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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 16.03.2017
  • ISBN: 9783846600443
Lilly Crow

Forever 21

Zwischen uns die Zeit
Wenn die Unsterblichkeit zum Fluch wird - ein Zeitreiseroman um viele kleine romantischen Geschichten und die eine große Liebe.

Ava ist 21 Jahre alt. Für immer. Sie hat eine schwere Schuld auf sich geladen und wurde zur Strafe mit einem dunklen Fluch belegt. Nun muss sie immer wieder durch die Zeit reisen, an immer neue Orte, in unterschiedliche Situationen. Nur ihre Aufgabe ändert sich nie: Sie muss zwei Seelenverwandten helfen, zueinanderzufinden. Dazu hat sie jedoch nie viel Zeit. Ihr Blut ist wie Säure, und wenn sie sich nicht beeilt, ihre Aufgabe zu erfüllen, leidet sie unsagbare Schmerzen. Dann lernt sie in einem der Sprünge Kyran kennen. Und auf einmal ist alles anders. Doch haben die zwei eine Zukunft, wenn Ava die Zeit und den Ort, an dem Kyran lebt, wieder verlassen muss?

Lesefutter für hoffnungslose Romantikerinnen - Band 2 ist bereits in Planung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2017

Schöne Idee, die Umsetzung jedoch mit viel zu wenig Tiefe

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Auf diesen Roman habe ich mich schon sehr gefreut. Nicht nur, weil ich ihn im Zuge einer Leserunde lesen durfte, sondern auch, weil sich das Thema Zeitreisen als Bestrafung sehr interessant und vielvesprechend ...

