Ein gelungener Abschluss
Eine Sehnsucht nach morgen"Eine Sehnsucht nach morgen" ist der letzte Band der Ruhrpott-Saga von Eva Völler und führt den Leser zum dritten Mal nach Fischlaken, einem südlichen Stadtteil in Essen.
Nach ihrer Mutter Katharina und ...
"Eine Sehnsucht nach morgen" ist der letzte Band der Ruhrpott-Saga von Eva Völler und führt den Leser zum dritten Mal nach Fischlaken, einem südlichen Stadtteil in Essen.
Nach ihrer Mutter Katharina und ihrer großen Schwester Inge steht diesmal Bärbel im Mittelpunkt der Handlung. War sie im letzten Buch noch in der Oberstufe und hat ihr Abi gemacht, kehrt sie jetzt nach ihrer Studienzeit in Hamburg als Assistenzärztin nach Essen zurück. Damals ist sie in die nördliche Großstadt geflohen, weil ihr Freund Klaus, der langjährige Nachbarsjunge der Familie, wegen einer anderen jungen Frau verlassen hat. Und auch ihre Rückkehr ist mit einer Art Flucht begründet: ihr Freund, Vorgesetzter und eigentlich medizinischer Mentor hat sie mit zwei Frauen des klinischen Personals betrogen. Als Bärbel das herausgefunden hat, verlässt sie Hamburg Hals über Kopf.
Doch kaum ist sie zurück, wird sie direkt wieder mit Klaus und ihren Gefühlen für ihn konfrontiert. Er ist mittlerweile verheiratet und hat eine kleine Tochter, doch seine Ehe läuft alles andere als gut. Damit müssen sich die beiden erneut mit ihren Gefühlen füreinander auseinandersetzen....
Was mir an den Büchern von Eva Völler besonders gut gefällt, ist, dass sie von dem ganz normalen Alltag einer Familie berichtet und dabei die historischen Erlebnisse schildert, die teilweise sehr bahnbrechend waren, aber so natürlich und normal dargestellt werden, wie eine Arbeiterfamilie sie in dieser Zeit wahrscheinlich sehr häufig wahrgenommen hat: manchmal eher nur beiläufig, manchmal mitten im Geschehen. So werden ganz unterschiedliche Themen der damaligen 60er Jahre wie die Studentenproteste, Flower-Power-Bewegung, der Contergan-Skandal, die Mondlandung, erste Organtransplantationen und natürlich als prominentestes Thema: die Rolle und Stellung der Frau in der Gesellschaft auf eher bescheidene Weise angesprochen. Allerdings habe ich dadurch viel mehr ein Gefühl für diese Zeit und den Alltag der Menschen dadurch gewinnen können.
Ein toller Abschluss einer sehr lesenswerten Trilogie.