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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2017

Schatten

Schatten
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Drei Mordopfer innerhalb kürzester Zeit die zu Lebzeiten absolut nichts miteinander zu tun hatten und sich noch nicht einmal gekannt haben. Drei Fälle für das Salzburger Dezernat Leib und Leben für die ...

Drei Mordopfer innerhalb kürzester Zeit die zu Lebzeiten absolut nichts miteinander zu tun hatten und sich noch nicht einmal gekannt haben. Drei Fälle für das Salzburger Dezernat Leib und Leben für die es nur einen gemeinsamen Ansatzpunkt gibt, nämlich die Gewissheit, dass alle drei Fälle auf das Konto eines einzigen Täters gehen. Als Beatrice Kaspary, die hierbei als Ermittlerin an der Aufklärung beteiligt ist, erkennen muss dass es weniger um die Getöteten an sich, als um sie selbst geht, wird von alten und längst vergessen geglaubten Schuldgefühlen eingeholt. Gegen ihr besseres Wissen und Gefühl, dass sie den Fall wegen Befangenheit eigentlich abgeben müsste, beginnt sie stattdessen eigenmächtig zu ermitteln. Als sie sich nach längerem Zögern doch dazu durchringen kann ihren Partner Kommissar Florin Wenninger darüber zu informieren ist es schon fast zu spät, denn weniger später ist Beatrice spurlos verschwunden.

Fazit
Ein psychologisch raffiniert aufgebauter Thriller, der auch ohne großes Blutvergießen für Spannung auf höchstem Niveau sorgt.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Rabenaas

Rabenaas
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Als Kerstin Sonntag wegen eines Nachbarschaftsstreits nach Lohme gerufen wird, nimmt sie während der Vernehmung aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr, die sie reflexartig zur Waffe greifen läßt. Der ...

Als Kerstin Sonntag wegen eines Nachbarschaftsstreits nach Lohme gerufen wird, nimmt sie während der Vernehmung aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr, die sie reflexartig zur Waffe greifen läßt. Der darauf fallende Schuss verletzt eine junge Frau und löst damit einen unerbittlichen Kleinkrieg aus. Die Familie des Opfers, die ohnehin als sehr problematisch gilt, läßt keine Chance ungenutzt die Polizeibeamten zu provozieren und zur Weißglut zu treiben. Als kurz nach dem Vorfall der Familienvater ums Leben kommt, gerät die Sippe erneut ins Visier der Ermittler und die Lage verschärft sich. Nachdem es dann auch noch zu Anschlägen auf die Bewohner der Nachbarhäuser kommt, wird die Geschichte immer undurchsichtiger, zumal keinem der Familienmitglieder etwas Beweistaugliches nachzuweisen ist. Als erneut ein Todesfall gemeldet wird, spitzt sich die Lage am Tatort weiter zu. Die Nerven aller Beteiligten liegen blank und es scheint nur eine Frage der Zeit bis die Sache eskaliert.

Fazit
Eine vielschichtige Story, die mit unvorhersehbaren Wendungen einen Spannungsbogen aufbaut, der über das dramatische Showdown hinweg erhalten bleibt.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Hier können Sie im Kreis gehen

Hier können Sie im Kreis gehen
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Nachdem Johannes Kehr sich bis ins hohe Alter noch selbst versorgt hat, beschließt er dass es endlich an der Zeit ist sich um seine altersgerechte Versorgung zu kümmern. Um seine Familie nicht mit seiner ...

Nachdem Johannes Kehr sich bis ins hohe Alter noch selbst versorgt hat, beschließt er dass es endlich an der Zeit ist sich um seine altersgerechte Versorgung zu kümmern. Um seine Familie nicht mit seiner Pflege zu belasten, fällt seine Wahl auf das örtliche Pflegeheim, auch wenn er dazu den ein oder anderen Kompromiss eingehen muss. Um sich einen, wenn auch beschränkten, Freiraum zu verschaffen, legt er sich eine zweckorientierte Demenz zu, die ihm im Rahmen der strengen Heimregularien kleine Freiheiten ermöglichen soll. Im Grunde genommen klappt dies ganz gut und es gelingt ihm erstaunlich gut sich mit den neuen Umständen zu arrangieren. Als aber seine einstige große Liebe ebenfalls in das Heim kommt befallen ihn erhebliche Zweifel und zwingen ihn dazu sein Konzept neu zu Überdenken.

