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Veröffentlicht am 20.06.2021

Erfrischend, heimelig, japanisch

Der kleine Teeladen in Tokio
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Manche Dinge werfen uns aus der Bahn, stellen das bisherige Leben komplett auf den Kopf. Doch das Leben geht auch auf anderen Wegen weiter. Und vielleicht erhält man nur so ganz andere, großartige Chancen, ...

Manche Dinge werfen uns aus der Bahn, stellen das bisherige Leben komplett auf den Kopf. Doch das Leben geht auch auf anderen Wegen weiter. Und vielleicht erhält man nur so ganz andere, großartige Chancen, die man sich früher nicht einmal erträumt hätte.
Auch Fiona lebt nach diesem Motto. Heute ist sie zwar eine recht bekannte Bloggerin, doch ihre Schulzeit war die reinste Hölle für sie. Bis heute hat sie den Glauben an sich verloren und versteckt sie, wo es nur geht. Aber dann gewinnt sie bei einer Ausschreibung:
Eine eigene Ausstellung, davor eine Reise nach Tokio inklusive Mentoring von dem wohl besten Fotografen der Welt.
Aber natürlich muss wieder etwas schieflaufen und so steht bei Fionas Ankunft in Japan nicht ihr ursprünglicher Mentor, sondern Gabe Burnett vor ihr. Und alles wird kompliziert.
Zum einen scheint er keinerlei Interesse daran zu haben, für sie den Touristenführer zu spielen oder gar über ihre Fotografien zu fachsimpeln.
Und dann wäre da noch die Tatsache, dass Fiona ihn vor zehn Jahren, als er ihr Lehrer war, geküsst hat. Zum Glück erinnert er sich nicht mehr an sie. Und sowieso spielt Gabe in einer ganz anderen Liga als sie und ist hoffnungslos in eine andere verliebt. Daher Fiona ist davon überzeugt, ihr Herz nicht schon wieder an ihn zu verlieren.
Sie Beschließt, die Reise einfach in vollen Zügen zu genießen, lernt bei ihrer Gastfamilie Japan kennen und lieben, findet durch die japanische Kultur zu sich selbst... Dabei muss sie jedoch erkennen, dass Gefühle sich nicht an Regeln halten.
„Der kleine Teeladen in Tokio“ ist der fünfte Band der Romantic-Escapes-Reihe von Julie Caplin, kann aber völlig unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden. Auch für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ich kann vorneweg schon einmal sagen, dass sie mich mit diesem Roman wirklich überzeugen konnte.
Anfangen möchte ich mit dem Schreibstil, da dieser mich am meisten überrascht hat. Besonders den unterschwelligen, versteckten Humor habe ich dabei sehr genossen. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt und das sollte man einfach wissen, denn es gibt viele Leser, die das nicht mögen. Auch ich habe da oft meine Probleme und war deshalb anfangs sehr skeptisch. Aber schnell habe ich gemerkt, wie sehr ich diesen Schreibstil zu lieben beginne, denn er liest sich so unglaublich angenehm. Für mich ist es außerdem sehr besonders, dass der Roman sowohl aus Fionas, als auch aus Gabes, aber manchmal eben auch aus einer Mischung von beiden Sichten geschrieben ist. Was vielleicht zunächst chaotisch klingen mag, liest sich in Wirklichkeit so wundervoll, dass ich gar nicht die richtigen Worte finde, um zu beschreiben, wie wohl man sich beim Lesen fühlt.
Ebenso heimelig fühlen sich das Setting und die Atmosphäre an, und das, selbst wenn man bisher keine Ahnung von Japan hatte. Die Autorin ist wirklich super darin, detailliert und bildhaft zu beschreiben, ausführlich, aber ohne, dass es irgendwie langweilig oder zäh wirkt. Ob man sich mit dem Thema auskennt oder nicht, begeistert man sich dafür und lernt viel über Japans Kultur, die Traditionen, das Essen, die Landschaft, die Menschen und auch über die Fotografie.

