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Veröffentlicht am 06.02.2022

Pionierin im Rettungswesen

Eine muss die Erste sein
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Waltraud Mayer erzählt in diesem Buch von ihren Erfahrungen als erste Rettungssanitäterin in Lindau. Das Buch wird von ihrer (fachfremden) Tochter Doris Mayer-Frohn geschrieben.

Viele Situationen, die ...

Waltraud Mayer erzählt in diesem Buch von ihren Erfahrungen als erste Rettungssanitäterin in Lindau. Das Buch wird von ihrer (fachfremden) Tochter Doris Mayer-Frohn geschrieben.

Viele Situationen, die hier beschrieben werden, könnten sicherlich heutzutage auch noch so erlebt werden. Interessant ist allerdings, dass es doch einige Unterschiede gibt, vor allem die Ausstattung der Rettungswagen. Das fand ich sehr eindrücklich.

Es wird auch gut beschrieben, wie Frau Mayer zu diesem Beruf gekommen ist. Auch wenn jemand ehrenamtlich arbeiten möchte, wird er nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Abstriche muss ich leider für manchen fachlichen Fehler machen. Das sollte in einem Buch, in dem ein wichtiger Teil medizinisches Fachwissen darstellt, nicht vorkommen.

Insgesamt liest sich das Buch recht gut und gibt einen guten Einblick in die Rettungsmedizin ab den siebziger Jahren.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Darf‘s noch ein bißchen Pflaumenlikör sein?

Liebe, Schnee & Pflaumenlikör
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Lizzy und Hannah verbringen die Weihnachtsfeiertage in dem Schweizer Chalet von Hannahs Familie, mitten in einem Skigebiet. Lizzy flieht vor der Auseinandersetzung mit ihrem untreuen Freund, und Hannah ...

Lizzy und Hannah verbringen die Weihnachtsfeiertage in dem Schweizer Chalet von Hannahs Familie, mitten in einem Skigebiet. Lizzy flieht vor der Auseinandersetzung mit ihrem untreuen Freund, und Hannah kehrt nach 4 Jahren Abstinenz nach Hause zurück. Vor Ort treffen sie nicht nur auf einige Bekannte aus Hannahs früherer Zeit, sondern auch auf einen verwirrenden Untermieter im Ferienhaus.
Wie man sich vorstellen kann, wirbelt er den Urlaub der beiden sympathischen Freuen gehörig durcheinander.
Das Buch steckt voller schöner Freundschaften, einer wunderbaren winterlichen Kulisse und gemütlicher Orte. Man bekommt direkt Lust, ein paar Skier anzuschnallen und loszubrettern oder zumindest den Schlitten rauszuholen.
Ein paar witzige Situationen gibt es auch. Teilweise musste ich schmunzeln, manchmal aber auch losprusten.
Es werden zwar viele Klischees bedient, aber es sind auch überraschende Elemente enthalten, die man nicht in jedem zweiten Liebesroman liest. Das hat mir wiederum sehr gut gefallen.
Teils waren Situationen vorhersehbar, dann gab es aber auch etliche unvorhersehbare. Das hat meine Lust am Lesen hochgehalten.
Weniger gut gefallen hat mir, daß die Protagonisten ständig weggerannt sind und es zwischen ihnen das ganze Buch hindurch viel hin und her ging, mitunter bedingt durch die ständige Wegrennerei. Auch blieben für mich am Ende ein paar kleinere Fragen offen.
Aber, was mir wiederum sehr gut gefallen hat, war, daß die Liebesgeschichte Höhen und Tiefen hat, einfach nicht aalglatt ist, nicht schnulzig triefend, dennoch dramatisch, hitzig, leidenschaftlich und witzig.
Insgesamt ist das vorliegende Werk für mich ein solides Debüt, nahezu schreibfehlerfrei und gut lesbar. Es hat zwar ein paar kleine Schwächen, aber dennoch vergebe ich gerne eine Leseempfehlung dafür und freue mich auf mehr von der Autorin.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Man sieht nichts, aber spürt etwas: über saubere und stille Gewalt

Die perfiden Spiele der Narzissten
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Narzissmus ist ein ziemlich komplexes Thema. Während der Lektüre habe ich immer wieder gemerkt, daß es völlig angebracht ist, darüber viele Jahre zu studieren. Wie komplex nicht nur der Narzissmus an sich ...

Narzissmus ist ein ziemlich komplexes Thema. Während der Lektüre habe ich immer wieder gemerkt, daß es völlig angebracht ist, darüber viele Jahre zu studieren. Wie komplex nicht nur der Narzissmus an sich ist, sondern auch das Erkennen und Behandeln, hat mir dieses Buches gezeigt. Umso schwieriger ist es für einen Autor, einem Laien das näher zu bringen.
Dr. Hagemeyer hat es geschafft, mich mit vielen Fallbeispielen, Zeichnungen, guter Unterteilung, kurzen Kapitelabschnitten und nicht zuletzt einem Hauch Humor bei der Stange und im Thema zu halten.
Immer wieder platziert er Textkästen, die helfen, Gedanken einzuordnen und in eine Richtung zu lenken: Wie erkennen Sie, daß…Daran merken Sie, daß… Markmale, an denen Sie erkennen…
Leider geht es hauptsächlich um männliche Narzissten. Es leuchtet mir ein, daß die Narzissten unter den XY-Trägern weit mehr verbreitet sind, aber daß die weibliche Form kaum erwähnt wird, finde ich doch schade. Es ist ja nicht so, daß es keine weiblichen Narzissten gibt. Hier hätten mich Fallbeispiele ebenso brennend interessiert.
Nach der Lektüre habe ich ein gutes Gespür für die Machenschaften der Narzissten bekommen. Ein sehr interessantes und wertvolles Buch.

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Sternenhimmel über Borkum

Herzklopfen unterm Sternenhimmel
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„Herzklopfen unterm Sternenhimmel“ ist der zweite Teil der Borkum-Reihe. Er kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Die Protagonisten sind im wesentlichen die selben.
Hark ist der einzige Tierarzt ...

„Herzklopfen unterm Sternenhimmel“ ist der zweite Teil der Borkum-Reihe. Er kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Die Protagonisten sind im wesentlichen die selben.
Hark ist der einzige Tierarzt auf der Insel und dementsprechend gestresst. Seine extrovertierte Mutter stiftet auch in diesem Teil jede Menge Unruhe. Ella ist Harks Jugendliebe. Die Gefühle der beiden sind offenbar nicht vollständig erloschen, sondern brodeln unter der Oberfläche. Sowohl Hark als auch Ella sind dermaßen gehemmt, daß sich die Liebesgeschichte ewig hinzieht. Das fand ich sehr schade, denn ich hatte mich auf eine romantische Liebesgeschichte gefreut. Die kommt mir im Buch insgesamt zu kurz. Und Ella war mir zu sehr in der Opferrolle gefangen. Hauptthema sind eigentlich Ellas und Harks Berufe, denen sie leidenschaftlich nachgehen. Ich mag es, mit Hark auf Visite zu gehen. Das fand ich im ersten Band schon klasse. Tierärzte sind in Romanen eher selten vertreten (im Gegensatz zu Betreibern von Cafés, Bars, Restaurants und Blumenläden.) Umso mehr freut es mich, daß Harks Behandlung so authentisch wirkt. Auch die tierischen Protagonisten hatten wieder lustige Auftritte, wenn auch weniger als im ersten Band. Ich gebe zu, auf Tassilo und Co hatte ich mich ganz besonders gefreut. Diese Truppe hat mir beim Lesen Lachtränen in die Augen getrieben.
Das Borkum-Gefühl wird sehr gut transportiert ohne ein verklärtes Bild der Insel zu zeichnen. Dabei werden auch Umweltprobleme angerissen und passend in die Geschichte eingearbeitet.
Die Verrücktheiten von Frauke und ihrer Freundin, sowie andere überdrehte Situationen waren mir teilweise zu viel. Davon hätte es für meinen Geschmack etwas weniger sein können, dafür mehr Liebesgeschichte. Deswegen vergebe ich für diesen Band 4 von 5 Punkten. Das hat mir im ersten Band besser gefallen.
Dennoch hat mir das Buch schöne Lesestunden geschenkt, die ich nicht missen möchte und freue mich schon auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Man muss sich zwischen der Liebe und dem Meer entscheiden

Der dunkle Sog des Meeres
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Catherine fährt von Montreal in die kleine Küstenstadt Caplan, nachdem sie einen Brief ihrer Mutter erhalten hat. Einer Mutter, die sie nie kennengelernt hat.
Catherine ist orientierungslos, heimatlos, ...

Catherine fährt von Montreal in die kleine Küstenstadt Caplan, nachdem sie einen Brief ihrer Mutter erhalten hat. Einer Mutter, die sie nie kennengelernt hat.
Catherine ist orientierungslos, heimatlos, rastlos. Sie weiß nicht, was ihr im Leben fehlt oder was sie mit ebendiesem anfangen soll. In dem Küstenort begegnet sie vielen Menschen, die ihre Mutter kannten. So erhält sie nach und nach Fragmente ihres Lebens. Während ihres Aufenthalts wird die Leiche ihrer Mutter im Meer gefunden. Ein Außenseiter, ein Ermittler aus der Stadt, wird auf den Fall angesetzt. Ist die erfahrene Seglerin auf dem offenen Meer verunglückt oder handelt es sich um ein Kapitalverbrechen?
Wie die Wahrheit nach und nach ans Licht kommt, finde ich gut gelöst. Gleichzeitig wird viel Dreck aus der Vergangenheit aufgewühlt, den es aufzuarbeiten gilt. Als Leser sind wir dem Ermittler in nichts voraus. Wir sind genauso ahnungslos wie er.
Das Buch hat mich beim Lesen melancholisch gestimmt. Das lag zum einen an der Protagonistin, die Glück nicht empfinden kann, zum anderen an der dramatischen Gestalt ihrer Mutter und deren Schicksal, mit dem jeder aus dem Dorf irgendwie verbunden ist. Wirkliche Sympathieträger gibt es auch nicht allzu viele in der Geschichte, eigentlich nur einen.
Anfangs musste ich oft nach vorne blättern, um den Verlauf zu verstehen. Das lag an Zeitsprüngen und kursiv gedruckten Textpassagen, die ich nicht gleich zuordnen konnte. Manche Stellen waren mir zu langatmig. Letztendlich hat mich das Buch doch eingesaugt. Nach so vielen Geheimnissen wollte ich unbedingt die Lösung wissen. Alle Fragen werden allerdings am Ende nicht beantwortet und so bleibe ich in einer seltsamen Stimmung zurück.

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