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Veröffentlicht am 11.05.2021

Top Bob, Dein Hund und Retter

Top Bob - dein Hund und Retter
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Top Bob ist ein sehr liebenswürdiger Hund, der sich selbst als Superhund sieht - immerhin beschützt er die ganze Nachbarschaft, sei es indem er die Katze vertreibt oder den Briefträger ankläfft. Als ein ...

Top Bob ist ein sehr liebenswürdiger Hund, der sich selbst als Superhund sieht - immerhin beschützt er die ganze Nachbarschaft, sei es indem er die Katze vertreibt oder den Briefträger ankläfft. Als ein Dieb umgeht, ist klar: Top Bob muss ihn zur Strecke bringen. Natürlich ist es sehr frustrierend, dass Frauchen und Herrchen nichts von alldem wissen und ihren Hund für einen gemütlichen Faulpelz halten - aber es sind halt auch nur Menschen.

Mit gekonntem (Wort-)Witz und wunderbaren Illustrationen (das Cover fällt sofort ins Auge) sticht Top Bob wirklich heraus und ist eine Bereicherung für jedes Bücherregal. Fortsetzung erwünscht.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Gehaltvoll

Der Junge, der das Universum verschlang
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Es gibt Bücher, für die man sich Zeit nehmen muss, die man nicht in einem Rutsch verschlingen kann. So ging es mir auch mit dieser Geschichte, die so sprach- und bildgewaltig daherkommt, dass ich immer ...

Es gibt Bücher, für die man sich Zeit nehmen muss, die man nicht in einem Rutsch verschlingen kann. So ging es mir auch mit dieser Geschichte, die so sprach- und bildgewaltig daherkommt, dass ich immer wieder Pausen brauchte, um das Gelesene auch mich wirken zu lassen. Die Handlung in Kurzform: es ist die Geschichte eines Jungen, der im Drogenmilieu aufwächst. Halt findet Eli bei seinem Bruder August, der nie spricht, und bei Slim, einem wegen seiner Ausbrüche bekannten Ex-Häftling. Aber das ist nur das Gerüst, das mit unglaublichen Anekdoten und schillernden Details ausgeschmückt wird. Es geht um Träume - traumhafte Szenen, aber auch die realen Träume eines Jungen, der ein besseres Leben anstrebt und im Minenfeld immer neuer Schicksalsschläge seinen Weg finden muss.

Auch wenn ich zwischendurch schon mal den Eindruck hatte, der Autor verliert sich in Details und mein Interesse lässt langsam nach, hat mich die Geschichte dann doch immer wieder einfangen und mitreißen können. Das überwältigende Ende hat mich für meine Geduld entlohnt und zurück bleibt das Gefühl, etwas ganz besonderes und einmaliges miterlebt zu haben.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Historischer Krimi meets mystische Folklore

Schwarzer Winter
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Maija zieht mit ihrer Familie zum Blackåsen, einem Berg in Lappland. Neben einer Handvoll verstreuter Höfe gibt es eine kleine Siedlung, die im wesentlichen aus der Kirche besteht. Um seine Familie besser ...

Maija zieht mit ihrer Familie zum Blackåsen, einem Berg in Lappland. Neben einer Handvoll verstreuter Höfe gibt es eine kleine Siedlung, die im wesentlichen aus der Kirche besteht. Um seine Familie besser versorgen zu können, geht Paavo über den Winter nach Süden, während Maija und ihre beiden Töchter zurück bleiben. Als Frederika, die älteste Tochter, auf dem Berg einen Toten findet, wird Maija unvermittelt in die 'Ermittlungen' des Pfarrers hineingezogen. Dabei stößt sie im tiefsten Winter auf Intrigen, Misstrauen und tief verwurzelten Aberglauben.
Das Buch bietet eine gelungene sehr spannende, fast schon unheimliche Mischung aus mystischer Folklore und historischem Krimi, in der sich der harte Winter als weiterer unberechenbarer Gegenspieler erweist. Die unheimliche Spannung wird lediglich durch ein oder zwei Längen im Mittelteil abgebremst, die aber andererseits die Gelegenheit bieten das Gelesene zu verarbeiten und eigene Schlüsse aus den Ereignissen zu ziehen.