Fazit
Eine sehr einfühlsame Geschichte, die sich intensiv mit dem Alter und seiner Problematik auseinandersetzt und durch die ungewöhnlichen Perspektive dazu anregt sich diesem Thema einmal von einer anderen Seite zu nähern.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß
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Einer plötzlichen Eingebung zufolge, entscheidet seine Mutter ihren Sohn nach dem Beruhigungsmittel zu benennen, das ihr dazu verholfen hat seine Geburt zu verschlafen. Damit ist ihre Fürsorge zunächst ...

Einer plötzlichen Eingebung zufolge, entscheidet seine Mutter ihren Sohn nach dem Beruhigungsmittel zu benennen, das ihr dazu verholfen hat seine Geburt zu verschlafen. Damit ist ihre Fürsorge zunächst aber erst einmal erschöpft und sie verläßt ohne es vorher anzukündigen ihr Elternhaus und damit auch Walerian. Genauso unangekündigt steht sie elf Jahre später wieder vor der Tür um sich Walerian zu schnappen und ihn zum ersten Grenzübertritt seines jungen Lebens zu zwingen. Derart unvorbereitet auf den abrupten Orts- und Sprachwechsel, stößt er auf jede Menge ungeahnte neue Grenzen die es fortan zu überwinden gilt. Doch auch als er die Sprachbarriere und andere Hindernisse mehr oder weniger erfolgreich überwunden hat, reicht dies nicht aus um einen Weg aus seiner inneren Zerrissenheit zu finden. Dies ändert sich erst als er beschließt auf eine Karriere als Manager zu verzichten und daraufhin von seiner Mutter vor die Tür gesetzt wird. Dieser radikale Schnitt gibt seinem Leben die entscheidende Wendung und er beginnt langsam aber sicher sich selbst zu finden.

Fazit
Leicht ironisch und voll hintergründigem Humor, eine wunderbare Erzählung die zum Schmunzeln und Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Korrosion

Korrosion
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Als eine der ältesten Kundinnen einer Schweizer Privatbank ermordet wird stellt sich heraus, dass die Nachlassreglung erst dann erfolgen kann, wenn feststeht welches ihrer Kinder den Tod ihres Ehemannes ...

Als eine der ältesten Kundinnen einer Schweizer Privatbank ermordet wird stellt sich heraus, dass die Nachlassreglung erst dann erfolgen kann, wenn feststeht welches ihrer Kinder den Tod ihres Ehemannes zu verantworten hat. Um das zu klären, muss der Sicherheitschef der Bank auf die Azoren, nach England und Deutschland reisen um ihre drei Kinder ausfindig zu machen, die die Heimat schon in frühester Jugend verlassen haben. Da alle drei seitdem so gut wie keinen Kontakt mehr zur Mutter hatten, gestalten sich die Nachforschungen entsprechend schwierig und Tom Winter gelingt es nicht genügend Fakten zusammenzutragen um das Rätsel lösen zu können. Erst als er auf Tijo, einen jungen Sudanesen stößt, der die alte Dame gekannt hat und seitdem unter Verdacht steht sie erschlagen zu haben, kommt Bewegung in die Sache. Tom, der an Tijos Unschuld glaubt, sucht, in der Hoffnung damit auch den Vatermord aufklären zu können, verzweifelt nach ihrem Mörder und handelt mit Tijo einen Deal aus. Der Plan scheint aufzugehen und Tom glaubt den Fall bald abschließen zu können. Ein fataler Irrtum, der Winter bis an seine äußersten Grenzen bringt.

Fazit
Überaus spannend und temporeich, mit einem sympathischen Protagonisten, von dem man hofft dass er noch weitere Fälle zu lösen bekommt.