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Veröffentlicht am 31.03.2017

Exotisches Hawaii

Tal der Tausendnebel
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1893:Nach dem Tod ihres Vaters reist die 19jährige Elisa Vogel mit ihrer Mutter nach Hawaii, um doch bei Verwandten auf einer Zuckerrohrplantage zu leben. Ihre Ankunft steht unter keinem guten Stern. Nur ...

1893:Nach dem Tod ihres Vaters reist die 19jährige Elisa Vogel mit ihrer Mutter nach Hawaii, um doch bei Verwandten auf einer Zuckerrohrplantage zu leben. Ihre Ankunft steht unter keinem guten Stern. Nur dank der Hilfe des Hawaiianers Kelii kann sie eine Hai-Atttacke überleben. Doch sie ist gezeichnet und die geplante Hochzeit findet nicht statt. Sie hat eine starke Verbindung zu Kelii, doch ihr ehemaliger Verlobter rächt sich fürchterlich.
2010: Die junge Deutsche Maja trifft an der Cote d’Azur den Hawaiianer Keanu. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen. Aber noch immer darf es keine Verbindung zwischen einem Hawaiianer und einer Weißen geben.
Diese beiden Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt und erst so nach und nach wird deutlich, wie die Geschichte von Elisa mit der Geschichte von Maja verbunden ist.
Die exotische Insel Kauai wird sehr schön beschrieben, so dass man sich mein Lesen eingefangen und verzaubert fühlt. Auch das Leben und die Rituale der Einheimischen werden gut und ausreichend dargestellt. Da auch die geschichtlichen und politischen Hintergründe gut beschrieben sind – auch mit ihren Schattenseiten – bekommt man einen guten Eindruck der Verhältnisse auf der Insel. Aber viel interessanter und schöner ist die Mystik, die man fasziniert zur Kenntnis nimmt.
Der ruhige Schreistil war gut und flüssig zu lesen und hat mir gefallen. Die Geschichte ist sowohl emotional als auch spannend. Sehr gut konnte ich mich in beide Protagonistinnen hineinversetzen.
Elisa wurde von ihrem Vater umfassend gebildet, so dass sie sich zu jedem Thema auch eine eigene Meinung bildet und die auch ausspricht. Das ist sehr ungewöhnlich für eine junge Frau jener Zeit und sie eckt damit an. Mutig macht sie sich mit ihrer neuen Heimat vertraut, offen für alles, was sich ihr dort bietet.
Aber auch Maja ist stark und selbstbewusst. Sie möchte eine Leben führen, das ihren Vorstellungen entspricht.
Kelii und Keanu, die männlichen Protagonisten, sind sympathische starke Männer.
Eine Liebesgeschichte mit geschichtlichem Hintergrund in exotischer Atmosphäre.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Getriebene

Die Zeit der Ruhelosen
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Es beginnt ein Jahr vor 9/11. Die Euphorie von zwei Menschen, die einen der begehrten Jobs im World Trade Center bekommen haben, wird deutlich. Wenn sie wüssten, was sie ein Jahr später erwartet.
Dann ...

Es beginnt ein Jahr vor 9/11. Die Euphorie von zwei Menschen, die einen der begehrten Jobs im World Trade Center bekommen haben, wird deutlich. Wenn sie wüssten, was sie ein Jahr später erwartet.
Dann lernen wir drei unterschiedliche Menschen kennen, die sehr unterschiedliche Leben haben und denen gemein ist, dass sie nach Anerkennung streben und weiterkommen wollen.
François Vély ist ein erfolgreicher Manager, dessen weiterer Aufstieg von einer Medienkampagne ausgebremst wird, in der ihm vorgeworfen wird, er sei rassistisch und beute Menschen aus. Seine Frau verliebt sich in Romain Roller.
Romain Roller wurde Soldat, weil er, der aus einem Armenviertel stammt, keine anderen Perspektiven hatte. Doch traumatisiert kehrt er von seinen Kriegseinsätzen nach Frankreich zurück
Osman Diboula stammt ebenfalls aus einem Armenviertel, hat es aber geschafft nach oben zu kommen. Nun gehört er im Kreis um den französischen Präsidenten an, doch seine Position ist nicht sicher.
Die Autorin schreibt nüchtern und dennoch eindringlich und zeigt ein realistisches Bild der französischen Gesellschaft. Die Herkunft der Menschen sorgt für ihre Positionen in der Gesellschaft, und die Grenzen in dieser Klassengesellschaft sind nur schwer zu überwinden. Rassismus ist immer wieder ein Thema, das in alle Richtungen funktioniert.
Es macht betroffen, wenn einem so vor Augen geführt wird, wie die Menschen getrieben werden von ihren Sehnsüchten und dem Wunsch nach Anerkennung und Erfolg. Auf der Strecke bleiben dabei häufig Menschlichkeit und Moral.
Ein guter gesellschaftskritischer Roman, der nachdenklich stimmt.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Späte Liebe

Und jetzt lass uns tanzen
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Marcel und Margeruite sind beide schon recht alt. Sie haben beide gerade erst ihren Lebenspartner verloren und trauern sehr. Doch das Schicksal gibt ihnen noch mal eine Chance und die beiden begegnen sich. ...

