Man of the year ~ Scandal Love – Politik trifft auf süße Lovestory
Man of the Year - Scandal Love„Scandal Love“ handelt von Robert, dem Bürgermeister New Yorks, welchen nach seiner zweiten Amtszeit als Gouverneur kandidieren möchte, und Adeline Blake alias Addie Brennan, der Tochter des derzeitigen ...
„Scandal Love“ handelt von Robert, dem Bürgermeister New Yorks, welchen nach seiner zweiten Amtszeit als Gouverneur kandidieren möchte, und Adeline Blake alias Addie Brennan, der Tochter des derzeitigen Gouverneurs und Eventplanerin. Sie ist nach etlichen Skandalen untergetaucht, hat einen neuen Namen angenommen und versteckt ihre wahre Identität. Er kennt ihre Identität dennoch und ist angehalten Geheimnisse über ihren Vater zu erfahren um den Gouverneur bei der Wahl zu schlagen, weshalb er sie als Eventplanerin engagiert. Mit der starken Anziehungskraft zwischen ihnen haben sie jedoch beide nicht gerechnet.
Als ich die Leseprobe gelesen habe war ich mir noch nicht sicher, ob das Buch wirklich etwas für mich ist, da die Politik in den USA einfach nicht mein Fachgebiet ist und ich durch das ganze Wahlsystem nicht wirklich durchblicke… dennoch habe ich es gewagt, um mich einfach mal auszutesten und es war ein schönes Buch, was mir die Zeit versüßt hat.
Ausschlaggebend für diese Entscheidung war die Protagonistin Adeline Blake, die mir schon in der Leseprobe super sympathisch war. Dieser Eindruck hat sich im Laufe des Buches nur noch verstärkt. Sie ist unglaublich stark, zielstrebig, entschlossen und, was mir am besten gefiel und mich einige Male zum Schmunzeln gebracht hat, sie ist schlagfertig und lässt sich nicht durch Kommentare von Robert verunsichern.
Robert und Adeline bilden ein sehr gutes Team. Sie sind sich nicht zu ähnlich, haben aber dennoch ihre Gemeinsamkeiten und sie gehen erwachsen miteinander um. Es war eine sehr willkommene Abwechslung, dass die zwei einfach miteinander geredet haben, um ein Problem zu klären.
Die Geschichte selbst fand ich ganz interessant, weil mit der Politik mal ein ganz anderes Themengebiet aufgegriffen wurde. Ich konnte die ganzen Hürden, die sich Robert und Adeline in den Weg gestellt haben gut nachvollziehen und obwohl es nicht einfach für die Beiden war, gab es kein unnötiges, übertriebenes Drama, wodurch die Handlung sehr authentisch wirkt. Außerdem existiert eine leichte konstante Spannung, da man sich ständig fragt, wie Addie wohl reagiert, wenn sie irgendwann erfährt, dass Robert von ihrem Geheimnis weiß.
Mein Kritikpunkt an dem Ganzen ist die erste Buchhälfte. Die Charaktere sind auch hier bereits sehr authentisch und gut gezeichnet, aber die Handlung ist noch sehr zäh und sehr Politik lastig, was ich anders erwartet hatte. Die zweite Hälfte hat mir dann jedoch viel besser gefallen, sodass ich das Buch insgesamt positiv bewerten würde. Hier gab es mehr Handlung, mehr Spannung und es wirkte insgesamt runder.
Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)
Um direkt bei meinem Kritikpunkt zu bleiben: Ich fand es sehr schade, dass die Annäherungen zwischen den beiden Protagonisten erst mit der zweiten Hälfte begannen, auch wenn ich verstehe, dass sie sich erst besser kennenlernen und ihre Zweifel überwinden müssen, so hätte ich es besser gefunden, wenn es in der ersten Hälfte zumindest mal den ein oder anderen Schlagabtausch mehr gegeben hätte.
Eben diese Schlagabtausche fand ich sehr amüsant, sie haben das Buch zum Leben und mich zum Lachen gebracht. Wie schon erwähnt gefiel mir ebenfalls sehr gut, dass die beiden Protagonisten über ihre Probleme geredet haben, anstatt diese totzuschweigen. Das beste Beispiel dafür ist denke ich die Szene, in welcher Addie erfährt, dass Robert die ganze Zeit über wusste. Ich habe gedacht, dass sie abhauen würde (so enttäuscht wie sie war, hätte das nämlich das Klischee erfüllt), weshalb ich positiv überrascht war, dass sie dennoch geblieben ist, um sich Roberts Erklärung anzuhören.
Das Ende kam dann doch etwas plötzlich und hätte ausführlicher sein und mehr in die Tiefe gehen können. Allerdings hat mich das Ende selbst sehr erleichtert. Dass Robert Martin gefeuert hat war längst überfällig (auch wenn sich Addie und Robert ohne ihn nie kennengelernt hätten) und auch Roberts Entscheidung für Addie und gegen den Gouverneurssitz fand ich sehr gut. Vor allem da ich während des Lesens immer mal wieder das Gefühl hatte, dass er nicht wirklich weiß, ob er die Politik wirklich als seinen einzigen Lebensinhalt will, oder ob er es nur um seines Vaters Willen macht.
FAZIT
Insgesamt war es eine schöne Geschichte mit erfrischenden Protagonisten, die mich an einigen Stellen positiv überrascht haben, da eben nicht alle Klischees erfüllt wurden.