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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2021

Ein Plot wie viele

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Auf das Buch "2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt" von Noah Richter habe ich mich sehr gefreut. Der Klappentext hat mich angesprochen und ich war sehr gespannt. Doch wie so oft, war die Vorfreude größer ...

Auf das Buch "2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt" von Noah Richter habe ich mich sehr gefreut. Der Klappentext hat mich angesprochen und ich war sehr gespannt. Doch wie so oft, war die Vorfreude größer als das Lesevergnügen.
Noah Richter beschreibt die Apokalypse mit dem Erreichen der Kipp-Punkte der Klimakatastrophe - in Deutschland, in Europa und weltweit. Vieles davon ist - leider - realistisch. Ob das bereits 2030 passieren wird, kann und will ich nicht beurteilen.
Ansonsten hält sich der Plot an das altbekannte Muster: Ein Nobody, dieses Mal Leela Faber, kämpft gegen die Mächtigen der Welt, hier die Ölkonzerne - und sie ist völlig allein, aber von ihrer Mission überzeugt.
Dazu kommen Prepper und Nazis, unfähige Politiker, die ihr Fähnchen in den Wind hängen, Flüchtlingstrecks aus Afrika und eine obskure Sekte. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Richter bedient hier jedes Klischee. Die einzelnen Kapitel sind extrem kurz und enden mit Cliffhangern, aber irgendwann zerstört der schnelle Wechsel den Spannungsaufbau. Auch eine Identifikation mit einer der vielen Figuren fällt dadurch schwer. Das Buch beginnt spannend, doch mit jeder Seite wird es zäher.
Schade.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Klischeehaft und unglaubwürdig

Wir sind schließlich wer
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Ich habe bereits mehrere Bücher von Anne Gesthuysen gelesen, die mich gut unterhalten haben. Bei "Wir sind schließlich wer" war das leider nicht der Fall.
Klappentext:
Von einer jungen Pastorin am Niederrhein, ...

Ich habe bereits mehrere Bücher von Anne Gesthuysen gelesen, die mich gut unterhalten haben. Bei "Wir sind schließlich wer" war das leider nicht der Fall.
Klappentext:
Von einer jungen Pastorin am Niederrhein, die ihre Gemeinde aufmischt, vom Aufwachsen zweier ungleicher Schwestern in Adelskreisen und vom Mut, den es braucht, ein Leben selbst zu gestalten, wenn alles vorherbestimmt scheint. Die Bürger der Gemeinde Alpen sind skeptisch, als Anna von Betteray die Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt. Schließlich ist sie geschieden, blaublütig, mit Mitte dreißig viel zu jung für den Posten und eine Frau. Der einzige Mann an ihrer Seite: ihr Hund Freddy. Während Anna versucht, ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit zu bewältigen und die Gemeinde behutsam zu modernisieren, gerät das Leben ihrer Schwester Maria komplett aus den Fugen. Ihr Mann wird verhaftet, kurz darauf verschwindet auch noch ihr Sohn. Ausgerechnet sie, die in den Augen der standesbewussten Mutter die Vorzeigetochter war, die auf Schützenfesten zur Königin gekrönt wurde und einen Grafen heiratete, während Anna mit schmutzigen Hosen im Stall spielte und sich in die falschen Männer verliebte. Erst in der Not überwinden die Schwestern ihre Gegensätze – und erhalten Unterstützung von überraschender Seite. Denn wenn es darum geht, einen kleinen Jungen zu finden, halten die Alpener fest zusammen. Und allen voran: Ottilie Oymann aus dem Seniorenstift Burg Winnenthal!
Es fällt mir schwer, etwas Positives über dieses Buch zu schreiben, denn selbst der ansonsten leichte Stil der Autorin bleibt dieses Mal etwas auf der Strecke. Da werden Beschreibungen und Klischees aneinandergereiht und selbst die Dialoge klingen hölzern.
Ich wusste tatsächlich nicht, dass es noch so dünkelhaften Adel in Deutschland gibt - und wenn es so sein sollte, interessiert es mich nicht.
Ich kenne Dörfer in Deutschland, aber auch da ist die Kirche nicht voll, bloß weil alle die neue Pastorin sehen wollen und bei allem Klatsch und Tratsch bleiben die vielen Dorfbewohner Schablonen.
Anna ist die Überfrau, die völlig unberührt durch alle Katastrophen schreitet und selbst während der Entführung ihres Neffen ein offenes Ohr für jeden hat.
Ihre Schwester Maria bedient zwar auch alle Klischees, aber auch sie reagiert seltsam unaufgeregt auf die Schicksalsschläge, die ihr Leben verändern.
Ich hatte mich auf eine tolles Buch über Schwesternbeziehungen gefreut. So etwas lese ich immer mal wieder gerne, aber das war es leider nicht.
Fazit: Klischeehaft. Mir hat das Buch nicht gefallen.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Leider wird die Reihe immer schlechter

Ostfriesengier
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Ich habe Klaus-Peter Wolf mal auf der Leipziger Buchmesse getroffen. Seine Art und auch seine Reihe um Ann Kathrin Klaasen hat mir sehr gut gefallen. In den letzten Jahren konnten mich seine Bücher leider ...

