Ein Wohlfühlbuch über den Zauber der Verbindung zwischen Mensch und Tier
Darum geht‘s:
Miyu ist eine introvertierte, junge und alleinstehende Frau. Der Umgang mit anderen Menschen fällt ihr sehr schwer und sie fühlt sich oft einsam. Als sie an einem verregneten Tag einen kleinen ...
Darum geht‘s:
Miyu ist eine introvertierte, junge und alleinstehende Frau. Der Umgang mit anderen Menschen fällt ihr sehr schwer und sie fühlt sich oft einsam. Als sie an einem verregneten Tag einen kleinen Kater am Straßenrand findet, nimmt sie ihn kurzerhand bei sich auf und tauft ihn Chobi. Der kleine Kater schafft es, Miyus Wohnung mit Leben zu füllen und sie viel weniger allein fühlen zu lassen. Auch für Chobi beginnt ein neues Leben. Und während Miyu tagsüber arbeitet, streunt er durch die Nachbarschaft und begegnet so manch anderem Vierbeiner und deren menschlichen Freunden.
Das moderne Leben hält für Mensch und Tier so einige Hürden bereit. In vier Geschichten wird erzählt wie tröstlich und wertvoll eine Verbindung zwischen Mensch und Tier ist und was für eine Bereicherung solch vierbeinige Weggefährten sein können.
So fand ich‘s:
Die beiden Animékollegen und Drehbuchautoren Makoto Shinkai und Naruki Nagakawa haben aus Shinkais erstem preisgekrönten Kurzfilm „She and her Cat“ (Kanojo to Kanojo no Neko) dieses Büchlein mit vier Geschichten gezaubert.
Die Perspektive der einzelnen Erzählungen wechselt zwischen den jeweiligen Protagonisten und den vierbeinigen Figuren. Die Abschnitte, die aus der Sicht der Tiere geschildert werden, sind möglicherweise nicht jedermanns Sache. Aber obwohl die pelzigen Figuren sich manches Mal allzu menschlich verhalten, sind für mich diese Szenen trotzdem stimmig und erweitern so das Erzählspektrum sehr eingängig.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass die scheinbar unabhängigen Geschichten auf spezielle Weise miteinander verbandelt sind und sich das Büchlein bis zum Schluss hin so zu einem Gesamtbild entwickelt.
Das Geschenk, welches der Regentag Miyu macht, ist so viel mehr als einfach ein Kater. Der kleine Chobi bringt nicht nur Leben in Miyus Bude, er öffnet auch Miyus Herz und verändert damit ihren Blick auf ihr Umfeld. Und das Buch hat auch mich als Leser mit vier kleinen, ganz besonderen Geschichten beschenkt. Beim Lesen habe ich jeweils ganz automatisch einen Gang runter geschaltet und innegehalten, um die leisen Töne und zarten Farben, in denen die Geschichten rund um Chobi und Co. erzählt werden und die kleinen Weisheiten, die man zwischen den Zeilen entdecken kann, auf mich wirken zu lassen.
Für mich ist „Das Geschenk eines Regentages“ eine poetische Flucht aus dem Alltag – ein richtiges Wohlfühlbuch über den Zauber der Verbindung zwischen Mensch und Tier und dem Beweis, dass ein Regentag nicht zwingend grau sein muss.