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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2021

Zauberhafte Idylle und ein Mord

Adria mortale - Bittersüßer Tod
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Italien 1958: Die beiden Touristinnen Sonja und Elke machen auf ihrer Reise nach Italien im traumhaften Ort Pesaro del Monte piccolo Cattolica halt. Wenige Tage danach wird der Dorfschullehrer Kilian Rossi ...

Italien 1958: Die beiden Touristinnen Sonja und Elke machen auf ihrer Reise nach Italien im traumhaften Ort Pesaro del Monte piccolo Cattolica halt. Wenige Tage danach wird der Dorfschullehrer Kilian Rossi Tod aufgefunden und mit der Ruhe ist es plötzlich vorbei. Die Besitzerin der Pension, in der Rossi abgestiegen ist, Federica Pellegrini glaubt nicht an einen Unfall. Commissario Garibaldi ist anfangs wenig entzückt über ihren Eifer. Doch Federica lässt sich nicht irren und gerät dabei selbst ins Kreuzfeuer.


Die Autorin Margherita Giovanni fängt mit ihrem sehr bildhaften Schreibstil die Idylle des ital. Dorfes Pesaro del Monte piccolo Cattolica gut ein. Auch der Zeitgeist Italiens der 50er Jahre wird dadurch fassbar. Die Verwendung vieler rhetorischer Stilmittel hemmt an manchen Stellen allerdings den Lesefluss.
Zu Beginn werden zahlreiche Charaktere in die Handlung verstrickt. Um den Überblick zu bewahren, wäre ein Personenregister hilfreich gewesen. Je tiefer man jedoch in die Geschichte eintaucht, umso vertrauter werden die Figuren. Jede Person aus dem Dorf prägt zusätzlich noch das italienische Flair des Buches. Für die beiden deutschen Touristinnen Sonja und Elke hätte ich mir, dem Klappentext nach, eine prominenter Rolle erwartet. Federica und Commissario Garibaldi blühen in ihrer detektivischen Arbeit auf und präsentieren uns ein spannendes Finale.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 24.05.2021

Suche nach dem Glück

Reise mit zwei Unbekannten
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Alex leidet unter Depression, deshalb macht er sich auf nach Brüssel, um seine Jugendliebe zu besuchen. Über ein Mitfahrportal gabelt er die 95 jährige Maxine auf. Was er nicht weiß: Sie ist aus dem Seniorenheim ...

Alex leidet unter Depression, deshalb macht er sich auf nach Brüssel, um seine Jugendliebe zu besuchen. Über ein Mitfahrportal gabelt er die 95 jährige Maxine auf. Was er nicht weiß: Sie ist aus dem Seniorenheim ausgebüxt, um in Brüssel ihr Ableben selbst zu entscheiden.
Die spontanen Ideen von Maxine halten das kontroverse Paar auf Trab. Doch als sie von der Polizei gesucht werden, nimmt das eigentliche Abenteuer seinen Lauf.

Die Gegensätze der beiden Protagonisten bestimmen die Handlung. Alex ist schüchtern, depressiv und absolut lustlos. Maxine ist für ihr Alter noch fit, hat sehr viel Humor und die absurdesten Ideen. Sie ist jedoch geprägt von den strengen Abläufen im Altersheim und der Tatsache, dass sie schon bald mehr tote als lebendige Menschen kennt. Auf ihrer abenteuerlichen Reise öffnen sich die beiden und möchten dem jeweils Anderen wieder die Freude am Leben näher bringen - welch Ironie.

Zoe Brisby überzeugt mit einem lockeren und leichten Schreibstil. Zudem zeigt sie Fingerspitzengefühl bei ihrer humoristische Herangehensweise an ernsthafte Thematiken, wie Depression, das Altern und selbstbestimmtes Sterben. Nicht zuletzt versucht sie mit eingeschweißten Vorurteilen aufzuräumen.

Fazit: Eine berührende Geschichte über Freundschaft und die Liebe zum Leben.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Mut zur Selbstverwirklichung

My Traveling Piano
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Während seiner Arbeit für einen deutschen Autokonzern wurde Joe Löhrmann rasch klar, dass die Arbeit unter täglicher Routine und ohne Wertschätzung nicht lebenserfüllend ist. So begibt er sich auf eine ...

Während seiner Arbeit für einen deutschen Autokonzern wurde Joe Löhrmann rasch klar, dass die Arbeit unter täglicher Routine und ohne Wertschätzung nicht lebenserfüllend ist. So begibt er sich auf eine Weltreise und entdeckt dabei, worauf es ihm wirklich ankommt. Unterstützt von Familie & Freunde nimmt er die Zügel in die Hand, um seinen Traum zu verwirklichen.



