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Madame_Lilli-Marleen

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Kein Thriller, aber interessant

Das U-Boot
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Also erst einmal muss ich das tolle Erscheinungsbild dieses Buches loben. Schön, dass auch die Seitenränder bedruckt sind. Wahrlich ein Schmuckstück im Bücherregal. Leider riecht es aber sehr stark nach ...

Also erst einmal muss ich das tolle Erscheinungsbild dieses Buches loben. Schön, dass auch die Seitenränder bedruckt sind. Wahrlich ein Schmuckstück im Bücherregal. Leider riecht es aber sehr stark nach der Farbe. Konnte es nicht auf meinem Nachttisch lagern.

Nun zum Inhalt: Die junge israelische Marinesoldatin Leah ist seit kurzem auf einem U-Boot stationiert. Bei einer Routinefahrt gerät das Boot kurzeitig außer Kontrolle. Es scheint etwas schreckliches passiert zu sein. Zunächst kann kein Kontakt zur Außenwelt hergestellt werden. Langsam wird klar, dass eine große Katastrophe die Menschheit heimgesucht hat und die U-Boot-Besatzung die einzig überlebenden sind.

Das Buch ist als Thriller betitelt, dem kann ich aber nicht zustimmen. Im ersten Teil erfährt man viel über die Ausbildung von Leah und wie sie ihren Freund kennenlernt. Gleichzeitig wird über den Palästinenser Tarik und seiner Familie berichtet, die im Gaza leben.

Die Spannung wird sehr langsam aufgebaut. Als die Katastrophe dann da ist, ist es auch sehr interessant, wie die Überlebenden mit der Situation umgehen und welchen Weg sie einschlagen werden. Die Geschichte ist dystopisch und beängstigend, aber eben kein Thriller. Dennoch habe ich das Buch gern gelesen.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Streifzüge durch Manhattan

Auf der Zunge
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"In Büchern sprechen die Schatten miteinander. In Büchern wächst Gras auf dem Küchenfußboden, eine Kerze ist ein Stück Mond, und in ihrem Apfel ist eine Wolke."

In dem Roman "Auf der Zunge" ...

"In Büchern sprechen die Schatten miteinander. In Büchern wächst Gras auf dem Küchenfußboden, eine Kerze ist ein Stück Mond, und in ihrem Apfel ist eine Wolke."

In dem Roman "Auf der Zunge" von der amerikanischen Schriftstellerin Jennifer Clement begleitet man eine Frau auf ihren Weg durch New York. Sie lässt ihren Gedanken freien Lauf und träumt sich in eine Parallelwelt, in der sie auf die unterschiedlichsten Männer trifft mit denen sie spricht und interagiert. So flüchtet sie aus ihrem wohl eher langweiligen Alltag. Die Beschreibung der Stadt sind sehr sehr schön und sinnlich. Man fühlt und schmeckt die Großstadt schon fast selbst "auf der Zunge". Die Sprache ist sehr poetisch und der Text ist sehr sanft fließend geschrieben. Die Autorin lässt viele Bilder im Kopf entstehen.
Das Buch ist sicherlich nichts für jeden. Man muss sich darauf einlassen wollen und nicht zu rational an den Text herangehen, dann wird man mit einen wundervollen poetischen Spaziergang durch New York belohnt.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Heimatroman mit Tiefgang

Kaiserstuhl
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"Schuld wurde nicht weniger, wenn man sie verdrängte. Schuld wurde auch nicht weniger, weil andere sich viel schuldiger gemacht hatten."

1962 taucht bei der Weinhändlerhin Henny plötzlich ihre alte Liebe ...

"Schuld wurde nicht weniger, wenn man sie verdrängte. Schuld wurde auch nicht weniger, weil andere sich viel schuldiger gemacht hatten."

1962 taucht bei der Weinhändlerhin Henny plötzlich ihre alte Liebe Paul auf. Er ist auf der Suche nach einer alten Champagnerflasche, die er nach Kriegsende als französischer Soldat aus Hitlers Weinkeller in Berchtesgaden an sich genommen hat und bei Hennys Ex-Schwiegermutter am Kaiserstuhl versteckt hatte. Mit dieser Champagnerflasche sollen Adenauer und de Gaulle auf die Deutsch-Französische Freundschaft anstoßen. Doch nicht nur Paul interessiert sich für die Flasche. Hennys Konkurrent es ebenfalls hinter ihr her. Und dann verschwindet plötzlich auch noch ihr Sohn Kasper, der die Flasche an sich genommen hatte.