Ich habe Klaus-Peter Wolf mal auf der Leipziger Buchmesse getroffen. Seine Art und auch seine Reihe um Ann Kathrin Klaasen hat mir sehr gut gefallen. In den letzten Jahren konnten mich seine Bücher leider nicht mehr zu begeistern. "Ostfriesengier" habe ich tatsächlich nicht bis zum Ende gelesen.
Klappentext:
Die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz hatte gerade ihre Antrittsrede begonnen, als auf dem Parkplatz vor der Polizeiinspektion ein Auto explodierte. Nicht irgendein Auto, sondern das Auto von BKA-Mitarbeiter Dirk Klatt.
Führt hier jemand Krieg gegen die Polizei?, fragte sich Elisabeth Schwarz. Hatte Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen deshalb auf den Posten der Polizeidirektorin verzichtet? Weil sie wusste, wie gefährlich dieser Job in Ostfriesland wirklich war? Und war das der wahre Grund, warum Martin Büscher in den Ruhestand versetzt werden wollte?
Für die neue Polizeidirektorin türmten sich plötzlich Fragen über Fragen. Für Ann Kathrin Klaasen stellten sich nur zwei: Wer legt Bomben unter Polizeifahrzeuge? Und warum?
Klaus-Peter Wolf lässt Anne Kathrin und Weller dieses Mal getrennt in zwei ganz unterschiedlichen Fällen ermitteln. Doch auch beide Fälle zusammen schaffen es leider nicht, die fast 600 Seiten zu füllen und für Spannung zu sorgen. E gibt unheimliche Längen, in denen seitenlang wirklich gar nicht passiert, außer Werbung für Bettina Göchl und Ten Cate. Dort gibt es wirklich leckeren Kuchen und noch leckere Pralinen. Doch dafür muss ich keinen Krimi lesen.
Neben fehlender Spannung und vielen Ungereimtheiten sind es besonders die statischen Figuren, die mir die Lesefreude an der Reihe nun endgültig verdorben haben. Jeder Band beschreibt die Figuren gleich. Ihnen können schreckliche Dinge geschehen, sie verändern sich nicht. Die Beschreibungen können 1:1 aus den Vorgängerbänden übernommen werden.
Ich weiß nicht, woran es liegt. Hat Wolf die Lust am Schreiben verloren? Mag er seine eigenen Figuren nicht mehr? Ich glaube nicht, dass dieses Buch je den Weg in einen Verlag gefunden hätte, wäre er nicht längst ein Markenzeichen für Regionalkrimis - und ein guter Entertainer.
Die ersten Bücher von ihm haben gezeigt: Er kann es - und auch seine Kolumnen lese ich gern. Die "Ann Kathrin Klaasen"-Reihe werde ich wohl nicht weiter lesen. Und auch keine anderen Bücher von ihm.
Fazit: Die Reihe ist für mich beendet. Da passiert nichts Neues mehr, da wird Altes nur schlechter wieder aufgewärmt. Schade, denn Klaus Peter Wolf hat jahrelang gezeigt, wie gute Regionalkrimis geschrieben werden.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Rätsel-Thriller sind nichts für mich

No Escape - Insel der Toten
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"No Escape - Insel der Toten" von Wolfgang Hohlbein und Jens Schumacher war der erste Rätsel-Thriller, den ich gelesen habe und wahrscheinlich auch der letzte. Zum einen störten die Rätsel meinen Lesefluss ...

