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Veröffentlicht am 27.03.2017

Mit der Trauer umgehen lernen

Ein fauler Gott
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Bens kleiner Bruder Jonas ist nach einem Schwimmbadbesuch ins Krankenhaus gekommen und dort gestorben. Seine geschiedene Mutter und er sind vollkommen hilflos und mit der Trauer geradezu überfordert. Noch ...

Bens kleiner Bruder Jonas ist nach einem Schwimmbadbesuch ins Krankenhaus gekommen und dort gestorben. Seine geschiedene Mutter und er sind vollkommen hilflos und mit der Trauer geradezu überfordert. Noch dazu ist der Vater weit weg in Frankfurt und hat dort mit der neuen Frau ein neues Leben angefangen. Ben und seine Mutter durchleben jeder für sich eine harte Zeit. Doch nur gemeinsam können sie mit der Trauer und dem Verlust weiterleben.

Anfang der 1970er Jahre ist das, was an sich auch heute noch traumatisch ist, noch viel belastender. Waren doch viele Dinge noch viel komplizierter und schwerer als heute. Schon allein das Leben als alleinerziehende, geschiedene Mutter bedeutete eine extreme Belastung. Noch dazu ist Ruth, Bens Mutter, durch den Krieg und die Flucht geprägt. Schon von Kindheit an hatte sie es schwer, musste immer wieder zurückstecken und Verluste und Trennungen verkraften. Ihr Halt im Leben waren Jonas und Ben. Der Tod von Jonas kommt ihr vor, als hätte sie persönlich versagt.

Ben dagegen will sich nicht komplett in diesem tiefen schwarzen Loch der Trauer verlieren. Es fällt ihm schwer, über Jonas‘ Tod zu sprechen, doch findet er Wege, dennoch an Antworten zu kommen. Mitten auf dem Weg in die Pubertät verändert sich so vieles um ihn herum und in ihm selbst, dass er sich in seine eigene Welt flüchtet. Dort finden ihn aber immer wieder Zeitgenossen, die auf ihre spezielle Art und Weise Antworten für Ben haben und ihm helfen, den Verlust zu tragen.

Ben weiß, dass seine Mutter ihre Trauer vor ihm verstecken möchte, aber wenn sie sich in ihr Schlafzimmer zurückzieht und in ihre Heizdecke wickelt, dann weint sie. Also stellt Ben nicht ihr seine Fragen, sondern versucht, ihre Trauer mitzutragen, sie abzulenken und aufzumuntern. Dabei findet er ganz besondere Antworten. Mit seiner kindlichen Art und dem Ergebnis seiner eigenen Trauerbewältigung entdeckt er, wie er seiner Mutter die Schuldgefühle nehmen und mit ihr gemeinsam weitermachen kann.

Die Sprache, die Stephan Lohse nutzt, ist außergewöhnlich. Sie ist teils kindlich und sehr bildhaft, dennoch (oder gerade deshalb) beschreibt sie wunderbar ausdrucksstark die Situationen von Ben und Ruth. Dabei wird sie niemals kitschig oder triefend vor Selbstmitleid. Das ist bewundernswert und ganz große Leistung.

Besonders bemerkenswert ist, dass all die vielen wundervollen, einzigartigen, großartigen Sätze in diesem Buch zeitlos sind und auch heute, 45 Jahre später, dieselbe Gültigkeit haben. Trauer ist zeitlos, Trauer vergeht nicht, Trauer verändert sich nur ganz langsam und begleitet uns ewig. Dennoch ist das nicht deprimierend, denn Trauer kann auch bereichern.

Ein Buch, das man nicht vergisst und das trotz des Themas die Welt ein wenig schöner macht. Auch für alle, die selbst trauern, ist dieses Buch eine Hilfe. Für mich das bewegendste Buch der letzten Jahre – eindeutig eine Leseempfehlung und die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 16.03.2017

Das alte Familienrezept

Das Brombeerzimmer
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Noras Mann ist seit genau einem Jahr tot. Sie trauert noch immer um ihn und macht, was sie am liebsten tut: Marmelade! Als ihre Freundin Katharina das Ausmaß dieser Leidenschaft entdeckt, fragt sie Nora, ...