Auf diesen Roman habe ich mich schon sehr gefreut. Nicht nur, weil ich ihn im Zuge einer Leserunde lesen durfte, sondern auch, weil sich das Thema Zeitreisen als Bestrafung sehr interessant und vielvesprechend anhörte.
Der Schreibstil liest sich schön flüssig. Lilly Crow schreibt angenehm, sodass man schnell man das Buch in einem Zug durchlesen kann, was auch mit an der Dicke von nicht mal 300 Seiten liegt. Zwar ist mir die dritte Perspektive, aus der hier erzählt wird, nicht die liebste, aber ich mochte den Schreibstil trotzdem. Meistens wird die Geschichte aus Sicht von Ava erzählt, manchmal auch aus der von Kyran, was ich interessant fand, denn so erfährt man etwas von beiden Seiten. Durch Kyrans Sicht bekommt man ab und an Zusatzinfos, die nochmal etwas näher erklären und so weiter, was wirklich cool ist. Die beiden Perspektiven sind auch hinreichend unterschiedlich, sodass man merkt, dass es sich hier um zwei unterschiedlich denkende Personen handelt.
Dann mal weiter zu den Charakteren. Die wichtigsten sind auf jeden Fall Ava und Kyran und beide wurden mir einigermaßen sympathisch. Obwohl mir Ava als Protagonistin mit der Zeit immer unsympathischer wurde. Die Geschichte größtenteils aus ihrer Sicht zu erfahren, war ziemlich cool, weil sie zu allem direkt eine Meinung hat, aber sie wirkte oft oberflächlich und egoistisch. Sie gibt zu, vor den Sprüngen eine richtige Zicke gewesen zu sein, aber auch, wenn sie manchmal ganz nette Momente hat, urteilt sie immer noch recht schnell über andere Personen und steckt sie in Schubladen. So fand ich es anfangs noch amüsant zu lesen, wie Ava sich über den Kleidungsgeschmack von anderen beschwert, später ist das dann einfach nur noch ein Beweis dafür, dass sie sich gar nicht so sehr geändert hat.
Kyran hingegen konnte mehr Pluspunkte bei mir sammeln. Er wirkt sehr melancholisch und hat eindeutig ein bisschen was an der Waffel, aber das hat seinen Grund. Seine Art fand ich auf jeden Fall sehr sympathisch und auch realistisch beschrieben, zumindest bis zum Ende, aber darauf will ich hier nicht näher eingehen…
Was die restlichen Charaktere angeht...puh, da bin ich ehrlich gesagt maßlos enttäuscht. Denn es gibt zwar haufenweise Nebencharaktere, aber die werden, wie ich finde, nicht nur sehr oberflächlich dargestellt, sondern auch klischeehaft. So ziemlich jeder bekommt einen Stempel aufgedrückt. Zurückhaltendes Mauerblümchen, süßer Rockstar, blöde Ziege, herrische Direktorin, liebende Mutter... sie alle hat's schon tausendmal gegeben und wird es auch noch weitere tausendmal geben.
Dass die meisten Charaktere nur unzureichend angeschnitten werden, hat aber vor allem einen Grund, der in der Handlung liegt. "Forever 21" besteht nämlich quasi aus mehreren Kurzgeschichten, die höchstens mal hundert Seiten lang sind. Ava ist natürlich eine immer wieder auftretende Figur, sie springt von einer Zeit in die nächste. Sie hat, wie der Klappentext schon sagt, die Aufgabe, zwei Menschen zueinander zu helfen, die füreinander bestimmt sind. Wow, keine leichte Aufgabe, denkt man sich da. Dafür braucht man Zeit. Die Autorin war da anscheinend anderer Meinung, Avas einzelne Abenteuer gehen nämlich gerade mal einen, wenn es hoch kommt zwei Tage lang. Das hatte ich eindeutig ganz anders erwartet! So wirken die verschiedenen Sprünge, die man mit Ava in diesem Buch erlebt, sehr schnell abgehandelt, sehr ähnlich und durch dieses schnell schnell auch unrealistisch.
Dabei hat die Geschichte einen so guten Start hingelegt! Ich fand den Prolog sehr geheimnisvoll und als man dann gleich in die Handlung reingeschmissen wird, hat das auch gut gepasst. Man ist quasi in derselben Situation wie Ava, die gerade in einen neuen Körper und eine neue Zeit gesprungen ist und sich nun zurechtfinden muss. Das hat richtig gut gewirkt, ich wollte alles rund um Avas Mission und ihre Strafe mit ihr erfahren, alles entdecken. Nur leider hat sich meine anfängliche Begeisterung eben damit gelegt, dass die erste kleine Geschichte in der großen Geschichte so schnell abgehandelt wurde, die zweite noch schneller und so weiter und so weiter. Meiner Meinung nach hätte Lilly Crow sich die Zeit nehmen müssen, mehr Tiefe in die Handlung mit einzubauen. Das Buch ist mit den knapp 300 Seiten sowieso nicht dick, das hätte die Autorin ruhig machen können. So wirken die einzelnen Lovestorys platt und klischeehaft und konnten mich nicht überzeugen.
Es gibt natürlich eine Liebesgeschichte in diesem Roman, der mehr Raum gegeben wird, sich zu entwickeln, nämlich der von Ava und Kyran. Die Idee dahinter finde ich auch sehr schön, wobei noch nicht ganz klar ist, wie die beiden ganz genau verbunden sind. Doch trotz der süßen Grundidee, ist der Funke bei mir nicht übergesprungen. Die Verbindung zwischen Ava und Kyran wird als etwas ganz besonderes dargestellt, aber bei mir kam dieses Besondere richtig, genauso wenig wie ich Bauchkribbeln hatte wegen den beiden. Schade...
Das Buch lässt auch einen ganzen Berg an Fragen offen. Über Avas Schicksal, wie Ava und Kyran zusammenhängen und noch viele, viele mehr zu den Zeitreisen an sich. Was ist denn mit Avas Körper, während sie sich auf diesen Zeitreisen befindet? Was passiert mit den Personen, in deren Körper Ava springt für diese Zeit? Was ist, wenn Ava ihre Aufgabe mal nicht lösen kann? Wie beeinflussen die Dinge, die Ava bei ihren Zeitreisen macht, die Zukunft? Bei manchen der Fragen glaube ich, dass sie noch geklärt werden, worauf ich auch schon sehr gespannt bin. Die Geschichte ist nämlich noch nicht zu Ende, sondern bekommt noch mindestens eine Fortsetzung. Doch bei anderen hab ich nicht ganz so große Hoffnung. Meine Vermutung ist, dass die Autorin bei dieser Geschichte so manches nicht richtig durchdacht hat, wodurch der ein oder andere Logikfehler entsteht, was mir auch schon hier aufgefallen ist. Vor allem in der Zeitrechnung kommen hier Verwirrungen auf, die es in einem Zeitreiseroman nicht hätte geben dürfen. Mit mehr Tiefgang und mehr Beschreibungen hätte mich die Story bestimmt auch besser mitreißen können als so.

