Profilbild von kikiwee217

kikiwee217

Lesejury Profi
offline

kikiwee217 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kikiwee217 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2018

Unterhaltsames Jugendbuch

Dance. Love. Learn. Repeat.
0

„Dance Love Learn Repeat“ ist am 1. November bei Chicken House im Carlsen Verlag erschienen und erzählt von den Irrungen und Wirrungen, dem Lebensgefühl und der Orientierungslosigkeit im ersten Semester ...

„Dance Love Learn Repeat“ ist am 1. November bei Chicken House im Carlsen Verlag erschienen und erzählt von den Irrungen und Wirrungen, dem Lebensgefühl und der Orientierungslosigkeit im ersten Semester an der Uni.

Das Cover erinnert an eine Leuchtreklame mit den bunten Großbuchstaben, sehr jugendlich modern und es gefällt mir ausgesprochen gut!

Phoebe freut sich auf ihre Studentenzeitung, neue Freunde, ausgelassene Partys und natürlich Luke Taylor, in den sie seit 7 Jahren verknallt ist, der mit ihr auf der Highschool war und sie nie bemerkte.
Luke steht der Uni mit gemischten Gefühlen entgegen, fühlt sich nicht richtig heimisch, hat gerade eine Krise mit seiner Freundin und dann stolpert Phoebe in sein Leben. Ob daraus etwas werden kann?

Das Buch ist abwechselnd aus Phoebes und Lukes Sicht geschriebene, was einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden ermöglicht. Dadurch habe ich mich beiden sehr nah gefühlt und ihre inneren Konflikte hautnah miterlebt. Auch die Kapitellänge war sehr angenehm und ich kam schnell in einen zügigen Lesefluss und hatte richtig Spaß die beiden bei ihrem Uni-Alltag zu begleiten.

Mein großer Kritikpunkt gleich zu Beginn. Mir wurde einfach zu häufig, zu viel und zu selbstverständlich Alkohol konsumiert. Gerade in einem Jugendbuch, dass wahrscheinlich auch von jüngeren Lesern gelesen wird, hätte ich mir gewünscht, dass der Umgang etwas gemäßigter und kritischer thematisiert wird. Ebenso das Rauchen von Joints...

Abgesehen davon ist das Buch in meinen Augen absolut realistisch. Die Charaktere sind authentisch, nachvollziehbar, liebenswert, chaotisch und es sind -wie im echten Leben- alle Facetten an Personen dabei. Viele habe ich in mein Herz geschlossen, aber es gab natürlich auch diejenigen, denen man am liebsten einen Tritt in den A* verpasst hätte.

Wer hier die reine Anbahnung einer Lovestory erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein. Es geht nicht nur um Luke und Phoebe, es geht um den Uni-Alltag, das Schließen neuer Freundschaften, um Toleranz und Akzeptanz, Selbstfindung und auch Ehrlichkeit zu sich selbst, um das wichtige Thema Mobbing und seine Folgen ... und vieles mehr. Ich habe wirklich viel gelacht beim Lesen und auch das Ende hat mir gut gefallen!

Ein unterhaltsamer Roman, besonders für Jugendliche und junge Erwachsene, wegen dem unkritischen Umgang mit dem Thema Alkohol und Drogen ziehe ich allerdings einen Stern ab.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Das Spiel der Krone

The Crown's Game
0

"The Crown`s Game" von Evelyn Skye ist der erste Band eines Fantasy-Zweiteilers, der im russischen Zarenreich spielt und das Duell zweier Magier zum Thema hat.

Das Cover hat mich sehr angesprochen, die ...

"The Crown`s Game" von Evelyn Skye ist der erste Band eines Fantasy-Zweiteilers, der im russischen Zarenreich spielt und das Duell zweier Magier zum Thema hat.