Um diese Champagnerflasche webt die Autorin eine ganze Familiengeschichte. Der Zweite Weltkrieg und die traumatischen Erlebnisse der einzelnen Familienmitglieder werden erzählt. Es geht viel um Verrat und Schuld. Und vor allem wird viel geschwiegen. Nach dem Krieg wird das Erlebte nicht aufgearbeitet und man schweigt. Dadurch geht viel kaputt. Man möchte die Protagonisten am liebsten wachrütteln und sie zum Dialog miteinander bringen. Doch wahrscheinlich war das so in den 1960er Jahren. Leider fand ich dadurch das Ende des Buches auch recht unbefriedigend. Das ganze Buch über wurde eine Spannung aufgebaut, aber am Ende bleibt die Genugtuung aus. Ich will hier nicht mehr verraten. Man muss es einfach selber lesen.

Die Landschaft dieser Grenzregion wird auf jedem Fall sehr schön detailliert beschrieben. Und die Geschichte ist auch recht spannend. Aber für mich hatte das Buch auch einige Längen, wenn zum Beispiel immer wieder auf die Kinofilme aus der damaligen Zeit eingegangen wurde.

Aber im Großen und Ganzen ein sehr schöner, ruhiger Roman mit viel Bezug zur Heimat, Liebe, Schuld und Vergebung.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Geheimnisvoll

Die dritte Frau
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Ein geheimnisvolles Gemälde aus dem Louvre stellt den Autor im Buch vor ein Rätsel. In seinem ersten Buch, versuchte er bereits dieses zu lösen. Auf dem alten Gemälde ist wahrscheinlich die Verlobte des ...

Ein geheimnisvolles Gemälde aus dem Louvre stellt den Autor im Buch vor ein Rätsel. In seinem ersten Buch, versuchte er bereits dieses zu lösen. Auf dem alten Gemälde ist wahrscheinlich die Verlobte des französischen Königs Heinrich IV. abgebildet und eine weitere unbekannte Frau. Die junge Herzogin starb auf ungeklärte Weise kurz vor der Hochzeit mit dem König. Nun melden sich die Nachfahren und wollen neue Informationen für den Autor haben. Er macht sich auf den Weg nach Frankreich und taucht hier tiefer in die Geschichte ein, als ihm lieb ist.

In diesem Buch fiebert man unwillkürlich mit der männlichen Hauptperson, unseren Autor, mit. Wird er das Gemälde diesmal entschlüsseln können? Und was hat es mit der mysteriösen Nachfahrin, einer der Damen auf dem Gemälde auf sich? Stimmen die Gerüchte über sie?

Es steckt viel Spannendes in dem Buch und dazu lernt man auch noch etwas über die französischen Geschichte. Und über die Geschichte von Mann und Frau, die auf vielen Missverständnissen beruht.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Sportlich, spannend und eiskalt

Frostgrab
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Nach 10 Jahren erhält Milla eine Einladung in die französischen Alpen. Hier trifft sie ihre alten Snowboard Freunde von damals wieder. Der Schauplatz ist ein Gasthaus auf einem Gletscher. Doch wer hat ...

Nach 10 Jahren erhält Milla eine Einladung in die französischen Alpen. Hier trifft sie ihre alten Snowboard Freunde von damals wieder. Der Schauplatz ist ein Gasthaus auf einem Gletscher. Doch wer hat die Clique hierher eingeladen? Und warum ist kein Personal im Gasthaus und der Lift funktioniert auch nicht mehr. Völlig abgeschnitten von der Außenwelt müssen sich die ehemaligen Freunde mit ihrer Vergangen auseinandersetzen. Wer hat Saskia getötet?

Die Story ist sehr spannend geschrieben. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich immer ab. Die Kapitel enden meist mit einem Cliffhänger, so dass man immer weiter lesen will.

Nicht ganz so gut hat mir gefallen, dass so ausführlich auf das Snowboarden eingegangen wird. Hier fallen viele Fachbegriffen ("Es wirft dich aus deinem Spin sobald du grabst.") Das kann für nicht Snowboarder teilweise ganz schön anstrengend sein beim lesen.

Sonst hat mir das Buch gut gefallen. Auch wenn ich als Thriller Fan schon ziemlich schnell darauf gekommen bin, wer die Freunde dort oben festhält.

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