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Veröffentlicht am 05.04.2017

So viel verschenktes Potential- 2,5 von 5 möglichen Sternen

1

„Forever 21- Zwischen uns die Zeit“ von Lilly Crow ist, wie der Titel es schon erahnen lässt, ein Buch welches sich mit dem Thema Zeitreisen auseinandersetzt. Die Protagonistin ist aufgrund eigenen Verschuldens ...

„Forever 21- Zwischen uns die Zeit“ von Lilly Crow ist, wie der Titel es schon erahnen lässt, ein Buch welches sich mit dem Thema Zeitreisen auseinandersetzt. Die Protagonistin ist aufgrund eigenen Verschuldens dazu verdammt durch die Zeit zu reisen und Liebende in den verschiedensten Epochen zusammenzuführen. Um diese Aufgaben zu bewältigen leiht Ava (die Protagonistin) sich Körper in den jeweiligen Epochen. Ein weiterer Handlungsstrang zeigt uns den jungen Studenten Kyran, dessen Schicksal auf mysteriöse Art und Weise mit dem von Ava verwoben sein soll- zumindest ist es das, was die Autorin einen glauben machen möchte.

Hier liegt schon der erste Grund für diese verhältnismäßig schlechte Bewertung: die Autorin möchte Gefühle und Emotionen vermitteln die beim Leser schlichtweg nicht ankommen. Doch eins nach dem anderen. Zunächst einmal sei gesagt, dass ich die Idee an sich wirklich gut finde. Hier steckt viel Potential, welches zu meinem Bedauern kaum genutzt wurde. Die Epochen der Zeitreisen sind meines Erachtens sehr mangelhaft konstruiert und geschrieben. Sowohl die Verhaltensweisen, als auch die Sprache innerhalb der Epoche ist nicht authentisch. Natürlich möchte man dem Leser entgegenkommen und ihm das Lesen so angenehm wie möglich gestalten, aber leider kam bei mir der Eindruck auf Ava besuche ein Kostümfest, anstatt tatsächlich in der Zeit zu reisen.

Zum Storytelling an sich: diesem Buch hätten hundert bis zweihundert Seiten mehr gut getan. Man fliegt regelrecht durch die einzelnen Abschnitte, man hat kaum Zeit die Charaktere kenne zu lernen, geschweige denn sie ins Herz zu schließen oder auch nur einen Hauch von Interesse für sie zu entwickeln. Ava scheint all ihre Probleme binnen Minuten durch praktische Zufälle lösen zu können, so dass man auf Spannung oder ernsthafte Konflikte vergebens wartet.

Die Romantischen Elemente sind alles außer romantisch. Ich konnte die Gefühle der Charaktere leider nicht nachvollziehen, was wohl auch daran gelegen hat, dass sie kaum Zeit miteinander verbracht haben. Es gibt einfach keine Momente wo die Charaktere eine Nähe aufbauen können, wo Vertrauen entsteht, Zuneigung erblüht und Leidenschaft entflammt. Die Gefühle sind eben einfach da, was sie für den Leser schlecht zugänglich macht. Ein weiterer Minuspunkt war für mich die fehlenden Erklärungen bezüglich der Zeitreisen und Vorgeschichte. Natürlich verstehe ich die Autorin, wenn sie nicht alle Geheimnisse im ersten Band lüften will, aber wir erfahren kaum etwas darüber wie Ava in diese Situation gekommen ist? Was passiert mit den Körpern denen sie sich bemächtigt, wenn sie sie wieder verlässt? Wo ist eigentlich ihr eigener Körper? Wo sind die Personen in deren Körper Ava ist während der Zeitreise? Fragen über ungeklärte Fragen, die so viel Spannung in die Story hätten bringen können.

Die Charaktere an sich waren sehr absehbar. Ava war im Großen und Ganzen halbwegs schlüssig. Sie hatte in der Vergangenheit so ihre Fehler, was sie als Charakter glaubwürdiger macht. Leider erleben wir nicht mit, wie Ava sich ändert. Im ganzen Buch ist sie schon die verbesserte Variante ihres eigenen Ichs. Es gab zwar mal eine Veränderung, aber diese wurde dem Leser vorenthalten.

