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Veröffentlicht am 16.06.2021

Viele traurige Leben

Von hier bis zum Anfang
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Duchess, 13 Jahre alt, lebt zusammen mit ihrem kleinen Bruder Robin und ihrer depressiven und suchtkranken Mutter Star in einem Küstenstädtchen in Kalifornien. Die Mutter hat, genau wie der Rest der Familie, ...

Duchess, 13 Jahre alt, lebt zusammen mit ihrem kleinen Bruder Robin und ihrer depressiven und suchtkranken Mutter Star in einem Küstenstädtchen in Kalifornien. Die Mutter hat, genau wie der Rest der Familie, den Unfalltod ihrer kleinen Schwester (Autounfall mit Fahrerflucht) vor mehr als 30 Jahren nie verwinden können. Und so kümmert sich Duchess liebevoll um ihren kleinen Bruder und auch um ihre Mutter und eigentlich hält sie nur der Gedanke ein Outlaw zu sein wie der Urgroßvater aufrecht. Doch der Unfallfahrer wird aus dem Gefängnis entlassen und zieht zurück in die Stadt.
Duchess versucht krampfhaft ihre Familie zu beschützen, auch wenn die Entscheidungen die sie trifft, nicht immer gut sind. Doch dann passiert ein schreckliches Unglück und das Leben der Geschwister wird völlig auf den Kopf gestellt.

Das Buch ist nicht einfach zu lesen. Die nüchterne Sprache kann nicht über die Traurigkeit und das Ohnmachtsgefühl der Handelnden hinwegtäuschen. Duchess ist von Wut und Hass getrieben und stößt alle Menschen von sich. Aber man kann es ihr vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen auch nicht verübeln. Der kleine Bruder hingegen sucht verzweifelt nach Normalität. Aber auch der brutalen Clubbesitzer, der doch auch von einer Tragöde betroffen ist und nicht zuletzt der Unfallfahrer, der seinen Fehler nie verwinden konnte, haben ihren Anteil an den brutalen Geschehnissen. In dieser Geschichte gibt es nur Opfer. Man kann hier nicht zwischen gut und böse unterscheiden, da auch die Täter eigentlich Opfer sind. Das macht die Geschichte sehr traurig.
Nur ganz zum Schluss lässt der Autor etwas Hoffnung zu.

Ich kann nicht sagen, ob mir das Buch gefallen hat. Es ist lesenswert, aber wer mit depressiven Verstimmungen kämpft, sollte lieber die Finger davon lassen. Schön ist der Erzähstil, der die Menschen, Landschaften und Tier deutlich beschreibt, so dass man sie und ihren Schmerz sich gut vorstellen kann.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Schach (matt?)

Night of Crowns, Band 2: Kämpf um dein Herz (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Der 2. Teil startet fulminant. Alice hat die Internate verlassen, doch dem Fluch kann sie nicht entkommen und spürt, dass sie zurückkehren muss, wenn sie nicht verrückt werden will. Sie ist entschlossen ...

Der 2. Teil startet fulminant. Alice hat die Internate verlassen, doch dem Fluch kann sie nicht entkommen und spürt, dass sie zurückkehren muss, wenn sie nicht verrückt werden will. Sie ist entschlossen den Kampf endgültig aufzunehmen und stellt fest, dass das nur geht, wenn sich Chesterfield und St. Burringthon verbünden. Sie erhält überraschend Hilfe von Vincent. Eine Überraschung ist der 2. Sklave - aber wird er helfen können? Es wird wieder gekämpft, gestritten und geliebt. Sehr spannend, manchmal hätte dem Buch etwas mehr Handlung gut getan und nicht nur Action. Das hätte Alice glaubwürdiger gemacht, finde ich. Deshalb der Punkt Abzug.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Blutsaugerplage

This Charming Man
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Es gibt so Tage… Da kommt Hannah, stellvertretende Chefredakteurin der Stranger Times, gestresst aus ihrem Scheidungsurlaub und muss direkt einem, zum Glück neuen und unbenutztem, Toilettenbecken ausweichen, ...

