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Veröffentlicht am 06.05.2021

Francis Ackerman jr. ist zurück!

Die Stimme der Rache
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Der Black Rose Killer brandmarkt seine Opfer mit einem Zeichen, dass kaum jemand besser kennt als die FBI Agentin Nadia Shirazi. Ihr Tattoo, das ihr Vergewaltiger vor Jahren als einziger zu Gesicht bekam, ...

Der Black Rose Killer brandmarkt seine Opfer mit einem Zeichen, dass kaum jemand besser kennt als die FBI Agentin Nadia Shirazi. Ihr Tattoo, das ihr Vergewaltiger vor Jahren als einziger zu Gesicht bekam, hat sich der Black Rose Killer als sein Erkennungszeichen ausgewählt.

Die Suche nach dem Killer nimmt ihren Lauf als November McAllister erneut von ihm erführt wird. Auch der Black Rose Killer möchte den Fall klären, aber auf eine ganz andere Weise als Shirazi und Ackerman sich dies wünschen.

Mit "Die Stimme der Rache" hat Ethan Cross den zweiten Teil der Reihe um Nadia Shirazi und den ehemaligen Serienkiller Francis Ackerman auf den Markt gebracht. Der erste Teil der Reihe konnte mich damals nicht sonderlich überzeugen und ich musste mich an einigen Stellen überwinden weiterzulesen. Daher freut es mich umso mehr, dass "Die Stimme der Rache" mich von Beginn an fesseln konnte.

Den Schreibstil von Ethan Cross mag ich bereits seit der ersten Stunde. Die kurzen Kapitel führen dazu, dass ich auch kleinere Pausen nutzen kann, um in diesem Buch weiterzulesen (da ich ungern mitten in einem Kapitel aufhöre, ist das bei mir immer von Vorteil).

Die Beschreibungen von Francis Ackermans Vergangenheit werden weniger. Die ständigen Wiederholungen seiner Kindheit, die bereits in vielen Teilen sehr genau durchleuchtet wurden, waren irgendwann etwas zu viel. Wobei es mir dabei gar nicht darum geht, dass dies nicht mehr erwähnt werden sollte, sondern eben mit (wie in diesem Buch der Fall) neuen Erkenntnissen und Geschichten aus seiner Vergangenheit. Das ist Ethan Cross in diesem Teil für meinen Geschmack sehr gut gelungen.

Auch der Fall um den Black Rose Killer hat sehr interessante Aspekte. Die Beziehung des Killers zu seinem Vater bzw. die Ansichten des Vaters zu seinem Sohn empfand ich als superspannend und der ständige Perspektivenwechsel ist ein weiterer Aspekt, warum ich die Reihe(n) um Francis Ackerman sehr gerne lese. Die Geschichte ist alles, nur nicht eindimensional!

Mit dem Agenten Knox wurde zudem ein weiterer interessanter Charakter eingeführt, der hoffentlich auch in den nächsten Teilen noch Bestandteil der Reihe ist und Francis Ackerman die Stirn bietet.

Für mich war das wieder ein klasse Werk des Autors, das ich jedem Thrillerliebhaber nur wärmstens empfehlen kann. Wer die „Ich bin“-Reihe noch nicht kennt, der sollte aber vielleicht erst damit anfangen. Das Buch lässt sich zwar unabhängig davon lesen, aber die Figur Francis Ackerman jr. wird durch die erste Reihe wesentlich interessanter.

Einziges kleines Manko waren für mich wieder recht viele Tippfehler. Da bin ich eigentlich nicht so kritisch, aber hier bin ich doch einige Male an solchen Stellen hängen geblieben.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Es fließt nicht viel Blut und dennoch ist es abscheulich!

Rachesommer
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Mehrere ältere Herren sterben unter mysteriösen Umständen, die Rechtsanwältin Evelyn Meyers glaubt nicht an Zufälle und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Auf der Suche nach dem Täter trifft Evelyn ...

Mehrere ältere Herren sterben unter mysteriösen Umständen, die Rechtsanwältin Evelyn Meyers glaubt nicht an Zufälle und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Auf der Suche nach dem Täter trifft Evelyn auf den Kommissar Walter Pulaski. Pulaski ist auf der Suche nach Erklärungen für die vermeintlichen Selbstmorde von Jugendlichen aus einer psychiatrischen Anstalt.

Evelyns und Pulaskis Suche nach der Wahrheit geht weit in die Vergangenheit zurück und bringt einiges Abscheuliches ans Tageslicht.