Und dann sind da natürlich noch die vielen großartigen Charaktere. Jeder ist anders. Manche sind so gestaltet, dass man sie auf Anhieb liebt, andere schließt man erst nach und nach ins Herz und wieder andere mag man einfach nicht. Das wirkt insgesamt sehr real. Toll finde ich auch, dass alle Generationen in der Geschichte vertreten sind. Vom Teenager bis hin zur Großmutter. Und dann noch diese zwei wundervollen Protagonisten...

Mit Fiona konnte ich mich voll und ganz identifizieren und habe es geliebt, ihre Veränderungen mitzuerleben. Natürlich hat sie mich aber auch manchmal verzweifeln lassen;) Hach, und Gabe ist einfach großartig. Obwohl er sich teilweise wie ein richtiger Idiot und recht abweisend verhält, kommen im Laufe der Geschichte noch andere Seiten an ihm zum Vorschein. Und das ist einfach nur niedlich :)

Fazit:
„Der kleine Teeladen in Tokio“ ist ein absolut empfehlenswerter, romantischer Roman, der den Leser in eine ganz andere Welt mitnimmt. Man ist voll und ganz von der Geschichte verzaubert und das Buch bietet auch abseits von der Liebesgeschichte Unterhaltung vom Feinsten. Aber natürlich ist auch die Lovestory darin einfach herrlich. Oder wie Gabe sagen würde: Erfrischend. Ich bewerte den Roman mit fünf Sternen und kann ihn jedem, der nach einer netten Liebesgeschichte sucht, ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Auch in Liebesromanen gibt es Helden <3

Everything I Didn't Say
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„Everything I didn’t say“ ist ein Buch, das mich total überrascht hat. Irgendwas daran hat mich neugierig gemacht- aber der Klappentext war es nicht. Bei dem hatte ich nämlich die Vermutung, dass es sich ...

„Everything I didn’t say“ ist ein Buch, das mich total überrascht hat. Irgendwas daran hat mich neugierig gemacht- aber der Klappentext war es nicht. Bei dem hatte ich nämlich die Vermutung, dass es sich um eine recht belanglose Lovestory geht, mit Promi-Skandalen und viel Klatsch-Presse. Doch in Wirklichkeit geht dieser Roman weit darüber hinaus und ich bin unglaublich froh, ihn gelesen zu haben.

Es gibt zwei Handlungsstränge, die das Buch zunächst umfasst: 2015 und 2019. Im Jahr 2015 arbeiten Jamie und Carter beide am Set einer Soap. Jamie ist Praktikantin und Carter Schauspieler. Die beiden sind ständig am Zanken, aber es fliegen ganz offensichtlich auch in anderer Hinsicht die Funken Eine Beziehung untersagt Carters Vertrag zwar, doch gegen ein One-Night-Stand ist nichts einzuwenden…
Gleichzeitig werden am Anfang immer wieder Szenen aus der Gegenwart (2019) eingeblendet. Carter und Jamie haben sich seit fast 4 Jahren nicht mehr gesehen, ihr One-Night-Stand ist schon ewig her, doch erst jetzt interessiert sich die Presse dafür. Wieso? Und was ist damals vorgefallen, dass Carter und Jamie kein Wort mehr miteinander wechseln?

Ich hatte recht schnell eine Vermutung, was der Grund sein könnte, dass Jamie nach all der Zeit nun von Journalisten belagert wird. Tatsächlich hat sich mein Verdacht dann auch bestätigt. Man könnte jetzt anmerken, dass die Geschichte zu vorhersehbar ist, doch in dieser Hinsicht bin ich da anderer Meinung. Denn die Thematik, um die es schließlich geht, und die ich natürlich nicht verraten werde!, finde ich toll. Sie ist nicht wirklich außergewöhnlich, aber selten in dem Genre.
Doch als das Geheimnis dann gelüftet ist, beginnt das Chaos erst recht: Ein Chaos der Gefühle… haben Jamie und Carter heute vielleicht eine zweite Chance? Oder eine dritte? Es ist nämlich so, dass die zwei immer wieder auseinandergetrieben werden. Missverständnisse und Intrigen machen ihnen das Leben schwer, und längst geht es nicht mehr „nur“ um die Liebe… (Trotzdem ist dieses Buch definitiv eines der romantischsten und prickelndsten, das ich je gelesen habe.)