Eine große Portion Mut, spannende Begegnungen, bereichernde Gespräche, glückliche Zufälle, tiefes Vertrauen und unterstützende Hände - so kann Joe Löhrmann seinen Traum vom Reisen und Klavier spielen Realität werden lassen. Er gibt einen sehr persönlichen Einblick in seine lebenslange Reise zur Selbstfindung. Dabei versucht er auch eingeschweißte gesellschaftliche Denkmuster aufzubrechen und eröffnet beispielsweise einen ganz anderen Blick auf Straßenmusiker. Die größte Inspirationsquelle für seine Kompositionen ist die Natur. So ist dieses Buch auch seine kleine Liebeserklärung an die traumhaften Plätze Thailands.


Fazit: Diese persönliche Geschichte über Selbstfindung und Selbstverwirklichung bietet eine gute Motivationsquelle, um die eigenen Träume wahr werden zu lassen.

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Jedermann - Ein Stück Tradition

Jedermannfluch
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Was wären die Salzburger Festspiele ohne das Stück Jedermann. Doch in diesem Jahr kommt der Tod nicht nur auf die Bühne, sondern er sucht sich auch im wahren Leben ein Opfer unter der Schauspielgesellschaft. ...

Was wären die Salzburger Festspiele ohne das Stück Jedermann. Doch in diesem Jahr kommt der Tod nicht nur auf die Bühne, sondern er sucht sich auch im wahren Leben ein Opfer unter der Schauspielgesellschaft. Die Faktenlage ist dünn und Martin Merana ist gefordert in viele verschiedene Richtungen zu ermitteln.


Auch Martin Meranas achter Fall lädt wieder bis zum Schluss zum Mitraten ein. Wichtige Hinweise bleiben vorerst unentdeckt und das Ende ist unerwartet. Die Kürzung des Zeitspanne auf vier Tage spiegelt den Druck der Salzburger Society wieder und verleiht dem Buch noch eine besondere Spannung. Der Protagonist Martin Merana bleibt authentisch und man kann sich gut in ihn hineinversetzen, auch wenn im Vergleich zu den anderen Romanen sein Privatleben dieses Mal sehr kurz kommt.

Die Beschreibungen der Spielorte im Buch spiegeln gut das Lokalkolorit der Gegen wieder: Kleine Gassen, bekannte Sehenswürdigkeiten, flairreiche Cafés, Auseinandersetzungen zwischen Touristen und Einwohnern uvm. Letzteres bringt einen als LeserIn zum Nachdenken über die Schwierigkeit des Umgangs mit historischen Orten und der Wertschätzung der Anrainer. Dennoch bekommt man nach all den Beschreibungen von Manfred Baumann Lust die Stadt Salzburg zu besuchen und das historisch-romantische Flair selbst zu erleben.

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Neuer Todesfall in der Salzburger High Society

Zauberflötenrache
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Die Zeit der Salzburger Festspiele ist angebrochen und die Premiere der Zauberflöte steht am Programm. Kommissar Martin Merana befindet sich mitten untern den Zuschauern, als die Hauptdarstellerin Anabella ...

Die Zeit der Salzburger Festspiele ist angebrochen und die Premiere der Zauberflöte steht am Programm. Kommissar Martin Merana befindet sich mitten untern den Zuschauern, als die Hauptdarstellerin Anabella Todorova als Königin der Nacht während ihrer Arie zusammenbricht. War ihr Tod ein Unfall oder steckt doch etwas mehr dahinter. Martin Merana widmet sich einem neuen, spannenden Fall inmitten der Salzburger High Society und Festspielgesellschaft.


Wie auch schon in seinen anderen Büchern enttäuscht Baumann nicht mit Spannung. Bis zum Schluss bleiben Details versteckt, die eine frühe Auflösung des Falles möglich gemacht hätten. Meiner Meinung nach leidet die Authentizität der Geschichte etwas unter den übertrieben Facebook Postings der jungen Influencerin. Ebenfalls lässt sich über die Glaubwürdigkeit der plötzlichen „Eingebung“ des Kommissars zur Lösung des Falles diskutieren. Wie auch in den anderen Romanen von Baumann, wurde auch dieses Mal gut geforscht und die Geschichte der Zauberflöte gut in die Erzählung eingegliedert. Erneut ein sehr guter Kriminalroman eingebettet in die Kulturszene und Kulturgeschichte Salzburgs.

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