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Veröffentlicht am 03.05.2021

Olga und ihre Männer

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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Olga hat ein klares Ziel: Medizinstudium abschließen, den aus einer alteingesessenen Arztfamilie stammenden Studienkollegen Felix van Saan heiraten und somit auf den Höhen der gesellschaftlichen Akzeptanz ...

Olga hat ein klares Ziel: Medizinstudium abschließen, den aus einer alteingesessenen Arztfamilie stammenden Studienkollegen Felix van Saan heiraten und somit auf den Höhen der gesellschaftlichen Akzeptanz angekommen, den Bruch mit ihrer Migrationsbiographie vollziehen. Dass Felix für seinen Promotionsabschluss ausgerechnet nach München geht, wo ihre Familie lebt, ist dabei allerdings ein wenig ärgerlich. Denn Olga hat vornehm verschwiegen, dass ihre soziale Herkunft sich vom großbürgerlichen Milieus der van Saans denn doch ein wenig unterscheidet.

Nicht nur, dass ihr Vater, der in der georgischen Heimat als Bergbauingenieur arbeitete, nun mangels Anerkennung seiner Abschlüsse nur als Hilfsarbeiter arbeiten kann, der Umgang ihrer Eltern mit der deutschen Sprache ist eher kreativ als korrekt. Olga ist das peinlich. Sie selbst ist nicht nur integriert, sie ist superintegriert, hat den bayrischen Vorlesewettbewerb gewonnen, sieht sich als "deutscher als ein Bamberger Hörnchen".

In den ersten Kapiteln von Angelika Jodls"Laudatio auf eine kaukasische Kuh" kann Olga noch nicht ahnen, dass ihre Pläne nicht etwa durch den Realitätssschock einer Begegnung zwischen Felix und ihrer Familie durchkreuzt werden, sondern durch Jack, der als Hansdampf sämtlicher akademischer Gassen als Ghostwriter Examensarbeiten schreibt und sich bei einer zufälligen Begegnung am Bahnhof Hals über Kopf in Olga verliebt.

Obwohl Jack Methoden anwendet, die sich nur als Stalking bezeichnen lassen, reagiert Olga gegen ihren Willen zunehmend mit Schmetterlingen im Bauch auf den hartnäckigen Verehrer, der ihr selbst bis in den Kaukasus nachreist.

Ihre weiblichen Verwandten, allen voran die Mutter und die Großmutter, sind weitaus weniger beeindruckt von Olgas Chancen auf den sozialen Aufstieg. Schließlich geht sie auf die 30 zu und ist noch immer unverheiratet - aus kaukasischer Sicht ein spätes Mädchen mit zunehmend schrumpfenden Aussichten auf einen Ehemann, der am besten einer der ihren sein sollte - ein Mitglied der griechischen Minderheit Georgiens.

Jodl geht auf unterhaltsam-humoristische Weise auf den Zwiespalt von Migranten der zweiten Generation ein, die zwischen den Kulturen gefangen sein können, dem Druck der Herkunfts- wie der neuen Gesellschaft gleichermaßen ausgesetzt sind. Diese Leichtigkeit ist angesichts der mitunter verbissen-dogmatischen Betrachtungen des Themas in eher als Kampfmittel betrachteter Literatur eine nette Abwechslung. Andererseits übernimmt Jodl zahlreiche Klischees der heißblütigen, irgendwie ziemlich archaischen Kaukasusbewohner, die im heutigen Russland noch immer aus sowjetischen Zeiten florieren. Der Gefühlswirrwarr Olgas zwischen Felix und Jack ist nicht immer nachvollziehbar, die Entwicklung aber dennoch vorhersehbar.

Trotz einiger Längen und Stereotypen eine unterhaltsame, augenzwinkernde Lektüre - und besonders hervorzuheben ist die kreative Cover-Gestaltung. Wie es zum Buchtitel kam, wird dann während des Besuchs im Kaukasus übrigens auch noch geklärt.


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Veröffentlicht am 02.05.2021

Ermittlung zwischen Fischbrötchen und Nordseebad

Dunkelmeer
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Der Buchtitel "Dunkelmeer" klingt düster, doch trotz mehrerer Leichen liest sich der Föhr-Krimi von Stefanie Rogge, dass der Fremdenverkehrsverband der Insel recht erfreut sein dürfte. Schließlich darf ...

Der Buchtitel "Dunkelmeer" klingt düster, doch trotz mehrerer Leichen liest sich der Föhr-Krimi von Stefanie Rogge, dass der Fremdenverkehrsverband der Insel recht erfreut sein dürfte. Schließlich darf die Insel im sommerlichen Nordseelicht glänzen mit viel Lokalkolorit - mit Friesenhecken und Fischmarkt, erfrischendem Bad in der Nordsee und dem wunderbaren Gefühl, barfuß durchs Watt zu laufen. Die Insulaner sind überwiegend nett oder kauzig, und das Ermittlerteam sympathisch. Sogar ein bißchen Romantik liegt in der Luft, und ob sie den Sommer überdauert, werden wohl Nachfolgebände verraten.