Kyran kann man zugutehalten, dass er zumindest kein Klischee ist. Er ist irgendwie alles und nichts. Es fiel mir schwer tatsächliche Charakterzüge auszumachen. Ich fand ihn schnell langweilig und teils sogar unsympathisch. Die Autorin scheint ihm nicht als eigene Person konstruiert zu haben, sondern lediglich als mystischen potentiellen Love interest für Ava.

Alle anderen Charaktere sind an sich liebenswert und sehr flach geschrieben. Die Liebenden die es gilt zu vereinen haben scheinbar stets die gleichen Charakterzüge. Es kommt einen vor, als würde sie die gleichen Leute immer wieder zusammenbringen, nur das sie eine neue Frisur haben. Ich hatte inständig gehofft, dass auch einmal nicht so nette Menschen ihren Seelenpartner finden dürfen. Wo sind die Lügner, Betrüger und Verräter? Diese Parade von Gutmenschen die man hier zu Gesicht bekommt ist einfach langweilig. Hier gab es so viel Potential für Konflikte, sowohl zwischenmenschlich, als auch für Ava persönlich. Alle negativ behafteten Charaktere und Antagonisten waren von Stereotypen behaftet und genauso öde und vorhersehbar wie die restlichen Charaktere.

Abschließend muss ich sagen, dass ich mich mit meinen zarten einundzwanzig Jahren schlicht weg zu alt für den Kram fühle. Ich persönlich würde dieses Buch Kindern im Alter von zirka 12 bis 14 empfehlen. Für diese besticht das Buch durch einfache Erzählstruktur und Sprache. Der Plot ist sehr übersichtlich und leicht verständlich für jüngere Leser, während er für älteres Publikum langweilig und vorhersehbar erscheinen könnte. Die Charaktere vermitteln nicht gerad ein realistisches Bild von der Natur des Menschen. Alles ist schön in Weiß und Schwarz gehalten- Es gibt super nette und ziemlich gemeine Menschen- da sind keine Graustufen vorhanden. Und Apropos Grau: Dieses Buch ist frei von jeglicher Erotik, also gut geeignet für sehr junge Leser.

Ich persönlich war sehr enttäuscht, aber ich hoffe, dass die Autorin vielleicht eine gute Fortsetzung präsentiert, das Potential ist auf jeden Fall vorhanden um eine wirklich umwerfende Geschichte zu erzählen. Für die gute Idee gibt es einen halben Stern zusätzlich:
2,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 28.03.2017

Forever 21

4

Rezension zu Forever 21 von Lilly Crow

Titel: Forever 21: Zwischen uns die Zeit
Autor: Lilly Crow
Verlag: One (Bastei Lübbe)
Seiten: 288
Genre: Fantasy Jugendbuch/Zeitreisen
Preis: 15,00 € Hardcover, ...

Rezension zu Forever 21 von Lilly Crow

Titel: Forever 21: Zwischen uns die Zeit
Autor: Lilly Crow
Verlag: One (Bastei Lübbe)
Seiten: 288
Genre: Fantasy Jugendbuch/Zeitreisen
Preis: 15,00 € Hardcover, 9,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 16.03.2017
Isbn: 978-3846600443

Vielen Dank an Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Band 1: Forever 21 „Zwischen uns die Zeit
Band 2: (Titel wird noch ergänzt) erscheint im Herbst 2017

Klappentext:

Ava ist 21 Jahre alt. Für immer. Sie hat eine schwere Schuld auf sich geladen und wurde zur Strafe mit einem dunklen Fluch belegt. Nun muss sie immer wieder durch die Zeit reisen, an immer neue Orte, in unterschiedliche Situationen. Nur ihre Aufgabe ändert sich nie: Sie muss zwei Seelenverwandten helfen, zueinanderzufinden. Dazu hat sie jedoch nie viel Zeit. Ihr Blut ist wie Säure, und wenn sie sich nicht beeilt, ihre Aufgabe zu erfüllen, leidet sie unsagbare Schmerzen. Dann lernt sie in einem der Sprünge Kyran kennen. Und auf einmal ist alles anders. Doch haben die zwei eine Zukunft, wenn Ava die Zeit und den Ort, an dem Kyran lebt, wieder verlassen muss?