Am Anfang habe ich ein wenig Zeit gebrauch, um in die Geschichte zu finden, und auch zwischendurch gab es hier und da ein paar „Durststrecken“. Es lag nicht unbedingt am Schreibstil, oder den Charakteren, eher an der Handlung. Denn später wurde das Buch tatsächlich oft sehr vorhersehbar. Ich kann mich nicht ganz entschieden, was ich davon halten soll. Normalerweise stört mich zu viel Vorhersehbarkeit, aber Kim Nina Ocker geht damit anders um. Es scheint, als hätte sie ganz bewusst ein Buch geschrieben, dass es so sein muss, und dass es einfach stimmig ist.
Man liest die Story sowohl aus Carters, als auch aus Jamies Sicht. Gibt es mal wieder ein Missverständnis, dann kennt man schon die Wahrheit, aber muss mitansehen, wie der andere leidet. Es ist nicht einmal das Problem, dass es deshalb langweilig ist oder so. Vielmehr ist es anstrengend(im positiven Sinne), weil dem Leser so oft das Herz gebrochen wird. Das Buch ist nicht allzu ernst oder traurig, aber dennoch reißt es einen total mit.
Die Charaktere habe ich übrigens sehr liebgewonnen. Von Carter war ich sofort ein Fan, aber mit jeder Seite habe ich mich noch mehr in ihn verliebt. Er ist einfach mega süß - und wirklich witzig. Ich war beim Lesen ständig am kichern :D
Jamie hat sich eher schleichend in mein Herz geschlichen. Zuerst war sie mir ein wenig zu organisiert, womit ich mich nicht wirklich identifizieren konnte. Aber durch alles, was schließlich passiert ist, wurde Jamie für mich zu einer totalen Heldin. Sie selbst beschreibt ihr Leben einmal als ständigen freien Fall. Und gerade deshalb bewundere ich sie so sehr, dass sie weiterhin an ihren Träumen festhält und eine unfassbar starke junge Frau wird.
Letztendlich war es der Schluss, der mich dann vollkommen für das Buch begeistern konnte. Die letzten Seiten haben mich total zu Tränen gerührt und ich hätte sie am liebsten immer, und immer wieder gelesen.

Fazit:
Das wichtigste zuerst: „Everything I didn’t say“ ist eine absolut empfehlenswerte Lovestory. Über die Bewertung habe ich mir ziemlich den Kopf zerbrochen. Denn mein Kopf sagt mir, dass ich an manchen Stellen kleine Kritikpunkte hatte, die ich vielleicht bei der Sternevergabe berücksichtigen sollte. Aber mein Bauchgefühl und Herz erinnern mich daran, wie nah mir die Geschichte gegangen ist, welch einen Narren ich an den Figuren gefressen habe. Und letztendlich ist es das Gefühl, das einen guten Liebesroman ausmacht.
Deshalb habe ich beschlossen, „Everything I didn’t say“ mit vollen 5 Sternen zu bewerten <3

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Brillantes Must-Read, nicht nur für Fantasy-Fans

Scholomance – Tödliche Lektion
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Was passiert, wenn man Bücher wie „Harry Potter“ und „Tribute von Panem“ vermischen würde? Vermutlich würde eine Reihe wie „Scholomance“ daraus entstehen. Egal ob ihr jetzt schon begeistert seid, oder ...

