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Veröffentlicht am 14.11.2021

Es fehlt das gewisse Etwas

Eifersucht
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Eifersucht ist ein Gefühl, das jeder kennt und schon mal empfunden hat. Sei es unter Geschwistern, im Freundeskreis oder in einer Beziehung. Dabei gibt es nicht nur unterschiede in der Intensität, wie ...

Eifersucht ist ein Gefühl, das jeder kennt und schon mal empfunden hat. Sei es unter Geschwistern, im Freundeskreis oder in einer Beziehung. Dabei gibt es nicht nur unterschiede in der Intensität, wie man Eifersucht empfindet, sondern auch in der Form. In seinem neusten Werk „Eifersucht“ hat sich Jo Nesbø intensive mit diesem Gefühl auseinandergesetzt und sieben Kurzgeschichten verfasst.

Im Gegensatz zu früheren Werken ist diese Buch mit 272 Seiten relativ kurz. Doch das Werk wartet mit einen schönen blauen Seitenfarbschnitt und Lesebändchen auf.

Jo Nesbø Kurzgeschichten variieren nicht nur in der Länge, sondern auch die Schauplätze und Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein. Sei es die Zwillingsbrüder, die sich in die selbe Frau verlieben. Der Ehemann, der glaubt, seine Frau betrügt ihn. Oder der Ex-Ehemann einer wohlhabenden Frau. Es sind verschieden Charaktere unterschiedlicher Herkunft und Stand. Doch eins haben Sie alle gemein – sie werden von Eifersucht getrieben.

„Eifersucht“ ist eigentlich schnell gelesen und der typische Nesbø in allen Kurzgeschichten zu erkennen. Doch irgendwie fehlte die Spannung oder das gewisse Etwas in den Geschichten. Es wirkt mehr wie eine Ideensammlung, wobei es die Handlung nicht zu einem ganzen Buch geschafft hat.

Die Ich- Erzählperspektive bei sechs von sieben Kurzgeschichten, könnte auch ein Grund sein, warum das Buch nicht überzeugen konnte. Zu Beginn von „Eifersucht“ hat mich der Ich-Erzähler noch wenig gestört, aber ich bin auch nicht der größte Fan von dieser Form. Daher nahm im Laufe des Buches, der Wille weiterzulesen immer mehr ab.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Vielversprechenden Anfang, aber im Laufe der Geschichte geht der Charm verloren

Someone like you (Moonflower Bay 2)
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„Someone Like You“ von Jenny Holiday klingt wie der perfekte Roman für den Spätsommer.

Nachdem Dr. Nora Walsh ihren betrügenden Freund in die Wüste geschickt hat, möchte sie nochmal neu anfangen. Da kommt ...

„Someone Like You“ von Jenny Holiday klingt wie der perfekte Roman für den Spätsommer.

Nachdem Dr. Nora Walsh ihren betrügenden Freund in die Wüste geschickt hat, möchte sie nochmal neu anfangen. Da kommt ihr die Übernahme einer Praxis in Moonflower Bay gerade recht. Es soll ja nur für zwei Jahre sein. Doch den ersten Mann den sie trifft, sieht aus wie ein Halbgott aus Asgard.

Seit dem Tod seines Sohnes ist das Herz von Jake Ramsey gebrochen. Der schweigsame Einzelgänger ist sehr zufrieden mit seinem Leben in Moonflower Bay. Als er aber auf Nora Walsh trifft, ist er sofort von der cleveren, elfengleichen Ärztin fasziniert.

Moonflower Bay ist eine typische Kleinstadt in Kanada, wo jeder jeden kennt. Die Bewohner sind freundlich, hilfsbereit und aufgeschlossen. Sie empfangen Nora mit offenen Armen. Obwohl es auch einer dieser Orte ist, wo nichts lange geheim bleibt und die älteren Herrschaften sich gerne in das Leben anderer einmischen.

Der Anfang von „Someone Like You“ hatte mich sofort gefangen. Die erste Begegnung von Jake und Nora beim Friseur, wo sich Jake gerade die Haare geflochten bekommt, war sehr lustig. Jenny Holiday zeichnet durch ihren Schreibstil eine Atmosphäre, die sehr einladend ist. Beim Lesen kommt man richtig in Schwärmen als sich die beiden zaghaft näher kommen, während Jake Nora regelmäßig hilft.