Noras Mann ist seit genau einem Jahr tot. Sie trauert noch immer um ihn und macht, was sie am liebsten tut: Marmelade! Als ihre Freundin Katharina das Ausmaß dieser Leidenschaft entdeckt, fragt sie Nora, ob sie nicht genau damit Geld verdienen möchte. Für Nora ist das unvorstellbar. Doch sie sieht ein, dass etwas geschehen muss. Also beginnt sie, im Arbeitszimmer von Julian aufzuräumen und entdeckt einen Brief von einer ihr unbekannten Großtante ihres verstorbenen Mannes. Es geht darum um ein altes Familienrezept für Brombeermarmelade. Als Julians Vater sehr seltsam reagiert, beschließt Nora, kurzfristig Urlaub zu nehmen und Klara in der Vorpommerschen Boddenlandschaft zu besuchen. Dort begegnen ihr außergewöhnliche Menschen und uralte Geheimnisse …

Nora ist eine sehr sympathische Protagonistin. Man fühlt mit ihr, kann ihren Schmerz verstehen und findet ihre Art der Trauerbewältigung unweigerlich sehr ansprechend. Auch die anderen Charaktere sind wie aus dem Leben gegriffen und Randpersonen sind auch deutlich blasser gezeichnet, als die wichtigen Figuren. So muss man sich als Leser nicht allzu viele Namen merken und findet sich sehr leicht zurecht. Überhaupt liest man lockerflockig Seite um Seite weg und wundert sich, wie schnell man am Ende angelangt ist. Auch wenn der Lesestoff nicht hochgeistig ist, er unterhält und tut einfach gut – und genau das wünsche ich persönlich mir von einem guten Buch.

Auch wenn die Liebe im Buch eine gewisse Rolle spielt, möchte ich das Buch dennoch nicht als Liebesroman bezeichnen. Er handelt von Gefühlen allgemein – angefangen von der Trauer über vergangene und mögliche künftige Liebe bis hin zu dem Gefühl für die eigene Familie. Auch zeigt es, wie sich die Zeiten inzwischen verändert haben und wie wir heute vieles mit ganz anderen Augen als in den 1940er Jahren sehen. Mit 29 bereits Witwe zu sein, ist ein harter Schlag. Da wieder Fuß zu fassen erscheint schnell zu schwierig. Insofern ist „Das Brombeerzimmer“ auch ein Buch, das Mut macht – und dabei sehr ergreifend ist, ohne ins Kitschige abzurutschen.

Besonders schön finde ich die eingestreuten Rezepte (für die es am Ende des Buches auch noch ein kleines Register gibt), die Lust aufs Nachkochen machen. Das hätten gern doppelt so viele sein dürfen! Zudem kommt Julian ab und an gewissermaßen auch zu Wort – und das auf eine sehr gelungene Weise.

Das relativ abrupte Ende passt dennoch zur Geschichte und vor allem lässt es Raum für Spekulation: gibt es eine Fortsetzung? Zu wünschen wäre es, denn die „Frauenpower“ ist einfach herzergreifend und die frisch geknüpften neuen Freundschaftsbande hätten ein eigenes Buch verdient. Da die Figuren sich stimmig entwickelt haben, würde ich sehr gerne wissen, wie sie an diesen Ereignissen weiter wachsen und was sie daraus machen.

Wie unschwer zu erkennen ist, gefällt mir „Das Brombeerzimmer“ ausnehmend gut, obwohl ich ansonsten eher in den Genre Thriller oder Krimi zu Hause bin. Mit Rezepten kann man mich immer locken – und hier ist auch das Drumrum wunderbar gelungen. Deshalb vergebe ich die vollen fünf Sterne und empfehle das Buch sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Clare kämpft sich aus der Amnesie

Black Memory
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Clare wird von indonesischen Fischern aus dem Meer gefischt. Sie hat absolut keine Erinnerung – weder an ihren Namen, noch wie sie in diese Lage kam. Sie landet im Gefängnis und erfährt, sie soll ihr eigenes ...