Marcel und Margeruite sind beide schon recht alt. Sie haben beide gerade erst ihren Lebenspartner verloren und trauern sehr. Doch das Schicksal gibt ihnen noch mal eine Chance und die beiden begegnen sich. Aber dürfen sie noch einmal lieben?
Es ist eine sehr berührende Geschichte, die wir sehr gut gefallen hat. Ich mag Iris Berben als Schauspielerin, aber hier gefällt sie mir auch sehr gut. Ihre Stimme bringt die Gefühle der Protagonisten sehr gut rüber.
Marcel und Margeruite könnten nicht unterschiedlicher sein. In Margeruites Ehe ging es eher kühl zu. Erst nach dem Tode ihres Mannes begreift sie, dass ihre Wünsche nie von Belang waren und sie sich immer zurückgenommen hat. Ihr Sohn schlägt scheinbar nach seinem Vater, auch er meint zu wissen, was gut für sie ist. Der Algerier Marcel hatte mit seiner Frau eine leidenschaftliche Beziehung. Ihr Tod hat seiner lebensbejahenden Einstellung ein Knacks verabreicht.
Maguerite und Marcel begegnen sich und fühlen sich zueinander hingezogen. Aber sie sind sehr unterschiedlich und es braucht Zeit sich anzunähern, zumal die Kinder dazwischenfunken. Marcel hat Schuldgefühle, weil er sich wieder verliebt hat. Dagegen fühlt sich Maguerite frei, auch wenn ihr ein wenig der Halt fehlt, den sie durch ihren Mann hatte.
Die Autorin erzählt sehr einfühlsam, wie zwei alte Menschen versuchen ein neues Glück zu finden. Man spürt ihre Zweifel. Dürfen sie noch einmal lieben?
Jeder hat das Recht auf Liebe und sein selbst gestaltetes Leben, auch wenn man aus Altersgründen im Alltag vielleicht mal Hilfe braucht.
Es ist ein sehr schöne Geschichte, die mich sehr berührt hat.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Ein Leben ohne Haare

Nichts wünsche ich mir mehr
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Katha ist erst sechzehn Jahre, als sie die Diagnose „Alopezie“ erhält. Es ist fürchterlich für sie und natürlich ist sie niedergeschlagen. Außerdem schwärmt sie für Jasper, der an ihrer Schule ist, und ...

Katha ist erst sechzehn Jahre, als sie die Diagnose „Alopezie“ erhält. Es ist fürchterlich für sie und natürlich ist sie niedergeschlagen. Außerdem schwärmt sie für Jasper, der an ihrer Schule ist, und bei dem sie sich kaum Hoffnungen macht. Dann zerstört die Diagnose auch noch das letzte Fünkchen Hoffnung.
Obwohl die Geschichte tiefgründig ist, liest sich das Buch sehr angenehm und Kathas Geschichte ist sehr einfühlsam erzählt. Dabei geht es nicht nur tieftraurig zu.
Wen würde eine solche Diagnose nicht niederschmettern. Besonders schlimm aber ist es für ein Mädchen in dem Alter, dass sich ja erst selbst noch finden muss. Wir können miterleben, wie Katha versucht, ihr Problem zu vertuschen und wie sie mit der Zeit immer besser damit fertig wird und die Sache sehr offensiv angeht. Dabei hat sie die Unterstützung von Familie und Freunden und ganz besonders Jasper hilft ihr mit Mitgefühl und ungewöhnlichen Aktionen. Aber natürlich gibt es auch die anderen, die über sie herziehen.
Alle Charaktere sind sehr gut und authentisch ausgearbeitet. Aber besonders gut hat mir Jasper gefallen, der den richtigen Weg findet, um Katha aufzubauen
Dieses Buch hat mich wirklich angesprochen. Es ist eine Mutmach-Geschichte verpackt in eine Liebesgeschichte, die sehr gut über die Krankheit „Alopezie“ informiert.
Ein lesenswertes Buch!

Veröffentlicht am 24.03.2017

Kochen ganz anders

High Carb Vegan
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Was macht man, wenn ein Familienmitglied plötzlich auf vegane Ernährung besteht? Dann ergeben sich ziemliche Probleme. Seit Jahren hat sich das Kochen für Vegetarier und Fleischesser eingespielt, weil ...

Was macht man, wenn ein Familienmitglied plötzlich auf vegane Ernährung besteht? Dann ergeben sich ziemliche Probleme. Seit Jahren hat sich das Kochen für Vegetarier und Fleischesser eingespielt, weil der Fleischkonsum insgesamt schon sehr eingeschränkt wurde. Aber vegane Ernährung? Es war schwierig und wird es bestimmt auch noch eine Weile bleiben, auch wenn dieses Buch eine Reihe von Rezepten bietet, die auch Nichtveganern schmecken.
Das Buch hat ein gutes, nicht zu großes Format. Am Anfang wurden Grundlagen vermittelt, die man sicherlich mehrmals lesen musste.
Dann gab es die Rezepte mit schönen passenden Bildern. Es ist nicht ganz leicht (jedenfalls bei uns), alle Zutaten zu bekommen – selbst nach Besuch von mehreren Geschäften. Außerdem ist es nicht ganz billig, eine Grundausstattung zu beschaffen.
Mich hat etwas gestört, dass die Mengenangaben manches Mal nicht eindeutig sind. Die Rezepte, die ich ausprobiert habe, sind einfach und ohne zu großen Zeitaufwand nach zu kochen und schmecken nicht nur Veganern. Außerdem gibt es auch immer wieder Tipps dazu. Interessant ist es auch, ohne jegliches Fett zu kochen.
Ein Buch, das ich bestimmt nutzen werde.