Was passiert, wenn man Bücher wie „Harry Potter“ und „Tribute von Panem“ vermischen würde? Vermutlich würde eine Reihe wie „Scholomance“ daraus entstehen. Egal ob ihr jetzt schon begeistert seid, oder eher vorsichtig, was Fantasy angeht, empfehle ich euch, weiterzulesen und einen Blick auf dieses Buch zu werfen. Es lohnt sich…
Aber wo fange ich nur an?! Als erstes sollte man wisse, dass die Scholomance eine Art Internat ist, seine Schüler sind Hexen und Zauberer. Vom 9. Bis 12. Schuljahr leben und lernen sie auf der Scholomance, völlig abgeschieden vom Rest der Welt. Ein Entkommen gibt’s erst durch die Abschlussprüfung nach der 12. Klasse- wenn man es denn überhaupt bis dahin schafft und nicht vorher schon einen frühen Tod stirbt.
Denn die Scholomance steckt voller Mals, die kann man sich etwa vorstellen wie Monster. Ihr einziges Ziel ist es, die jungen Hexen und Zauberer umzubringen. Das Ziel der Scholomance ist es, die Schüler gegen dies zu wappnen. Alles, was man in dieser Schule lernt, hat irgendetwas mit Zauberei und Magie zu tun.
Das sollte soweit genügen, um ein ungefähres Bild zu haben. Ich halte mich bewusst so knapp wie möglich, denn um alles zu verstehen, sollte man das Buch selbst lesen. Und ihr werdet sehen, es kommen noch so viel mehr Details und Feinheiten dazu. Ich möchte an der Stelle deshalb schon einmal festhalten, was für eine beeindruckende Leistung die Autorin mit Blick auf ihr großartiges World-Building erbracht hat.
Aber das werdet ihr selbst schnell merken, wenn El euch in ihre Welt mitnimmt. Wer El ist? Die Protagonistin dieser Reihe und wahrscheinlich die coolste, die man sich vorstellen kann. In jeder Hinsicht ist El eine beeindruckende Figur: Mutig und tapfer, begabt und doch genügsam, clever, fit und scharfsinnig. Ob man sich in so einer Heldin nun wiedererkennen kann oder nicht, man hat kein Problem sich in sie hineinzuversetzen. Und noch leichter fällt es einem, El von Anfang an gern zu haben. Wofür ich sie übrigens am meisten liebe, ist ihr Humor: absolut trocken und von Sarkasmus nur so triefend.
Es ist kurz vor Schuljahresende, bald kommt El also in die Abschlussklasse. Doch das ist sehr beängstigend, weil man nur eine Chance hat, sie bestehen zu können, sprich sie zu überleben, wenn man Teil eines Bündnisses mit anderen Schülern ist. Was bei El nicht der Fall ist, da sie ihre Zeit auf dem Internat bisher eigentlich nur damit verbracht hat, andere (auf die unhöflichste Weise) auf Abstand zu halten. Ein Plan muss her, damit sie die anderen von ihrer beeindruckenden Zauberkraft in Kenntnis setzen kann.
Problem: El ist zwar unfassbar mächtig, aber verbietet ihr Gewissen es ihr praktisch, ihre Kraft auszunutzen. Und dann wäre da noch Orion, der ihr jede Chance vermasselt, weil er ihr ständig das Leben rettet und sie so nie dazu kommt, sich selbst zu beweisen…
Orion ist die wichtigste Nebenfigur des Buches, eher sogar der Antagonist. Ich hatte ihn sofort gerne, wegen seiner unerwartet unbeholfenen Art, für die man ihn einfach lieben MUSS. Dennoch bleibt er lange ein Rätsel, dessen Lösung ihr selber herausfinden solltet Wobei es im zweiten Band wohl noch spannender wird, was Orion angeht. Aber alles was ihr soweit zu ihm wissen müsst: Orion ist großartig.
Nun ist mir noch wichtig, ein wenig über den Schreibstil zu sprechen, weil er einzigartig ist. Das Buch wird komplett von El erzählt, und wie erwähnt, sie ist absolut sarkastisch. Also, Überraschung, so ist auch der Schreibstil. Eigentlich sollte man meinen, der Alltag, das Leben auf der Scholomance sollte beängstigend wirken. Schließlich muss man als Schüler dort mehr als nur vorsichtig sein: Im Essen, dem Abfluss, der Dusch, unterm Bett, an der Decke- überall lauert tödliche Gefahr. Aber El erzählt das so beiläufig, dass man es nach weniger Seiten einfach als normal empfindet. Mehr noch: Man muss sogar darüber lachen, denn Els Erzählungen sind einfach urkomisch.
Und darüber hinaus habe ich quasi jedes einzelne Wort von ihr verschlungen, es mir aber gleichzeitig auf der Zunge zergehen lassen. Zugegeben, der Schreibstil ist definitiv anspruchsvoll. „Kopfloses“ lesen kann man vergessen, man muss ständig hochkonzentriert bei der Sache sein. Aber das fällt eigentlich gar nicht schwer, weil das Buch einfach so interessant ist. Und eine Sorte für sich. Ich meine, dass hier ist ein Fantasy-Roman, man erwartet also extreme Spannung. Aber so ist Scholomance nicht. Zurecht, weil es durch anderes überzeugt. Sicherlich, man merkt, dass die Spannung im Laufe der Story zunimmt, aber sie ist es nicht, was das Buch ausmacht.
Vielmehr hängt man wie gebannt an Els Lippen. Etwa, wie wenn man dem scheinbar allwissenden Großvater zuhört, der soviel gesehen und gehört hat, dass er tausende Geschichten zu erzählen hat. So ist das auch bei El. Sie überschüttet einen mit Wissen, und schweift dabei auch gern mal ab. Sie ist zum Beispiel auf dem Weg in die Bibliothek, schweift in ihrer Erzählung dann aber für 5 Seiten zu einem Bericht über ein Staubkern unter ihrem Bett ab. Aber das macht einem gar nichts aus, weil man alles, was man liest in sich aufsaugt, als wäre man ein Schwamm. Komischer Vergleich, aber ich möchte damit einfach sagen, wie brillant das Buch geschrieben ist.
Besonders ist übrigens auch der Schluss. Ein Fantasyroman endet meist gerade an der spannendsten (Kampf)Szene des ganzen Buches, ein fieser Cliffhänger also. Und ja, Scholomance hat einen Cliffhänger, aber er ist eher… angenehm. Man merkt, dass die Stimmung in Band 2 eine andere sein wird, freut sich schon darauf, aber das Ende ist auch für alle, die Cliffhänger nerven, annehmbar
Fazit:
Eigentlich bin ich nicht besonders verrückt nach Fantasy-Büchern. Aber wenn ich dann mal eines entdecke, das mich interessiert, ist es um mich geschehen. Und so war es auch bei Scholomance. Ich bin unfassbar froh, diesen ersten Band der Reihe gelesen zu haben, denn jeder, der das nicht tut, verpasst auf jeden Fall etwas. Außerdem habe ich schon das Gefühl, eine neue Lieblingsreihe entdeckt zu haben und kann daher kaum erwarten, dass der nächste Band erscheint. Bis dahin werde ich höchstwahrscheinlich Band 1 noch ein paarmal lesen, und das möchte ich euch auch empfehlen: Lest dieses Buch. Für mich ist es ein absolutes 5-Sterne-Highlight und Lieblingsbuch.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Wenn dein Leben auseinanderbricht und du nichts dagegen tun kannst, wie würdest du weitermachen?

Keeping Secrets
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In vielen Büchern geht es um einen Protagonisten oder eine Protagonistin mit einem Geheimnis. Dieses steht der Liebe meist im Weg. Also ist das auch die Thematik von „Keeping Secrets“? Zunächst mag es ...

In vielen Büchern geht es um einen Protagonisten oder eine Protagonistin mit einem Geheimnis. Dieses steht der Liebe meist im Weg. Also ist das auch die Thematik von „Keeping Secrets“? Zunächst mag es vielleicht so scheinen, aber meine Antwort lautet dennoch: Nein. Während dem Lesen kommt man als Leser nämlich über kurz oder lang zu der Frage: Was musst du über einen Menschen wissen, um ihn lieben zu können? Und bedeutet Vertrauen wirklich, dass man sich alles erzählen muss?

Im ersten Band der Keeping-Reihe von Anna Savas geht es um Tessa und Cole. Die junge Schauspielerin ist berühmt, beliebt und talentiert. Doch niemand weiß, dass Tessa Thorn eigentlich nur eine Rolle ist. Eine Rolle von vielen, eine Rolle wie jede andere in ihrem Job. Und gleichzeitig ihr einziger Schutz. Denn Tessa hütet ein Geheimnis. Auch wenn es sie seit Jahren innerlich auffrisst darf sie es niemals rauslassen…
Doch genau das ist das Ziel von Cole. Denn er ist Journalist. Eigentlich ist es das letzte, was er möchte, als er den Auftrag erhält, ein Porträt über Tessa zu schrieben. Doch er braucht diese Chance um sich zu bewiesen. Also wird er alles daran setzen, diesen Job besser als gut zu machen und ein Geheimnis finden- auch wenn Tessa Thron eigentlich völlig makellos scheint.
Die Rollenverteilung ist also klar: Star und Journalist. Allerdings sind die beiden vieles, aber ganz sicher nicht das. Und bald wird es ihnen auch egal, wie unprofessionell es von ihnen sein mag.
Oder doch nicht? Zusammen stürzen sie sich in ein Gefühlschaos, das ganz große Chaos wartet jedoch noch auf sie…

Meine Meinung:
Ein Schreibstil kann vieles sein: humorvoll, tiefgründig, ernst, traurig, flüssig, locker, leicht… Und dann gibt es den Schreibstil von „Keeping Secrets“… Tja, das ist eine Sorte für sich, weil ich einfach nicht die richtigen Worte finde, die ihm auch wirklich gerecht werden. Wenn man dieses Buch liest, scheint plötzlich nichts anderes mehr eine Rolle zu spielen. Egal in welcher Stimmung man selbst ist- man vergisst sie, sobald man auch nur ein einziges Wort von diesem Roman gelesen hat. Die Seiten vergehen, die Zeit verstreicht und man merkt es nicht einmal. Ich würde ja sagen, dass das Buch poetisch klingt, weil ich mir so viele Stellen markiert habe. Aber das stimmt so nicht ganz, denn der Schreibstil hier ist eine Kunst für sich. Genau an der richtigen Stelle klingt er ernst, an den richtigen Stellen- an vielen Stellen, lustig. Sogar (Coles) Fluchen hier und da muss einfach sein- ohne das wäre die Geschichte nicht, was sie jetzt ist.

Und was ist die Geschichte denn nun genau? Ganz klar ein Highlight. Dieser Auftaktband zu der Trilogie behandelt zwar ernste Themen, doch bringt sie dem Leser auch mit einer gewissen Leichtigkeit nahe, sodass sie nicht bedrückend wirken. Stattdessen kann man sich beim Lesen einfach vollkommen in die Story fallenlassen und landet weich auf einer Wolke aus Romantik, Witz und einer zum Dahinschmelzen süßen Romanze.

Rückblickend gibt es Stellen im Buch, die noch ein bisschen Luft nach oben haben. Besonders mit Blick auf den Schluss. Ohne jetzt zu spoilern würde ich es einfach so beschreiben, dass die Autorin uns manch eine Erklärung schuldig blieb. Aber vielleicht ist einfach der Titel mehr Programm, als gedacht?!

Wofür ich das Buch aber am allermeisten geliebt habe, sind definitiv die Figuren. Da sind zuerst einmal natürlich unsere lieben Protagonisten, die meine Gefühle vollkommen auf den Kopf gestellt haben. Ich lese wirklich viele Bücher und finde immer wieder wundervolle Protagonisten, die ich ganz fest ins Herz schließe. Aber noch nie habe ich so viel für die Protagonisten empfunden wie hier. Von Anfang an hatte ich sie ins Herz geschlossen, aber je mehr ich gelesen habe, desto mehr haben sie mir wirklich das Herz gestohlen. Denn die beiden sind einfach einzigartig und lassen sich in keine Schublade stecken. Tessa ist zwar berühmt, doch gleichzeitig die bodenständigste Person, die man sich vorstellen kann. Angst ist ihr ständiger Begleiter und dennoch neckt sie Cole von der ersten Sekunde an völlig selbstbewusst. Cole, als Journalist, sollte man meinen, sei ständig auf der Suche nach einer neuen heißen Story, doch eigentlich ist er die ehrlichste Seele, der man begegnen kann. Er kombiniert seinen bewundernswerten Scharfsinn mit einer noch größeren Portion Einfühlungsvermögen.

Ihr merkt schon: Cole und Tessa bedeuten mir wirklich viel, sie werden von nun an ein Teil meines Bücherwurm-Daseins sein. Und deshalb kann ich Anna Savas gar nicht genug dafür danken, uns die beiden anvertraut zu haben und dafür, dass wir an ihrer Geschichte teilhaben durften.
Darüber hinaus bin ich auch vernarrt in die Nebenfiguren, besonders in Coles Freunde. Diese Clique verkörpert eine Freundschaft, auf die man fast schon neidisch ist. Vor allem macht es einen aber einfach glücklich, diese Szenen zu verfolgen.

Das Ende war etwas schmerzhaft, weil man Tessa und Cole und all die anderen wieder verlassen muss. Aber es gibt schon einen Trost: Bald geht die Reihe weiter und ich kann es kaum erwarten, bald die großartigen Nebenfiguren näher kennenzulernen.

Fazit:
„Keeping Secrets“ hat mir so viel Spaß gemacht zu lesen, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Die Lesestunden waren ein Erlebnis, das niemand verpassen sollte! Der Roman ist ein grandioser Auftaktband und macht eindeutig Lust auf mehr. Auch wenn am Ende ein paar Lücken bleiben: Für mich ist die Geschichte eindeutig ein 5-Sterne-Highlight.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Paris- die Stadt der Veränderung (oder so ähnlich;-))

Und dann war es Liebe
4

Ich habe einmal einen wirklich schönen Kalenderspruch über Veränderung gelesen. Darüber, dass ein einziger Tag reicht, um sein Leben zu verändern, sich neu zu erfinden. Das hat mich ziemlich beeindruckt, ...

Ich habe einmal einen wirklich schönen Kalenderspruch über Veränderung gelesen. Darüber, dass ein einziger Tag reicht, um sein Leben zu verändern, sich neu zu erfinden. Das hat mich ziemlich beeindruckt, aber kann man sich das wirklich vorstellen? Nein, eher nicht.
Lorraine Brown behandelt in ihrem Debüt „Und dann war es Liebe“ aber genau diese Thematik. Und beweist ziemlich realistisch, welche Möglichkeiten ein Tag bietet. Dazu nimmt sie den Leser mit auf eine beeindruckende Reise in das wunderschöne Paris.
Was für den Leser nach einer netten Urlaubslektüre klingt, entpuppt sich für die Protagonisten Hannah und Léo als eine kleine Katastrophe.

Die beiden sind auf dem Weg nach Amsterdam, doch sie sitzen im falsche Waggon des Zugs und verschlafen die Durchsage, als der Zug geteilt. Dass die zwei also am nächsten Morgen in Paris aufwachen, ist auch das einzige, was sie gemeinsam haben. Doch als sie einige Stunden Aufenthalt vor sich haben ist es genau das, was dazu führt, dass Léo Hannah „sein“ Paris zeigt.
Am Anfang zanken sie sich die ganze Zeit und Hannah fühlt sich außerhalb ihrer Komfortzone unfassbar unwohl. Doch während die Stunde verstreichen erkennen beide, dass der andere sie so gut versteht, wie niemand anderes. Weil sie sich ja nie wiedersehen werden, öffnen sie sich immer mehr und beginnen zu erkenn, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist- und wie meilenweit sie inzwischen davon entfernt sind.
Und dann wäre da noch die Tatsache, dass sie zunehmend viel vertrauter miteinander umgehen, als Fremde es eigentlich tun…

Sobald man einmal mit Lesen begonnen hat, versinkt man direkt vollkommen in der Geschichte. Schnell lernt man die Charaktere einzuschätzen und beginnt ihre Eigenheiten zu lieben. Naja, nicht bei allen Charakteren ist das so. Denn es sollte definitiv erwähnt werden, was für überaus vielschichtige Figuren erschaffen hat. Man hat nicht das Gefühl, es handele sich einfach um Buchcharaktere, die mit denen man hier eine wunderschöne Geschichte erlebt. Vielmehr scheinen sie so greifbar wie Personen und deshalb mag man die einen einfach mehr, als die anderen. Mein persönlicher Favorit war eindeutig Léo, weil er mit seinen tiefgründigen Fragen nicht nur Hannah, sondern auch mich als Leser zum Nachdenken brachte. Weil er mit seiner aufrichtige Art nicht nur zum Schmunzeln liebenswert ist, sondern auch ein echtes Vorbild. Und weil er für mich Liebe in Form einer Person ist.

Der super leichte Einstig in die Geschichte liegt wohl hauptsächlich an dem zunächst schlichten, einfachen Schreibstil. Während er sehr schnörkellos beginnt und man so erst einmal ein Gefühl für das Buch bekommen kann, nimmt er im Laufe der Story an Tiefgang zu. Man verliert sich in den Worten und entdeckt wirklich schöne Zitate und manch eine Weisheit für sich.

Aber nicht nur am Schreibstil erkennt man eine deutliche Veränderung, sondern (wie schon oben erwähnt) ebenfalls an den Charakteren.
Ich bin ganz ehrlich: Ich hatte von dem Roman einfach eine nette Lektüre für den Urlaub, eine süße Lovestory erwartet. Gelesen habe ich dagegen eine mitreißende Geschichte über das Leben, Träume und die Liebe. Das Buch hat sich komplett anders entwickelt als erwartet, und das hat mich absolut begeistert. Der Roman ist definitiv nicht eine typische Liebesgeschichte. Denn ich lese sehr viele Liebesromane und irgendwann erkennt man ein gewisses Muster, eine Struktur, wie die Story gestaltet ist. „Und dann war es Liebe“ ist da komplett anders. Dennoch hat die Atmosphäre etwas sehr romantisches. Aber eben eher unterschwellig.

Und damit komme ich auch schon zum Ende meiner Rezension. Habe ich schon erwähnt, wie begeistert ich von dem Buch bin? Das ist jedenfalls mein Fazit. „Und dann war es Liebe“ hat mir von der ersten bis zur letzte Seite großen Spaß zu lesen gemacht und mich durch ein wunderschönes Setting, charakterstarke Figuren und eine unerwartete Ernsthaftigkeit überzeugt. Ich habe in dem Roman tatsächlich ein neues Lieblingsbuch gefunden, ein absolutes Highlight, dem ich ganz klar volle 5 Sterne gebe. Ich kann es kaum erwarten, die Geschichte immer und immer wieder zu lesen, mich mit Hannah in den falschen Waggon zu setzten und mich jedes Mal aufs Neue in Léo zu verlieben. „Und dann war es Liebe“ passt, egal ob man gerade im Urlaub ist oder sich in den Urlaub wünscht. Man muss auch kein Liebesroman-Fan sein, um dieses Buch zu lieben. Wer es mag, über das Leben nachzudenken oder sich gerne in die Ferne träumt, ist damit ebenso gut bedient.

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