Clare wird von indonesischen Fischern aus dem Meer gefischt. Sie hat absolut keine Erinnerung – weder an ihren Namen, noch wie sie in diese Lage kam. Sie landet im Gefängnis und erfährt, sie soll ihr eigenes Kind entführt haben. Doch wo ist Bonnie und was ist mit ihr geschehen? Wieso sollte Clare ihr etwas angetan haben? Als ihr Mann sie mithilfe eines einflussreichen Freundes zurück nach London holt, macht sich Clare auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei stellen sich ihr ungeahnte Schwierigkeiten in den Weg. Wem kann sie vertrauen? Wer belügt sie? Clare entdeckt immer erstaunlichere Details …

Dieser Thriller hat das Thema Amnesie als Schwerpunkt. Ja, es gibt eine ganze Reihe Bücher, deren Plot genau dies behandelt. Aber mir gefallen sie noch immer und sie unterscheiden sich bisher auch sehr voneinander. Janet Clark hat mich mit BLACK MEMORY von der ersten Seite an auf eine Reise mitgenommen, die rasant, spannend, informativ und wahrlich erschreckend war. Lesegenuss pur! Hier fliegen die Seiten nur so dahin und es kommt keinerlei Langeweile auf.

Wie Clare selbst dachte ich immer wieder, zwischen Freund und Feind unterscheiden zu können. Lagen doch Fakten vor, die es eindeutig machten, wer ein falsches Spiel mit ihr treibt. Doch immer wieder neue Fakten machten das Bild immer wieder anders und mit jedem Kapitel geriet selbst mir als Leser alles außer Kontrolle. Hier gibt es Wendungen, die einer wildgewordenen Achterbahnfahrt gleichen – Loopings und Talschussfahrten ohne Ende.

Die Charaktere sind allesamt glaubwürdig und lebensnah gelungen. Von Angela über Paul bis zu Raphael – ich hatte sie alle ganz klar vor Augen, konnte mir sogar ihre Stimmen vorstellen. Das war Kopfkino par excellence! Die Auffälligkeiten in der Wohnung von Paul und Clare, die unfassbaren Entdeckungen, fehlende Dinge – einerseits unfassbar und unglaublich, am Ende aber genial erklärt und ein absolut gelungener Kniff der Autorin. Selten gefallen mir Auflösungen so gut, wie hier.

Bonnies besondere Fähigkeit macht sie zu einer ganz besonderen Romanfigur. Man fragt sich unwillkürlich, ob das im realen Leben tatsächlich so möglich wäre. Und ich bin mir noch immer nicht schlüssig, ob sie mich fasziniert oder erschreckt!

Dass Clare ihre Geschichte in der Ich-Form erzählt, gefällt mir persönlich besonders gut. So werde ich persönlich noch tiefer hineingezogen und fühle mich involviert. Entsprechend stark ist dann auch die Spannung. Erstaunlich, dass es Janet Clark geschafft hat, ganz ohne Einsacker die Spannung von Anfang bis Ende immer weiter ansteigen zu lassen. Genau so muss ein Thriller sein für mich! Das Buch ist in sich schlüssig, temporeich, actionreich (ohne allzu viel Blutvergießen), beängstigend und behandelt in einem Punkt auch ein brandaktuelles Thema, das in den nächsten Jahren sicher noch mehr in den Fokus geraten wird.

Janet Clark hat es geschafft, sich selbst zu übertreffen. Ich bin gespannt, ob sie sich weiter dermaßen steigern wird. Wobei ich schon vollkommen zufrieden wäre, wenn sie dieses hohe Level einfach nur halten würde. Fakt ist, ich freue mich schon jetzt auf weiteren Lesestoff von dieser Autorin.

