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Veröffentlicht am 03.08.2021

das Schicksal von drei Frauen im England der 1920er

Die Frauen von Richmond Castle
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England, in den 1920ern. Die reiche, gut behütete Ishbel Christina Camberwell, die von allen nur Blue genannt wird, feiert ihren zwanzigsten Geburtstag. An diesem Tag ruft ihr Vater mögliche Verehrer auf, ...

England, in den 1920ern. Die reiche, gut behütete Ishbel Christina Camberwell, die von allen nur Blue genannt wird, feiert ihren zwanzigsten Geburtstag. An diesem Tag ruft ihr Vater mögliche Verehrer auf, Blues Herz mit einem Brief zu gewinnen - da sie Schriftstellerin werden möchte.
Kurze Zeit später retten Blue und ihre Schwester Midge die mittellose Delphine Foley aus der Themse. Delphine ist vor ihrem gewalttätigen Mann geflüchtet, und die Camberwells nehmen sie in ihrer Familie auf und sie wird Blues beste Freundin.
Doch nicht nur Delphines Ehemann ist eine Gefahr, auch ein schlimmes Geheimnis droht durch Delphines Anwesenheit das Familienglück zu zerstören.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist leider etwas zäh und in die Länge gezogen. Es gibt viel indirekte Rede, in der oft nur "rumgeschwafelt" wird; auch komme ich mit der verniedlichten 'alten' Sprache nicht so zurecht - wie gesprochen wird, finde ich oft nervig.
Und Blue, die ja eigentlich Schriftstellerin werden will, macht für mich nicht den Eindruck, als würde sie die Schriftstellerei ernst nehmen. Sie ist nie am Schreiben; und wenn doch, dann verschläft sie oder macht lieber ein Picknick mit ihrer Schwester und ihrer Freundin.

Die verschiedenen Schicksale der Frauen im England der 1920er fand ich jedoch teilweise schon sehr spannend und unterhaltsam, und auch die Wendungen war gelungen.
Man fiebert mit den drei Frauen mit und auch die Landschaftsbeschreibungen sind lebendig und gelungen. Doch insgesamt konnte fand ich den Roman eher mittelmäßig.


Fazit:
Eine nette historische Unterhaltung für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Ist eher ein SciFi/Dystopie-Thriller, der einen tollen Anfang, aber leider ein enttäuschendes Ende hatte.

Aus schwarzem Wasser
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Die Innenministerin Patricia Kohlbeck rast mit ihrem Wagen in die Spree - auch ihre Tochter Maja ist mit dabei. Kurz bevor Kohlbeck stirbt, sagt sie ihrer Tochter, dass diese niemandem vertrauen kann, ...

Die Innenministerin Patricia Kohlbeck rast mit ihrem Wagen in die Spree - auch ihre Tochter Maja ist mit dabei. Kurz bevor Kohlbeck stirbt, sagt sie ihrer Tochter, dass diese niemandem vertrauen kann, weil alle mit drin stecken.
Kurz darauf erwacht Maja in einem Leichensack. Wie ist das möglich?
Und wer ist dieser ominöse Efrail Rosendahl, der Maja aus dem Wagen gerettet hat?
Während Maja versucht, Antworten auf diese Mysterien zu erhalten, geschieht eine Naturkatastrophe nach der anderen, Maja wird verfolgt, und gerät in einen Strudel aus Lügen, Machtkämpfen und Intrigen, die ihr Leben bedrohen.


Meine Meinung:
Das Buch ist irrsinnig flott zu lesen aufgrund des schnellen und rasanten Schreibstils. Wegen der kurzen, eher abgehackten Sätze, sehr kurzen (gehetzten) Kapiteln und Cliffhangern, wird man immer weitergepeitscht. Dazu kommen jedoch auch schöne literarische Formulierungen mit vielen Metaphern, sodass das Lesen richtig Spaß macht.
Der Aufbau beginnt von Tag 1, jeweils in Uhrzeiten und handelnde Personen aufgeteilt, dazwischen Rückblicke. Diese Zeitsprünge und Perspektivenwechsel sind jedoch gut in der Überschrift gekennzeichnet, sodass man immer gleich weiß, wo man sich befindet. Die Kapitel wechseln zwischen den Personen, nur bei Maja und Efrail wird in der ich-Form erzählt.