Das Cover hat mich sehr angesprochen, die Silouette und die Spiegelung der Gebäude, die Blitze, die den Himmel überziehen, dazu der frostige Hintergrund, das weckt die Phantasie und die Lust das Buch in die Hand zu nehmen

Vika und Nikolai sind junge, aber mächtige Magier. Während Nikolai vom zweiten Magier im russischen Zarenreich weiß, ahnt Vika nicht, dass ihr das Spiel der Krone bevorsteht. Um sich für den Dienst beim Zaren als geeignet zu erweisen müssen die beiden gegeneinander antreten. Der Sieger wird leben, der Verlierer sterben. Was passiert, wenn keiner den anderen töten will?

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, womit ich allerdings ein bißchen Schwierigkeiten hatte, war die stets förmliche Anrede, auch unter Freunden. Ich fand die Dialoge lasen sich dadurch nicht so flüssig, Die Charaktere wurden gut herausgearbeitet, ich konnte allerdings mit keiner der drei Hauptpersonen so richtig warm werden. Am sympathischsten war mir persönlich noch Nikolai. Hinsichtlich der charakterlichen Entwicklung hätte ich mir sowohl bei Pascha, als auch bei Vika etwas mehr erwartet, ich fand beide zum Ende hin recht blaß.

Ich konnte nicht erkennen, inwiefern das Spiel der Krone etwas mit der künftigen Tätigkeit als Magier des Zaren zu tun hat. Die Zaubereien waren zwar fantasievoll und sicherlich schön anzuschauen und zu erleben, für mich war da aber kein roter Faden zu erkennen, es wirkte etwas planlos. Und mir war auch nicht klar, welche Art von Magie im Dienst des Zaren benötigt wird.

Die Spannung war von Anfang an hoch und ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn es für mich ein paar Ungereimtheiten gab und auch zum Ende hin nicht alle Beweggründe für mich nachvollziehbar waren. Die Gefühle von Vika, Nikolai und Pascha kamen bei mir nicht richtig an. Mir fehlte hier das Knistern und das Herzklopfen. Die Liebesgeschichte hat mich nicht überzeugt.
Die Handlungsstränge mit Aizana und auch mit den Geschwistern Sergej und Galina waren allerdings gut in die Gesamtgeschichte eingeflochten. Allerdings habe ich besonders bei den Geschwistern noch ein paar tiefergehende Informationen vermisst.

Insgesamt kann ich sagen, dass "The Crown`s Game" ein spannender Fantasyroman in einem ungewöhnlichen, interessanten Setting ist. Die Autorin bewies viel Phantasie, allerdings hat mich die Geschichte zum jetzigen Zeitpunkt nicht völlig überzeugt. Vielleicht gelingt das mit dem zweiten Band.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Größtenteils spannend mit Schwächen in der Auflösung

Die Karte
0

In Hamburg kommt es zum Mord an einer Joggerin, die ihre Laufstrecken trackt und in eine Fitnessgruppe online stellt. Kurze Zeit später schlägt der Mörder erneut zu. Das Opfer auch diesmal eine Frau aus ...

In Hamburg kommt es zum Mord an einer Joggerin, die ihre Laufstrecken trackt und in eine Fitnessgruppe online stellt. Kurze Zeit später schlägt der Mörder erneut zu. Das Opfer auch diesmal eine Frau aus der Laufcommunity. Kennt der Täter die Lieblingsstrecken seiner Opfer?

Der vierte Fall für Jens Kerne und Rebecca Oswald, den man aber auch problemlos unabhängig von der Reihe lesen kann. Der Einstieg ins Buch ist spannend und beginnt mit einem verstörenden Prolog. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Handlungsstränge und durch die abwechselnde Erzählweise bleibt der Spannungsbogen konstant hoch. Neben den Morden an den Joggerinnen, beobachtet Rebecca einen älterern Mann, der mit einem Fahrrad Leichenteile durch Hamburg transportiert, wir begleiten ein junges Mädchen in einem lieblosen, von Hass geprägtem Elternhaus und erhalten Einblick in die gestörte Psyche des Mörders.