Es gibt so Tage… Da kommt Hannah, stellvertretende Chefredakteurin der Stranger Times, gestresst aus ihrem Scheidungsurlaub und muss direkt einem, zum Glück neuen und unbenutztem, Toilettenbecken ausweichen, was ihr Chef soeben aus dem Fenster geworfen hat. Ja die Handwerksfirma, welche das Badezimmer der Redaktion sanieren sollte, hat selbiges in eine Falle verwandelt. Und nicht nur, dass sie nun der Frage nachgehen müssen, warum und für welchem Auftraggeber diese „Böslinge“ tätig waren, suchen merkwürdige bleiche Männer mit spitzen Fangzähnen und Blutdurst London heim. Und schon kämpft das Team an zwei Fronten. Der Fortsetzungsband ist ähnlich fantasievoll und mit schrägen englischen Humor verfasst wie Band 1. Es gibt wieder Geister, alte Gottheiten, Unholde und undurchschaubare Aufsichtsräte. Aber mir fehlt bei dem schrägen Klamauk eine klare Linie, ähnlich der, die mich so schön durch Band 1 geführt hat. Das Buch ist lustig und verrückt ohne Zweifel, der schwarze Buchschnitt ein toller Hingucker, aber es gibt aus meiner Sicht zu viele Handlungen, zu viele Personen. Es war verwirrend ein Buch, welches meiner Meinung nach unterhalten soll, wie ein Fachbuch lesen zu müssen. Es ist nichts, was man so nebenher lesen kann, dann verläuft man sich im Inhalt wahrscheinlich wie in den Straßen Londons. Und kennt man Teil 1 nicht, dann hat man es aus meiner Sicht es richtig schwer. Es gibt hier keine Zusammenfassung und die Protagonisten werden nicht nochmal vorgestellt. Man verpasst viel, wenn man ohne Vorkenntnisse einsteigt. Spaß beiseite Mr. McDonnell das können sie besser, das haben sie in Teil 1 bewiesen und ich hoffe, dass sie in Band 3 daran wieder anknüpfen.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Abtauchen in die Geschichte

Der Bornholm-Code
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Ausgrabungen in der Ostsee, die geheimnisvolle Artefakte ans Licht bringen. Artefakte, die man dort nicht vermuten würde, sondern die eher im Rhein auftauchen sollten. Der Archäologe Frank Stebe und seine ...

Ausgrabungen in der Ostsee, die geheimnisvolle Artefakte ans Licht bringen. Artefakte, die man dort nicht vermuten würde, sondern die eher im Rhein auftauchen sollten. Der Archäologe Frank Stebe und seine Kollegen sind verwundert. Doch Stebe hat eine gewagte Theorie, die nicht überall auf Begeisterung stößt und dann sind er und seine Mitstreiter in großer Gefahr.
Ein Thriller, bei dem ich mich am Anfang schwer getan habe, in die Geschichte zu finden. Mir haben die Fachgespräche über die Varusschlacht zwischen den Archäologen nicht gefallen, da ich es unlogisch finde, dass ein Archäologe einem anderen diese Geschichte erklären muss und hätte es besser gefunden, wenn diese Erklärungen, die ja wichtig für die gesamte Geschichte sind, einem nicht historisch gebildeten Kollegen z.B. Bergungstaucher, Praktikant nahegebracht worden. Das gesamte Buch ist ziemlich geschichtslastig geschrieben. Dem Nibelungenlied wird viel Raum gegeben, was für nicht geschichtlich Interessierte durchaus ermüdend sein könnte, bevor es wieder spannend wird. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein durchaus lesbareres Buch ist, welchem aber eine geringere Seitenzahl durchaus gut getan hätte.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Lustig, aber nervig

Kein Isländer ist auch keine Lösung
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Eine Schiffsreise zusammen mit der besten Freundin. Aber nicht irgendeine, sondern eine Krimikreuzfahrt nach Island. Steffi und Merle als beste Freundinnen gönnen sich eine Auszeit vom Job, Ehemann bzw. ...

Eine Schiffsreise zusammen mit der besten Freundin. Aber nicht irgendeine, sondern eine Krimikreuzfahrt nach Island. Steffi und Merle als beste Freundinnen gönnen sich eine Auszeit vom Job, Ehemann bzw. Mutterleib (bei der alleinerziehenden Merle). Steffi, eine bekennende Krinifreundin freut sich schon auf Tätersuche zu gehen. Merle hingegen will es gemütlich angehen lassen mit Lesen, im Hot Tube lümmeln… Doch dann wird Steffi von Seekrankheit geplagt und Merle muss zu den Lesungen gehen. Und ja sie findet dort ihren Traumtypen. Dumm ist nur, dass die gleichzeitig einen Flirt mit ihrem isländischen Lernpartner laufen hat, der eventuell aufs Schiff kommen will. Nur dumm, sie weiß ja nicht, wie der aussieht. Die Story ist so weit gut. Leider fängt Merle und ihr Gefühlsleben ab der Mitte des Buches an mich zu nerven. Sie benimmt sich wie ein liebeskranker Teenager. Der gesamte Erzählrahmen fällt ab diesem Zeitpunkt der liebeskranken / liebestollen Merle zum Opfer. Schade, denn es gibt so viele schräge Randfiguren, die der Geschichte Pepp gegeben hätten. Lustige Situationskomik rettet das Buch ab und an. Zusammenfassend - ja es ist lustig, aber die Hauptpersonen nerven leider zunehmend.

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