Cover-Bild Durch Nacht und Wind (Goethe und Schiller ermitteln)
Band der Reihe "Goethe und Schiller ermitteln"
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 237
  • Ersterscheinung: 04.03.2017
  • ISBN: 9783608503760
Stefan Lehnberg

Durch Nacht und Wind (Goethe und Schiller ermitteln)

Die criminalistischen Werke des Johann Wolfgang von Goethe. Aufgezeichnet von seinem Freunde Friedrich Schiller

Goethe und Schiller: Das scurrilste Ermittlerduo vor Sherlock Holmes und Dr. Watson!

Der Großherzog von N. ist zutiefst beunruhigt. Er hat einen Brief erhalten, in dem behauptet wird, dass ein Smaragdring, der sich in seinem Besitz befindet, mit einem alten Fluch beladen sey. Dieser soll unfehlbar den Tod seines Besitzers herbeiführen. Goethe und Schiller werden zur Hülfe gerufen ...

Anna Amalia, die Mutter von Weimars Regenten Carl August, bittet Goethe und Schiller, den Großherzog, der mit seiner Familie im Lustschloss Belvedere bey Weimar untergebracht ist, aufzusuchen. Sie sollen ihn davon überzeugen, dass die Geschichte mit dem Fluch Unfug sey und er sich keine Sorgen machen müsse. Da der Großherzog sich als höchst unsympathisch erweist, beschließen Goethe und Schiller, ihn in seiner Angst noch zu bestärken. Doch in selbiger Nacht verstirbt der Großherzog. Die Umstände sind der Art, dass weder eine natürliche Todesursache, noch Mord oder Selbstmord in Frage kommen. Eine unmögliche Situation. Goethe und Schiller werden gebeten, die Angelegenheit discret zu untersuchen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2017

Goethe und Schiller auf Abwegen

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Diese Detektivgeschichte um die zwei deutschen Geistesgrößen führt ins Jahr 1797. Goethe erhält vom Fürstenhaus den Auftrag, sich um den als Gast im Schloss Belvedere weilenden abergläubischen Großherzog ...

Diese Detektivgeschichte um die zwei deutschen Geistesgrößen führt ins Jahr 1797. Goethe erhält vom Fürstenhaus den Auftrag, sich um den als Gast im Schloss Belvedere weilenden abergläubischen Großherzog zu kümmern. Dieser besitzt einen sehr wertvollen Smaragdring, der mit einem Fluch beladen scheint, der den Tod des jeweiligen Besitzers vorhersagt. Goethe lässt sich vom Freund Schiller begleiten, der die folgenden Ereignisse dann als Ich-Erzähler beschreibt. Das erinnert nicht von ungefähr an das berühmte Gespann Holmes und Watson.
Der naturwissenschaftlich denkende Goethe hält einen Fluch für ausgeschlossen, aber aus Zorn über den recht unhöflichen Empfang des Großherzogs, bestätigt er ihn in seinem Glauben. Doch dann stirbt der Herzog einen unnatürlichen, sehr geheimnisvollen Tod und der Ring zieht eine Spur von Todesfällen nach sich.
Die beiden Detektive wider Willen stürzen sich in die Spurensuche und gehen dabei auch recht unkonventionelle Wege um ihren geheimnisvollen Gegner zu entlarven.
Eine leise Ironie und viele Anspielungen auf die Zeit durchzieht diese amüsante Geschichte. Ganz im Stil der Zeit ist der Sprachduktus mit vielen fast vergessenen Vokabeln. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Wenn sich Goethe nur noch sehr dunkel an seine eigenen Verse erinnert, die hier als Spur gelegt wurden, oder sich Schiller mehr als einmal über die Dünkel seines Freundes ärgert, fand ich die Anspielungen auf die Werke und die Biografie der Dichter sehr amüsant.
Das Buch ist nicht nur eine Hommage an Conan Doyle, sondern auch eine Hommage an den so beliebten Schauerroman des 18. Jahrhunderts. Wenn es über Geheimtüren, dunklen Verliesen und gefährliche Verfolgungsjagden per Kutsche oder Montgolfiere zur Lösung des Rätsel um den verfluchten Ring führt, macht auch der Leser eine kleine Zeitreise.
Ich habe mich mit dieser Geschichte bestens unterhalten und mochte die altertümelnde Sprache genauso, wie mir die schöne Ausstattung mit den Scherenschnitten und der Titelgestaltung gefallen haben.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Goethe und Schiller als Holmes und Watson

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Goethe und Schiller werden von Anna Amalia und dem Regenten Weimars Carl August gebeten, den Irrglauben des Großherzogs von N. Einhalt zu gebieten. Dieser ist nämlich der festen Überzeugung, dass ein Ring ...

Goethe und Schiller werden von Anna Amalia und dem Regenten Weimars Carl August gebeten, den Irrglauben des Großherzogs von N. Einhalt zu gebieten. Dieser ist nämlich der festen Überzeugung, dass ein Ring seiner Familie mit einem Fluch beladen sei. Kurzerhand machen sich Goethe und Schiller auf den Weg ins Lustschloss Belvedere bei Weimar. Doch in der Nacht ihrer Ankunft verstirbt der Großherzog auf mysteriöse und unerklärliche Art und Weise.