Kerrin Iwersen, junge Kriminalkommissarin aus Flensburg, leitet erstmals allein Ermittlungen, und das ausgerechnet auf ihrer Heimatinsel Föhr. Der leitende Ortpolizist Hark Hansen könnte altersmäßig ihr Vater sein, hat aber keine Probleme mit einer jungen Frau als Ermittlungschefin - die beiden finden sofort einen Draht zueinander und ergänzen sich bestens. Fast bedauert Kerrin, dass sie wohl schon bald wieder zurück aus Festland muss, denn der Tod einer älteren Frau wirkt nicht übermäßig verdächtig: Die Tote war über viele Jahre hinweg schwere Alkoholikerin, nun scheint sie einen Rückfall erlitten zu haben, obwohl sie in den letzten Jahren nüchtern lebte und ausgerechnet in einem Suchtarzt einen neuen Lebenspartner fand. Nur dass keinerlei Flaschen bei der Frau gefunden wurden und kein Alkohol in ihrem Haus ist, macht die Ermittler stutzig,

Sehr schnell aber sorgt ein anderer Todesfall für Rätsel: Ein nunmehr auf dem Festland lebender Familienvater wird beim Jogging erschossen. Der Täter muss Hass auf sein Oper empfunden haben, wollte ihm Qualen bereiten. Kerrin kannte den Toten aus ihrer Jugend, er gehörte eine Clique von vier Jungen im Jahrgang über ihr an. Die jungen Männer waren seinerzeit die "Bullies" ihres Jahrgangs, die Schwächere und Außenseiter mobbten. Als ein zweites Mitglied der früheren Clique, deren Freundschaft die Schulzeit überdauert hat, erschossen aufgefunden wird, fürchten Kerrin und Hark, dass der unbekannte Täter weitermorden wird. Wer könnte die jungen Männer so hassen? Die Ermittler stoßen bei den überlebenden Freunden auf Schweigen.

Ganz im Sinne eines klassischen Whodunnit streut die Autorin eine Reihe von Hinweisen, Spuren und Verdächtigen, verbindet Privates und Berufliches für das Ermittlerteam. Mir war schon relativ früh klar, wer wohl der Täter ist, nur das Motiv musste bis zum Schluss rätselhaft bleiben, insofern waren die "red herrings" ein bißchen unbefriedigend. Das Inselflair des Romans macht dagegen Lust auf den nächsten Nordseeurlaub. Als Strandkorblektüre oder Einstimmung auf den nächsten Küstenbesuch, der irgendwann mal wieder möglich ist, also ein geeigneter Zeitvertreib.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Sommer, Liebe, Sylt

Sylt auf unserer Haut
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Mit "Sylt auf unserer Haut" hat Claudia Thesenfitz eine unterhaltsame, wenn auch vorhersehbare Strandkorb- und Sommerlektüre geschaffen - auch dann, falls der Sylt-Urlaub in diesem Sommer ausfallen muss. ...

Mit "Sylt auf unserer Haut" hat Claudia Thesenfitz eine unterhaltsame, wenn auch vorhersehbare Strandkorb- und Sommerlektüre geschaffen - auch dann, falls der Sylt-Urlaub in diesem Sommer ausfallen muss. Oder auf welcher Insel auch immer an der Nord- oder Ostsee. In dem Sylt-Roman begleitet der Leser (eher: die Leserin, ist halt doch eine typische Frauen-Liebesstory) das arrivierte Hamburger Wohlstandspaar Robert und Maja in den alljährlichen Sommerurlaub auf die Insel. Er ist ein erfolgreicher Architekt, sie hat die Kinder großgezogen, die Beziehung ist in gepflegter Langeweile erstarrt.

Doch etwas ist anders, denn ein neuer Kollege mit seiner jungen Freundin haben die angrenzende Doppelhaushälfte des Ferienhauses gemietet. Robert ist konsterniert - ausgerechnet der Kollege, der ihn schon im Büro nervt! Und auch Maja kann mit dem kleinen, dicklichen und ewig enthusiastischen Bernd zunächst wenig anfangen. Und dann noch das laute Liebesgestöhn und die heftigen Streitigkeiten, die durch die dünnen Wände aus der Nachbarwohnung klingen! Wirklich nicht die feine hanseatische Art...

