Absolute Leseempfehlung! Ein Pageturner, der mich begeistert hat
In den Armen der GefahrMorgan Yancy ist gut in seinem Job. Er arbeitet für eine geheime Organisation, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Staatssicherheit in irgendeiner Form bedroht ist und andere Geheimdienste nicht ...
Morgan Yancy ist gut in seinem Job. Er arbeitet für eine geheime Organisation, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Staatssicherheit in irgendeiner Form bedroht ist und andere Geheimdienste nicht mehr weiter kommen. Eigentlich hatte er ein paar Tage frei nach seinem letzten Einsatz und wollte ausspannen. Doch ein auf ihn angesetzter Killer, den Morgan bevor er selbst schwer verletzt wurde, noch töten konnte, erwischte ihn so schwer, dass Morgan mehrere Wochen zwischen Leben und Tod schwebte. Sein Vorgesetzter Axel MacNamara plant danach, den möglichen Auftraggebern, die Morgan töten wollten, eine Falle zu stellen. Doch dafür muss er Morgan zunächst an einen sicheren Ort schaffen. Den glaubt er, bei seiner Ex-Halbschwester gefunden zu haben.
Isabeau Maran, kurz „Bo“ genannt, ist die Polizeichefin des kleinen beschaulichen Dörfchens Hamrickville, das inmitten West Virginias liegt und diese ist absolut nicht begeistert von Axels Plan, selbst wenn dieser sie für ihre Beteiligung daran fürstlich entlohnen will. Ihr ungeliebter, nerviger Ex-Stiefbruder hat sie schon früher bis zur Weißglut gereizt und so ahnt sie gleich, dass die Ankunft von Morgan Ärger und Gefahr für Hamrickville bedeuten könnte. Doch als sie Morgan gegenüber steht, kann sie nicht anders, als ihn hereinzulassen. Zu mitgenommen und kränklich sieht er aus und rührt sich in den ersten Tagen kaum von ihrer Couch.
Bos intelligente Hündin Tricks, beäugt Morgan ebenso kritisch, doch auf ihre ganz eigene Hundeart gelingt es ihr schnell, sogar den harten und abgebrühten Morgan um ihre kleine Hundetatzen zu wickeln. Und auch zwischen Bo und Morgan knistert es gewaltig. Sobald er sich etwas erholt hat, von seiner Schussverletzung, lernen sich beide besser kennen und Bo nimmt Morgan sogar mit in ihr beschauliches Revier. Die dörflichen Fälle, die Bo zu bearbeiten hat, amüsieren ihn. Doch als Bo eines Tages leicht verletzt nach Hause kommt, weil sie einen eskalierenden Streit zwischen einem Ex-Paar schlichten wollte, ahnen beide noch nicht, dass dieser Fall lange noch nicht ausgestanden ist. Axel tappt derweil weiterhin im Dunklen, wer die Auftraggeber, die Morgan umbringen lassen wollten, sind. Es ist also an Morgan selbst, sich an etwas Entscheidendes zu erinnern…
Nachdem zuletzt, sehr viele ältere Linda Howard Romane neu aufgelegt wurden, zu denen auch ihre dünneren Category Romances gehörten, bekommt man mit „In den Armen der Gefahr“, hier endlich einmal wieder einen „dicken Schmöker“ der Autorin geboten, der mich rundum gut unterhalten hat. Zwar hätte Linda Howard die Geschichte meiner Meinung nach auch gut und gerne 50 Seiten kürzen können, denn die beschaulich beschriebene Dorfidylle sorgte zwischenzeitlich für einige vermeidbare Längen, doch habe ich mich dennoch entschieden, keine Punktabzug deswegen vorzunehmen; einfach, weil ich den Roman so sehr mochte.
Das fängt schon mit dem Heldenpaar an. Auf der einen Seite haben wir Morgan, einen wortkargen Mann, der gelernt hat, sämtliche Emotionen zu unterdrücken um lediglich als eiskalte Tötungsmaschine für die Regierung funktionieren zu können und auf der anderen Seite mit der herzensguten Bo, die sich gerne um alle Menschen und Tiere, die ihr wichtig sind, kümmert, allerdings keinen wirklich nah an sich heranlassen möchte, außer ihrem Hund, zwei sehr gegensätzliche Akteure. Und obwohl beide ihre Ecken und Kanten haben, schließt man sie dennoch, oder gerade deswegen, sehr schnell in sein Leserherz. Eine besondere Rolle in diesem Buch spielt allerdings die Hündin Tricks, deren Handlungsweisen mir einige Lacher beim Lesen beschert haben. Tricks ist nicht nur außerordentlich clever, ihr gelingt es dazu, sämtliche Menschen in ihrer Umgebung dazu zu bringen, sie als Prinzessin zu behandeln. Man spürt beim Lesen der Romanpassagen über Tricks, wie sehr die Autorin Hunde liebt und wie viel Echtes sie über ihre geliebten Hunde, hier eingestreut hat, denen Linda Howard ihr aktuelles Buch zudem gewidmet hat.
Aber nicht nur die Chemie zwischen Bo und Morgan (und Tricks) stimmt hier, auch das Timing der Liebesgeschichte könnte nicht passender sein. Die Länge des Romans sorgt dafür, dass die beiden ausreichend Zeit dafür haben, sich gut kennenzulernen und man kann als Leser dazu gut nachvollziehen, dass sich beide ineinander verlieben.
Der Suspense – Anteil hätte meiner Meinung nach, dagegen ein wenig höher ausfallen können und das Showdown gegen Ende des Romans kommt schon ein wenig sträflich knapp verfasst daher, selbst wenn es packend geschrieben ist. Ansonsten gibt es aber nichts zu kritisieren. Wer sich für „In den Armen der Gefahr“ entscheidet, bekommt hier endlich mal wieder einen gut geschriebenen Linda Howard Suspense geboten, der begeistern kann.
Kurz gefasst: Absolute Leseempfehlung! Ein Pageturner, der mich begeistert hat.