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Veröffentlicht am 25.03.2021

"gut, aber da hat das Abenteuer gefehlt"

Kiwi, Kalle und das Stadtgeflüster
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Wieder einmal haben wir eine Geschichte gelesen, die von den üblichen Themen abweicht, aber das war auch (meine) Absicht. Immer nur Fantasy und Action werden auf Dauer (vor allem mir) langweilig, da muss ...

Wieder einmal haben wir eine Geschichte gelesen, die von den üblichen Themen abweicht, aber das war auch (meine) Absicht. Immer nur Fantasy und Action werden auf Dauer (vor allem mir) langweilig, da muss ich ab und zu einfach mal etwas Neues vorschlagen. Immerhin kommt in dem Buch ein Hund vor, das aktuelle Lieblingstier. Und so wurde nach den ersten Seiten sofort der Schnudel recherchiert, vor allem viel Bildmaterial, das natürlich gleich wieder den Wunsch nach einem eigenen Hund geweckt hat...glücklicherweise bietet das Buch selbst mit dem Szenario, dass Kalle den Hund der alten Nachbarin Gassi führt, einen brauchbaren Vorschlag, wie dieses Dilemma möglicherweise zu lösen wäre.
Die Geschichte von Kalle und Kiwi, die im Berliner Kiez im selben Haus wohnen, mit Schnudel Pelle Gassi gehen und dabei mit viel Fantasie und Neugier Detektiv spielen, hat uns prima gefallen. Dass sich manch abenteuerlicher Gedankengang darüber, was hinter manch merkwürdigen Vorkommnissen stecken mag, zumeist als harmloser Irrtum herausstellt, war witzig geschrieben, und so hat es uns viel Spaß gemacht die beiden auf ihren Touren zu begleiten. Fazit: kleine 'echte' Abenteuer können auch prima unterhalten.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Dramatisch und bewegend

Die Verlorenen
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Auch wenn sich die Handlung in eine völlig unerwartete Richtung bewegt hat, ist es der Autorin hervorragend gelungen, die dazu mehr als einmal nötigen Zufälligkeiten durchaus glaubwürdig zu schildern. ...

Auch wenn sich die Handlung in eine völlig unerwartete Richtung bewegt hat, ist es der Autorin hervorragend gelungen, die dazu mehr als einmal nötigen Zufälligkeiten durchaus glaubwürdig zu schildern. So wirkte die Geschichte weniger konstruiert und vielmehr einem natürlichem Fluss folgend, der nicht gerade verläuft, sondern Biegungen, Stromschnellen und ruhige Stellen in sich vereint. Das Schicksal von Bess, deren Kind aus dem Waisenhaus verschwindet, ist nicht nur deshalb sehr bewegend. Auch die im damaligen London herrschenden harten Lebensumstände voller Dreck, Dunkelheit und Gestank und der starke Kontrast der armen Arbeiterklasse zur reichen Oberschicht, die sich (fast) alles erlauben kann, werden sehr gut eingefangen. Es stellt sich heraus, dass Bess' Schicksal untrennbar mit dem einer solchen Frau aus der Oberschicht verknüpft ist. Es ist faszinierend, wie die Geschichte aus den wechselnden Erzählperspektiven von Bess und Alexandra Bess' und Alexandras so unterschiedlich wirkt. Nach und nach werden die Puzzleteile zusammengesetzt und man lernt die Beweggründe kennen, auch wenn man sie nicht immer gutheißen muss. Lediglich das Ende passte dann zwar, fiel mir persönlich aber ein wenig zu harmonisch aus - aber eine Geschichte darf das.

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