Kurz und gut: BLACK MEMORY gehört definitiv zu meinen Lesehighlights 2017. Dafür gibt es die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 06.03.2017

Große Liebe kennt kein Alter

Und jetzt lass uns tanzen
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Marguerite ist 78 und Witwe. Sie wurde ihr Leben lang fremdbestimmt – erst von ihren Eltern, dann von ihrem Mann, der wenig von wahrer Liebe und gar nichts von Fröhlichkeit und Spaß verstanden hat. Marguerite ...

Marguerite ist 78 und Witwe. Sie wurde ihr Leben lang fremdbestimmt – erst von ihren Eltern, dann von ihrem Mann, der wenig von wahrer Liebe und gar nichts von Fröhlichkeit und Spaß verstanden hat. Marguerite fügte sich still und wacht erst langsam auf, als sie merkt, dass nun ihr Sohn über sie verfügen und bestimmen will. Als sie auf Marcel trifft, beginnt sich in ihr Hoffnung zu regen – Hoffnung darauf, dass es noch nicht zu spät ist, alles nachzuholen. Marcel ist das Gegenteil von Henri, Marguerites verstorbenem Mann. Er hat seine Frau Nora schon als Junge kennengelernt und beide waren glücklich und verliebt, bis Nora überraschend an einem Herzinfarkt verstorben ist. Die Trauer überwältigt Marcel fast, bis er auf einer Kur weit weg von zu Hause Marguerite begegnet, die nur ein paar Straßen weiter von ihm die ganze Zeit gelebt hat. Darf und kann man zweimal lieben?

Dieses Buch ist so erstaunlich leise, geht aber extrem tief unter die Haut und ins Herz. Mich hat Marguerites Schicksal sehr berührt und ich war entsetzt, wie Henri und Frédéric diese zarte, kleine Frau, die so voller Liebe steckt, behandelt haben. Gerade von ihrem Sohn hätte ich mehr erwartet. Dagegen das Leben von Marcel und Nora und ihrer Tochter Manou – das ist es, was man sich selbst und Marguerite von Herzen wünscht. Das Leben ist zu kurz, um auf wahre Liebe zu verzichten und zu lang, um ohne Humor und Fröhlichkeit, ohne Liebe zu sein.

Der Stil dieser wundervollen Geschichte ist schlicht, einfach, gerade und sehr leise. Abwechselnd wird aus Marguerites und Marcels Position aus erzählt. Kurz vor dem Ende wechseln diese Kapitel in eines in der Ich-Form und beide kommen direkt zur Rede. Danach folgen zwei Kapitel, in denen der Erzähler über allem schwebt und keine Position einnimmt. Das kannte ich so noch nicht, aber es hat eine enorme Wirkung.

Karine Lambert verwendet eine einfache, aber dennoch bildhafte Sprache. Ihr unaufgeregter Erzählton macht die Unterschiede der beiden Leben umso deutlicher. Die Geschichte entwickelt eine enorme Tiefe. Ohne viele Worte zieht die Autorin den Leser so tief in die Geschichte, als wäre er selbst daran beteiligt – und das wäre ich auch so gerne gewesen, denn diese beiden alten Leutchen habe ich ganz tief ins Herz geschlossen.

Wer einen Elternteil verloren hat, wird wie ich dieses Buch noch mal mit anderen Augen sehen und sich überlegen, wie er selbst handelt und was für beide – den lebenden und den verstorbenen Elternteil – wichtig war und wichtig ist. „Und jetzt lass uns tanzen“ ist ein kluges, tröstendes und Mut machendes Buch. Von mir bekommt es die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 03.03.2017

Italienische Küche für Anfänger und Könner

Simply Pasta, Pizza & Co.
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Kochbücher sind eine Leidenschaft von mir. Es ist unbeschreiblich, welche Unterschiede es da in der Qualität der Bücher (sowohl von der Verarbeitung, dem Material als auch der Rezepte) gibt. Julian Kutos ...

