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Veröffentlicht am 03.09.2021

Rückschau auf die Hippies der wilden 60-er Jahre mit zu vielen Befindlichkeiten

Schrei nach Stille
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Ein marodes Haus im hessischen Klein-Rhoda wird Schauplatz eines dunklen, vor 40 Jahren begangenen Mordes. Sophie Winter, die in dieses besagte Haus mit ihrem wilden Geheimnis erneut einzieht, schreibt ...

Ein marodes Haus im hessischen Klein-Rhoda wird Schauplatz eines dunklen, vor 40 Jahren begangenen Mordes. Sophie Winter, die in dieses besagte Haus mit ihrem wilden Geheimnis erneut einzieht, schreibt einen Bestseller über den ‚Summer of love‘ von drei Hippies, zwei Frauen und einem Mann..
In diesem Dorf wird diese Erinnerung an diese Sonderlinge wieder lebendig, die einst einen längst vergangenen Sommer lang von dieser Dorfbevölkerung heftig angefeindet wurden. Auch die Polizei holt die bereits verstaubte Akte aus 1968 über das mysteriöse, bisher unaufgeklärte Verschwinden einer dieser zwei Frauen mit vielen suspekten Lastern wie Drogen und freier Liebe wieder aus dem Archiv. Zeitgleich wird auch der 12-jährige Luca seit mehreren Tagen erneut vermisst.
In diesem leisen Krimi werden im ‚Summer of love‘ kurze Sätze verarbeitet, die Wortwahl ist treffend gewählt je nach Alters- und Berufsgruppe, ohne künstliche wortreiche ‚Verzierungen‘. Der Spannungsbogen ist durch die große Anzahl an Protagonisten mit all ihren Befindlichkeiten nicht stramm genug gezogen.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Athen und Miras frühere Freunde – ein nicht überzeugendes Romangeschehen.

Zikadensommer
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"....ich hatte zwei Leben geführt: mein Leben in den Staaten und mein Leben hier, aber irgendwie war meine Wurzellosigkeit zu einer Art Falle geworden." (S. 130)
Wie im Fall von Mira stelle ich mir das ...

"....ich hatte zwei Leben geführt: mein Leben in den Staaten und mein Leben hier, aber irgendwie war meine Wurzellosigkeit zu einer Art Falle geworden." (S. 130)
Wie im Fall von Mira stelle ich mir das Leben in zwei verschiedenen Welten sehr gespalten vor, ob notgedrungen durch Exilaufenthalt oder durch freiwillig gewählte Emigration: Das Ich, das Selbst scheint gespalten zu sein, verloren in beiden Welten. Eine solche Lebenssituation kann man nicht so leicht nachempfinden, wenn der Leser nie in einer solchen Lebenskonstellation versetzt wurde, ‚gelebt‘ hat.
Die Beziehung zum ‚Kapitän‘ plätschert ohne eigentlichen Spannungsbogen dahin, ohne roten Faden. Das Leben incl. dem Tod der Künstlerin Nefeli nimmt insgesamt einen größeren Raum im Buch ein, aber auch etwas zu farblos eingefädelt.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Kurzgeschichten besonderer Art

Mein Sternzeichen ist der Regenbogen
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Der Titel des Buches geht hervor aus der ersten Geschichte im Buch über das Geburtsdatum, das wohl nur schwer herauszufinden ist in manchen Fällen in Syrien.
27 Geschichten spielen an diversen Schauplätzen ...

Der Titel des Buches geht hervor aus der ersten Geschichte im Buch über das Geburtsdatum, das wohl nur schwer herauszufinden ist in manchen Fällen in Syrien.
27 Geschichten spielen an diversen Schauplätzen wie Damaskus, Heidelberg, München, Hannover, Pfalz etc.. Sie handeln von Reisen, Geheimnissen, Geburtstagen, Klassentreffen, Tieren, Lachen, Emigranten und Sehnsucht, erzählt in einer besonderen Art. An manchen Stellen erinnert mich mancher Inhalt an die Geschichten aus 1001 Nacht, eine Welt zwischen Orient und Okzident, stets mit einer Überraschung endend. Man erfährt viel über die alte Heimat Syrien, aber auch die neue Heimat Deutschland wird in diesen Geschichten sprachlich ausgefeilt dargestellt, mit Humor oder auch mit vielen tragischen Momenten präsentiert.
Das Cover mit gelbem Untergrund und blau unterlegtem Zentrum zeigt an kreisförmig verlaufenden, weiter ausschweifenden Linien Kästchen in kräftigen bunten Farben. Interpretieren könnte man dies folgendermaßen: im blauen Zentrum des Covers befindet sich das syrische Dorf bei Damaskus mit Zensur, Intoleranz, politischer Willkür etc. , dagegen mit weiteren Stationen – in sonnigem Gelb gehalten - der weitere Lebenslauf des Autors: künstlerisch ansprechend komponiert.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ein Roman über das rätselhafteste Gemälde des Louvre

Die dritte Frau
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Ein Roman über das rätselhafteste Gemälde des Louvre, über das geheimnisvolle Renaissance-Gemälde „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“ und einer obsessiven Liebe zu einer direkten Nachfahrin ...

