diese Welt hineinzuversetzen, obwohl man dies so richtig wohl nie schaffen wird. Ein packender Krimi, der zum Nachdenken anregt.