Doch ab der Mitte von „Someone Like You“ hat sich ruckartig nicht nur die Beziehung zwischen Nora und Jake geändert, sondern auch die Interaktionen und Kommunikation. Diese haben bei mir nur fremdschämen ausgelöst, so dass ich das Buch erstmal zur Seite legen musste. Auch nachdem ich mich entschied weiterzulesen, konnte Jenny Holiday mich nicht wieder einfangen. Der ganze Charm vom Anfang des Buches verfolgen. Ich habe mich durch die Seite gequält. Wirklich schade.

„Someone Like You“ von Jenny Holiday hat einen vielversprechenden Anfang, aber im Laufe der Geschichte geht der Charm verloren.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Interessantes, vielversprechendes Magiesystem, an der Umsetzung des Urban Fantasy Roman haderts

Frostbrand
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Was würdest du machen, wenn du eines morgens aufwachst und plötzlich Kräfte hast? Dies ist nämlich Noah Mertens in „Frostbrand“ von Johanna Struck geschehen. Bisher war er ein ganz normaler Mathematik-Student, ...

Was würdest du machen, wenn du eines morgens aufwachst und plötzlich Kräfte hast? Dies ist nämlich Noah Mertens in „Frostbrand“ von Johanna Struck geschehen. Bisher war er ein ganz normaler Mathematik-Student, der noch bei seinen Eltern lebt. Doch als er am Morgen nach einer Party aufwacht, gefriert alles, was er anfasst.

Luca Witten arbeitet für die „Behörde für Sondervorkommnisse“ und wird Noah als Mentorin zugeteilt. Für sie ist es einfach nur ein weiterer Auftrag. Doch schnell steht fest, dass Noah der mächtigste Eismagier ist, der ihr je begegnet ist.

Die Suche nach den Ursprung von Noahs Fähigkeiten bringt beide nicht nur näher, sondern führt sie auf die Spur eines düsteren Geheimnis.

„Frostbrand“ von Johanna Struck klang nach einen spannenden Urban Fantasy Roman. Irgendwie konnte mich die Geschichte aber nicht vom Hocker reißen. Dies lag sowohl an den Charakteren, als auch an der Handlung.

Luca ist sehr kalt und distanziert. Sie lebt für die Arbeit und möchte alles richtig machen. Durch ihre Art eckt sich schnell an. Noah wiederum hat viele Freunde, ist aber auch sehr unsicher und redet sich oft klein. Dies beeinflusst seinen Fortschritt bei der Beherrschung seiner Fähigkeiten. Ihre Interaktionen sind zu Beginn die zwischen Mentorin und Schüler. Deshalb war ich sehr überrascht, als es plötzlich hieß, dass man mehr füreinander empfindet. Von der eigentlichen Beziehungsentwicklung hätte ich gerne mehr gelesen in „Frostbrand“, als es gesagt zu bekommen.

Die Idee das Magier unter uns leben und ein ganz normaler Teil der Gesellschaft sind, fand ich sehr interessant. Vor allem da diese es nicht geheim halten müssen. Noah und Luca üben nämlich im Garten seiner Eltern, vor den Augen der ganzen Nachbarschaft. Doch die ganze Aufarbeitung von den persönlichen Problemen der Charaktere, geschah zu einem Zeitpunkt in „Frostbrand“, so dass ich schon das Interesse verloren habe. Einige Passagen am Anfang wirken mehr wie Platzhalter.

„Frostbrand“ von Johanna Struck hat eine interessantes, vielversprechendes Magiesystem. An der Umsetzung des Urban Fantasy Roman hadert es.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Mitten aus dem Leben, aber nur oberflächlich erzählt

Auszeit
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„Es hat einen Grund, dass wir uns der Natur zuwenden, wenn wir nach uns selbst suchen.“ so lautet ein Zitat von einen unbekannten Verfasser. Hannah Lühmann nimmt uns in ihren ersten Roman „Auszeit“ genau ...

„Es hat einen Grund, dass wir uns der Natur zuwenden, wenn wir nach uns selbst suchen.“ so lautet ein Zitat von einen unbekannten Verfasser. Hannah Lühmann nimmt uns in ihren ersten Roman „Auszeit“ genau da mit hin - in den Wald.