Über Dreiviertel des Buches habe ich mich bestens unterhalten gefühlt, leider hat mich das Ende dann etwas enttäuscht. Um meine Frustration über das Ende detailliert zu erklären, müsste ich spoilern, aber das möchte ich nicht. Nur so viel ... meiner Meinung nach wecken Titel und Klappentext Erwartungen, die dann eigentlich nur am Rande eine Rolle spielen. Auch das Meisterwerk, das der Täter mit seinen Morden erschaffen wollte, erschloss sich mir nicht. Am Ende blieben für mich doch einige Zusammenhänge unklar und somit einige Fragen offen. Eine Sache die mich persönlich gestört hat waren die Anspielungen auf die im Buch bereits überstandene Corona-Pandemie. Vermutlich wollte der Autor hier aktuell sein, leider stecken wir aber noch mitten in der Pandemie und dann ist es schon ein bisschen grotesk von „Überbleibseln der Pandemie“ zu lesen.

Neben den Kritikpunkten möchte ich aber noch ein paar positive Dinge nennen. Jens und Rebecca hatten erneut meine volle Sympathie. Die Charakterentwicklung des Kommissars in diesem Band und die dadurch bedingte privaten Entwicklungen haben mir richtig gut gefallen. Auch der Aufbau mit den relativ kurzen Kapiteln mit ihren Cliffhangern und die hohe Spannung haben mich überzeugt. Ebenso mochte ich das Thema des Missbrauchs von sozialen Medien und den Hinweis auf die Gefahr, die daraus resultiert, private Dinge öffentlich zu teilen.

Fazit: Die Karte wird zwar nicht mein Lieblingsband der „Kerner und Oswald - Reihe“, hat mir aber unterhaltsame und spannende Lesestunden beschert. Das Ende war mir insgesamt etwas zu konstruiert und beantwortete nicht alle meine Fragen, trotzdem gibt’s von mir eine Leseempfehlung für Thrillerfans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2021

Dranbleiben lohnt sich

Eine perfekte Ehe
0

Inhalt:
Lizzie Kitsakis hat kürzlich der Staatsanwaltschaft den Rücken gekehrt und arbeitet nun als Anwältin. Da erreicht sie der Hilferuf ihres alten Studienfreundes Zach, der verdächtigt wird, seine ...

Inhalt:
Lizzie Kitsakis hat kürzlich der Staatsanwaltschaft den Rücken gekehrt und arbeitet nun als Anwältin. Da erreicht sie der Hilferuf ihres alten Studienfreundes Zach, der verdächtigt wird, seine Frau Amanda ermordet zu haben. Lizzie und Zach waren zu Studienbeginn gute Freund und sie glaubt an seine Unschuld, obwohl sie sich seit Jahren nichtgesehen haben.
Sie beginnt mit ihren Ermittlungen in Zach’sund Amanda’s Freundeskreis, alles gut situierte Familien die in einem gehobenen Wohnviertel in Brooklyn leben.
Nach und nach blickt sie hinter die Fassaden und stellt fest, nichts ist so perfekt, wie es scheint.

Meinung:
Mir ist der Einstieg nicht leicht gefallen. Man erfährt die Geschichte aus Lizzies Sicht ... nach Amanda’s Ermordung. Außerdem lesen wir Amanda’s Perspektive, die die letzen Tage vor ihrem Tod schildern. Dazwischen gibt es Vernehmungsprotokolle von Besuchern der Party, nach der Amanda getötet wurde. Das ganze ist zwar abwechslungsreich, aber leider brauchte die Handlung sehr lange, bis sie dann an Fahrt aufnahm und spannend wurde.
Die Charaktere sind facettenreich, haben ihre individuellen Eigenheiten und man hat die komplette Bandbreite an Menschen von Sympathieträgern bis zu narzisstischer Psychopathen. Auch das Leben der New Yorker Upper Class wird interessant geschildert.
Ungefähr nach der Hälfte hat mich die Geschichte dann doch in ihren Bann gezogen, es kam zu einigen unerwarteten Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Wenn man denkt, kurz vor der Lösung zu sein, hält die Autorin doch noch eine Überraschung parat. Das Ende hat mich wirklich überzeugen können.

