Ein beeindruckendes Grundlagenwerk!
Wenn man plant, sein Leben mit einem Labrador Retriever zu bereichern, kann ich nur wärmstens empfehlen, sich dieses hochwertig gestaltete, inhaltlich interessante, detaillierte und informative Werk von ...
Wenn man plant, sein Leben mit einem Labrador Retriever zu bereichern, kann ich nur wärmstens empfehlen, sich dieses hochwertig gestaltete, inhaltlich interessante, detaillierte und informative Werk von Anja Möller zuzulegen und zu Gemüte zu führen.
Es handelt sich hier um ein umfangreiches und ausführliches Grundlagen- und Nachschlagewerk, das auf sämtliche Themen rund um den Labrador Retriever eingeht, dem Anfänger einen wunderbaren Ein- und Überblick verschafft und dem Erfahrenen sicher viel Neues bietet.
Der Leser erfährt zu Beginn nicht nur Geschichtliches, sondern erhält auch Informationen zu Herkunft, Rasse und Zucht.
Nach diesem, für mich als Laien, etwas anstrengenden und sperrigen Kapitel „Ursprung, Geschichte, Rasse-Standard und Wesen“ begann der für mich eindeutig interessantere Teil dieses stattlichen Labrador-Handbuchs:
Ein Welpe zieht ein und wird Alltagsbegleiter und Familienhund. Es geht in diesem Abschnitt auch darum, welche Gedanken man sich machen und welche Fragen man sich beantworten sollte, bevor man sich dafür entscheidet, sich einen Labradorwelpen zuzulegen. Man erhält Tipps zur Auswahl des Züchters und erfährt, was man beim Kauf berücksichtigen sollte.
Die Entwicklungsphasen des Labradors werden in diesem Kapitel auch detailliert und kurzweilig beschrieben und man bekommt einen guten Eindruck davon, wie man seinen Hund am Besten an einen Kennel, ans Alleine bleiben und Autofahren gewöhnt und zur Stubenreinheit erzieht.
Erhellend und interessant sind das Basiswissen und der Leitfaden zur Hundeerziehung und auch die alltäglichen Beispiele für Erziehungsfehler sind nützlich für‘s Verständnis.
Extrem hilfreich sind darüber hinaus die praktischen Hinweise, diese Fehler zu erkennen und die Tipps, sie zu vermeiden.
Sehr ausführlich, gut verständlich und nachvollziehbar beschreibt Anja Möller, wie dem Welpen die Basics wie z. B. „Hier“, „Sitz“, „Fuß“… beigebracht werden.
Anschließend kommt wieder ein Abschnitt, den ich eher überblätterte, als intensiv las: „Der Labrador als Retriever“. Hier wird auf seine jagdlichen Qualitäten und auf Jagdprüfungen eingegangen.
Das sind Themen, die mich persönlich nicht sonderlich interessieren, die aber für viele (künftige) Hundehalter bestimmt interessant sind und in so einem Basisbuch nicht fehlen dürfen.
Nach diesem, für mich etwas mühsam zu lesenden Teil folgten wieder hochinteressante, reich bebilderte und ausführliche Informationen, die ich gespannt und interessiert las.
Es ging dabei um Dummyarbeit, um die Facetten des Labradors und um seine Ernährung, Pflege und Gesundheit.
Manche Abschnitte im Buch waren mir persönlich zu detailliert und deshalb habe ich sie einfach nur quer gelesen. Mich persönlich interessieren die haarkleinen geschichtlichen Details oder die ausführlichen Informationen zu den verschiedenen Zucht- oder Ausstellungslinien oder berühmten Rasse-Pionieren nicht übermäßig.
In einem so umfassenden und grundlegenden Nachschlagewerk dürfen all diese Informationen aber nicht fehlen. Sie gehören da schlicht und ergreifend hinein. Wen sie nicht interessieren oder wem sie zu viel sind, der kann sie ja einfach überblättern. Das tut der Qualität des Buchs keinen Abbruch.
Anja Möller bereichert ihr Werk durch unzählige wunderschöne, z. T. großformatige Fotos und viele anschauliche und übersichtliche Tabellen und Listen. Sehr aufschlussreich ist z. B. die Auflistung eines exemplarischen Tages mit einem acht Wochen alten Labradorwelpen oder die tabellarische Übersicht über die wichtigsten Signale, die der Hund schon früh lernen sollte.
An der Kompetenz und Leidenschaft der Autorin kann nach der Lektüre dieses Grundlagenwerkes, das man als Labradorbesitzer immer wieder zur Hand nehmen wird, um etwas nachzuschlagen, kein Augenblick gezweifelt werden.
„Labrador Retriever“ von Anja Möller ist kein Buch, das man in einem Rutsch von vorne bis hinten durchliest, sondern das man immer wieder aus dem Regal holt, um etwas nachzuschlagen, das gerade von Interesse ist oder um sich einfach nur an den hinreißenden Fotos zu erfreuen.
Es ist meines Erachtens ein wunderbares Standardwerk für den Einstieg und zum Recherchieren, außerdem ein schönes „Bilderbuch“ und überdies ein Hingucker im Regal.