Kochbücher sind eine Leidenschaft von mir. Es ist unbeschreiblich, welche Unterschiede es da in der Qualität der Bücher (sowohl von der Verarbeitung, dem Material als auch der Rezepte) gibt. Julian Kutos hat mit dem Löwenzahn-Verlag ein tolles Vorzeigeexemplar geschaffen.

Hier finden sich vorab Tipps und Tricks und reichlich Infos rund um das Kochen, die italienische Küche, die Grundausstattung (an Utensilien und Zutaten), Geschmack und Gewürzen, Schnitttechnik und zum Essen passenden Getränken. Danach kommen Grundrezepte, Aperitivo, Pasta und Pizza & Co. Am Ende findet der Leser eine Auflistung der wichtigsten Kochbegriffe inklusive der „Übersetzung“ österreichischer Ausdrücke, Glossar, Bezugsquellen, Menüvorschläge (besonders interessant für Unentschlossene, unterteilt in diverse Kategorien), ein alphabetisches Rezeptregister und weitere Infos zu Julian Kutos.

Die Rezepte selbst sind sehr schön aufgebaut, wenn auch die Schriftgröße etwas klein ausgefallen ist. Die Zutatenlisten stehen links von der Zubereitungsanleitung. Auch Zeitangaben finden sich ganz oben über den Rezepten. Immer wieder finden sich zusätzliche Tipps, die in roter Schrift hervorgehoben sind. Zu jedem Gericht gibt es mindestens ein aussagekräftiges Foto, sehr oft auch Schritt-für-Schritt-Bilder – ich liebe es! Auch Fotos von Julian Kutos gibt es immer wieder mal. Oft können solche Bilder einen Eindruck von Arroganz erzeugen, doch dieser Koch ist super sympathisch und strahlt das auf den Fotos auch aus. Da fühlt man sich doch gleich in guten Händen!

Manche Zutaten sind etwas spezieller, doch im Allgemeinen kommen die Rezepte mit leicht erhältlichen und im normalen, gut sortierten Supermarkt zu findenden Zutaten aus. Allerdings ist Julian Kutos ein Fan des Fleur de Sel, das recht hochpreisig ist und über das sich bekannte Köche und Küchenchefs doch gern mal streiten. Macht aber nichts, alle Gerichte lassen sich auch mit normalem Salz (da hat ja jeder seinen eigenen Favoriten) zubereiten.

Wichtig ist: Die Rezepte sind für 4 Portionen ausgelegt, allerdings muss man dabei beachten, dass dabei bedacht ist, dass die Italiener im Allgemeinen mehrere Gänge zu sich nehmen und deshalb die Portionen etwas kleiner ausfallen. Hier ist es dann ratsam, die Mengen entsprechend anzupassen, wenn man einzelne Gerichte als alleinige Hauptspeise plant. Angaben zu den Kalorien finden sich keine – und das ist, wenn man die Zutaten betrachtet, auch besser so! Hier soll man genießen und nicht rechnen!

Das Lesebändchen wird viele erfreuen – mich ebenfalls. Dennoch markiere ich meine Lieblingsrezepte immer auch mit Pagemarkern, um sie schnell wieder zu finden. Das zuletzt zubereitete Gericht bekommt die zusätzliche Markierung mit dem Lesebändchen.

Die Bandbreite der Rezepte ist gut gewählt. Es findet sich für alle etwas – auch Vegetarier und Veganer kommen zum Zuge. Auch wenn man nicht alle Rezepte mag, liefert der Autor hier sehr viele gute Tipps und Tricks und hilft bei der Planung eines „italienischen Abends“ oder einfach für ein wenig Abwechslung auf dem Tisch. Alles, was ich ausprobiert habe, hat geklappt und geschmeckt. Besonders glücklich bin ich über den Pizzateig, der wunderbar geschmeidig ist und – vor allem im Backofen mit Pizzabackstein gebacken – so manche Pizzeria blass aussehen lässt. „Simply“ ist hier Programm: alles ist einfach und komplikationslos machbar.

Ich bin begeistert und gebe diesem Kochbuch einen Ehrenplatz in meiner Sammlung – und natürlich auch die vollen fünf Sterne!