"Rachesommer" ist der erste Teil der Reihe um das Team Evelyn Meyers und Walter Pulaski und bietet direkt einen guten Start. Wer auf der Suche nach blutigen Taten und ebenso blutigen Serienmördern ist, der wird bei diesem Teil nicht fündig und dennoch ist das Buch durchweg spannend!

Der Schreibstil von Andreas Gruber nimmt einen von der ersten Seite an mit. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil der Spannungsbogen ständig gegeben war. Hat sich eine meiner Fragen geklärt, so kam direkt eine Neue.

Das Hauptaugenmerk liegt vor allem auf die beiden Ermittler, die Kapitel bestehen aus einem Wechsel der Perspektiven von Meyers und Pulaski.

Evelyn Meyers ist eine junge Anwältin, die in einer Anwaltskanzlei vor allem die großen Konzerne vertritt. Doch im Gegensatz zu ihrem Vorgesetzten Karger macht sie der Job nicht (mehr) glücklich. Die Differenzen zu Karger lassen Meyers sehr schnell sympathisch wirken, im Gegensatz zu anderen Anwälten interessiert sie sich noch für den „kleinen Mann“ und nicht nur für das große Geld. Es wird aber auch von Anfang an deutlich gemacht, dass Evelyn eine schreckliche Vergangenheit hat, welche durch den Fall noch mehr an Brisanz gewinnen wird.

Walter Pulaski hingegen ist ein älterer Herr, der mit immer mehr Vorurteilen durchs Leben geht. Seine knorrige Art macht ihn auf der anderen Seite auch direkt wieder sehr charmant. Als alleinerziehender Vater und Asthmatiker ist er nicht mehr beim LKA, sondern nur noch im Innendienst. Bis zu den mysteriösen Fällen.

Wenige Kapitel sind zudem aus der Sicht des Gejagten geschrieben; von denen ich mir ein paar Seiten mehr erwünscht hätte.

Nein, viel Blut fließt hier nicht, aber wer sich in eine Geschichte reinversetzen kann und sich Dinge ausmalt, die nur angedeutet, aber nicht komplett ausgesprochen werden, bei dem könnte dieses Buch dennoch Übelkeit hervorrufen.

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Die Welt der Buks

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel
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Die Buks leben in einer versteckten, alten Villa. Ihre Lebensaufgabe als Buchschutzgeister ist es, die letzten Bücher vor den Gefahren der Welt zu beschützen. Doch die Bücher weisen Anomalien auf, welche ...

Die Buks leben in einer versteckten, alten Villa. Ihre Lebensaufgabe als Buchschutzgeister ist es, die letzten Bücher vor den Gefahren der Welt zu beschützen. Doch die Bücher weisen Anomalien auf, welche den Buks große Sorgen bereiten. Thesaurus Buk versucht vom Verrückten Orakel Hilfe zu bekommen, doch dieses prophezeit, dass Menschenkinder die Rettung bringen sollen. Wirklich verrückt, bis nach Jahren mit den Freunden Finn, Nola, Mira und Thommy wieder Menschen die Villa betreten. Können die Vier den Buks bei der Rettung der Bücher helfen

Das Verrückte Orakel von Nina George und Jens J. Kramer ist der erste Band der Die magische Bibliothek der Buks-Dilogie, der zweite Teil ist für das Frühjahr 2025 angekündigt.

Die Buks sind kleine Buchschutzgeister, die ihren Namen alle Ehre machen, von Rebella Buk bis Ooht-Kwisien Buk, findet sich für jeden ein kleiner Lieblingsschutzgeist und alle vereint ein feiner Humor, lediglich der Humor um Romantika Buk konnte mich nicht abholen. Dieser erste Band gilt vor allem der Einführung in die Welt der Buks und der Kinder, denn auch diese unterscheidet sich drastisch von unserer Welt. Kinder, die rund um die Uhr bewacht werden, die nicht Träumen oder Fantasieren dürfen und deren Leben bereits durch einen tristen Beruf vorgezeichnet zu sein scheint. Aus dieser wollen die vier Freunde ausbrechen, doch das ist gar nicht so einfach, wenn eine App ständig ihren Standort übermittelt.

Ich bin wirklich begeistert von der Welt, welche die beiden Autoren aufgebaut haben. Eine Welt die einen an andere Werke erinnert - Tintenherz -, die andere Werke einbaut - Fahrenheit 451 - und trotzdem einen ganz eigenen Charme entwickelt. Eine Welt, die mich nicht nur als Kind in den Bann gezogen hätte, sondern auch als Erwachsene wieder Kind sein lässt.

Obwohl dieser Band am Ende wie eine Einführung wirkt, geht auch hier im letzten Drittel die Spannung nochmal deutlich nach oben. Etwas enttäuschend war dann das Ende, dass einen mit zu vielen Fragen zurücklässt. Das darf eine Dilogie, gar keine Frage und viele der offenen Fragen eignen sich hervorragend für den nächsten Band, aber ich hätte an irgendeinem Punkt einen Abschluss gebraucht, um nicht komplett in der Luft zu hängen.

Das und Romantika Buk sind aber nur eine kleine Kritik für ein ansonsten hervorragendes Buch, das sich an Kinder ab 10 Jahren richtet und mit Sicherheit auch Erwachsene begeistern kann. Vor allem das gemeinsame Lesen und Entdecken erscheint mir hier eine wahre Freude darzustellen, denn das Alter entscheidet, welchen Blick man auf die Geschichte hat. Verbindungen zu anderen Büchern werden die Kinder noch nicht alle ziehen können, aber dennoch bleibt die Geschichte komplett verständlich für junge Leser.

Nun warte ich sehnsüchtig auf den zweiten Band und bin gespannt, wie es mit den Buks weitergeht.

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Part 4: Lee Gene Baker

Four Secrets to Share (Breaking Waves 4)
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Lee, Avery, Isabella. Odina und Josie haben sich in den Sommerferien in einem Surfcamp auf einer kleinen Insel kennengelernt und genießen seitdem jeden Sommer zusammen. Bis eines Tages Josie spurlos verschwindet ...

Lee, Avery, Isabella. Odina und Josie haben sich in den Sommerferien in einem Surfcamp auf einer kleinen Insel kennengelernt und genießen seitdem jeden Sommer zusammen. Bis eines Tages Josie spurlos verschwindet und die Gruppe zerbricht.

Lee hat sich ihren Traum von Hawaii und der Profikarriere erfüllt, doch dieser ist mittlerweile Vergangenheit. Denn ihre Karriere ist am Ende und die Sehnsucht nach Harbour Bridge und Parker groß. Doch Parker hat ihr vor zehn Jahren das Herz gebrochen und eine Rückkehr unmöglich gemacht, bis sie erschreckende Neuigkeiten aus Harbour Bridge erhält und sich sofort in den Flieger setzt. Dort angekommen, nistet sie sich im leerstehenden Ferienhaus Parkers ein. Wie lange kann sie sich vor ihm und ihren Kindheitsfreundinnen verstecken?

Four Secrets to Share ist der letzte Teil der Tetralogie über die Freundinnen Lee, Avery, Isabella und Odina. In den Vorgängerbänden haben wir die Geschichten von Avery, Isabella und Odina kennengelernt, nun erfahren wir mehr über Lee Gene Baker. Wie bereits bei den Dreien, erleben wir auch Lees Perspektive aus zwei Zeiten: Vergangenheit und Gegenwart.

Wenn man lediglich die Geschichte von Lee lesen möchte, dann kann man dieses Buch auch als Stand-alone lesen, jedoch ist Four Secrets to Share mehr als die Geschichte von Lee und so empfiehlt es sich zuerst die Vorgängerbände zu lesen, um auch das Geschehen, rund um das Verschwinden von Josie und die Handlungen von Avery, Isabella und Odina besser nachvollziehen zu können. Außerdem hatte ich in diesem Fall auch das Gefühl, dass das Konstrukt des Gesamtwerks sich stärker auf das Einzelwerk auswirkt und dadurch möglicherweise einiges an Lesespaß verloren geht, wenn man nur diesen Teil liest.

Der Schreibstil von Kristina Moninger ist wie gewohnt angenehm, einnehmend und super schnell zu lesen. Da Lee von Beginn an der auffälligste Charakter war, war ich natürlich auch sehr gespannt auf ihre Perspektive. Zumal diese auch versprach, dass sich die letzten Wissenslücken schließen und das Spannungselement, das alle Bücher verband, eine Auflösung findet.

Die Vorgängerbände haben bereits verraten, dass Lee ein etwas anspruchsvollerer Charakter ist und sie mit diesem anecken kann. Durch diese Art empfand ich Lee dann als sehr spannenden Charakter, sie weist einige Aktionen auf, die für mich schwer nachvollziehbar waren, die sich aber aus ihrer Perspektive gut erklären ließen. Erlebtes haben ihre Art und Weise auch stimmig erklärt, sodass es faszinierend war, mehr über ihr Leben zu erfahren. Besonders gefallen hat mir zudem, dass wir aus ihrer Sicht auch sehr viele Lebensansichten bekommen, über die es sich zu reflektieren lohnt. Lieben wir den Charakter, den Menschen oder das Geschlecht? Zudem werden Unterschiede zwischen wahrer Liebe und einer toxischen Beziehung sichtbar, aber auch viele weitere kleine Botschaften finden sich.

Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass die Auflösung des Spannungselements nicht mehr rund wirken kann, weil sich in diese Richtung erstmal nicht viel getan hat. Die Befürchtungen sind aber nicht eingetroffen und ich hatte nach Beenden des Buches das Gefühl, dass auch dieses Werk absolut stimmig war. An manchen Stellen war es vielleicht etwas viel, aber darüber konnte ich hinwegsehen, weil es nicht unpassend wirkte.

Four Secrets to Share war für mich erneut ein wunderschönes Leseerlebnis, die Geschichte um Lee und Parker war ungewohnt leicht für eine Liebesgeschichte zwischen Kindheitsfreunden, was mir sehr zugesagt hat und auch die Auflösung und das Ende haben mir sehr gut gefallen. Breaking Waves war ein wunsderschönes Leseerlebnis und ich verlasse Harbour Bridge nur ungern, denn nicht nur die Freundinnen sind mir ans Herz gewachsen, sondern auch dieses herrliche Setting.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Basgiath War College

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Violet möchte am Basgiath War College Schriftgelehrte werden, doch als Tochter der Generalin steht ihr eine andere Zukunft bevor. Wie bereits ihre Geschwister, muss auch sie am Auswahlverfahren der Drachenreiter ...

Violet möchte am Basgiath War College Schriftgelehrte werden, doch als Tochter der Generalin steht ihr eine andere Zukunft bevor. Wie bereits ihre Geschwister, muss auch sie am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen. Doch als Drachenreiter lebt man gefährlich, nur die Hälfte der überlebt das erste Jahr am College und nur wer Stärke zeigt, wird am Ende auch von einem Drachen gebunden. Doch nicht nur das Urteil der Drachen muss Violet fürchten, auch die anderen Kadetten sind ihr gegenüber nicht wohlgesonnen. Allen voran Xaden, der einen persönlichen Groll gegen die Generalin hegt und als Geschwadenführer einer der Mächtigsten ist. Für Violet gibt es nur einen Weg raus, entweder sie stirbt oder sie macht ihren Abschluss.

Fourth Wing von Rebecca Yarros ist der erste Teil einer Reihe über die Drachenreiter vom Basgiath War College. Wir erleben die Geschichte aus der Perspektive der Drachenreiter-Anwärterin Violet, die als Tochter der Generalin einen schweren Stand am College hat.

Yarros Schreibstil zieht einen mit der ersten Seite in einen Lesesog, der seinesgleichen sucht. Besonders raffiniert sind die Kapitelenden, die mich ständig zum Weiterlesen animierten, weil der Cliff derartig spannend war. Aufgrund der Sichtweise, die wir aufs College haben und die Art der Geschehnisse, werfen sich auch immer wieder Fragen auf, deren Antworten ich bestätigt/dementiert haben wollte.

Besonders gefallen hat mir das Worldbuilding. Obwohl ich Fantasy Bücher sehr interessant finde, fällt es mir meistens schwer, mir die Welt wirklich vorstellen zu können. Yarros hat meine schwache Vorstellungskraft jedoch angekurbelt und eine geniale Welt erschaffen. Besonders gefallen hat mir die Ausgewogenheit von sympathischen und unsympathischen Charakteren und die Dialoge zwischen allen.

Kleiner Kritikpunkt: Xadens onyxfarbene Augen! Das Love-Interest zwischen Xaden und Violet List für mich charakterlich durchaus nachvollziehbar, allerdings wurde mir zu viel wert auf die Äußerlichkeiten gelegt und weniger auf die interessanten Charaktere eingegangen. Positiv überrascht, nach der Vielzahl an Rezensionen, war ich jedoch über die geringe Anzahl an intimeren Szenen.

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