Fazit:
Auch wenn der Anfang dem Leser eine große Portion Durchhaltevermögen abverlangt, lohnt sich das Dranbleiben! Clever konstruierter Thriller, der den Leser in die Abgründe der High Society und der menschlichen Seele blicken lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2020

Ist der Mensch gut oder böse?

Mind Games
0

„Dein Geschenk ist das Spiel – traust du dich zu spielen?“ Dazu erhältst du eine URL und einen Zugangscode. Würdest DU spielen?

Lana erhält eben diese Einladung an ihrem Geburtstag und ist kurz darauf ...

„Dein Geschenk ist das Spiel – traust du dich zu spielen?“ Dazu erhältst du eine URL und einen Zugangscode. Würdest DU spielen?

Lana erhält eben diese Einladung an ihrem Geburtstag und ist kurz darauf verschwunden. Ihre 16jährige Tochter wendet sich an Marcus Jameson, einen ehemaligen Mitarbeiter des MI-6, und an Privatdetektivin und Psychologin Dr. Augusta Bloom. Schnell finden sie heraus, dass Lana nicht die einzige verschwundene Person ist und das alle Vermissten wohl Gemeinsamkeiten hatten.

Es gibt zunächst zwei Erzählstränge, zum einen den Vermisstenfall und dann noch Gespräche mit einer 14jährigen, die einen Mann in Notwehr fast mit einem Bleistift erstochen hat. Zwischen diesen wird immer hin und her gesprungen und lange Zeit war mir völlig unklar, wie die beiden Handlungen zusammenhängen. Verbindungsglied war Augusta, die ich als Person extrem spannend fand, ihre Fähigkeit Menschen zu analysieren und zu durchschauen ist phänomenal und die Ausführungen zu Eigenschaften von Psychopathen fand ich äußerst interessant. Und auch die 14jährige Seraphina konnte mich faszinieren, ihre Gedankengänge und ihre manipulative Art haben mich ebenso schaudern lassen, wie die Gefühlskälte und Emotionslosigkeit, die sie an den Tag legte.

Mich hat das Grundthema des Buches - was macht Psychopathen aus, welche Eigenschaften bringen sie mit, ist der Mensch nicht grundsätzlich gut und böse – sehr angesprochen. Die Ausführungen und Diskussionen hat die Autorin, die selbst Psychologin ist, gut in die Handlung eingeflochten.

>> Zum ersten Mal sah er Psychopathen einfach als „anders“ statt als „verkehrt“.<<

Das Buch beginnt hochspannend, die Spannung flacht dann zwar minimal ab, steigt aber in der zweiten Hälfte des Buches stetig an, so dass ich das Buch kaum noch zur Seite legen mochte. Wer hier allerdings einen blutigen Thriller mit vielen Leichen erwartet, kommt in dieser Hinsicht nicht auf seine Kosten. Durch häufige Perspektivwechsel und relativ kurze Kapitel wurde das Buch nie langweilig. Der Plot Twist sowie die Zusammenführung der Handlungsstränge kam für mich überraschend. Das Ende fand ich dann fast ein wenig zu offen.

Ich bin gespannt, wie es im zweiten Fall des Ermittler-Duos weitergeht. Ich hoffe dann etwas mehr zu Marcus Jameson zu erfahren, er ist meiner Meinung nach recht farblos geblieben. Ich hatte auch selten das Gefühl, dass Bloom und Jameson ein richtiges Team bilden, auch da ist in Band 2 noch Raum für Entwicklung.

Fazit: Ein spannender Reihenauftakt mit einer etwas introvertierten und undurchsichtigen Psychologin als Ermittlerin. Ich möchte mehr von ihr erfahren und freue mich auf einen zweiten Fall für Bloom und Jameson!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere