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Veröffentlicht am 11.05.2021

Ein verdammt guter Start der Eberhardt & Jarmer Reihe

Die siebte Zeugin
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Den ersten Band rund um den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer konnte ich mir keinesfalls entgehen lassen.
Wenn man sich näher mit den beiden Autoren Florian Schwiecker ...

Den ersten Band rund um den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer konnte ich mir keinesfalls entgehen lassen.
Wenn man sich näher mit den beiden Autoren Florian Schwiecker und Michael Tsokos befasst, dann wird einem klar, mit was für einem interessanten und zugleich faszinierenden Kriminalroman man hier betraut wird. Noch faszinierender sind nur die Autoren selbst.
Man sollte sich allerdings von vornherein darüber im klaren sein, dass es sich hier um einen Justiz Krimi handelt, ergo spielen dabei die Ermittlungen eine verdammt große Rolle.
Wer damit nicht zurecht kommt, sollte besser die Finger davon lassen.

Den Schreibstil empfand ich als ungemein einnehmend und fließend. Wodurch ich verdammt gut voran kam.
Ich mag ja die Krimis von Herrn Tsokos schon total gern. Aber hier brilliert er fast noch mehr mit seinem Wissen.
Von allem steht am meisten Rocco Eberhardt im Fokus, was mir persönlich unglaublich gut gefallen hat. Er erhält nicht nur verdammt viel Tiefe, sondern man kommt ihm auch auf menschlicher Ebene sehr nahe. Nicht zuletzt deswegen, weil sein häusliches Umfeld sehr gut beleuchtet wird.
Und ich mag einfach seine ganze Persönlichkeit unglaublich gern.
Nikolas Nölting und auch Dr.Justus Jarmer fand ich sehr interessant in ihrer Persönlichkeit, sie blieben mir jedoch etwas zu blass, um sie wirklich näher beleuchten zu können. Das fand ich leider etwas schade, da hätte man vielleicht noch mehr herausholen können.
Insgesamt sind die Charaktere jedoch sehr authentisch, greifbar und mit Leben gefüllt.

Der erste Fall hat mir ungemein gut gefallen.
Zumal in den Raum gestellt wird, ob man wirklich Böse sein muss, um einen Mord begehen zu können.
Faktisch ist nicht immer alles schwarz oder weiß, gerade die Nuancen dazwischen machen es so viel tragischer und menschlicher.
Wir bekommen es mit einem Fall zutun, der nicht so einfach ist, wie es scheint.
Was treibt einen unbescholtenen Bürger dazu, kaltblütig einen Mord zu begehen?
Obwohl tatsächlich die Motive und einfach das Dahinter sehr schnell klar waren, so minderte das keinesfalls die Spannung.
Denn den beiden Autoren gelingt es dennoch ,die ein oder andere Wendung herbeizuführen, die mich ziemlich überrascht haben.

Die Ermittlungen waren in meinen Augen ziemlich gut ausgearbeitet und auch mit der Familie Nölting verbanden mich unheimlich tiefe Emotionen.
Denn hier gibt es so viel Schmerz, Angst und Verzweiflung, dass man die Augen nicht davor verschließen kann. Gerade als Mutter geht einem das nahe.
Doch kann die Justiz das auch?
Ich fand es extrem spannend und informativ. Nicht nur wie kontrolliert und brillant alles durchdacht war. Sondern auch wie die tragische Seite immer mehr ans Licht kam.
Das mit einer Eindringlichkeit, das einem ganz anders wurde.
Auch Rocco Eberhardts eigenes Leben gab mir einiges zu denken.
Besonders dahingehend erhoffe ich mir noch einiges mehr. Ebenso wie von Jarmer.
Beide sind mir jedoch schon jetzt unglaublich sympathisch.

Das Ende hat mich ziemlich bewegt und besonders was angeteasert wird, schürt immens die Neugier auf mehr.
Es ist kein Kriminalroman der vor Blut und Gewalt nur so strotzt.
Es geht tiefer, wird persönlicher ,psychologischer und vielleicht hat es mir gerade deswegen auch so gut gefallen.
Es geht um Schicksale und es geht darum, wie weit man bereit ist zu gehen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt.
Es geht darum, dass man nicht von vornherein etwas verurteilen kann, ohne die Hintergründe zu kenne. Denn diese fast noch schmerzlicher und intensiver, als der Mord selbst.

Fazit:
“Die siebte Zeugin ” ist der erste Band rund um den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer.
Mir hat er unglaublich gut gefallen.
Besonders weil dieser Fall jenseits von Gut und Böse liegt und gerade daher umso mehr die Gemüter erhitzt.
Sehr spannend, sehr faszinierend und interessant.
Florian Schwiecker und Michael Tsokos beweisen, dass man auch ohne viel Blut und Gewalt einen Kriminalroman zu Papier bringen kann, der durchgängig beschäftigt und verdammt an die Nieren geht.
Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 08.05.2021

Ein wunderschöner Abschluss, der mich mit einem glücklichen Gefühl zurückblicken lässt.

New Chances
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Back to Green Valley. Ein letztes Mal. Obwohl ich Abschiede nicht mag, war meine Neugier doch größer, so das ich einfach nicht auf das Print warten wollte.
Lilly Lucas lässt uns diesmal an Sams Geschichte ...

Back to Green Valley. Ein letztes Mal. Obwohl ich Abschiede nicht mag, war meine Neugier doch größer, so das ich einfach nicht auf das Print warten wollte.
Lilly Lucas lässt uns diesmal an Sams Geschichte teilhaben. Und wenn einer mehr als alles andere ein Happy End verdient hat, dann ist das Sam.

Und mit Leonie hat sie einfach einen unglaublich tollen Gegenpart gefunden.
Besonders fasziniert hat mich ihre Leidenschaft für Craft Beer. Bezüglich dieser Thematik hätte ich mir unheimlich gern noch mehr Details gewünscht, weil es einfach eine wahnsinnig tolle Thematik ist und gerade Leonie es nicht leicht als Frau hat, dort Fuss zu fassen.
Auch die Thematik des Kochens hätte man mehr intensivieren können. Diesbezüglich gab es auch Randthemen, die aber scheinbar nicht weiterverfolgt wurden, was ich als sehr schade empfand.
Doch zurück zu Leonie, ich mochte sie einfach unfassbar gern, besonders wie sie mit Maya umgegangen ist. Das sie sich Fehler eingestehen kann, auch mal Rückgrat zeigt und sich nicht scheut, Emotionen zuzulassen, sich aber nicht von Ihnen beherrschen lässt.
Auch die Charaktere aus den vorherigen Bänden trifft man hier wieder. Und es ist einfach ,wie nach Hause zu kommen. Ein unbeschreibliches Gefühl, dass mir unglaublich fehlen wird.
Beeindruckend empfand ich hier tatsächlich Sams Mum, denn sie hat mich unglaublich überrascht. Von außen wirkt sie wie eine harte, unbeugsame Frau. Aber in dieser Frau steckt einfach so viel mehr, was mir nicht nur Bewunderung abzollte, sondern auch Respekt.
Und wie könnte ich Sam vergessen.
Sanft, verletzlich und einfach atemberaubend feinfühlig.
Alle haben sie mich mit ihrer Art zum lachen und träumen gebracht. Ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen und ihr Innerstes nachempfinden.

Dieser Roman besticht viel weniger durch die Atmosphäre, als vielmehr durch Sam und Leonie.
Es funkt heftig und das auf unterschiedlichen Ebenen und das hat einfach ordentlich für Abwechslung gesorgt und darüber hinaus einfach so unglaublichen Spaß gemacht.
Natürlich gibt es auch Konflikte, sowie traurige Momente, die aber wichtig sind und das große Ganze noch mehr hervorheben.
Man erfährt mehr über Sams Hintergrund und begreift, dass er sein Päckchen zu tragen hat. Ein schönes Päckchen wohlgemerkt. Aber das er manchmal einfach nicht frei entscheiden kann, so wie manch anderer es kann.
Sam weiß, was es heißt, Verantwortung zu tragen und das hat ihn einfach geprägt.
Das heißt aber nicht, dass es keinen Platz für seine Träume gibt.
Leonies Hintergrund fand ich ebenfalls sehr interessant, hatte mir da jedoch noch mehr Intensität und mehr Einblicke gewünscht. Es gibt zwar einige, aber diese haben auf mich etwas oberflächlich gewirkt.
Es gab wirklich wunderschöne und einfach herzzerreißende Momente, die aufgewühlt haben. Dabei spürt man deutlich, dass Leonie das ein oder andere Mal an ihre Grenzen gerät. Die Zweifel, die Zerrissenheit, all zu gut spürbar.
Das Ende empfand ich als unglaublich süß und es hat mich wieder so viel fühlen lassen.
Aber es erschien mir auch etwas gehetzt. Da hätten etwas mehr Details wirklich gut getan. Ebenso hätte ich mir einen Epilog gewünscht, damit wäre das Ganze einfach für mich noch runder gewesen. So fand ich den Abschluss zwar wirklich schön, aber ich fühlte mich leider auch etwas überfahren.
Jetzt am Ende finde ich tatsächlich das auch noch Potential für mehr da ist. Mich würde vor allem Ollis Geschichte unglaublich interessieren. In den vorherigen Bänden wurde ja einiges angeteasert und das wurde hier so nebenbei aufgelöst. Was wirklich schade ist, da er ein fester Bestandteil der Truppe ist und demzufolge einfach mehr verdient hat.
Aber erstmal heißt es Abschied nehmen. Lilly Lucas hat es geschafft, das ich keine Traurigkeit darüber empfinde.
Sondern das ich mit einem glücklichen Gefühl zurückblicke.
In diesem Roman geht es nicht nur um eine wunderschöne Lovestory, darüber hinaus geht es um Träume und das man diese nicht außer Acht lassen darf und einfach immer im Blick haben sollte.

Fazit:
Mit dem letzten Band der Green Valley Reihe hat Lilly Lucas einen unglaublich schönen Abschluss gefunden.
Wohlfühlatmosphäre pur.
Keine Story, die vor Überraschungen glänzt, sondern die sich einfach so unglaublich schön und gut anfühlt.
Mit Sam und Leonie bringt sie nicht nur frischen Wind hinein, sondern zeigt darüber hinaus das es nie zu spät ist, für seine Träume zu kämpfen.
Bis auf kleinere Schwächen, bin ich wieder absolut begeistert. Es hat unglaublichen Spaß gemacht und ich blicke mit einem glücklichen Gefühl zurück.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Ein richtig nervenaufreibender, psychologisch gut durchdachter Trilogie Auftakt

Trauma – Kein Entkommen
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“Trauma: Kein Entkommen ” von Christoph Wortberg ist der Auftakt der dreiteiligen Reihe rund um die Mordermittlerin Katja Sand.
Und der Name ist tatsächlich Programm.
Denn hier geht es um die verschütteten ...

“Trauma: Kein Entkommen ” von Christoph Wortberg ist der Auftakt der dreiteiligen Reihe rund um die Mordermittlerin Katja Sand.
Und der Name ist tatsächlich Programm.
Denn hier geht es um die verschütteten Ängste in der menschlichen Seele.
Ängste, die bleibende Spuren hinterlassen haben. So sehr, dass sich der Körper schützt und diese Erinnerungen nicht mehr zulässt.

Der Schreibstil des Autors hat mir unglaublich gut gefallen. Er hat mich von der ersten Seite gefesselt mit seiner einnehmenden und bildhaften Art.
Dieses Buch entwickelte einen Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte.
Ich wollte es nicht, denn ich musste unbedingt mehr darüber erfahren.
Bereits nach den ersten Seiten zog sich alles in mir zusammen. So viel Grauen, so viel Abgründigkeit, so viel kindliche Unschuld, die einfach so zerstört wurde.
Wieder, wieder und immer wieder.
So viel Schmerz, so viel Kaltblütigkeit und ich konnte es einfach nicht verstehen.

Es bildet den Startschuss zu etwas sehr großem und unaufhaltsamen.
Etwas das sich fest verankert und nicht mehr weichen will. Man bekommt eine Ahnung, um was es hier geht und ob der Zerstörung, die das alles angerichtet hat, hat man doch keine Ahnung wie alles zusammenhängt.
Und ist verzweifelt auf der Suche nach Antworten.
Danach lernt man die Mordermittlerin Katja Sand und ihren Assistenten Dorfmüller kennen und schlittert geradewegs in eine Mordermittlung, die verstörender kaum sein kann.
Hat es etwas mit der Vergangenheit zutun?

Am meisten bin ich beeindruckt von den Charakteren, die mich komplett überzeugen und für sich einnehmen konnten.
Am meisten natürlich Katja ,da man ihre Perspektive erfährt. Aber nicht nur.
Katja ist nicht perfekt. Sie ist alles andere als das. Sie hat Ecken und Kanten.
Sie hat eine Vergangenheit. Schmerzlich, dunkel und tragend zugleich. Es hat sie geformt und zu der ernsten Frau gemacht, die sie heute ist.
Ich mochte sie sofort. Weil sie Stärke und Mut beweist. Kompromisslos ihren Weg geht,ohne zurückzublicken. Im Laufe des Geschehens erfährt man immer mehr über sie und ihren Hintergrund und hat fast das Gefühl in einem Drama gelandet zu sein. Leider wird der Fokus etwas zu sehr auf ihr Privatleben, sowie ihre eigene Geschichte gelegt. Das ist zwar durchaus nachvollziehbar, aber dadurch verschiebt sich der Mittelpunkt zu sehr.
Dorfmüller hat mit seiner Art für Ausgleich gesorgt und mich immer zum lachen gebracht. Er erdet Katja und gleichzeitig verschafft er dem Ganzen eine feste Konstante.
Auch die anderen Charaktere stattet der Autor mit sehr viel Authentizität und Leben aus.
Man kann sich ungemein gut in sie hineinversetzen und einfach ihr Handeln und Denken nachvollziehen.

Die Handlung empfand ich als ungemein vielschichtig, aber auch sehr faszinierend und verstörend zugleich. Denn was hier auf einen zustürmt ist wirklich grausam und menschlich gesehen kaum zu ertragen.
Es fließt zwar kein Blut, aber das muss es auch nicht. Die psychologischen Aspekte wiegen viel schwerer und machen das Ganze um ein vielfaches beklemmender.
Interessant war hier der Mordfall. Wie es immer weitere Kreise zog.
Unglauben. Schock. Unverständnis.
Ich war wirklich schockiert und zugleich wütend über diese Mauer des Schweigens, auf die ich hier traf. Über diese ganze Tragödie die sich immer mehr offenbarte.
Das machte das Ganze so viel düsterer und gehaltvoller.
Und trotzdem ist es nur die Spitze auf dem Eisberg.

Ich muss zugeben, dass ich schon früh eine leise Vermutung hatte, was den Täter betraf, was sich letztendlich auch bewahrheitete. Dennoch hat mich dieses Ganze Ausmaß an Kaltblütigkeit, Arroganz und Machtmissbrauch wirklich erschüttert und etwas verstört zurückgelassen. Was mir aber ungemein gut gefallen hat, dass der Autor sehr feinfühlig auf die Charaktere und ihre Umstände eingegangen ist, so das man sie nicht verurteilen konnte.
Man fühlte und litt mit Ihnen mit.
Die Spannungsmomente waren nonstop gegeben, nur in der Mitte flaute es manchmal durch Katjas privates Drama etwas ab.
Das ist ein kleiner Punkt, den ich etwas bemängeln muss. Das einfach in den ersten Band enorm viel Themen eingewoben wurden, die zum nachdenken bringen.
Nichtsdestotrotz hat er mich vor allem mit der Thematik des Traumas wirklich begeistert, weil nichts ist wie es scheint und man den Menschen nicht automatisch ansieht, was sie durchgemacht haben.
Ein richtig nervenaufreibender, psychologisch gut durchdachter Trilogie Auftakt, der mich mit seinen Themen, Geheimnissen und Abgründen vollkommen begeistern konnte.