Meinung:

Ich habe „Forever 21“ im Zuge einer Leserunde auf Lesejury, der Community von Bastei Lübbe, als Vorab-Manuskript gelesen. Warum es mich nicht überzeugen konnte, für euch zusammengefasst:

Der Einstieg in den Roman verlief noch relativ gut, da der Schreibstil eingängig und recht schlicht gehalten wurde. Er ist eindeutig auf ein jüngeres Publikum ausgelegt, sorgt jedoch für ein zügiges Vorankommen. Es gab hier und da ein paar „tiefgründigere Einschübe“, die mit Sicherheit zitierfähig sind, aber insgesamt kann man ihn als nicht besonders einstufen.

„Ava war fort, und fast erschien es ihm, als wäre sie nur das Traumgespinst einer mondlosen Nacht gewesen.“ - Seite 80

Mit der Protagonistin Ava hatte ich so meine liebe Mühe. Schon lange ist mir kein oberflächlicherer Charakter mehr untergekommen. Ich kann noch gerade so nachvollziehen, dass man eine Figur zu anfangs klischeehaft und mit Schubladendenken ausgestattet einführt, damit sie im weiteren Verlauf der Handlung eine Wandlung durchläuft. Mit Ava konnte ich jedoch bis zum Ende nicht warm werden. Ihre Denkweisen erinnerten mich mehr als einmal an Chic-Lit Protagonistinnen von vor zehn Jahren. Ihre Aufgabe, Seelengefährten zusammen zu bringen, mag romantisch anmuten. Jedoch kam weder diese Stimmung bei mir auf, noch nahm ich ihr ab, dies nicht ausschließlich aus egoistischen Gründen durchführen zu wollen.

Gegen ihren männlichen Gegenpart Kyran (dessen Name ich immer wieder nachschlagen musste) hege ich sogar noch mehr Antisympathien, da er ein fast schon stalkerhaftes Verhalten an den Tag legt, das ich weder gutheißen, noch die Absichten der Autorin nachvollziehen kann.

Der Roman strotzt des Weiteren nur so von Logikfehlern. Dies betrifft sowohl klassische Zeitreisefehler, wie das Verändern von unveränderbaren Ereignissen, als auch Fehlern im Text, die anscheinend im Lektorat nicht weiter aufgefallen sind. Fehler können passieren, aber gerade bei Zeitreisen dürften solche Dinge wirklich nicht passieren.

Ein weiterer großer Kritikpunkt meinerseits ist, dass die Autorin sich ihre eigene Logik schafft, wie es eben gerade in die Geschichte passt. Avas „Fähigkeit“ bzw. Strafe, durch die Zeit zu springen bringt sie in die verschiedensten Situationen und Körper. Da heißt es einmal, dass die Personen, nach ihrem Sprung aus dem Körper an alles erinnern können und beim nächsten Mal, dass Gedächtnislücken zurück bleiben. Die unwirklichsten Zufälle kommen zusammen, damit Ava Adressen und Namen von ihren „Wirten“ herausfindet. Unnatürliche Unterhaltungen werden geführt, nur um den Leser auf Offensichtliches hinzuweisen. Und Unglückliche Formulierungen wie

„Im Jahr 1907 hatte es schließlich keine Fingerabdrücke gegeben.“ - Seite 117

runden dies noch ab.

Avas Zeitsprünge sind kleine Geschichten innerhalb der großen Geschichte, die zu einem Ganzen zusammenlaufen sollen. So die Theorie. In der Praxis wurden ihnen viel zu wenig Raum und Seiten eingeräumt um nur ansatzweise mit den Figuren sympathisieren zu können. Den sogenannten Rote Faden ging leider aufgrund von Nichtigkeiten unter.

Natürlich darf auch dieser Fantasy-Jugendroman nicht ohne eine Liebesgeschichte ausgekommen. Wie so viele anderen Romanzen des Genres die ich zuvor gelesen habe, wirkt auch diese erzwungen und extrem konstruiert. Wie aus dem Nichts sind auf einmal große Gefühle vorhanden, die weder nachvollziehbar sind, noch in irgend einer Art und Weise realitätsnah anmuten.

Im ganzen Verlauf sind einige Fragen entstanden, die bis zum Ende nicht aufgeklärt werden und für die man sich wohl Teil 2 kaufen muss, um sie geklärt zu bekommen. Aber weder dieser Umstand, noch der Cliffhanger am Schluss haben dazu geführt, dass ich wissen möchte, was aus Ava und Kyran werden wird.