Die Idee, diese beiden Größen der deutschen Literatur in einem Krimi agieren zu lassen, machte mich wirklich ganz neugierig. Zumal Goethe und Schiller wirklich befreundet waren.
In einer Sherlock Holmes und Dr. Watson Art machen sich die beiden dann auch gleich ans Werk und versuchen, die mysteriösen Umstände des Todes vom Großherzog zu klären. Doch gestaltet sich dies schwieriger als erwartet.
Woran ich mich aber wirklich erst einmal gewöhnen musste, war der Schreibstil. Dieser war angepasst an die damalige Zeit, weshalb einige Ausdrucksweisen und die Rechtschreibung mich öfters aus dem Konzept brachten. Irgendwann legte sich dies jedoch und kaum hatte ich mich an den Schreibstil gewohnt, so konnte ich ein sehr rasches Lesetempo aufrecht erhalten.
Begünstigt wurde das Tempo durch die wirklich spannende Handlung. Ja, es erinnert schon etwas zu sehr an Sherlock Holmes, doch da ich die Geschichten von Holmes und Watson sehr gerne mag, hatte ich auch an „Durch Nacht und Wind“ große Freude.
Der Autor baute geschickt auch Informationen über Goethe und Schiller und ihre Werke mit in die Geschichte ein, so dass der Leser noch ein wenig mehr über diese erfahren konnte und die Figuren noch lebendiger wirkten.
Die Auflösung stellte mich wirklich zufrieden und alle losen Fäden der Geschichte wurden gekonnt miteinander verknüpft.
Auf den zweiten Band bin ich nun doch gespannt.

Veröffentlicht am 31.03.2018

Genial im Duett

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„Mag die Nachwelt uns verdammen - jedoch hätten wir erneut die Wahl, wir würden ein 2tes Mal genauso handeln.“ Ein kryptischer Satz, mit dem Friedrich Schiller sein Vorwort zu seiner im Jahr 1799 verfassten ...

„Mag die Nachwelt uns verdammen - jedoch hätten wir erneut die Wahl, wir würden ein 2tes Mal genauso handeln.“ Ein kryptischer Satz, mit dem Friedrich Schiller sein Vorwort zu seiner im Jahr 1799 verfassten Niederschrift beendet! Was mag wohl dahinter stecken?
Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe wird beauftragt, den äußerst mysteriösen Mord an Großherzog N., der sich mit seiner Familie im Schloss Belvedere nahe Weimar aufhält, zu klären. Sein Freund Schiller, der später die Ereignisse aufzeichnet, begleitet und unterstützt ihn bei den Nachforschungen. Dabei scheint ein kostbarer, jedoch mit einem schrecklichen Fluch beladener Ring eine entscheidende Rolle zu spielen.
In nostalgischer Aufmachung präsentiert sich Stefan Lehnbergs Buch über „die criminalistischen Werke des Johann Wolfgang von Goethe“ ; das Cover zeigt die Silhouetten des Ermittler-Duos, und der Titel ist in alter Frakturschrift wiedergegeben. Einen kleinen Touch Altertümlichkeit verleiht Lehnberg auch seinem Stil: In seinen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil mischt er eine Andeutung an historische Schreibweise. Humorvoll-ironisch nähert sich Lehnberg den großen Literaten, holt sie von ihrem Dichterpodest und stellt sie mit ihren menschlichen Vorzügen und Schwächen dar. Schillers Kommentare, die kleinen Sticheleien und Zwistigkeiten zwischen den Poeten sowie die bunte Mixtur aus historischen und fiktiven Personen beleben den Kriminalfall und machen ihn „anders“. Und wer schon immer einmal wissen wollte, woher Goethes Roman „Hermann und Dorothea“ seinen Namen hat, erhält hier eine Erklärung.
Ein wirklich sehr unterhaltsames Büchlein!

Veröffentlicht am 17.07.2017

Sturm und Drang und Crime

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Der Großherzog von N. residiert mit seiner Familie im Lustschloss Belvedere bei Weimar. Er ist furchtbar abergläubisch, und als er den Brief eines bekannten Professors erhält, der ihn vor einem Fluch warnt, ...

Der Großherzog von N. residiert mit seiner Familie im Lustschloss Belvedere bei Weimar. Er ist furchtbar abergläubisch, und als er den Brief eines bekannten Professors erhält, der ihn vor einem Fluch warnt, welcher auf einem Ring in seinem Besitz liegen soll, ist er zutiefst beunruhigt. Goethe und Schiller werden zu ihm gesandt, um ihn in dieser Hinsicht diskret zu beruhigen, doch nur eine Nacht später stirbt der Großherzog unter mysteriösen Umständen. Um einen Skandal zu vermeiden müssen sich wiederum Goethe und Schiller um die Aufklärung seines Todes kümmern, und dabei werden ihre aufklärerischen Vorstellungen auf eine harte Probe gestellt und sie geraten mehrmals in Lebensgefahr.

Kalkofe hatte sichtlich Spaß beim Lesen des altertümlichen Deutsch', das so typisch ist für die Werke der beiden Hauptdarsteller. An dieser Stelle ziehe ich meinen Robin-Hood-Hut vor dem Autor, dem es sehr gut gelungen ist, sich darauf einzulassen, ohne dass es extrem übertrieben wirkte, eine richtig gute Leistung. Auch die meisten der Ideen und Wendungen der Geschichte fand ich super, obwohl ich zugeben muss, dass mir vieles schneller klar war als den beiden Hobbydetektiven. (Schön, ich habe wahrscheinlich auch mehr Krimis gelesen als Schiller und Goethe.) Auch war für mich die Dynamik zwischen beiden manchmal ein bisschen zu sehr auf Holmes und Watson projiziert, und dass sich Wat... Schiller nach kurzer Zeit als exzellenter Techniker herausstellt, dem es gelingt, einen Ballon zu fliegen und zu navigieren, war mir ein wenig zu viel des Guten. Aber trotzdem hat das Hören dieses Buches großen Spaß gemacht und einige Fahrten über Land kurzweiliger werden lassen.