Umweltthemen und ein klammernder Liebhaber
DoppelbockFrederike ist fassungslos, als sie erfährt, dass ihr guter Freund aus der Reha, Alexander, erschlagen worden ist. Ja, sein Naturell ist alles andere als einfach, sein Einsatz als Umweltschützer manchmal ...
Frederike ist fassungslos, als sie erfährt, dass ihr guter Freund aus der Reha, Alexander, erschlagen worden ist. Ja, sein Naturell ist alles andere als einfach, sein Einsatz als Umweltschützer manchmal schon grenzwertig. Aber wer hat ein Interesse daran, dass Alexander für immer schweigt ? Frederike ermittelt mal wieder auf eigene Faust und schlittert dabei in Machenschaften, die einen Umweltskandal vertuschen wollen und alte Verbindungen nutzen, um ihre Widersacher mundtot zu machen....
Der zweite Fall mit der pensionierten Hauptkommissarin aus dem Ruhrgebiet nimmt sich den aktuellen Themen Klimawandel, Umweltverschmutzung und Klimaaktivisten an, um daraus eine recht ansprechende Handlung zu konstruieren. Jedoch habe ich, anders als in Band eins, hier so meine Probleme, um mit voller Neugier und gespannter Erwartung die Kapitel zu lesen.
Das liegt unter anderem daran, dass ich mit Hartmut meine liebe Not habe, denn er klammert unglaublich und nimmt somit nicht nur seiner herzallerliebsten Frederike die Luft zum Atmen, sondern auch dem Leser. Kein Wunder als, dass Frederika auf Abstand geht. Die Beziehungskiste zwischen den beiden nimmt unglaublich viel Raum ein und erstickt manchmal die Krimi-Handlung im Keim.
Thomas Salzmann hat sehr gut recherchiert, um die Altlasten aus dem Kohlebergbau und den daraus resultieren Problemen dem Leser näher zu bringen. Die aufgeheizte Stimmung ist gut in die Handlung integriert und man merkt, dass die Reibereien, Sticheleien und Boshaftigkeiten ihr Ziel nicht verfehlen.
Was mir weniger gut gefallen hat ist die Tatsache, dass mit dem Hinweis auf ein gefälschtes Kennzeichen und einem LKW-Fahrer, der nicht so recht mit der Sprache herausrücken will, was Sache ist, so offensichtliche Hinweise gegeben werden, wer der Täter ist, sodass die Lösung eigentlich auf dem Silbertablett präsentiert wird. Die Luft ist ab gut der Hälfte des Buches raus und die Auflösung somit, trotz Bemühungen des Autors, hier noch einmal einen Stoß Adrenalin in die Szenen zu pumpen, eher mau.
Nach meiner anfänglichen Begeisterung, die ich nach Band eins kaum im Zaum halten konnte, ist die Fortsetzung eher im mittlerne Durchschnitt zu finden und ich bin enttäuscht, dass mich Frederike nicht mehr von sich begeistern kann. Vielleicht kann sie in Band drei wieder an ihre alte Form anknüpfen ?!