Fazit:

Zeitreise-Roman sind nichts Neues. Die Grundidee von „Forever 21“ machte jedoch neugierig und hätte wirklich gut werden können. Leider wurde in so vielen Punkten Potenzial verschenkt, dass ich es bei Band 1 belassen werde. Ich kann für „Forever 21“ leider keine Leseempfehlung aussprechen. Dafür kamen leider zu viele Kritikpunkte zusammen. Meine sehr hohen Erwartungen wurden nicht erfüllt.

Wer Interesse an einer spannenden Zeitreise-Reihe hat, dem lege ich die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier ans Herz.

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Veröffentlicht am 05.04.2017

Zu viel drumherum und Wiederholungen ohne feinfühliger Tiefe

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Durch eine große Schuld, die Ava auf sich geladen hat, muss sie als Strafe nicht nur mit ihrer Seele in andere Körper springen, sondern reist damit auch in der Zeit hin und her. Um ihre Tat zu sühnen, ...

Durch eine große Schuld, die Ava auf sich geladen hat, muss sie als Strafe nicht nur mit ihrer Seele in andere Körper springen, sondern reist damit auch in der Zeit hin und her. Um ihre Tat zu sühnen, ist sie gezwungen in ihrem Gastkörper zwei zueinander gehörende Seelen - zwei sich liebende Menschen - zusammenführen. Für diese Aufgabe hat sie nur wenig Zeit, da ihr Peiniger sie dazu permanent mit Schmerzen antreibt und bestraft, wenn sie sich von der Erfüllung ihrer Aufgabe entfernt. Auf einer ihrer Missionen lernt sie zufällig Kyran kennen und beide spüren eine besondere Verbindung zwischen sich.

Die Autorin nimmt uns in ihrer Geschichte mit in verschiedene Epochen in verschiedenen Ländern. So besuchen wir nicht nur England im 21. Jahrhundert, sondern auch Deutschland im Jahr 1907 oder auch Frankreich am Königshof im 18. Jahrhundert. Toll finde ich den Einstieg, da wir Ava beim Erwachen in einem neuen Körper begleiten, und sie sich erst mal orientieren muss. Das arme von Schmerzen gepeinigte Mädchen muss sich jedesmal in der neuen Situation plötzlich zurecht finden und begeht natürlich auch einige Fauxpas, die sie immer wieder in leichte Schwierigkeiten bringt. Ich empfinde Ava zunächst als toughes Mädchen, die nicht auf den Kopf gefallen ist. Sie versucht das Beste aus der Situation zu machen um ihre Aufgabe zu erfüllen.

Leider passieren diese Sprünge in die Gastkörper immer ziemlich schnell, darunter leidet die Möglichkeit eine tiefere Beziehung zu den Personen aufbauen zu können. Durch immer mehr Sprünge tauchen auch immer mehr Figuren auf, die nur oberflächlich angerissen werden können. Es wirkt nur noch gehetzt und substanzlos. Das Feingefühl für die Situation geht verloren und kann nicht mehr aufgeholt werden. Die Protagonisten Ava und Kyran irren in ihrer Umgebung herum und die Autorin hält sich dabei viel zu sehr mit der Beschreibung der Umstände auf, ohne tiefere Bewegung in die Gefühlswelt der beiden einzuhauchen. Ich konnte weder zu Ava noch zu Kyran wirklich eine tiefere Beziehung aufbauen und Vieles war mir einfach dann zu langatmig. Die letzten 30 % habe ich zeilenweise nur noch übersprungen, dabei habe ich aber nicht das Gefühl, dass ich was verpasst hätte.

Die zunächst sehr kompliziert klingenden Aufgaben, die Umstände der sich zu findenden Liebenden, klären sich dann auch plötzlich - oh Wunder - meist durch eine einfache Fügung. Das ist mir zu flach und lässt mich unzufrieden zurück. Es gibt keine Überraschungsmomente, keine Plottwists. Immer wieder tauchen abgeklatschte Zufälle auf, die bei den Haaren herbeigezogen wirken. Auch erkenne ich keine Verbindung zwischen den vielen Figuren, den Aufgaben und der eigentlichen Geschichte.

Und so plätschert die Handlung vor sich hin ohne dass ich wirklich einen Spannungsaufbau oder Handlungsstrang erkennen kann. Viele Fragen werden aufgeworfen und bleiben unbeantwortet, oder ohne mir zumindest ein paar weitere Andeutungen zu geben. Die Autorin hat die Chance, eine spannende Story zu schreiben - die durch Verwicklungen und Verknüpfungen der Personen und Geschehnissen in den verschiedenen Zeiten hätte entstehen können - einfach nicht ergriffen, und uns eine Aneinanderreihung von netten aber wenig überzeugenden Geschichten geboten. Außerdem tauchen hin und wieder Ungereimtheiten in den Zeitangaben auf, die einem das Gefühl geben, dass der Plot nicht mit genügend Hingabe ausgearbeitet wurde.

Der Sprachstil ist flott und flüssig, in der 3. Person Präteritum erzählt und die Perspektive wechselt zwischen Ava und Kyran. Lilly Crow beschreibt die Situationen sehr bildreich und wortstark. Es gibt ein paar sehr schöne und gefühlvolle Momente, die mich auch sehr berührt haben, aber die hektische Oberflächlichkeit überwiegt und zerstört für mich das ganze Gefüge.

Und das Ende? Ein krasser Cliffhanger! Das Buch bricht mitten in der Handlung ab, ohne für sich eine Gesamtheit zu bilden. Aber es reizt mich auch nicht wissen zu wollen, wie es weitergeht. Es hat mich nicht mitgerissen und ich bin vom Buch insgesamt enttäuscht.

FAZIT:
Anfangs sehr vielversprechend mit einer tollen Idee, das Ende aber nur noch enttäuschend. Das Potenzial einer spannenden Liebesstory zwischen den Zeiten wurde auf ganzer Linie verschenkt, bei gutem Sprachstil aber nicht überzeugender Handlung. Persönlich keine Lust auf den Folgeband. Ich kann es nicht empfehlen.

Trotzdem möchte ich mich beim Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken, und dass ich hier an der Leserunde teilnehmen durfte, sowie ich auf NetGalley das Buch ebenfalls rezensieren durfte.

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Veröffentlicht am 31.03.2017

Wer ein gut recherchiertes und durchdachtes Buch sucht, ist hier falsch

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Zum ersten Mal habe ich mich bei einer Leserunde auf Lesejury.de von Bastei Lübbe beworben und bekam überraschender Weise sofort den Zuschlag für ein Vorabexemplar des neuen Mehrteilers Forever 21. Ich ...

Zum ersten Mal habe ich mich bei einer Leserunde auf Lesejury.de von Bastei Lübbe beworben und bekam überraschender Weise sofort den Zuschlag für ein Vorabexemplar des neuen Mehrteilers Forever 21. Ich liebe Zeitreiseromane und war sehr gespannt auf diese Geschichte, die sich in der Leseprobe wirklich gut anhörte, was ich dann bekam, war allerdings nicht das, was ich erwartete...


INHALT

Ava ist 21 und ihre Seele muss nach einem fatalen Ereignis zur Strafe immer wieder in andere Menschen springen und einem unglücklich verliebten Paar in ihrer unmittelbarer Nähe helfen, zueinander zu finden, damit sie selbst nicht unsägliche Leiden erfährt. Hierbei bleibt es jedoch nicht bei Sprüngen rund um den Kontinent, nein, Avas Seele springt auch durch die Zeit, was zu einigen Verwirrungen führt. Als sie bei einem der Sprünge plötzlich auf den Nerd Kyran trifft, ist alles auf einmal anders. Er sieht Ava mit anderen Augen und ihre Schmerzen sind kurzzeitig verschwunden. Und ist es tatsächlich Zufall, dass er sich so stark für Zeitreisen interessiert?


MEINE MEINUNG

Die Überschrift sagt hier, glaub ich, alles. Als ich die Leseprobe in die Finger bekam war ich zunächst Feuer und Flamme, diese Euphorie legte sich nach dem Lesen der ersten Kapitel bereits, wenngleich ich die Geschichte bis dahin eigentlich noch ganz nett fand, trotz ihrer Logikfehler und dem viel zu rasanten Erzählstil.

Je weiter ich jedoch las, desto weniger gefiel mir das Buch und das nicht wegen der Idee, die mir gefiel, jedoch auch Parallelen zu einer andern Reihe aufweist (Mercy von Rebecca Lim), sondern, weil die Ungereimtheiten immer mehr zunahmen.