Fazit:
Christoph Wortberg gelingt mit “Trauma: Kein Entkommen” ein nervenaufreibender, psychologisch gut durchdachter und absolut verstörender Reihenauftakt rund um die Mordermittlerin Katja Sand.
Mich hat die Thematik unglaublich begeistert, denn er bietet uns hier einen vielschichtigen Thriller mit viel Dramatik und Tragik gespickt und schafft es dabei ohne blutige Details auszukommen.
Für mich zwar etwas vorhersehbar, aber dadurch nicht weniger interessant.
Ich bin gespannt auf mehr.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Unheilvoll, beängstigend und erschütternd

Die leuchtenden Toten
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Manchmal sehen Werke auf den ersten Blick unscheinbar aus.
Manchmal denkst du, du kommst daran vorbei.
Aber manchmal sind es genau diese Bücher, die regelrecht reinhauen und alles in dir so richtig auf ...

Manchmal sehen Werke auf den ersten Blick unscheinbar aus.
Manchmal denkst du, du kommst daran vorbei.
Aber manchmal sind es genau diese Bücher, die regelrecht reinhauen und alles in dir so richtig auf den Kopf stellen.
Genauso erging es mir mit “Die leuchtenden Toten ” von Caitlin Starling.

Caitlin Starling hat ein unglaubliches Gespür für Ängste, Verzweiflung und einen großen Hang zu Dramatik und Tragik.
Sie schreibt so bildgewaltig, atmosphärisch und einfach sehr fesselnd, dass es mich buchstäblich aus den Latschen kippen ließ.
Ich wusste nicht, wohin es mich führen würde.
Ich wusste nicht, wie sehr es in mir brennen und mich in alle Einzelteile zerlegen würde.
Denn das ,was die Autorin hier zelebriert hat, ist schlichtweg der pure Wahnsinn und kaum mit Worten zu beschreiben.

Sie hüllt uns in eine beklemmende Atmosphäre, die geprägt ist von Trauer, Wut und Einsamkeit.
Es ist die Geschichte zweier Frauen, die sich ähnlicher kaum sein könnten und doch so sehr miteinander ringen.
Es ist die Geschichte einer Verbindung die intensiver, tröstlicher und verheerender kaum sein kann.
Zwei Frauen, eingeschlossen in Einsamkeit und hilfloser Wut. Irgendwo auf ihrem Weg haben Sie sich verloren und treffen in dieser Höhle wieder aufeinander.
Eine Höhle die alles nimmt und zugleich so viel gibt.
Gyre startet eine Expedition in diese Höhle. Weil Em etwas sucht, was nur Gyre finden kann.
Doch was sie findet ist Schmerz, Tod und Wahnsinn.
Und zugleich ist diese intensive Verbindung der Halt, der sie zu retten droht.
Vor sich selbst, ihrem Umfeld.
Am wenigsten rechnen sie damit, was das Ganze mit Ihnen macht, wie sehr es sie um den Verstand bringen und umdrehen wird.

Diese Geschichte hat so unglaublich viel in mir zum klingen gebracht.
Es ist so schmerzvoll und verletzlich.
Düster und grausam.
Es ist mehr als eine Expedition.
Es ist unglaublich vielschichtig, herzzerreißend und emotional.
Die Autorin schafft es durchweg die Spannung oben zu halten und mein Gott, diese Reise hat mich so unglaublich erschüttert, wütend und traurig zugleich gemacht.
Denn Gyre wird förmlich seziert. Man zweifelt selbst oft an sich. Kann nicht zwischen Wahn und Realität unterscheiden.
Untermauert wird das Ganze noch mit einer sehr unheilvollen, aber dennoch faszinierenden Atmosphäre, was mich immer weiter vorwärts stolpern ließ.
Halt sucht macht vergebens.
Abstürzen so leicht.
Sich verlieren und fallen lassen, so leicht.
Doch was, wenn der Abgrund nicht das wahre Grauen ist.
Was, wenn das Auftauchen, den wahren Untergang bedeutet.
Was dann?

Caitlin Starling hat mich wirklich extrem beeindruckt mit diesem facettenreichen und hochemotionalen Werk, das mich ständig an meine eigenen Grenzen stoßen ließ.
Und selbst jetzt am Ende ,bin ich einfach nur komplett sprachlos, weiß nicht, was ich fühlen, geschweige denn Denken soll.
Es ist so viel, so dramatisch, so tragend und ausweglos.
Wir begleiten Gyre und Em. Und nur sie, dabei erfährt man Gyres Perspektive, was einfach so unglaublich gut passt und erst Recht für Tiefe sorgt.
Es sind Charaktere die sich immer mehr wandeln, bis man schlussendlich vor den Trümmern steht.
Ich bin unglaublich begeistert von dieser Fülle und Intensität.
Und trotzdem gab es Szenen, da fragte ich mich selbst, was da zum Teufel gerade passiert ist.
Denn das Ganze grenzt an pure Obsession. Es ist mehr als der Drang zu überleben. Es ist mehr als man sich eingestehen möchte und im Endeffekt ist gerade das so unglaublich gut.
Dafür fand ich den dunklen Teil, den die Höhle ausmacht, einfach zu wenig. Da hätte man bedeutend intensiver darauf eingehen können. Stattdessen ist es eher ein Nebenstrang und verkörpert nicht das, was es ist.
Die Gefahr, die alles zum kippen bringt und für pure Ausweglosigkeit sorgt.
Unglaublich beängstigend fand ich wie ausgeliefert und verletzlich Gyre aufgrund ihrer Ausrüstung ist. Das nicht viel fehlt, damit man etwas komplett zerstören kann, ohne das man in der Lage ist, etwas dagegen zutun.
Trotz allem kann das meine Begeisterung nicht dämmen, denn die Story ist einfach großartig. Niemals hab ich etwas, in so einer Form gelesen.
Es hat mich unglaublich fasziniert und keinen Augenblick losgelassen.
Unbedingt mehr davon.

Fazit:
"Die leuchtenden Toten ” von Caitlin Starling ist definitiv ein Buch, das man sich näher ansehen sollte.
Unheilvoll, beängstigend und erschütternd.
Ein Drama ,das sich auf so vielen Ebenen abspielt, dass ich buchstäblich das Gefühl hatte, komplett den Halt zu verlieren.
Wahn, Obsession und dazwischen eine Verbindung ,die so viel in Gang setzt.
Sich intensiv und eindringlich manifestiert und schlussendlich so viel Einsamkeit, Verlorenheit und Wut hervorbringt.
Trotz kleinerer Schwächen hat mich die Autorin absolut begeistert.
Denn es ist emotional, nervenaufreibend und nonstop Spannung pur.
Unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Green Valley Fans werden es lieben

New Horizons
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Nachdem ich erst kürzlich “New Dreams”
gelesen und mich so herrlich wohl und aufgehoben in Green Valley gefühlt habe
Musste ich direkt mit “New Horizons” weitermachen.
Und darauf hab ich mich richtig gefreut, ...

Nachdem ich erst kürzlich “New Dreams”
gelesen und mich so herrlich wohl und aufgehoben in Green Valley gefühlt habe
Musste ich direkt mit “New Horizons” weitermachen.
Und darauf hab ich mich richtig gefreut, besonders weil Annie mich in Band 3 schon sehr berühren und von ihrem wertvollen Wesen überzeugen konnte.
Ein weiterer Freudenschrei erklang, als ich bemerkte, dass es hier auch um Cole geht, den ich in Band 2 schon so unglaublich ins Herz geschlossen habe.
Ich hab mir so sehr seine eigene Story gewünscht und hier ist sie nun. Glücklicher und erwartungsvoller hätte ich kaum sein können.

Wie auch in den vorherigen Bänden überzeugt Lilly Lucas mit ihrem einzigartigen, einnehmenden, sowie locker- leichten Schreibstil, die Atmosphäre Green Valleys sorgte dafür, dass ich mich komplett von Wärme umhüllt fühlte.
Ich würde an dieser Stelle empfehlen, die Bände der Reihe nach zu lesen, da die Pärchen Konstellationen auch in den Folgebänden auftauchen und man sich diesbezüglich unweigerlich selbst spoilern würde, was unglaublich schade wäre.

Da die Ereignisse aus dem Vorgänger noch recht präsent waren, kam ich sehr gut in die Story rein. Daneben webt die Autorin auch immer wieder vereinzelt Rückblicke ein, wodurch sofort alles wieder präsent ist.
Hierbei erfährt man ausschließlich Annies Perspektive, was mir ungemein gut gefallen hat.
Denn sowohl zu ihr, als auch zu den anderen Charakteren kann man eine sehr gute Bindung aufbauen.
Annie ist für mich einfach eine ganz besondere Protagonistin.
Großherzig, feinfühlig, aber auch sehr sensibel. Als Cole in ihr Leben hineinplatzte, musste ich direkt losprusten. Denn arroganter und selbstverliebter hätte er sich kaum präsentieren können.
Eine Eigenschaft, die aufgrund seines Promi Status’ so ziemlich jedem Klischee entspricht. Aber egal. Es hat sofort das Feuer entzündet und ich war gespannt auf ihre Wortgefechte, die unweigerlich folgen würden.
Und das taten sie und nicht zu knapp.
Dadurch wurde das Ganze ziemlich explosiv. Es hat so unglaublichen Spaß gemacht, die beiden zu begleiten und daneben erlebt man Annie, die kaum zerbrechlicher oder verletzlicher sein könnte. Denn besonders ihr Hintergrund gibt dem Ganzen eine ernsthafte Note, was unweigerlich zum nachdenken bringt.
Es wird klar, dass nicht nur Annies Verletzung heilen muss. Auch ihre Seele muss das. Was nicht immer einfach ist.
Jeder hat sich verändert. Annie hat sich verändert und plötzlich stürmen so viele Dinge auf sie ein, die sie irgendwie verarbeiten und verinnerlichen muss.
Und plötzlich macht Amor einen Abstecher zu ihr, aber Annie weiß nicht, ob sie das kann.

Ich hab die Story so genossen, einerseits wird man mit Leben und Liebe geflutet und auf der anderen Seiten wird man mit viel Schmerz und Angst konfrontiert, die das Ganze auch etwas instabil macht.
Denn keineswegs geht es nur um die Liebe, die dich völlig um den Verstand bringt.
Es geht auch darum, herauszufinden wer man wirklich ist, was man vom Leben möchte und wie dieses aussehen soll.
Und darüber hinaus geht es um Verantwortung, Loyalität und Freundschaft.
Es zeigt, dass es kein Fehler ist, schwach zu sein. Das man auch mal nicht perfekt sein muss, um trotzdem angenommen zu werden.

Und dann haben wir noch Cole. Der auf keinen Fall so ist, wie man denkt.
Beide Charaktere verändern sich miteinander und das macht einfach so unglaublich viel Spaß.
Es gibt Dramatik, Geheimnisse und jede Menge Wahrheiten, die dem Ganzen unglaublich viel Impuls geben.
Mir hat die Story wieder unglaublich gut gefallen, auch wenn ich sie ein kleines bisschen schwächer, als den Vorgänger fand.
Woran das lag, kann ich nicht mal sagen, aber mir hat noch der gewisse Funke gefehlt, damit es mich wirklich umhaut.
Schwierigkeiten wurden nur allzu leicht überwunden. Annie hat nicht richtig gezeigt, wie kämpferisch sie sein kann. Da hätte ich mir einfach gewünscht, dass sie noch mehr aus sich rausgeht und einfach zeigt, was sie tief im Inneren empfindet und wie sehr.
Alle die Green Valley kennen, werden auch diese Story lieben.

Fazit:
Endlich Cole und Annie.
Ich hab die beiden schon im Vorfeld unglaublich gemocht.
Zwei unglaublich tolle Menschen, die wertvoll und unglaublich ausdrucksstark sind.
Endlich ihre eigene Geschichte.
Sie hat mich begeistert.
Denn neben der Liebe, geht es auch um ernste Themen, die das Leben des betreffenden Menschen nachhaltig beeinflussen und das sich dadurch einfach verändert.
Das sich alles verändert und man so viel dadurch bestehen muss.
Ein toller Folgeband, der absolut mit der Wohlfühlatmosphäre Green Valleys besticht und mich so sehr zum lachen brachte.
Nicht ganz so gut wie der Vorgänger, aber definitiv mit Feuer unterm Hintern.
Green Valley Fans werden es lieben.