"No Escape - Insel der Toten" von Wolfgang Hohlbein und Jens Schumacher war der erste Rätsel-Thriller, den ich gelesen habe und wahrscheinlich auch der letzte. Zum einen störten die Rätsel meinen Lesefluss und ich fand sie zum größten Teil lieblos und an den Haaren herbeigezogen, zum anderen konnte mich die Story so gar nicht überzeugen.
Klappentext:
»No Escape – Insel der Toten« ist ein interaktiver Escape-Room-Thriller, der eine rasante Mystery-Story mit illustrierten Rätsel-Aufgaben und Entscheidungsmöglichkeiten verbindet.
Ein Karibik-Ausflug an Bord einer Luxus-Yacht wird für einen Millionär und seine Gäste zur tödlichen Herausforderung: Sie geraten in einen Sturm und stranden auf einer einsamen Insel. Allem Anschein nach ist sie unbewohnt, Funk- und Handynetz funktionieren nicht. Erst, als die Schiffbrüchigen Hinweise auf einen alten Militärstützpunkt finden, schöpfen sie neue Hoffnung: Lässt sich von dort Hilfe herbeirufen? Sie teilen sich auf, um ihn zu suchen. Doch ihre Erkundungen führen sie auch zu den Überbleiblseln eines Dorfes der Ureinwohner, das diese scheinbar von einem Tag auf den anderen verlassen haben. Zurückgeblieben sind lediglich Malereien, die etwas zutiefst Beunruhigendes zeigen ...
Die Story ist also altbekannt und die ständigen Anspielungen auf Star Wars und Enterprise waren teilweise amüsant, manchmal aber auch einfach nur lächerlich.
Insgesamt gab es drei Handlungsstränge und ich konnte selbst entscheiden, wie ich weiterlesen wollte. Das hörte sich erst einmal spannend an, doch je weiter ich im Buch kam, desto weniger Entscheidungsspielraum hatte ich. Denn natürlich müssen bis zum Ende alle Kapitel gelesen werden und wie bei jeder guten Geschichte muss auch eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden. Damit kam mir das ganze dann doch wie eine Veralberung der Leserin vor.
Die Personen war ordentlich überzeichnet und der dritte Handlungsstrang versandet schon im ersten Drittel des Buches, um dann am Ende plötzlich noch schnell erzählt zu werden. Und das lag nicht an meiner Lesestruktur. das habe ich extra überprüft. Vielmehr hatte ich das Gefühl die beiden Autoren hatten beim Schreiben genauso wenig Spaß wie ich beim Lesen.
Fazit: Rätsel-Krimis sind scheinbar nicht meins. Vielleicht habe ich auch einen besonders schlechten erwischt. Wie geht euch das? Lest ihr gerne Rätsel-Krimis und könnt mir einen wirklich guten empfehlen?

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Leider verlorene Lesezeit

Mord auf Provenzalisch
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Gefühlt gibt es in der letzten Zeit einen Boom von Romanen und Krimis, die in Frankreich spielen, oft aber nicht von Franzosen geschrieben worden sind. Ich war gespannt und habe mich für "Mord auf Provenzalisch" ...

Gefühlt gibt es in der letzten Zeit einen Boom von Romanen und Krimis, die in Frankreich spielen, oft aber nicht von Franzosen geschrieben worden sind. Ich war gespannt und habe mich für "Mord auf Provenzalisch" von Serena Kent entschieden. Es ist der 2. Band einer Krimireihe.
Klappentext:
Die sinnenfrohe Penny liebt ihr Leben in Südfrankreich. Die Luft riecht nach Lavendel, und im goldenen Licht des Spätsommers genießt die Britin das ein oder andere Glas prickelnden Rosé im Kreis ihrer neuen Freunde. Doch ausgerechnet die lang ersehnte Verabredung mit St. Merlots attraktivem Bürgermeister setzt ihrem süßen Nichtstun ein jähes Ende. Als Penny in seiner Begleitung die Eröffnung einer Galerie in Avignon besucht, erstickt der umstrittene Maler Roland Doncaster an einer Olive, und fragt Penny sich: War es ein tragischer Unfall oder doch heimtückischer Mord?
Leider konnte mich das Buch in keiner Weise überzeugen. vielleicht lag es auch daran, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe, aber ich wurde mit keiner Person wirklich warm. Die vielen verschiedenen Figuren, die französischen Namen (und ein paar britische), der ständige Wechsel zwischen Vornamen und Nachnamen und Spitznamen, führte dazu, dass ich überhaupt keinen Zugang zu der Geschichte fand.
Ein Künstler stirbt - und dann .... folgen zahlreiche detaillierte Landschaftsbeschreibungen, unnütze Telefonate , Essenseinladungen, Beschreibungen von süßem Gebäck, ein nerviger Familienbesuch .... Gerade als ich endgültig aufgeben wollte, kam zu den zahlreichen Nebenhandlungen doch noch etwas Spannung auf.
Der Mordfall wurde geklärt, die Lösung war in keinster Weise vorbereitet und es war (Achtung Spoiler!) die russische Mafia. Na, so was aber auch.
Ich wunderte mich über die noch vielen übrig gebliebenen Buchseiten: In endlosen Gesprächen wurde die Aufklärung dann noch mal von allen Figuren beleuchtet, damit der dusselige Leser die Zusammenhänge, die es nicht gab doch noch durchschaut. Achja, und eine Hochzeit von Personen, die bis dahin kaum eine Rolle gespielt hatten.
Fazit: Ich werde erst mal keine Krimis mehr lesen, die in Frankreich spielen und keine von Serena Kent. Es gibt so viele tolle Bücher. Das hier war verlorene Lesezeit.

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