Ein Roman über das rätselhafteste Gemälde des Louvre, über das geheimnisvolle Renaissance-Gemälde „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“ und einer obsessiven Liebe zu einer direkten Nachfahrin der zweiten Frau auf dem Gemälde, der geheimnisvollen Camille Balzac. Dieser Roman aus der Epoche des französischen Königs Heinrichs IV. handelt von Liebe und Kunst, historischen Fakten um den rätselhaften Tod der schönen Herzogin Gabrielle wenige Tage vor ihrer Hochzeit mit Heinrich IV. und das ewige Rätsel um Mann und Frau – ein gefährliches Spiel aus Verlockung und Zurückweisung zwischen Autor und dieser dritten Frau Camille.
Dieser Roman knüpft thematisch an Wolfram Fleischhauers Bestseller „Die Purpurlinie“ an. „Die dritte Frau“ ist jedoch ein völlig eigenständiger Roman. Diese Fortsetzung mutiert zu einer zeitgenössischen tragischen Liebesgeschichte und einem Literaturduell zwischen einem Autor, dem trotz jahrelanger Recherchen aus dieser Epoche der Renaissance keine schlüssige Aufklärung über Gabrielles Tod gelingt, und dieser recht eigensinnigen Leserin Camille, die ihm unbekannte Quellen zuspielt.
Durch die Verarbeitung dieser vielen historischen Fakten wird ein zügiger Spannungsaufbau erschwert, der Schreibstil erscheint brüchig durch das Zitieren und Übersetzen von Originalbelegen aus dem Französischen bzw. Italienischen. Der Charakter der dritten Frau, Camille Balzac, war für mich etwas schwer zu entschlüsseln, vielleicht zu geheimnisvoll.
Dennoch würde ich sehr gern den Vorgänger-Roman „Die Purpurlinie“ lesen zur Vervollständigung meiner Kenntnisse über die historischen Fakten des Gemäldes „Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern“.

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Veröffentlicht am 13.12.2024

Eine Hommage an die ehemalige Filmindustrie in osteuropäischen Kriegsgebieten

Die Projektoren
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Das in zwei Segmente unterteilte Cover zeigt im Schriftbild Perspektiven, farblich vor dem mehrschichtigen Hintergrund gut platziert – kreativ.
Mit 1056 Seiten ist dieser Roman sehr umfangreich. Beginnend ...

Das in zwei Segmente unterteilte Cover zeigt im Schriftbild Perspektiven, farblich vor dem mehrschichtigen Hintergrund gut platziert – kreativ.
Mit 1056 Seiten ist dieser Roman sehr umfangreich. Beginnend in Annaberg-Buch im Erzgebirge geht die Zeitreise ins heutige Kroatien, nach Serbien etc., in Orte wie Novi Sad, Split, Belgrad oder ins Velebitgebirge. Stets spielen Projektoren, Filmvorführgeräte in Bioskopen, den Kinos vergangener Zeiten, eine wichtige Rolle neben der historischen Rückbesinnung auf endlose, verwirrende Kampfhandlungen der Partisanen zwischen deutschen, serbischen, kroatischen, russischen Soldaten etc. Auch auf die Helden der Projektoren wird Bezug genommen: Tarzan, Winnetou oder Old Shatterhand neben vielen Stummfilmkomikern. Auf den Autor Karl May, sein Leben und seine Erzählungen wird häufig zurückgegriffen. Wie das Leben eines jungen Meldegängers, Cowboy, in diesen Breiten durch den 2. Weltkrieg ausgesehen hat, wird mittels vieler Albträume bruchstückhaft unsortiert beschrieben. Der Inhalt folgt leider keiner linearen Abfolge, keinem roten Faden. Der Schreibstil, durchsetzt mit kroatischen Begriffen, teils mit langer Satzkonstruktion, ist anstrengend, auch stellenweise wirr. Man braucht robustes Durchhaltevermögen beim Lesen.

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