Henriette fährt mit ihrer besten Freundin Paula in den Bayrischen Wald. Dort betrauert Henriette nicht nur ihr ungeborenes Kind, sondern versucht sich mit ihren bisherigen Leben auseinanderzusetzen. Ihrer Doktorarbeit, die nicht fertig wird. Ihr gescheiterten Beziehungen. Und der Frage, was sie eigentlich im Leben will.

Der Roman von Hannah Lühmann hat einen sehr melancholischen Unterton, welcher sich durch das ganze Werk zieht. Im Rückblick auf ihr Leben scheint Henriette alles zu haben, dennoch ist sie nicht glücklich. Sie wirkt sogar sehr verloren in „Auszeit“ und stagniert daher in ihren Leben. Im Kontrast dazu steht Paula. Diese ist ihren Weg gegangen und führt ein glückliches Leben. Henriette misst ihr eigenes Leben regelmäßig mit dem ihrer besten Freundin und hat Angst diese zu enttäuschen. Es war sehr erschreckend, wie vertraut Henriettes Situation war. Es erinnerte mich an Personen, die ich an der Universität begegnet bin. Und selbst hat man sich auch oft schon gefragt, ob der eingeschlagenen Weg, wirklich der richtige ist.

„Auszeit“ von Hannah Lühmann ist mit 176 Seiten ein sehr dünnes Buch. Natürlich sagt der Seitenumfang noch nichts über die Qualität eines Buches aus, aber das Themen Schwangerschaftsabbruch und der Umgang mit Henriettes Gefühlen wird nur sehr oberflächlich besprochen. Die letzten Seiten musste ich zweimal lesen, weil ich nicht glauben konnte, dass es das gewesen sein soll. Das Ende war einfach zu plötzlich und unerwartet.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Interessanter Coming-of-Age-Roman mit gewöhnungsbedürftigen Erzählstil

Der Junge, der das Universum verschlang
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Der Coming-of-Age-Roman „Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt die Geschichte von Eli Bell. Er wächst in den 1980er Jahren in einem kleinen australischen Vorort auf. Seine Mutter ...

Der Coming-of-Age-Roman „Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt die Geschichte von Eli Bell. Er wächst in den 1980er Jahren in einem kleinen australischen Vorort auf. Seine Mutter ist ein Junkie und im Gefängnis, sein Vater ist nirgends zu finden, sein Stiefvater ist Drogendealer und sein älterer Bruder August ist ein stummes Genie. Der einzige Erwachsene in seinem Leben ist Slim, ein ehemaliger Gefangener, der den Rekord für die meisten Fluchten hält.

Obwohl der 12-Jährige Eli den Verstand und das Herz eines Erwachsenen hat, ist sein Leben völlig chaotisch und er sehnt sich nach Normalität. Sein Wunsch ist es Journalist zu werden, er möchte sich verlieben und er möchte ein guter Mann sein, besser als die in seinem Leben.

Elis Leben ist nicht einfach und es stellen sich immer wieder Hindernisse in den Weg. Es liegt an ihm, für seinen Bruder zu sorgen und gegen einen wirklich gefährlichen Drogendealer zu kämpfen und seine Mutter zu retten. Durch all das sieht Eli, dass es zwei Wege gibt - den richtigen und den falschen. Auch wenn der falsche Weg der einfachere zu sein scheint, weiß er, dass er sich niemals erholen wird, wenn er diesen Weg geht.

„Der Junge, der das Universum verschlag“ ist der Debütroman von Trent Dalton und stützt sich auf seiner eigene Kindheit und seiner Beziehung zu seiner Mutter. Obwohl Menschen in wirklich gefährlichen, traurigen Situationen befinden, sollte dem Leser klar sein, dass es sich um einen Roman handelt, der auf Fiktion basiert. Daher hat sich Dalton einige Freiheiten genommen und bestimmte Details seiner Lebensgeschichte für die Zwecke dieses Romans geändert. Während die Charaktere und ihre Beziehungen sehr faszinierend sind, war der Erzählstil von „Der Junge, der das Universum verschlag“ anstrengend zu lesen und man war schnell festgefahren.

„Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt ein interessant Geschichte übers Erwachsenwerden, aber der Erzählstil hat den Spass am Lesen gedämpft.

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