Als "Glücksroman" wird dieses Buch beworben, und wer nur halbwegs mit dem Genre vertraut ist, ahnt schon sehr bald, wie sich die Geschichte zwischen rotweinlastigen Terassengesprächen und Schnupperkurs Wellenreiten entwickeln wird: Auch mit Mitte 50 ist Frau noch nicht vom Bauchnabel abwärts tot und hat Sehnsüchte, die nicht immer in einer nun schon sehr langen Ehe gestillt werden. Und naürlich sind Cellulite und Hüftgold nicht das Ende des Begehrens.

Ausgerechnet Bernd bringt in Maja wieder etwas zum Schwingen. Ist es Sex, ist es Liebe, ist es nur eine Sommerromanze? Klar, dass es nicht ohne Komplikationen gehen kann und so mancher Gefühls- und Gewissenszwiespalt gelöst werden muss. Wie gesagt: Es ist alles recht vorhersehbar, aber das schadet einer solchen Urlaubslektüre nicht. Schließlich weiß frau schon beim Kauf, was sie letztlich kriegen wird. Und es kann durchaus öfter betont werden, dass mit 50 plus "hot" nicht immer nur Hitzewallung bedeuten muss. Außerdem: Sylt-Atmosphäre ist immer schön.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Die Queen und der tote Lakai

Tod im Buckingham Palast
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Irgendwie landen in letzter Zeit immer wieder unterhaltsame Krimis auf meinem Bücherstapel, in denen prominente Frauen ermitteln - Angela Merkel in der Uckermark etwa und nun gleich doppelt die Queen: ...

Irgendwie landen in letzter Zeit immer wieder unterhaltsame Krimis auf meinem Bücherstapel, in denen prominente Frauen ermitteln - Angela Merkel in der Uckermark etwa und nun gleich doppelt die Queen: Nach dem "Windsor Komplott" ist bei Bastei-Lübbe nun "Tod im Buckingham Palast" von C.C. Benison erschienen, dessen Original allerdings bereits vor einigen Jahren veröffentlicht wurde. Was nicht nur daran bemerkbarist, dass die Handlung kurz nach dem "anno horribilis" der Scheidungen der Königkinder spielt, sondern auch etwa von Walkman und anderen technischischen Geräten die Rede ist, die der jüngeren Vergangenenheit angehören.

C.C. Benison ist ein Pseudonym des kanadischen Autors Doug Whiteway. So ist es wohl nicht verwunderlich, dass die zweite Protagonistin des Buches, das Hausmädchen Jane Bee, Kanadierin ist. Und auch sonst stößt der Leser auf verschiedene "Canucks", die dank britischer Abstammung nicht nur im Palast Dienst tun, sondern auch erstaunliche Wurzeln in der britischen Gesellschaft haben.

Dass Jane im Auftrag ihrer Majestät unter die Hobby-Schnüffler geht, ist denn auch dem plötzlichen Tod eines anderen Kanadiers zu verdanken. Der Lakai Robin wird nämlich ausgerechnet vor den Privatgemächern der Queen gefunden. One is not amused, obviously. Immerhin haben die unartigen Corgies den Toten nicht angeknabbert.

Robin war ein Freund Janes und obwohl die Palast-Gerüchte von Selbstmord sprechen, will sie nicht an diese Version glauben. Gewiss, Robin neigte zu Depressionen, doch die Queen vermutet, dass er dem Geheimnis eines verschwundenen Tagebuchs auf der Spur war. Im Laufe ihrer Nachforschungen findet Jane, die in diesem Fall die Laufarbeit übernimmt und anschließend in einem Geheimzimmer mit der Queen die Hinweise analysiert, auf manche Frage: Warum hat sich der schwule Robin mit einem anderen Hausmädchen verlobt, das obendrein vom Pressesekretär schwanger ist? Ist er tatsächlich Anwärter auf einen Adelstitel - und wer sonst hätte Interesse, den Titel und die dazugehörige Apanage zu erben? Was weiß der unsympatische Klatschreporter einer Boulevardzeitung, der Jane immer wieder über den Weg läuft? Und welche Rolle spielt Robins Ex-Freund Karim, der dringend Geld braucht, um seine Schwester vor einer Zwangsheirat zu schützen?

Benison spielt mit den transatlantischen Gegensätzen und natürlich auch gleich mit den - für Kanadier unerwünschten - Verallgemeinerungen. Sie sind keine Amerikaner (das sind die Nachbarn südlich der Grenze), eh! Skurril-sympatische und auch einige nicht so sympatische bevölkern den durchaus launig geschriebenen Cozy-Krimi, der mehr unterhaltend als nervenzerrend ist.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Drama, Trauma und drei Frauen

Der silberne Elefant
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Es ist jetzt schon ein paar Tage her, seit ich "Der silberne Elefant" von Jemma Wayne zugeklappt habe, um das Buch erst mal sacken zu lassen, ehe ich darüber schreibe. Heute habe ich noch immer zwiespältige ...