Die Charaktere sind jedoch nicht gefällig; Maja wirkt undurchsichtig und irgendwie kalt, weil sie nie richtig die Liebe Ihrer Mutter erfahren hat. Wer ihr Vater ist, hat ihr ihre Mutter nie verraten. Die Mutter selbst ist sowieso fragwürdig; gefühlskalt und nur auf ihren eigenen Vorteil und ihre Karriere bedacht.
Es gab für meinen Geschmack auch zu viele Sexszenen, auf die verzichtet hätte werden können und die auf das Vorankommen der Geschichte keinerlei Einfluss hatten.

Das Buch greift viele aktuelle Themen auf, gerade zu jetzigen Pandemie-Zeiten: Politik, (Gen-)Forschung und Wissenschaft, Viren, aber auch Geheimdienste und vor allem um die Umwelt und die Zerstörung durch die Menschen.
Die Idee einer neuen, anderen Spezies war wahnsinnig spannend - leider wurde die Welt der Marin nicht detailliert genug beschrieben, hier hätte ich mir mehr Infos gewünscht.

Leider gibt es einige nicht ganz durchdachte Plottwists, etliche Fäden und Geschehnisse, die nicht aufgelöst werden bzw. unlogisch waren; unausgearbeitete Szenen - es blieben etliche Fragen offen. Es gab auch aus meiner Sicht unnötige Szenen, die nichts direkt mit der Geschichte zu tun hatten - und um die Folgen des Handels der Menschen bzw. Marin zu unterstreichen, hätte es das nicht gebraucht.
Das Ende war dann etwas zu Actionfilm-mäßig, zu viele Wendungen, zu viel Hin- und Her. Außerdem war mir der Schluss zu abrupt und für meinen Geschmack ZU offen. Es wurde nicht alles aufgelöst; und wie geht es mit den Menschen und Marin weiter?!? Schade, da hätte es noch viel Potential gehabt.
Das Positive war die Unvorhersehbarkeit - man wird immer wieder überrascht, wie sich die Geschichte entwickelt.


Fazit:
Kurzweiliger, spannender dystopischer SciFi-Thriller in schöner Sprache, der wichtige und mehr denn je aktuelle Themen behandelt, dessen Ende mich jedoch leider enttäuscht zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

konnte qualitativ leider nicht an Teil 1 anschließen; viele unlogische Dinge und ein zu abruptes Ende

Mord auf Provenzalisch
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Die Engländerin Penelope Kite, von allen nur Penny genannt, hat sich schon gut in ihrem neuen Heimatdorf Saint Merlot eingelebt und integriert.
Als sie vom Bürgermeister Laurent Millais auf eine Ausstellung ...

Die Engländerin Penelope Kite, von allen nur Penny genannt, hat sich schon gut in ihrem neuen Heimatdorf Saint Merlot eingelebt und integriert.
Als sie vom Bürgermeister Laurent Millais auf eine Ausstellung mitgenommen wird, bricht der umstrittene Maler Doncaster zusammen und stirbt kurz darauf im Spital. Angeblich wurde er vergiftet.
Als kurze Zeit später ein weiterer Maler der Ausstellung, Scarpio, stirbt, ist Pennys Neugierde geweckt und ihr Ermittlergeist entfacht!


Meine Meinung:
Dies ist nach "Tod in Saint Merlot" der 2. Teil um die ausgewanderte Penny, der leider nicht an Band 1 heranreicht.
Es ist wieder humorvoll geschrieben und man trifft auf alte Bekannte, wie zB Pennys Freundin Clémence und ihre Nachbarn Pierre und dessen Verlobte Mariette.
Die wunderschönen detailgetreuen Beschreibungen der Landschaft lassen einen wieder gedanklich in die Provence reisen zu träumen beginnen!
Humorvoll sind die Darstellungen der Verhältnisse zwischen Engländern und Franzosen, was man besonders merkt, als Penny ihre Nachbarn zum Essen einlädt. Essen und Trinken nimmt wieder einen großen Stellenwert in der Geschichte ein.

Doch es gibt etliche Kritikpunkte: Den Besuch von Pennys Familie fand ich total überflüssig. Die Kinder waren einfach nur frech, die Erwachsenen haben ihnen alles durchgehen lassen und ich musste mich ständig darüber aufregen. Außerdem hatte es keinen Mehrwert für die Darstellung von Pennys Charakter oder für den Fall.
Der Fall selbst kommt lange Zeit kaum voran - erst als Pennys quirlige Freundin Frankie zu Besuch kommt, tut sich was.
Dann wird einiges nicht aufgelöst, es gibt unlogische Stellen und der Showdown ist zu übertrieben und unglaubwürdig. Nachdem der Fall sich nur ganz langsam und gemächlich entwickelt, kommt das Ende mit einer Wucht und ist ruck-zuck abgehandelt.
Auch die Auflösung ist nicht schlüssig und zufriedenstellend - man hatte nie eine Chance, auf den Täter zu kommen, da er nur kurz mal erwähnt wurde und man diese Person nie auf dem Schirm hatte. Und dass die Russenmafia mitmischt, war klischeehaft und nicht überzeugend.
Und erst in der Nachbetrachtung wurde der ganze Fall in einem Gespräch zwischen Penny, Frankie, Laurent und Clémence nochmal aufgerollt und erklärt, weil es unlogisch, verwirrend und nicht offensichtlich war.

Wenn ich Penny nicht schon vom ersten Band gekannt hätte, wäre ich von diesem hier wohl noch enttäuschter gewesen - so kann ich 3 Sterne vergeben, weil ich Penny mag, ihre Freundin Frankie und die wunderschöne Provence.


Fazit:
Ein leider nicht so überzeugender zweiter Teil um die Engländerin Penny, die nach Frankreich ausgewandert ist und immer wieder über Leichen "stolpert". Schöne Landschaftsbeschreibungen, konfuse Zusammenhänge und ein zu schnelles Ende.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Beziehungskrise auf Sylt

Sylt auf unserer Haut
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Maja und ihr Ehemann Robert verbringen wie jedes Jahr ihren Sommerurlaub auf Sylt.
Doch diesmal ist auch Roberts verhasster Arbeitskollege Bernd und dessen Freundin Karin mit dabei. Robert ist davon genervt, ...


Maja und ihr Ehemann Robert verbringen wie jedes Jahr ihren Sommerurlaub auf Sylt.
Doch diesmal ist auch Roberts verhasster Arbeitskollege Bernd und dessen Freundin Karin mit dabei. Robert ist davon genervt, denn er will einfach nur seine Ruhe. Doch Maja bekommt endlich wieder Freude durch das Paar in ihr Leben - und es daraus entwickelt sich eine Anziehungskraft zu Bernd und zwischen den beiden knistert es heftig...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist einfach und schnell zu lesen und abwechselnd aus Sicht von Maja und Robert. Der Beginn war auch wirklich vielversprechend: Urlaub auf einer schönen Insel; der nervige Arbeitskollege; der grummelige Ehemann, der besänftigt werden muss waren humorvoll zu lesen.
Doch dann entwickelt sich das Ganze immer mehr zu einer Ehe-Tragödie. Der muffige Ehemann beginnt einen zu nerven, weil er wirklich ständig nur schlecht drauf ist und ihm alles auf die Nerven geht. Man kann Maja zwar verstehen, dass die Liebe und Anziehung aus dieser Ehe raus ist, denn Robert will, dass alles nach seinem Willen geht; er findet es selbstverständlich, dass seine Frau auch im Urlaub kochen muss; macht mit ihr hingegen keine Ausflüge, weil er sich "entspannen" will. Auch für sein berufliches Vorwärtskommen muss Maja herhalten und körperlich anziehend findet er sie schon lange nicht mehr, weil sie ein paar Kilos zugenommen hat.
Authentisch waren Majas Überlegungen über den - ihren - Sinn des Lebens. Die Kinder sind aus dem Haus, der Hund als Ersatz wird vom Gatten - natürlich - nicht gutgeheißen... Klar grübelt man über sein Leben nach, noch dazu wenn man nicht glücklich in seiner Beziehung ist.
Doch Majas Verhalten mit der heimlichen Affäre ist nicht schön. Und ich mochte nicht, dass sie nicht mit Robert gesprochen hat: über ihr Leben, ihre Wünsche, ihre Unzufriedenheit. Und ihre Überlegungen, dass sie doch mit Robert zusammen sein "muss", weil sie doch so lange verheiratet sind, rühren nur von ihrem schlechten Gewissen her. Auch das "Happy-End" war für mich ein bisschen erzwungen.

Schön waren die Beschreibungen von Sylt - ich war noch nie dort und habe mich dort wohlgefühlt und Lust auf Urlaub bekommen.


Fazit:
Beginnt amüsant, ist aber leider kein Glücksroman und ich war vom Verhalten der Protagonisten enttäuscht. Dafür wird Sylt toll beschrieben!

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Nach einem richtig tollen Anfang hat mich die Auflösung leider enttäuscht

Hexenjäger
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Kurz zum Inhalt:
Ein perfider Mörder stellt die grausamen Morde der Bestseller-Hexen-Trilogie des Autors Roger Koponen nach. Das erste Opfer ist Koponens Frau. Ist es ein durchgeknallter Fan des Autors?
Die ...

Kurz zum Inhalt:
Ein perfider Mörder stellt die grausamen Morde der Bestseller-Hexen-Trilogie des Autors Roger Koponen nach. Das erste Opfer ist Koponens Frau. Ist es ein durchgeknallter Fan des Autors?
Die Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team ermitteln mit Hochdruck, doch der Täter ist ihnen immer einen Schritt und eine weitere Leiche voraus. Und die weiblichen Leichen tragen alle dasselbe schwarze Kleid und sehen Jessica verdammt ähnlich...


Meine Meinung:
"Hexenjäger" ist der Auftakt der Reihe um die Polizistin Jessica Niemi.
Die Geschichte war für mich nicht ganz so melancholisch wie die meisten Skandinavien-Thriller. Vielleicht, weil es in Finnland und nicht in Schweden spielt ;) Doch das kalte und eisige Wetter lässt beim Lesen Gänsehaut aufkommen, die Atmosphäre ist beklemmend.

Der Beginn ist richtig toll - spannend und außergewöhnlich mit einem Doppelmord nach einer erfolgreichen Thriller-Reihe. Auch der fesselnde Schreibstil und die kurzen Kapitel halten den Spannungsbogen aufrecht.
Dass Jessica die Protagonistin ist, ist schnell klar, denn es gibt auch immer wieder Rückblenden nach Venedig, wo sie im Alter von 19 Jahren hingereist sind. Leider haben diese Rückblicke für meinen Geschmack viel zu viel Platz eingenommen und auch keinerlei Mehrwert für den Fall. Außerdem haben sie den Lesefluss gestört. Falls dies für den Folgeband wichtig ist, finde ich es schlecht gelöst. Hier hat es gestört und war aussagelos, und falls jemand den zweiten Teil liest, den ersten aber nicht, fehlen ihm wichtige Infos.

Die Charaktere waren für mich etwas schwer zu greifen; Jessicas Vorgesetzten Erne fand ich noch am nahbarsten.
Die Morde werden grausam beschrieben, es gibt etliche überraschende Wendungen und man fiebert mit Jessica und ihrem Team mit.
Leider gibt es in der Geschichte etliche unlogische Fäden, es ist oft klischeehaft; natürlich kommt der Hexenhammer zur Sprache und auch das Ende hat mich nicht zufriedengestellt, es war für mich abstrus und nicht glaubwürdig und der Grund für die Morde zu konstruiert.


Fazit:
Auftakt einer Thriller-Reihe mit einer etwas unnahbaren Ermittlerin, einer packenden Schreibweise, einem interessanten Plot aber leider einer für mich nicht authentischen Auflösung.

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