Wie man Abschied nimmt
Die Wahrheit über Dinge, die einfach passierenDarum geht's:
Suzy erlebt den Verlust ihrer Freundin Franny im Alter von zwölf Jahren. Sie kann nicht verstehen, wie Franny ertrunken sein kann - schließlich war diese doch eine gute Schwimmerin. Kurzerhand ...
Darum geht's:
Suzy erlebt den Verlust ihrer Freundin Franny im Alter von zwölf Jahren. Sie kann nicht verstehen, wie Franny ertrunken sein kann - schließlich war diese doch eine gute Schwimmerin. Kurzerhand beschließt sie herauszufinden, was ihre Freundin getötet hat. Dabei stößt sie auf das Geheimnis der Quallen. Ihre Stiche töten sehr viel mehr Menschen, als die meisten annehmen. In ihrer Trauer beginnt Suzy jedoch auch zu schweigen und findet auf ihrem weiten Weg der Erkenntnis mehr, als sie gesucht hat.
Meine Meinung:
Ali Benjamin führt uns sanft an das Thema der Quallen heran. In jedem Kapitel warten mehr und mehr Informationen auf uns - nicht nur über Quallen, sondern auch über wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Protagonistin Suzy macht sich über Vieles Gedanken. Sie ist im Grunde viel reifer als die anderen Jugendlichen, die sich mit nicht ganz so wichtigen Dingen im Leben wie Haare oder Jungs beschäftigen. Sie hingegen findet steriles Urin oder Quellen interessant. In Rückblenden erfahren wir, dass Suzy es nicht immer leicht hatte: Selbst mit ihrer besten Freundin Franny lief nicht alles so rosig, wie man zu Beginn annimmt. Suzy hatte schon immer eine andere Art zu denken und wirkt nach außen hin wie ein Freak. Mir gefällt es sehr gut, dass wir über Suzy so viel erfahren und kann sie trotz ihrer Andersartigkeit wunderbar nachvollziehen. Denn auch, wenn sie in ihren Gedanken vielleicht reifer ist - bald erkennen wir, dass sie mehr Kind geblieben ist, als die anderen, denn sie versteckt sich vor ihrer eigenen Trauer und vor Veränderungen.
Gut gefallen hat mir außerdem die Gestaltung des Buches. Ich liebe das Cover und dass an jedem neuen Kapitelanfang eine gezeichnete Qualle auf uns wartet. Auch die Zitate von Mrs Turton sind wunderbar und führen uns durch die Wissenschaft, ohne, dass es langweilig wird.
Natürlich hat auch Suzys Schweigen weitreichende Konsequenzen. Ihre Eltern wissen sich nicht zu helfen und schicken sie prompt zur Therapeutin. Ihre Art der Sitzung ist für mich verständlich, wenn auch nicht besonders effizient. Besonders am Ende spielt die Familie noch eine größere Rolle und ich finde es toll, dass Homosexualität ganz selbstverständlich mit in das Buch einfließt. Das Buch selbst hat eine ausgesprochen schöne Art mit sensiblen Themen wie dem Tod und Schweigen umzugehen. Es konnte mich emotional mitreißen und besitzt alles, was es braucht, um einen sehr guten Roman abzugeben. Auch das Ende war überraschend und wirklich wunderbar!
Fazit:
Mit nur knapp 240 Seiten schafft es die Autorin, sensible Themen aufzugreifen und einem nah zu bringen. Das Buch war spannend, lehrreich und regt zum Nachdenken an. Es ist schön zu sehen, dass solche wichtigen Themen wie das Loslassen und Trauern behandelt werden, ohne zu erdrücken. Für mich definitiv ein Highlight!