Es ist jetzt schon ein paar Tage her, seit ich "Der silberne Elefant" von Jemma Wayne zugeklappt habe, um das Buch erst mal sacken zu lassen, ehe ich darüber schreibe. Heute habe ich noch immer zwiespältige Gefühle angesichts dieses Romans um drei sehr unterschiedliche Frauen, die sich aber alle mit ihrer Vergangenheit, mit traumatischen Erlebnissen, mit Tod und sterben auseinandersetzen müssen.

Da ist etwa Lynn, früh verwitwet, unheilbar an Krebs erkrankt und gerade mal in ihren 50-ern. Sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt - doch die will sie selbstbestimmt verleben und sich ganz gewiss nicht von ihrer Bald-Schwiegertochter Vera, einer PR-Beraterin, betreuen lassen. Widerwillig stimmt sie zu, dass tageweise eine Pflegerin ins Haus kommt - Emily, eigentlich Emilienne, eine junge Afrikanerin, und, wie sich herausstelle, Überlebende des Völkermords aus Ruanda. Wayne beschreibt sowohl die Auseinandersetzung der Frauen mit ihrer Vergangenheit als auch ihre Verflechtungen untereinander.

Dass Lynn Vera nicht leiden kann, hängt insbesondere damit zusammen, dass Vera all das verkörpert, was Lynn im eigenen Leben aufgegeben hat - einen eigenen Beruf, eine eigene Karriere, nicht nur Ehefrau und Mutter sein. Vera allerdings ist von ihrer wilden Vergangenheit gequält: Sex, Drogen, eine ungewollte Schwangerschaft. In letzter Minute entschied sie sich gegen die Abtreibung, setzte das Kind auf den Treppen eines Waisenhauses aus und ist seitdem gepeinigt von einem alten Zeitungsausschnitt, in dem von einem tot aufgefundenen Findelkind die Rede ist. Vielleicht ist es der Umgang mit dem Schuldgefühl, der sie an die Seite ihres bigott-frommen Verlobten geführt hat, der Sex vor der Ehe ablehnt und sich vollkommen von ihren früheren Freunden unterscheidet.

Emily wiederum, die ihre gesamte Familie verloren hat, ist schwer traumatisiert und ohne Zukunftspläne. Mit Lynn kommt sie überraschend gut aus, doch als diese sie drängt, über die Vergangenheit zu sprechen, leidet sie unter Flashbacks und Panikattacken. Für jede der Frauen geht es darum, sich mit der eigenen Vergangenheit trotz allem auszusöhnen.

Das könnte fürchterlich kitschig und gefühlsduselig geraten, und im großen und ganzen schafft es die Autorin, diese Klippen zu umschiffen. Dazu trägt sicherlich der eher herbe Charakter Lynns als wütende sterbende Frau bei, die sich selbst schonungslos den Spiegel vorhält und das auch von anderen fordert. Angesichts der dramatischen Vergangenheit Emiliennes bleibt Vera dritte der Protagonisten eher blass. Was sie ausgerechnet an ihrem frömmelnden und nicht sonderlich humorvollen Verlobten so großartig findet, blieb zumindest mir bis zum Schluss ein Rätsel.

Und was Emilienne angeht.... Es ist sicherlich schon mal an sich eine gute Sache, dass Wayne den Genozid und das Trauma der Überlebende so in den Mittelpunkt stellt. Sie gibt im Nachwort auch an, zu dem Thema recherchiert zu haben. In der praktischen Umsetzung erinnert es mich dann aber an Bücher die "Der Junge im gestreiften Pyjama" und anderen Holocaust Kitsch, wo um der Dramatik für den eher uninformierten Leser willen Dialoge und Szenen eingebaut werden, die, milde ausgedrückt, mit den Fakten sehr großzügig umgehen.

Da reden die Mörder von Emiliennes Familie noch ausführlich mit den Opfern, da wird "die Krankheit!" den Opfern einer Vergewaltigung weitergeleitet (gleich doppelt falsch, da der in zahlreichen afrikanischen Ländern verbreitete Irrglaube eher besagt, Sex mit einer Jungfrau heilt Aids, außerdem sollten Tutsi gar nicht lange genug überleben, dass es noch einem Aids-Ausbruch kommen könnte). Ein Gespräch mit dem Opfer nimmt das Opfer als Mensch wahr - und genau das was 1994 in Ruanda nicht der Fall. Die Interahamwe haben in 100 Tagen mindestens 800 000 Menschen ermordet. Für die Täter war es "Arbeit". Gerade das macht die Augenzeugenberichte des Genozids so grauenhaft.

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