Man kann nicht sagen, dass die Autorin nicht schreiben kann, denn der Text ließ sich wirklich unsagbar schnell und flüssig lesen. Die Zeilen flogen einfach nur so dahin. Doch darin lag oder liegt auch das eigentliche Problem des Buches. Forever 21 ist in einem so rasanten Tempo geschrieben, dass vieles auf der Strecke bleibt.

So hasten die Protagonisten nur von einem Seelensprung zum nächsten, nichts wird vertieft, die Charaktere bleiben flach und unausgereift, das betrifft sogar die Hauptprotagonisten Ava und Kyran. Desweiteren wird Ava so dargestellt, als hätte sie aus ihrer Situation gelernt, aber zeitgleich bleibt sie arrogant und oberflächlich.

Währenddessen mutiert Kyran, der zunächst wirklich interessanteste Charakter der Geschichte, später zu einem vor Liebe blinden Stalker, der nach gerade mal 3 Tagen, die er Ava kennt, alles für sie tun würde und sogar seine Prioritäten, die er hatte, vergisst. Davon abgesehen, installiert er eine Spy-App auf ihrem Handy.

Und da frage ich mich, warum macht sie in dem Buch so gar keine wirkliche Entwicklung durch? Und er so eine verdammt negative? Ist das keinem vor Veröffentlichung aufgefallen? Ich finde das so untypisch für einen Roman und für ein Buch für die jüngere Zielgruppe auch ehrlich gesagt etwas bedenklich.

Dazu kommt, dass es in dem gesamten Buch auf nicht eine Frage eine Antwort gibt, nicht mal ansatzweise. Das ist als Leser extrem frustrierend und unbefriedigend. Ideen und Hinweise werden aufgegriffen und eingeworfen, z.B. das Medaillon, dass anfangs überall auftauchte, aber nicht weitergeführt, sondern unter den Tisch fallen gelassen.

Dann lebt das Buch quasi aus Zufällen. Einer reiht sich an den nächsten und natürlich sind es nur Zufälle, die Ava auch helfen. Wirkliche Schwierigkeiten hat sie das gesamte Buch nicht über. Was echt Schade ist, da Probleme und das Finden von Lösungen erst einen Charakter formen und beeinflussen.

Und reden wir bitte nicht über die Zeitreise-Fehler. Nicht einmal hat es Konsequenzen innerhalb der Zeitlinie, obwohl Ava die Zeitlinien eindeutig verändert.Sicherlich spürt man die Auswirkungen der "aktuelleren" Beziehungen noch nicht, aber aus denen in der Vergangenheit können Kinder hervorgegangen sein, daraus wieder neue Kinder etc. Diese Personen könnten für den Verlauf der Zeit entscheidende Dinge getan haben etc. etc. etc. Nichts davon wird berücksichtigt.

Fehler passieren, ja aber ein vernünftiges Lektorat hätte doch dagegen wirken können.

Wir Hobbyautoren, die ernst genommen werden wollen und was auf uns halten, haben Test- oder Betaleser, die auf sowas achten und unsere Manuskripte diesbezüglich mit Notizen versehen, damit wir Fehler ausmerzen können, auch inhaltlich. Natürlich geht auch da mal was durch, aber nicht wie in diesem Fall.

> Falls der Verlag dies liest: Bitte mal darüber nachdenken, einen Austausch mit Testlesern vor Veröffentlichung und Druck einzuführen, das kann unglaublich viel bewirken und verhindern, dass ein Buch viele schlechte Kritiken bekommt. <

Sinnvoller wäre es meines Erachtens gewesen, die Geschichte besser aufzuteilen. Einen oder zwei Seelensprünge abzuhandeln, die dafür ausführlich und gut durchdacht. Damit hätte das Buch weniger wie ein Sammelsurium von Ereignissen gewirkt und der rote Faden wäre nicht nur ein rotes Fädchen gewesen.


FAZIT

Eine gute Idee, die leider nicht vernünftig ausgearbeitet wurde. Über einzelne Logikfehler kann ich hinwegsehen, doch hier reihen sich so viele Fehler aneinanander, dass ich das Buch leider keinem empfehlen kann. Hier gaukelt leider ein wunderschönes Cover eine ebenso schöne Geschichte vor, die es nicht gibt.

Ich kann leider nur 1 von 5 Sternen vergeben.

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